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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2010 um 19:02
@tuning
Ich war, wie viele andere hier auch schon, mal am Tatort. Was meinst Du denn mit "irgendwas gesehen oder gehört"? An Ort und Stelle ist ein Feld, das aber momentan nicht bewirtschaftet wird, davor und daneben wird Rollrasen für Fußballfelder gezogen, rundrum ist Wald. Eine ganz normale, unauffällige Gegend bis auf das Marterl neben der alten Fichte. Keine Reuthauenschwinger, Gespenster o.ä.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2010 um 19:02
@tuning
Ich war, wie viele andere hier auch schon, mal am Tatort. Was meinst Du denn mit "irgendwas gesehen oder gehört"? An Ort und Stelle ist ein Feld, das aber momentan nicht bewirtschaftet wird, davor und daneben wird Rollrasen für Fußballfelder gezogen, rundrum ist Wald. Eine ganz normale, unauffällige Gegend bis auf das Marterl neben der alten Fichte. Keine Reuthauenschwinger, Gespenster o.ä.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2010 um 19:06
ich meine damit das ich und andere da schon weiße gestalten gesehen haben und zwar dort wo der hof gestanden ist.

Ich wollte jetzt auch schon mal öfters in den Großen wald hineingehen aber ich komme nicht näher als ca 50 m an den wald heran


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2010 um 20:16
@tuning
Dann weist du wenigstens genau wo der Hof gestanden hat. Gratuliere !


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Mordfall Hinterkaifeck

05.09.2010 um 02:00
ja des auf jeden fall


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Mordfall Hinterkaifeck

05.09.2010 um 04:45
Da wo das Marterl steht , dort war aber nicht der Standort.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.09.2010 um 09:42
@tuning
Zitat von tuningtuning schrieb:Ich wollte jetzt auch schon mal öfters in den Großen wald hineingehen aber ich komme nicht näher als ca 50 m an den wald heran
Meinst Du das Hexenholz? Und warum kommst nur auf 50 m ran?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.09.2010 um 13:47
@pfeifenraucher
nein nicht wo das marterl steht
da musst du bissl weiter richtung gröbern gehen und dann wo des feld ist

@fireflies
ja ich meine alle 2 wälder
keine ahung warum ich da nicht näher hinkomme wenn ich es versuche dann will ich da rein gehen aber i es geht einfach nicht ist wie ne art Mauer


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Mordfall Hinterkaifeck

05.09.2010 um 14:22
Ich weis wo der Hof stand, habe das Gebiet nach alten Katasterkarten vermessen und weis sehr genau wo der stand.
Jetzt gilt es alte Grundmauern vom Keller zu finden, der nicht abgerissen ,sondern nur zugeschüttet wurde .


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Mordfall Hinterkaifeck

05.09.2010 um 14:44
ok des wusste ich zb. jetzt nicht das der keller nur zugeschüttet worden ist


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 11:13
@all

Was ist sonst noch geschehen zwischen 1922 und 1931

Erst nach einer gewissen Zeit ist die örtliche Bevölkerung wach geworden und hat auf Grund der Trägheit der Polizei eigene Überlegungen zur Tat angestellt. Dabei hat sich dann der Verdacht mehr und mehr auf eine bestimmte Person fokussiert. Es ist absolut unverständlich, warum die Ermittler diese Hinweise völlig ignoriert haben. Die örtlichen Medien haben die Meinung der Einheimischen aufgegriffen und in großer Aufmachung veröffentlicht.

Wenn man aber die Überregionale Presse von 1922 in Bezug auf HK liest, so wird man feststellen dass z.B. in den Münchner Neuesten Nachrichten (heutige Süddeutsche Zeitung) diesem Geschehen nur wenig Beachtung geschenkt wurde. Über HK wurde nur unter "allgemeines in Bayern" in kleinen Spalten berichtet und nach einiger Zeit immer spärlicher und wenn, dann wird über Raubmord geschrieben. Die Berichterstattung selbst weicht teilweise erheblich von Hinweisen aus den Akten ab. Es wurde also noch dazu schlampig recherchiert. Mehr Beachtung schenkten damals diese Zeitungen der Wirtschaft (Inflation) und der Politik.

