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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 07:17
@Badesalz

Die "Frau-Gruber-spendiert-Bier"-Geschichte wurde von einer über achtzigjährigen Schrobenhausener Tierarztgattin an der Wetterfichte kolportiert. Mit anwesend waren damals die HK.net-User Dodo, Jerrylee, Adolf und Paartaler. Wobe ich diese Geschichte auch nicht unter "Verleumdung" einsortieren würde, es ist ja schließlich bis heute normal, dass man anlässlich eines Todesfalles einen Leichenschmaus ausgibt. Verleumdung ist allenfalls das, was dann aus Unkenntnis der Gepflogenheiten User daraus machen.

Und zum Michael Plöckl mag ich noch anmerken, dass es mir eben seltsam vorkommt, dass er in seiner Aussage in den fünfziger Jahren diese Backofenbegebenheit mit keiner einzigen Silbe mehr erwähnt.

@canales
Lass mich nicht dumm sterben, was bedeutet (MKr 8503)?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 07:37
@topfsekre 1


Kann es sein, dass Du Dich auf die Vernehmung des Michael Plöckl vom 17.12.1951 beziehst, in der dieser das Erlebnis am Backofen nicht erwähnt?

Am 17.12.1951 ist Michael Plöckl sen. vernommen werden. Es handelt sich um den Vater des "Backofenzeugen" M. Plöckl, denn dieser M. Plöckl gab bei der Vernehmung als Geburtsjahr 1870 an.

Von daher gesehen ist es überhaupt nicht seltsam, dass in der Aussage von 1951 die Backofen-Begegnung nicht erwähnt wird.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 09:06
Warum wurde denn dessen Vater dazu vernommen? Was hatte der denn mit Hinterkaifeck zu tun, bzw. was hatten die Plöckls außer der Backofenbgeschichte überhaupt dazu beizutragen?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 09:42
Im Jahre 1951 wurde im Mordfall Hinterkaifeck intensiv ermittelt und zwar aufgrund der Geschichte des Mathias Eser, die im Donau-Kurier veröffentlicht worden war. Damals hatte er angegeben, er sei von einem russischen Kommissar aus der Gefangenschaft entlassen worden und bei diesem habe es sich um Karl Gabriel gehandelt. Später hat er dann seine Angaben allesamt widerrufen.

StA Dr. Popp hat dann gegen Anton Gump ermittelt. Im Rahmen dieser Verfahren sind alle Gröberner Nachbarn im Dezember 1951 bzw. im Januar 1952 vernommen worden. Es ging damals vor allem um Angaben zu den baulichen Gegebenheiten des Anwesens Hinterkaifeck und sie wurden natürlich auch danach gefragt, ob ihnen Fremde auf dem Hof aufgefallen seien, ob sie einen Mathias Eser kennen etc. .
Michael Plöckl sen. war außerdem noch bei der Auffindung der Reuthaue dabei und er konnte zu diesem Punkt etwas aussagen.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 09:43
@AngRa
es stimmt, es kann sich bei dem 1951 vernommenen Plöckl tatsächlich nur um den Vater des "Backofen-Plöckl" handeln, denn der Backofenzeuge war Jahrgang 1898 und nicht Jahrgang 1870

@alle
Nochmal kurz zu der Olt-Geschichte. Es ist inzwischen etwa zwei Jahre her, dass diese Geschichte das Licht der Welt erblickt hat. Seit dieser Zeit wird, ohne auch nur den Hauch eines Beweises vorzulegen, einem Menschen, der zusammen mit seiner Familie auf bestialische (!) Weise ermordet worden ist, mehr oder weniger grundlos angehängt, dieser sei Waffenschieber gewesen.
Ich will aus Herrn Gruber wirklich keinen Heiligen machen, aber ich empfinde das als sehr problematisch.
Wäre es nicht ein Akt der Barmherzigkeit der ermordeten Familie gegenüber (die eben nicht aus Playmobil-Figuren bestand) endlich mit dieser Geheimniskrämerei aufzuhören und offenzulegen, was einen denn so sicher macht, dass die Kaifecker in ihrem Stadel zwei auch damals schon altmodische Flugzeuge eingelagert hatten und dass Andeeas Gruber als Erpresser straffällig geworden sein soll? Das wäre nur gerecht gegenüber den sechs Menschen, die damals auf unglaublich schreckliche Weise ihr Leben verloren.

