Mordfall Hinterkaifeck
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Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 10:17@gardner
Wenn es denn LS gewesen wäre, hätte er nicht ununterbrochen auf dem Hof weilen können, das hast Du richtig erkannt. Es wird ja von den Anhängern dieser Theorie angenommen, dass er nur zum Vieh versorgen nach HK gegangen ist.
http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=23#21
Papier und meinetwegen Bronze sind geduldig......
Er hätte die Idendität tauschen können (schwierig aber machbar)
Zur Fremdenlegion gehen können (damals 7 Jahre)
mit "neuer" Idendität in Gefangenschaft kommen können
Wenn es denn LS gewesen wäre, hätte er nicht ununterbrochen auf dem Hof weilen können, das hast Du richtig erkannt. Es wird ja von den Anhängern dieser Theorie angenommen, dass er nur zum Vieh versorgen nach HK gegangen ist.
gardner schrieb:Ich weiß,KG wurde für Tod erklärt,mit Grab in Frankreich und Sterbeurkunde.Für Tod erklärt: 2 Kameraden haben ihn idendifiziert, nur sehe ich (wohl als einzige) komische Details in deren Aussagen:
http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=23#21
Papier und meinetwegen Bronze sind geduldig......
Er hätte die Idendität tauschen können (schwierig aber machbar)
Zur Fremdenlegion gehen können (damals 7 Jahre)
mit "neuer" Idendität in Gefangenschaft kommen können
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 10:39Angenommen KG wäre die 4 Tage am Hof gewesen, wohin ist dann verschwunden?
Gruß
Gruß
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 10:54@all
Wer weiß bescheid:
Heiratet eine Frau in einen fremden Hof ein, dann bringt sie ein sogenanntes Heiratsgut mit.
Ist das bei Männern, die in einen fremden Hof einheiraten genauso.
pilvax
Wer weiß bescheid:
Heiratet eine Frau in einen fremden Hof ein, dann bringt sie ein sogenanntes Heiratsgut mit.
Ist das bei Männern, die in einen fremden Hof einheiraten genauso.
pilvax
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 10:58@pilvax,
in diesen harten Nach-WK-I-Zeiten wurden vermehrt Dinge getan, oder Geschäfte abgewickelt, aus purer Not, wie jedoch auch Profitgier, oder um einfach die Gunst der Stunde zu nutzen !
Es muss ja, wie oben gut von @fireflies kommentiert, nicht unbedingt ausgemachter Schwarzhandel, in diesem Fall jetzt, vorgelegen haben, es genügen schon kleinere Geschäfte mit überteuerten Preisen, und dies "natürlich" am Finanzamt vorbei ! Da bleibt was hängen. Denn nicht so rein zufällig wird die Einschätzung hinsichtlich Wucherei auf dem bekannten HK-Sterbebildchen entstanden sein. Und Irgendwo wird das gewisse Vermögen der Hk'ler wohl ihren Ursprung genommen haben.
Nur durch Erbe, Arbeit, Fleiss bzw. Sparsamkeit und Geiz erwirtschaftet ? Das glaube ich nicht so einfach !
Freilich, auch klar, eine Beweislage für gewisse Details steht aus ! Aus meiner Sicht war da in geschäftlicher Hinsicht einiges im Busch. Was genau, lässt sich bislang nur spekulieren.
*****
Bernie
in diesen harten Nach-WK-I-Zeiten wurden vermehrt Dinge getan, oder Geschäfte abgewickelt, aus purer Not, wie jedoch auch Profitgier, oder um einfach die Gunst der Stunde zu nutzen !
Es muss ja, wie oben gut von @fireflies kommentiert, nicht unbedingt ausgemachter Schwarzhandel, in diesem Fall jetzt, vorgelegen haben, es genügen schon kleinere Geschäfte mit überteuerten Preisen, und dies "natürlich" am Finanzamt vorbei ! Da bleibt was hängen. Denn nicht so rein zufällig wird die Einschätzung hinsichtlich Wucherei auf dem bekannten HK-Sterbebildchen entstanden sein. Und Irgendwo wird das gewisse Vermögen der Hk'ler wohl ihren Ursprung genommen haben.
