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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

07.09.2010 um 18:35
Also nochmals zur vermuteten Steuerhinterziehung



Am 16.05.1922 ist in der "Augsburger Abendzeitung" zu lesen:

"Schrobenhausen, 14. Mai. Zwischen den Erben der Ermordeten von Hinterkaifeck und dem Finanzamt wird es zu einem Prozeß kommen wegen des vorgefundenen Gold- und Silbergeldes im Nennwert von 1780 und 1700M., was nach dem jetzigen Wert einer Summe von 142 500M. entspricht. Das Finanzamt fordert das Geld ein, weil es der Besteuerung beim Reichsnotopfer und der Vermögenszuwachssteuer entzogen wurde und daher dem Fiskus verfallen sei.
Die Erben machen dagegen geltend, dass bei der Veranlagung zu diesen Steuern der Metallwert ein geringerer war und der Einzug nur insoweit gerechtfertigt sein könne, als es dem damaligen gemeinen Wert der Münzen entspreche."

Dagegen ist die Erbin Cäzilia Starringer vorgegangen und das Landesfinanzamt München hat in der Sitzung vom 7.3.1923 für Recht erkannt, dass der Bescheid des Finanzamtes Schrobenhausen vom 9.5.1922 aufzuheben sei und dass das Gold -und Silbergeld an die Erben herauszugeben sei.

Das Goldgeld, bzw.Münzgeld ist dann in der von @pilvax angegebenen Weise unter den Erben aufgeteilt worden.


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07.09.2010 um 18:51
@opal

Lautenbacher 1922
Hecker 1951
Leuschner 1977

Ich wünsche mir keine "Tannöd-Trilogie" sondern, einfach die "Wahrheit".

Wenn ich lese Josef Ludwig Hecker, ..... Autor von Heimatromanen im klassischen Stil, ...er begann mit Krimis und Romanen wie "Gott hat keinen freien Samstag" oder "der Himmel ist sofern",
1951 nach dem Krieg waren diese Schnulzen sicher gefragt und sie spülten ihm die Hosentaschen voll, er hätte aber besser daran getan seine dichterische Freiheit nicht an Hinterkaifeck auszuleben.


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07.09.2010 um 19:37
So, dann auch nochmals zur Obduktion der Opfer.

Es ist schon mehrfach geschrieben worden, ich wiederhole es hier nochmals, damit es nicht immer wieder in Vergessenheit gerät.

Es gibt keinen Obduktionsbericht.

Es gibt nur eine Telefonnotiz vom 7.4.1922. Die Staatsanawaltschaft beim LG Neuburg hat die Münchner Polizeidirektion in knappen Worten über die Obduktion der ersten drei Opfer unterrichtet:


"Gestern wurden 3 Leichenöffnungen vorgenommen und zwar an der

1.Zäzilie Gruber
2.Viktoria Gabriel
3.u. Zäzilie Gabriel

Nummer 1: hatte sieben Schläge auf dem Kopfe, ferner Würgespuren, ferner einen Schlag in den Kopf in Dreiangelform
Die Schädeldecke war zersprungen.

Nummer 2: Die rechte Gesichtshälfte war mit einem stumpfen Gegenstande eingeschlagen. An der oberen Schädeldecke war eine kleine runde Verletzung von einem spitzen Werkzeug kommend.

Die Schädeldecke war zertrümmert.

Nummer 3: bei dem Kinde war die Schädeldecke zertrümmert.

Der Gerichtsarzt ist der Ansicht, dass die Verletzungen mit einem stumpfen Gegenstand, nicht mit der Kreuzhacke der Opfer beigebracht worden sind".


____________________________

Dann gibt es Anmerkungen zur Obduktion in den Schreiben des Staatsanwalt Renner an seinen Vorgesetzten.

Auszug aus dem Schreiben des Staatsanwaltes Renner vom 10.4.22 an seinen Vorgesetzten den Herrn Oberstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Augsburg:



"Die Ermordeten sind alle durch Schläge auf den Kopf getötet worden; die Art der Verletzungen weist auf den Gebrauch verschiedener Werkzeuge hin. Die Leiche der jungen Frau, die nicht weniger als 9 sternförmige Wunden am Kopfe aufwies, zeigte auch Würgespuren am Halse. .........

Bei der Sektion der Leiche der jungen Frau wurde festgestellt, dass eine neuerliche Schwangerschaft nicht bestand."

___________________________


Dann schreibt StA Renner nach dem Fund der Reuthaue nochmals am 20.10.1923 an seinen Vorgesetzten:

"Die Schraube steht etwa 1 cm über die Schraubenmutter hervor. Durch die Schraube wurden bei den Schlägen mit der Haue offenbar die bisher so rätselhaften Verletzungen, bleistiftgroße, runde Löcher an den Schädeln der Ermordeten, beigebracht."