Die Bezeichnung LTV für den Nachbarn der Toten abzulehnen, aber gleichzeitig Herrn Gruber ohne Beweise zwei Jahre lang als Waffenschieber und Erpresser hinzustellen ist inkonsequent und unfair einem Toten gegenüber, der sich nicht mehr wehren kann.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 09:55
@AngRa

Oh, Danke, da habe ich tatsächlich die Plöckls verwechselt. Entschuldigung.

Wie ist denn nun die Einschätzung, hat die Backofengeschichte stattgefunden oder nicht? Denn wenn sie stimmt, müsste der Backofenverbrenner ja anschließend den Ofen gereinigt und wieder neu eingerichtet haben, oder Josef Schrätzenstaller hätte sich 1951 falsch erinnert. Er sagte nämlich:
Zum Erwärmen machten wir im Backofen Feuer. Dabei möchte ich erwähnen, dass das Holz, welches wir verbrannt haben, bereits in dem Backofen eingelagert war. Vermutlich wurde das Holz noch von den Bewohnern von Hinterkaifeck eingelegt.
Wäre es nicht vielleicht auch möglich, dass sich der Zeuge der Backofengeschichte im Tag vertan hat und statt des vermeindlichen Mörders dort eben die Nachwache-schiebenden Nachbarn sah?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 10:18
@topfsekre1

Michael Plöckl jun.ist am Mittwoch ( 5.4.22) nach der Tat vernommen worden. Seine Wahrnehmungen, die er bezüglich des Backofens geäußert hat, stammten vom Samstag ( 1.4.22). Die Zeitspanne ist einfach zu kurz als dass ich von einer Verwechslung des Tages ausgehen möchte.

.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 10:27
Ist mit dem von Schrätzenstaller beschriebenen Backofen vielleicht ein anderer (zweiter) Ofen gemeint? Ich verstehe das sowieso nicht, wieso konnte der Plöckl den Ofen von außen sehen? Normalerweise steht so ein Ofen doch in der Küche, damit die Wärme im Haus bleibt. Oder sah er nur den Schornstein rauchen und wusste deshalb, dass der Ofen an ist?

Dass der Täter den Ofen nach der Benutzung am 01.04., als die Gruber-Gabriels ja schon tot waren, wieder neu hergerichtet hat, wäre wirklich ungewöhnlich... Irgendwie kommt mir wenn ich sowas lese immer wieder der Gedanke, dass mindestens einer von den Hinterkaifeckern vielleicht DOCH noch nicht tot war zu dem Zeitpunkt...


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 10:30
Der Backofen stand damals nie in der Küche, der Stand in Hinterkaifeck vor dem ehemaligen Haupteingang des Gebäudes. Backhäuschen würde es wohl eher treffen als Backofen.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 10:57
Danke, habe die Aussage vom Schrätzenstaller eben gelesen, er nennt es da auch Backhütte. Ja gut, dann denke ich auch, nach 4 Tagen sollte der Plöckl noch wissen, wann er da vorbeigegangen ist... Schade dass seine diesbezügliche Aussage nicht mehr vorhanden ist, dann wüsste man es sicher(er). Wenn seine Aussage stimmt (und da er in dem Moment Angst bekam und weglief, wird er sich schon gut erinnern denke ich), dann muss man wohl davon ausgehen, dass der Täter dort Beweismaterial verbrannt hat und dass er danach den Ofen wieder reinigte und neu einschichtete, um alle Spuren (auch in der Asche) zu beseitigen und davon abzulenken, DASS dort nachträglich noch was verbrannt worden ist.