Nur durch Erbe, Arbeit, Fleiss bzw. Sparsamkeit und Geiz erwirtschaftet ? Das glaube ich nicht so einfach !
Freilich, auch klar, eine Beweislage für gewisse Details steht aus ! Aus meiner Sicht war da in geschäftlicher Hinsicht einiges im Busch. Was genau, lässt sich bislang nur spekulieren.
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Bernie
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 10:58@sternro
Irgendwohin wo man ihn nicht kennt, Nord-Deutschland z. B. da wäre er weit genug weg gewesen.
Der russ. Offizier existierte ja nicht in der Realität.
Irgendwohin wo man ihn nicht kennt, Nord-Deutschland z. B. da wäre er weit genug weg gewesen.
Der russ. Offizier existierte ja nicht in der Realität.
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 10:59@pilvax
Karl Gabriel bracht z. B. 3000 Mark Heiratsgut mit in die Ehe.
Ob das generell so ist oder war, weiß ich nicht.
Karl Gabriel bracht z. B. 3000 Mark Heiratsgut mit in die Ehe.
Ob das generell so ist oder war, weiß ich nicht.
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 11:06@Bernstein
Die HKer waren sicher nicht kriminell mit ihren Geschäften, aber den Städtern gegenüber klar im Vorteil. Wahrscheinlich nutzten sie die Not der "Käufer" aus und schlugen mal ne Mark auf- wobei sie damit sicherlich nicht die einzigen waren.
Was könnten sie alles verkauft haben?
- Fleisch
- Eier
- Butter
- Brot?
- Lehmziegel
- Getreide?
- vielleicht auch Mehl?
Wie entsteht Kunstdünger? Kann man das selbst herstellen? Ich ging bisher aus dass die Gülle dafür verwendet wurde?
Bernstein schrieb:Nur durch Erbe, Arbeit, Fleiss bzw. Sparsamkeit und Geiz erwirtschaftet ?Das kann ich mir so auch nicht vorstellen.
Die HKer waren sicher nicht kriminell mit ihren Geschäften, aber den Städtern gegenüber klar im Vorteil. Wahrscheinlich nutzten sie die Not der "Käufer" aus und schlugen mal ne Mark auf- wobei sie damit sicherlich nicht die einzigen waren.
Was könnten sie alles verkauft haben?
- Fleisch
- Eier
- Butter
- Brot?
- Lehmziegel
- Getreide?
- vielleicht auch Mehl?
Wie entsteht Kunstdünger? Kann man das selbst herstellen? Ich ging bisher aus dass die Gülle dafür verwendet wurde?
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 11:08Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 11:21@ fireflies,
was wir wissen ist, dass V.G. eine kleine Witwenrente erhielt und falls das stimmt K.G. 3.000 Mark in die Ehe einbrachte. Dies war zu diesem Zeitpunkt sicherlich mehr wert als 1922 zu Beginn der Hyperinflation.
Dann lebte die Familie quasi autark, heißt sie mussten keine Nahrungsmittel zukaufen. Sie hatten Obst, Gemüse, Fleisch, Eier, Kartoffeln. Zugekauft werden musste noch Salz, Zucker, Mehl.
Verkauft wurden Kartoffeln, Getreide evtl. noch Futterrüben, die anderen Sachen waren überwiegend für den eigenen Bedarf. Wie kommst Du auf Lehmziegel? Der Boden ist doch recht sandig in der Gegend?
Die gelegentlichen Verkäufe von Eiern und Schmalz rechne ich jetzt mal nicht, da dies eher marginale Beträge waren.
Wir wissen ja nicht wieviel Papiergeld sich auf HK befand, imho wird es soviel nicht gewesen sein, da ja noch in den Monaten zuvor Geld ausgeliehen wurde.
Bankvermögen und Goldgeld waren nicht grad wenig, aber jetzt auch nicht übermäßig viel.
Das mit dem Kunstdünger (der m.E. nicht selbst hergestellt werden kann, ist ja überwiegend Stickstoff) deutet darauf hin, dass sie "nebenher" noch Geschäfte abwickelten und jede Möglichkeit von Einnahmen ausnutzten, vielleicht auch mit der Lagerung von Waffen?
was wir wissen ist, dass V.G. eine kleine Witwenrente erhielt und falls das stimmt K.G. 3.000 Mark in die Ehe einbrachte. Dies war zu diesem Zeitpunkt sicherlich mehr wert als 1922 zu Beginn der Hyperinflation.