Gleichzeitig bezeichnet er die Reuthaue als "DAS MORDWERKZEUG". Diese Einschätzung hatte er, weil die Reuthaue kriminaltechnisch im Rechtsmedizinischen Institut der Universität München untersucht worden ist.

__________________________________

Zu den Verletzungen der Opfer gibt es keine zeitnahen Aussagen, sondern nur die Aussage des Heinrich Ney aus den 50iger Jahren , dann die Schwaiger Aussage aus 1951 und die Schwaiger Befragung aus 1980.

Ney hat u.a. das mit den Haarbüscheln erwähnt und dass Cäzilia den Angriff um 2-3 Stunden überlebt hat, sowie den zerfetzten Backenknochen von Gruber.

Seiner Aussage und den Schwaiger Aussagen 30 bzw. fast 60 Jahre nach der Tat messe ich nicht die Bedeutung bei wie den Mitteilungen von StA Renner aus den Jahren 1922 und 1923.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.09.2010 um 22:34
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:dass der Kauf des Anwesens zum "Vorzugspreis" von 3.000.000 Mark ein gutes Geschäft war hat sich bei mir nicht festgesetzt, es begründet sich aus der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt eine Hyperinflation begann. Wertbeständig in diesen Zeiten sind Gold/Edelsteine und Grundbesitz.
Zum einen wurde aus dem Abbruchmaterial in Laag eine Scheune gebaut, die noch heute steht.

Zum Anwesen selbst gehörten:
ca 50 Tagwerk Grund inkl. Wald von dem ein 'Teil sogar schlagbar war.

Da der Grund von HK z. Teil an die Äcker der Gabriels grenzten, noch heute wird ein Teil davon von der Familie bestellt; vom Rest erhält man Pacht-Einnahmen; so sehe ich schon einen lukrativen und rentablen Kauf vom K. Gabriel sen.

Was nicht heißen soll dass ich die Familie bei meinen Verdächtigungen zu 100% ausschliessem kann.


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07.09.2010 um 23:56
@Hauser

ich verstehe ja, dass Du an Schnulzen nicht interessiert bist. Das bin ich auch nicht.

Die Wahrheit tut sich jedem auf, der sich intensiv mit dem Fall beschäftigt. Manch einer will das nur nicht wahr haben und es müssen halt Theorien herhalten, die mal mehr und mal weniger abstrus sind.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.09.2010 um 23:58
Hier nun noch die Quelle zu dem Beitrag von 11:17 Uhr:

Leuschner, 3. Auflage aus 1997, Seite 105:

"Anton Graf, Anwalt des Karl Gabriel sen. argumentierte, dass das Mädchen nachweislich nach seiner Mutter gestorben ist...

Die Juristen blieben dabei, dass Viktoria Gabriel und die kleine Cilli in "gemeinsamer Gefahr" untergegangen sind (§20 des BGB)."

Er legt damit den Todeszeitpunkt bei allen Opfer gleich.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 00:39
@Hauser
Ich muss gestehen ich hab den Lauterbacher mit dem Hecker verwechselt, peinlich ! Hat aber niemand gemerkt !


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 07:42
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Seiner Aussage und den Schwaiger Aussagen 30 bzw. fast 60 Jahre nach der Tat messe ich nicht die Bedeutung bei wie den Mitteilungen von StA Renner aus den Jahren 1922 und 1923
@AngRa

Hier hast du einen sehr wichtigen Punkt angesprochen.

Um der Wertigkeit der Akteninhalte gerecht zu werden, sollte das gesamte Informationsmaterial in verschiedene Kategorien eingeteilt werden.

Beispiel: (kann verbessert werden)

Kategorie 1 = Informationen aus erster Hand, die sich unmittelbar auf den Zeitpunkt der Tat beziehen.
Kategorie 2 = Informationen aus erster und zweiter Hand bis ca. 1924/31
Kategorie 3 = Informationen aus dritter Hand usw., die über 1931 hinausführen. Öffentliche Medien usw.