Die Beerdigung:

Die große Anteilnahme der Bevölkerung ist bemerkenswert.
Auch die Grabpredigt steht im krassen Gegensatz zu der Äußerung: "Der Herrgott hat......"

Abriss des Hofes HK:

Wenn man die Akten zu dieser Sache liest, dann könnte man meinen, der K. Gabriel sen. hat das Anwesen HK deshalb gekauft, weil er an den Steinen und Ziegeln interessiert war, um in Laag damit einen neuen Stadel aufzubauen.
Warum dieser besondere Hinweis.
Er dürfte wohl an Grund und Boden interessiert gewesen sein, der zum einen in seiner Nähe lag und zum anderen auf Grund seines Erbanteiles günstig zu erwerben war.
Beim Abriss des Anwesens HK wurde dann die Reuthaue gefunden, die man als Mordwaffe vermutete. Dass die Gabriels diese den Ermittlern übergeben haben spricht eher für, als gegen sie.

Die Gabriels wurden laut Akten über die Liquidität bezüglich ihrer Investitionen überprüft. Von L. Schlittenbauer, der ähnliche Aktionen in diesen Zeitraum setzte, ist darüber nichts zu lesen.


Wenn man davon ausgeht, dass K. Gabriel und L. Schlittenbauer von 1922 bis 1926 erhebliche Investitionen tätigten und diese aus eigener Kraft bewältigten, dann kann man durchaus annehmen, dass auf HK mehr Geld, vorhanden gewesen sein muß als das, welches man gefunden hat.


pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 12:41
@pilvax,
die Grabrede selbst wäre interessant, die komplette Grabrede. Evtl. auch die Anmerkungen von Brummer, nicht nur die von Haas. Aber leider werden auch diese Unterlagen dahingegangen sein, wie angeblich auch die Personalakte von M. Haas selbst, im Augsburger Kirchenarchiv. Oder wurde die Akte nur an höherer Stelle verlagert, in ein Archiv nach Rom bspw. ?? ...
**********
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 12:49
S c h r o b e n h a u s e n. Die Erhebungen in der Mordaffäre Kaifeck werden eifrig fortgesetzt.Die Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. bekommt alle möglichen Zuschriften, die auf die Spuren hinlenken und die nach Ansicht der Einsender auf die Täter hinführen sollen. Bisher ist aber eine greifbare Spur nicht gefunden worden. Im Gegenteil. Die bisherigen Erhebungen gegen die Meistbelasteten waren negativ. Als Kuriosum ist vielleicht zu erwähnen, daß die Staatsanwaltschaft auch zahlreiche Zuschriften über die Täterschaft von Medien bekommt, die sich mit der Sache befassen. Aber bis jetzt hat es den Anschein, daß alles was die Medien behaupten, in der Luft hängt. Einzelnes ist als unrichtig bereits erwiesen. Auch die Polizeidirektion München ist in die Sache eifrig tätig.

WA 19.04.1922 - S.3

Die Leute waren nicht so Träge, es brach eine regelrechte Hysterie aus, die hohe Belohnung setzte dem ganzen die Krone auf.
Man wollte HK den Wind aus den Segeln nehmen, in dem man die Berichterstattung langsam ausklingen lässt, dass war aber ein großer Fehler oder war .........
S c h r o b e h a u s e n. Der Hinterkaifecker Hof, dessen Bewohner bekanntlich ermordet worden sind, ging an den Bauernsohn Karl Gabriel von Laag über. Man sagt, daß er 3 Millionen Mark dafür zahlte; allerdings gehören auch 3 Tagw. schlagbarer Wald zum Anwesen.
WA 03.10.1922-S.2

Ich kann nicht beurteilen, wie viel im Oktober 1922 die 3 Millionen Mark noch an Kaufkraft besaß.
Hinterkaifeck wurde im Sommer 1922 zum Wallfahrtsort, der Hof wurde im Frühjahr 23 abgerissen, weil man glaubte es würde endlich Ruhe einkehren, doch plötzlich taucht die Mordwaffe auf.