Dann lebte die Familie quasi autark, heißt sie mussten keine Nahrungsmittel zukaufen. Sie hatten Obst, Gemüse, Fleisch, Eier, Kartoffeln. Zugekauft werden musste noch Salz, Zucker, Mehl.
Verkauft wurden Kartoffeln, Getreide evtl. noch Futterrüben, die anderen Sachen waren überwiegend für den eigenen Bedarf. Wie kommst Du auf Lehmziegel? Der Boden ist doch recht sandig in der Gegend?
Die gelegentlichen Verkäufe von Eiern und Schmalz rechne ich jetzt mal nicht, da dies eher marginale Beträge waren.
Wir wissen ja nicht wieviel Papiergeld sich auf HK befand, imho wird es soviel nicht gewesen sein, da ja noch in den Monaten zuvor Geld ausgeliehen wurde.
Bankvermögen und Goldgeld waren nicht grad wenig, aber jetzt auch nicht übermäßig viel.
Das mit dem Kunstdünger (der m.E. nicht selbst hergestellt werden kann, ist ja überwiegend Stickstoff) deutet darauf hin, dass sie "nebenher" noch Geschäfte abwickelten und jede Möglichkeit von Einnahmen ausnutzten, vielleicht auch mit der Lagerung von Waffen?
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 11:29@canales
Große Geschäfte waren damit nicht möglich, aufgrund der Grubengröße, aber einen Zuverdienst kann man nicht zu 100% ausschließen.
canales schrieb:Wie kommst Du auf Lehmziegel?Die HKer befanden sich im Besitz einer kleinen Lehmgrube mit Ziegelhütte.
Große Geschäfte waren damit nicht möglich, aufgrund der Grubengröße, aber einen Zuverdienst kann man nicht zu 100% ausschließen.
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 11:31canales schrieb:dass sie "nebenher" noch Geschäfte abwickelten und jede Möglichkeit von Einnahmen ausnutzten, vielleicht auch mit der Lagerung von Waffen?kleinere oder Munition lass ich durch gehen, aber bitte keine 2 Flugzeuge in Kisten verpackt. :-)
@canales
schreib mir bitte ne PN, kann bei Dir nicht.
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 12:02@fireflies,
hab mir auf den neuen Fotos nochmals die Ziegel angesehen, so unregelmäßig wie die sind wurden die vermutlich selbst hergestellt, hatten die auf HK eine Möglichkeit die Ziegel richtig zu brennen?
hab mir auf den neuen Fotos nochmals die Ziegel angesehen, so unregelmäßig wie die sind wurden die vermutlich selbst hergestellt, hatten die auf HK eine Möglichkeit die Ziegel richtig zu brennen?
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 12:03Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 13:22@fireflies,
@canales,
dass hier etwa südwestlich der Wetterfichte eine kleine Lehmgrube war, ist belegt. Heute stellt sich dieser Ort als kleines Feuchtbiotop dar, mit einer meist Wassergefüllten Senke, das die Wildtiere gerne annehmen, wie ich selbst beoachten durfte. Diesen Ort habe ich schon wiederholt fotografisch verewigt :-) In der Nähe gab es die sog. Ziegelhütte (wo genau, weiss ich noch nicht), in der die frischen Ziegel zum Lufttrocknen auf Regalen lagerten. Ob hier auch Ziegel gebrannt wurden, ist eher unwahrscheinlich, man bedenke den dazu notwendigen Aufwand samt Ofen etc. ! -- Evtl. jedoch wurden diese Ziegel aber zum Hart-Brennen weitergegeben bzw. geliefert !? Andererseits fanden wohl einfache, nur getrocknete Ziegel auch Verwendung, bsw. bei nichtragenden (Verbindungs)-Wänden. Nicht zuletzt fand der Lehm Verwendung bei den gestampften Lehmböden ( Stall / Tenne / usw. ).