Hierdurch könnten einige Missverständnisse vermieden werden.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 08:58
Hallo AngRa,
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Die Wahrheit tut sich jedem auf, der sich intensiv mit dem Fall beschäftigt. Manch einer will das nur nicht wahr haben und es müssen halt Theorien herhalten, die mal mehr und mal weniger abstrus sind.
Da die Wahrheit oder soll ich sagen Deine Wahrheit imho auf dünnen Stelzen steht, wird es auch in Zukunft weitere Theorien geben und das ist auch gut so.
Das letztendliche Tatmotiv des Haupttatverdächtigen, die angenommene Wiederaufnahme der Alimente für den kleinen Josef ist Nirgendwo belegt. Die Fahrt von V.G. zum Gericht oder Anwalt um Klage einzureichen würde bei Pilvax Kategorien als Kategorie 3 einzuordnen sein. Einzig die Veröffentlichung der Gesetzesänderung im Schrobenhausener Wochenblatt ist belegt.
Nachvollziehen könnte ich noch die These, dass in solchen Fällen die einfachste Lösung die Wahrscheinlichste wäre, aber eben nur die Wahrscheinlichste und nicht die Wahrheit, die wird in diesem Fall wohl nie gefunden werden.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 10:47
@canales
So ganz unrecht hat @AngRa mit ihrer Meinung nicht. Was da schon an abstrusen Ideen verbrochen wurde passt auf keine Kuhhaut. Es wird immer Theorien geben die realistischer sind und andere die weit hergeholt sind .
Aber es soll jeder seine Theorie haben, solange man es nicht zu verbissen sieht.
Ist aber wie immer nur meine persönliche Meinung.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 11:18
@Heike75,
DANKE. Würde jedenfalls heissen, dass der Anwalt der Gabriels wohl versuchte, eine Uns nicht bekannte Aussage oder gar ein Schriftstück zur Geltung zu bringen, was auf die Arbeit von Dr. J. B. Aumüller zurückgehen könnte. Das war bekanntlich ja schon 1922. Wenn H. Ney seinerseits nun knapp 30 Jahre später (1951) eine sehr ähnlich gelagerte Formulierung vorbringt, dürfte wirklich was dran gewesen sein.

Inwiefern Dr. Aumüller fachlich schon kompetent genug war, um diese Analyse, was Cilli betraf, zuverlässig abliefern zu können, bleibt dahin gestellt, wird sich wohl nie klären lassen. Aufgrund seiner Uns bekannten Vita dürfte sein Know-How in diesen Dingen noch nicht durch allzu viel Praxis vertieft worden sein.

Vielleicht war es genau DIESE (obige) Einschätzung, die auch vom Gericht geteilt wurde, und man daher den Erbstreit nicht aufgrund gewisser Unwägbarkeiten verkomplizieren lassen wollte.
*********
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 11:56
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Das letztendliche Tatmotiv des Haupttatverdächtigen, die angenommene Wiederaufnahme der Alimente für den kleinen Josef ist Nirgendwo belegt. Die Fahrt von V.G. zum Gericht oder Anwalt um Klage einzureichen würde bei Pilvax Kategorien als Kategorie 3 einzuordnen sein. Einzig die Veröffentlichung der Gesetzesänderung im Schrobenhausener Wochenblatt ist belegt.
Danke, ich sehe das genauso.

@Bernstein
@Heike75
Zitat von BernsteinBernstein schrieb:Inwiefern Dr. Aumüller fachlich schon kompetent genug war, um diese Analyse, was Cilli betraf, zuverlässig abliefern zu können, bleibt dahin gestellt, wird sich wohl nie klären lassen. Aufgrund seiner Uns bekannten Vita dürfte sein Know-How in diesen Dingen noch nicht durch allzu viel Praxis vertieft worden sein.
Dem schließe ich mich an,ergo ist
Zitat von BernsteinBernstein schrieb:Vielleicht war es genau DIESE (obige) Einschätzung, die auch vom Gericht geteilt wurde, und man daher den Erbstreit nicht aufgrund gewisser Unwägbarkeiten verkomplizieren lassen wollte.
dieses Vermutung nicht abwegig.


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08.09.2010 um 20:10
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Die Fahrt von V.G. zum Gericht oder Anwalt um Klage einzureichen würde bei Pilvax Kategorien als Kategorie 3 einzuordnen sein.
Kategorie 3..........immerhin !

Welche Kategorie würdest du dann deiner Militärgeschichte zuordnen ?

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 20:45
@pilvax

Man muss streng unterscheiden zwischen Aussagen von Zeugen, die eigene Wahrnehmungen betreffen und Aussagen vom Hörensagen.

Daher mein Vorschlag zur Unterteilung:

1.Kategorie : Zeugenaussagen betreffend eigene Wahrnehmungen.
a) unmittelbar nach der Tat
b) in späterer Zeit

2. Kategorie: Zeugenaussagen vom Hörensagen
a) unmittelbar nach der Tat
b) in späteren Jahren

3. Kategorie: Zeitungsberichte


Die Sigl-Aussage wäre bei mir dann Kategorie 1b).
Bei der „Gerichtsfahrt“ war Sigl zwar nicht anwesend, aber er hat darüber persönlich etwas von einem Beteiligten gehört. Außerdem passt dann später der Zeitungsartikel ( Alimente trotz Abfindungsvertrag) zu seiner Aussage, was diese quasi untermauert.