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Erzsi ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 13:15
Hier sind Links, die sich mit dem Wert der Mark im Oktober 1922 beschäftigen:

http://www.kollektives-gedaechtnis.de/texte/weimar/ohe/inflation1923.htm (Archiv-Version vom 07.11.2011)

http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/4632/als_die_mark_vernichtet_wurde.html

Wikipedia: Deutsche Inflation 1914 bis 1923


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 13:17
@Hauser
Eigenartig das der Fund der Haue bei der Polizei kein großes Interesse hervorrief. Sie wurde erst zwei Tage später abgeholt. Auch der Weg nach München war eher gemächlich.Bei den ermittelnden Behörden schien der Fall
keine große Priorität mehr gehabt haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 13:35
@pilvax

Das siehst Du ganz richtig, dass Pfr. Haas nicht der Auffassung war, dass der Herrgott die Hand am rechten Platz gehabt hat.

Immerhin ist etwas aus seiner Grabrede bekannt. Das ist eindeutig genug.

Ich zitiere nochmals aus der Zeitung:

"Herr Pfr. Haas schilderte in ergreifenden Worten an der biblischen Erzählung von Kain und Abel, was der Mord in Gottes Augen Furchtbares sei, und wie nur ein Mensch , der keinen Funken Gottesglaube mehr im Herzen habe, zu einer solch furchtbaren Tat sich hinreißen lassen kann, da man selbst vor dem Mord unschuldiger Kinder nicht zurückschreckte."


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 13:38
@Hauser
Zitat von HauserHauser schrieb:Ich kann nicht beurteilen, wie viel im Oktober 1922 die 3 Millionen Mark noch an Kaufkraft besaß.
Geldwert 1921

Ein Durchreisender kaufte 1921 bei der Viktoria Gabriel 1 Pfund Schweineschmalz, er bezahlte dafür 15 Mark.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 16:00
@pilvax,

wenn ich die Umrechnungstabelle von wiki zu Grunde lege, waren 3 Millionen Mark verglichen mit 1914 etwa 30.000 Mark in Papier. Eine Goldmark hatte im Oktober 1922 den Wert von 1.000 Papiermark. Selbst im Januar 1922 war eine Goldmark bereits 200 Papiermark wert. 1.800 Goldmark wären also 360.000 Papiermark gewesen. Allerdings konnte die Goldmark zu diesem Zeitpunkt nicht als Zahlungsmittel verwendet werden.
Meines Erachtens war der Kauf des Hofes ein "Schnäppchen", nicht wegen des Gebäudes, sondern wegen der 17 ha Land.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 17:16
@opal

... und mit dem Gutachten lies man sich auch vieeeeel Zeit und herausgekommen ist .....


Nein, Hinterkaifeck ist ein zeitloser Mordfall. ;-)


@pilvax

... war aber mit der Qualität nicht besonders zufrieden.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.09.2010 um 17:51
@canales

Es handelt sich nicht um einen „normalen“ Kauf des Anwesens.

Lass mich nochmals ausführen, warum die Gabriels Miterben waren und dass dieses dann im Preis berücksichtigt werden musste, auch wenn es hier schon erwähnt worden ist, alles kompliziert und langweilig ist. Es besteht immer noch Bedarf an Aufklärung.