*****
Bernie
@canales,
dass hier etwa südwestlich der Wetterfichte eine kleine Lehmgrube war, ist belegt. Heute stellt sich dieser Ort als kleines Feuchtbiotop dar, mit einer meist Wassergefüllten Senke, das die Wildtiere gerne annehmen, wie ich selbst beoachten durfte. Diesen Ort habe ich schon wiederholt fotografisch verewigt :-) In der Nähe gab es die sog. Ziegelhütte (wo genau, weiss ich noch nicht), in der die frischen Ziegel zum Lufttrocknen auf Regalen lagerten. Ob hier auch Ziegel gebrannt wurden, ist eher unwahrscheinlich, man bedenke den dazu notwendigen Aufwand samt Ofen etc. ! -- Evtl. jedoch wurden diese Ziegel aber zum Hart-Brennen weitergegeben bzw. geliefert !? Andererseits fanden wohl einfache, nur getrocknete Ziegel auch Verwendung, bsw. bei nichtragenden (Verbindungs)-Wänden. Nicht zuletzt fand der Lehm Verwendung bei den gestampften Lehmböden ( Stall / Tenne / usw. ).
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Bernie
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 13:30Hallo Bernie,
schau Dir mal auf den Bildern die Ziegel an, vielleicht täusch ich mich, für mich sehen die nicht sehr genormt aus...vielleicht gabs ne Ziegelbrennerei in der Nähe, dies wäre immer billiger als Ziegel zu kaufen.
So sparsam wie die waren, könnte man das schon in Betracht ziehen.
schau Dir mal auf den Bildern die Ziegel an, vielleicht täusch ich mich, für mich sehen die nicht sehr genormt aus...vielleicht gabs ne Ziegelbrennerei in der Nähe, dies wäre immer billiger als Ziegel zu kaufen.
So sparsam wie die waren, könnte man das schon in Betracht ziehen.
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 14:05@canales,
dies sprach ich ja indirekt mit an, dass es eine (kleine) Ziegelbrennerei in der Nähe gab ( verwendete oft Altöl und dergleichen) , die gewisse kleine Chargen von Besitzern kleinerer Lehmgruben mit aufnahm, den Brennvorgang für sie erledigte ! Vielleicht, vielleicht, gab es sogar primitive Kleinanlagen, kleine Brennöfen für sowas, derart, dass direkt neben der oben erwähnten (mir aus Kaifeck bestätigten) Ziegelhütte, eine derartige simple Brenneinrichtung vorhanden war !? Nach diesen Brennofen-Details hatte ich damals in Kaifeck nicht gefragt.
*****
Bernie
dies sprach ich ja indirekt mit an, dass es eine (kleine) Ziegelbrennerei in der Nähe gab ( verwendete oft Altöl und dergleichen) , die gewisse kleine Chargen von Besitzern kleinerer Lehmgruben mit aufnahm, den Brennvorgang für sie erledigte ! Vielleicht, vielleicht, gab es sogar primitive Kleinanlagen, kleine Brennöfen für sowas, derart, dass direkt neben der oben erwähnten (mir aus Kaifeck bestätigten) Ziegelhütte, eine derartige simple Brenneinrichtung vorhanden war !? Nach diesen Brennofen-Details hatte ich damals in Kaifeck nicht gefragt.
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Bernie
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 17:42@canales,
@alle,
ich habe jetzt etwas recherchiert, und bin tatsächlich auf eine Brenn-Ofentechnik gestossen, die gerade in armen und wohl auch sehr ländlichen Gebieten eine Möglichkeit bot, ( und bis heute bietet ! ), mit einfachen Mitteln selbst angefertigte Ziegel ( siehe Lehmgrube bei Hinterkaifeck/s-westlich der Wetterfichte) in Eigenregie und/oder auch Gemeinschaftsarbeit zu brennen.
Es handelt sich hierbei um einen sog. "FELDBRANDOFEN".