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08.09.2010 um 21:14
@AngRa

Danke für diese Einteilung.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

pilvax


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08.09.2010 um 21:18
Zitat von BernsteinBernstein schrieb:Vielleicht war es genau DIESE (obige) Einschätzung, die auch vom Gericht geteilt wurde, und man daher den Erbstreit nicht aufgrund gewisser Unwägbarkeiten verkomplizieren lassen wollte.
@Bernstein

So kann ich mir das auch vorstellen.

pilvax


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08.09.2010 um 22:11
Justizrat Graf kannte gerade kein Schriftstück von Dr. Aumüller, woraus er schließen konnte, dass Cäzilia ihre Mutter überlebt hat. Er bezieht sich auch gerade nicht auf einen mehrstündigen Todeskampf und die ausgerissenen Haare. Er hat davon nichts gewusst, weil es keinen Obduktionsbericht gab.

Ich zitiere aus seiner Beschwerde vom 14.6.1922

„Im übrigen sprechen ganz erhebliche Umstände dafür, dass das 7 jährige Kind Cäzilie Gabriel seine Mutter Viktoria Gabriel überlebte und erst nach dieser getötet wurde. Nach meiner Information soll bei der Entdeckung dieses Raubmordes das Kind Cäzilie Gabriel im Hemd, seine Mutter Viktoria Gabriel und deren Mutter Cäzilie Gruber vollständig angekleidet, dagegen der Vater der Viktoria Gabriel, der Austrägler Andreas Gruber , mit der Unterhose bekleidet, aufgefunden worden sein. Es ist deshalb wohl anzunehmen, dass das Kind schon im Bette lag und wohl erst auf Spektakel oder Hilferufe herausgelaufen ist, während Viktoria Gabriel und ihre Mutter Cäzilie Gruber noch auf waren und der alte Gruber wie es scheint eben im Begriffe war, in das Bett zu gehen.

Dazu liegt die menschliche Vermutung nahe, dass der oder die Mörder in erster Linie die erwachsenen Personen töteten, die ihm oder ihnen als Hindernis bei Ausübung des Verbrechens im Wege standen und dass erst dann, um der Gefahr der Entdeckung zu entgehen, auch noch das Kind ermordet wurde.“

______________

Was Graf schreibt ist sehr allgemein gehalten. Er hatte nur das Augenscheins-Protokoll eingesehen.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.09.2010 um 23:52
@AngRa,
Danke ! Dieses Material vom 14.6.1922 war mir bislang nicht geläufig ! Wenn dies die alleinige Argumentation ist, auf deren Basis der Justizrat GRAF die Interessen seines Mandanten Karl Gabriel sen. vertreten wollte, dann war das nicht ausreichend oder wirklich zwingend, konnte in mancherkei Hinsicht interpretiert werden. Für und Wieder ! So gesehen, hat das Gericht ja offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen, überdies nach der alten römischen Richtlinie "in dubio pro reo".
********
Bernie


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09.09.2010 um 11:24
@all

Die interpredationsversuche zum Todeszeitpunkt der Cilli Gabriel geben ein Paradebeispiel, wie sinnvoll eine Klassifizierung von Informationsmaterial sein kann.

Informationen:

Beschwerde von JR Graf 1922 = Kat. 1b
Erklärung H. Ney 1951 = Kat. 2b
Leuschner 1977 = Kat. 3

Das bedeutet natürlich nicht, dass Kat. 2/3 falsch sein müssen.

Jedoch bietet diese Kategorisierung die Möglichkeit einer systematischen Abarbeitung von unterschiedlichen Informationen, wobei der Tat zeitnahe Informationen logischerweise den höheren Stellenwert einnehmen.

pilvax


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09.09.2010 um 11:41
@pilvax
Zitat von pilvaxpilvax schrieb:Welche Kategorie würdest du dann deiner Militärgeschichte zuordnen ?
Zunächst ist es nicht meine "Mitlitärgeschichte" sondern die des Users olt, hingewiesen auf eine Verbindung mit Waffenlagern hat ebenso Leuschner in seinem Buch.
Bestimmte Indizien legen durchaus nahe, dass die Tat von Militärangehörigen begangen worden sein kann, ich will diese jetzt nicht nochmals aufzählen, ich möchte diese Diskussion hier auch nicht wieder entfachen, da offensichtlich hier kein Interesse besteht.

Auf die Schnelle überlegt, würde ich diese Geschichte unter "Außer Konkurrenz" einordnen mit entsprechenden Deutungen einiger Indizien, die sie imho nicht a priori als reines Fantasiegebilde abwerten.


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