@pilvax,
nehmen wir mal diese Beichtstuhlstory historisch als gegeben an. Dann wäre der Fund an sich, nur der Vorgang per se, OHNE den mutmasslichen Beichte-Kontext, noch nicht zwingend eine Sache, die damit schon unter das Beichtgeheiminiss fiele.
Der Pfarrer selbst wird seine Gründe gehabt haben, in diesem Zusammenhang die Viktoria nochmals zu sich zu beten. Denke mir eh, da wird er in der Schule der Cilli gesagt haben, dass ihre Mutter mal umgehend "antanzen" solle, um ihr Geld wieder abzuholen. Der anzunehmende Umstand, dass Pfr. Haas dese Spende nicht der Cilli direkt aushändigen wollte, spricht wohl für eine wirklich grössere Summe wie auch einen weiteren Gesprächsbedarf.
In den Kreisen der Schulkinder wird das schnell die Runde gemacht haben, und damit hinein in so manche einheimische Familie. In einer kleinen Gemeinde wie Waidhofen damals blieb doch kaum was verborgen.
Ich vermute ja eh, dass es im Beichtstuhl zwischen Haas und Vic zu einem Disput resp. Krach kam, weil Vic da eine grössere Summe der Kirche, der Mission hinterlassen wollte, und der Grund dafür dürfte irgendwie "heiss" gewesen sein, wenn Pfr. Haas sich diesem Angebot verweigerte.
Möglicherweise wurde diese Summe auch von einer anderen Person gefunden, durch den Mesner bspw., oder einem Ministranten, durch wen auch immer, der/die zunächst das Kuvert öffent, um den Inhalt zu checken, und damit die Herkunft. Als dieses nichts fruchtete übergab er/sie es dem Pfr. Haas, dem es recht schnell klar war, wen er da anzusprechen hatte.
Die Auffindeperson wird dann kurz später bezüglich der überraschenden Summe schon geplaudert haben.
Wie gesagt, der Vorgang an sich, das "Auffinden" des Geldes möchte ich noch nicht als Sache einstufen, die dem Beichtgeheimnis zuzuordnen wäre. Erst recht nicht, wenn es durch eine Privatperson geschah.
Der Kontext des Wieso und Warum der Spende, vermutlich IM BEICHTSTUHL geäussert, dürfte natürlich unter das Beichtgeheimnis fallen.
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Bernie