________________________________________

Am 3.7.1915 wurde Viktoria Gabriel aufgrund des Erbscheins vom 9.2.1915 als Alleineigentümerin des Anwesens Hinterkaifeck im Grundbuch eingetragen. Außerdem wurde eine Hypothek zugunsten von Cäzilia Gabriel in Höhe von 2.000 Mark eingetragen.



Der vom Amtsgericht Schrobenhausen am 9.2.1915 ausgestellte Erbschein war jedoch ungültig.

Notar Stinglwagner hat bei Abfassung des Ehe-und Erbvertrags vom 11.3.1914 die erbrechtlichen Regelungen des BGB, welches 1900 in Kraft trat nicht beachtet. Vor Inkrafttreten des BGB wurden Ehe-und Erbverträge nach Bayerischem Allgemeinen Landrecht geschlossen.

Im Mittelpunkt der Regelungen vor 1900 stand, dass der überlebende Ehegatte Alleineigentümer des Hofes wird, dass er für den Fall, dass keine Abkömmlinge vorhanden sind die Eltern bzw. Geschwister des toten Ehegatten auszuzahlen hat oder dass er ggfs. den gemeinsamen Kindern ein Vater-oder Muttergut zu zahlen hat, was in einem Vater-oder Muttergutsvertrag nach Eintritt des Erbfalls genau bestimmt wurde. Wichtig zur Fortführung des Hofes war, dass der überlebende Ehegatte Alleineigentümer des Hofes wird.

Im Ehe-und Erbvertrag von 1914 war für den Fall, dass keine Abkömmlinge vorhanden sind, auch eine solche Regelung enthalten, denn der überlebende Ehegatte sollte einen Betrag in Höhe von 2.000 Mark an die Seite des Verstorbenen ( Eltern bzw. Geschwister) zahlen.

Eine Regelung für den Fall, dass Nachkommen vorhanden waren, fehlte jedoch. Meiner Einschätzung nach hatte Stinglwagner noch die alte Regelung im Kopf, wonach der überlebende Ehegatte Alleineigentümer wird und den Abkömmlingen in einem gesonderten Vertrag ein Vater- bzw. Muttergut einräumt.

So wurde es nach dem Tod von Karl Gabriel praktisch auch analog durchgeführt. Viktoria Gabriel hat in Anlehnung an die erbvertragliche Regelung am 1.7.1915 vor Notar Stinglwagner ein Schuldbekenntnis (man kann es als Vatergut betrachten) in Höhe von 2.000 Mark zugunsten von Cäzilia abgegeben und dieses durch eine Hypothek abgesichert.

Viktoria wurde daraufhin am 3.7.1915 als Alleineigentümerin im Grundbuch eingetragen. Die Hypothek zugunsten von Cäzilia wurde als Belastung ebenfalls eingetragen.

Eine solche Verfahrensweise war jedoch wegen der erbrechtlichen Vorschriften des BGB rechtswidrig. Das Fehlen einer vertraglichen Regelung hat das Eingreifen der gesetzlichen Regelung zur Folge.

Die gesetzlichen Vorschriften des BGB sahen damals vor, dass ein Kind ein Elternteil zu ¾ beerbt, während dem Ehegatten ein Erbteil von ¼ zusteht.

Oberamtsrichter Schöntag hat daraufhin den Erbschein vom 9.2.1915 zu recht eingezogen und am 11.9.1922 einen neuen Erbschein dahingehend ausgestellt, dass der verstorbene Karl Gabriel aufgrund Gesetzes von seiner Tochter Cäzilia zu ¾ und von seiner Ehefrau Viktoria zu ¼ beerbt wurde.

Das hatte zur Folge, dass Cäzilia Gabriel nach Karl Gabriels Tod zu 3/8 Eigentümerin des Anwesens Hinterkaifeck war, während ihre Mutter Viktoria Gabriel Eigentümerin zu 5/8 war.

Cäzilia Gabriel wurde dann von ihren Großeltern beerbt. Von daher ist der günstige Kaufpreis zu verstehen.


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