Es ist nur wirklich sehr riskant, sich noch 24 Stunden nach der Tat dort aufzuhalten. Aber aus irgendeinem Grund war es anscheinend notwendig für den Täter.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 11:42
Könnte eigentlich auch ein Grund, warum Viktoria nicht wieder heiratete / heiraten "durfte" der sein dass sie dann keine Kriegswitwenrente mehr bekommen hätte, also rein aus finanziellen Gründen?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 11:58
Nein Finanziell waren doch die Grubers gut abgesichert.
Ich glaube der Vater hat einfach Phapheo entwickelt. Das brutpflegesyndrom und hat sich in seine Tochter verliebt.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 12:04
@Erenya
also von den Reichen kann mans sparen lernen.
Kann ich mir durachaus vorstellen, dass auch die Witwenpension eine Rolle gespielt hat.
Ausserdem: Mit Witwenpension auf dem eigenen Hof doch unabhängig, auf einem anderen Hof bei einem Mann ohne Witwenpension doch um einiges abhängiger.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 12:05
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war die Witwenrente nicht so sagenhaft hoch.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 12:10
@drahdiwaberl
mag sein, aber die Gier ist ein Schwein....rechne das mal auf ein Jahr hoch, dann auf zehn Jahre. Wie wärs mit Unterhaltszahlungen dann gelaufen? Hat sie eigentlich eine Waisenrente für Cilli bekommen?? Hätte der Schlitti auch Unterhalt für Josef zahlen müssen wenn sie wieder geheiratet hätte?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 12:11
Die Witwenrente während und nach dem ersten Weltkrieg war nicht so hoch bemessen, dass sie ein ernsthaftes Ehehindernis hätte darstellen können. Das war oft erst nach dem zweiten Weltkrieg der Fall.

Viktoria war seit Kriegsbeginn Witwe. Während der Kriegsjahre waren die Männer im heiratsfähigen Alter an der Front, so dass schon aus diesem Grund schwierig gewesen sein dürfte einen Ehemann zu finden. Es sind dann nach und nach aus Gröbern und Umgebung viele Männer gefallen. Die Auswahl war nach Kriegsende gering.

Kurz nach Ende des Krieges war Viktoria schwanger mit Josef, dann folgte die Geburt des Kindes im Jahr 1919, dann entstanden die Querelen um die Vaterschaft inklusive eines neuen Inzestprozesses, die sich bis ins Jahr 1920 hinzogen. Allein aufgrund dieser Streitigkeiten dürfte bei Viktoria damals kein gesteigertes Heiratsinteresse vorhanden gewesen sein, ganz abgesehen von einem möglichen weiteren Inzest. Das heißt aber nicht, dass sie ob kurz oder lang nicht doch wieder geheiratet hätte, denn nach den Ermittlungen des Polizisten Neuss war ein Heiratsinteressent aus Koppenbach vorhanden, der sich wohl auch Chancen ausgerechnet hatte.


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17.11.2011 um 13:17
Es ist aber auch noch ein Unterschied zwischen normaler Witwenrente und der Kriegswitwenrente, die Viktoria bezog für ihren gefallenen (!) Ehemann. Die Kriegswitwenrente war um einiges höher als die normale Witwenrente. Meine Uroma hat auch Kriegswitwenrente bezogen, zusammen mit ihrer eigenen Rente hatte sie dadurch ein sehr gutes Auskommen.


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17.11.2011 um 13:28
@Comtesse
also das müsst ja dann deine Uroma gewesen sein 1920 ist schon ein Weilchen her


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17.11.2011 um 13:51
Den 2 Weltkrieg gibt es ja auch noch,vielleicht war es der ;)


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2011 um 14:11
Hallo,

wenn die Zahlen in diesem Link übertragbar sind, so gab es Witwenrente und Halbwaisenrente für die Kinder, abhängig vom Dienstgrad der Gefallenen. Die Beträge waren wohl nicht sehr hoch in diesem Fall 400.-Mark.
http://richard-sautmann.suite101.de/hindenburg-als-kriegspate-a72606


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