******************************************
So einen selbst herstellbaren und im Aufbau und Betrieb relativ billigen Ofen, der im Wesentlichen nur Menschenkraft benötigte, könnte ich mir als Ziegelbrenner zwischen Hinterkaifeck und Kaifeck vorstellen ! Auf der unten aufgeführten Website finden sich weitere interessante Details, wie auch das Bild eines Feldbrandofen's im Betrieb, von 1927 !! Da die bestätigte Ziegelhütte zwischen Hinterkaifeck und Kaifeck vermutlich schon um den WK-II abgerissen wurde, wäre die Annahme eines Feldbrandofen's um die Zeit des WK-I bzw. früher noch, durchaus annehmbar resp. diskussionswürdig !
Ich zitiere etwas Text dazu aus der unten aufgeführten Seite:
**********************************************
Der Feldbrandofen
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war der Feldbrand ein weit verbreitetes Verfahren, aus Lehmformlingen Ziegel zu brennen. Noch heute werden auf diese Weise in Afrika und Indien Ziegel hergestellt.
Die Formlinge - 10 000 bis zu 3 Millionen Stück - wurden zu meterhohen Meilern aufgetürmt.
Man schichtete sie so aufeinander, dass Kanäle frei blieben, die mit Holz, Torf oder Kohlen als Brennmaterial gefüllt wurden. Zwischen den einzelnen Formlingen ließ man einen etwa fingerbreiten Abstand, damit beim Brennen die heiße Luft gut zirkulieren konnte.
Der Stapel wurde außen mit schadhaften Formlingen, die man mit Lehm verschmierte, abgedichtet. Schließlich deckte man den Meiler mit Rasenstücken ab, um den Wärmeverlust zu verringern. Um beim Brennen das Feuer in den Kanälen mit Luft versorgen zu können, ließ man unter Berücksichtigung der Windrichtung Öffnungen in der Ummantelung frei. Die Luftzufuhr konnte jedoch nur unzureichend geregelt werden, die Verbrennung und damit die Hitzeentwicklung innerhalb des Meilers erfolgte daher sehr unterschiedlich.
Deshalb wurden die Ziegel nicht gleichmäßig gebrannt. Es gab erhebliche Farb- und Festigkeitsunterschiede. Nach unseren Qualitätsvorstellungen war der Anteil des "Ausschusses" sehr hoch. Er lag bei 30%. Man kann jedoch davon ausgehen, dass auch die weniger gut gelungenen Ziegel irgendwo am Bauwerk eine angemessene Verwendung fanden.
Der Brennvorgang forderte von unseren Vorfahren übrigens eine Menge Geduld. Er dauerte vom Anzünden bis zum Öffnen des Meilers etwa 4 bis 6 Wochen.
http://www.bunker-nrw.de/php/viewtopic.php?f=9&t=4534
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Bernie
@alle,
ich habe jetzt etwas recherchiert, und bin tatsächlich auf eine Brenn-Ofentechnik gestossen, die gerade in armen und wohl auch sehr ländlichen Gebieten eine Möglichkeit bot, ( und bis heute bietet ! ), mit einfachen Mitteln selbst angefertigte Ziegel ( siehe Lehmgrube bei Hinterkaifeck/s-westlich der Wetterfichte) in Eigenregie und/oder auch Gemeinschaftsarbeit zu brennen.
Es handelt sich hierbei um einen sog. "FELDBRANDOFEN".
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So einen selbst herstellbaren und im Aufbau und Betrieb relativ billigen Ofen, der im Wesentlichen nur Menschenkraft benötigte, könnte ich mir als Ziegelbrenner zwischen Hinterkaifeck und Kaifeck vorstellen ! Auf der unten aufgeführten Website finden sich weitere interessante Details, wie auch das Bild eines Feldbrandofen's im Betrieb, von 1927 !! Da die bestätigte Ziegelhütte zwischen Hinterkaifeck und Kaifeck vermutlich schon um den WK-II abgerissen wurde, wäre die Annahme eines Feldbrandofen's um die Zeit des WK-I bzw. früher noch, durchaus annehmbar resp. diskussionswürdig !
Ich zitiere etwas Text dazu aus der unten aufgeführten Seite:
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Der Feldbrandofen
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war der Feldbrand ein weit verbreitetes Verfahren, aus Lehmformlingen Ziegel zu brennen. Noch heute werden auf diese Weise in Afrika und Indien Ziegel hergestellt.
Die Formlinge - 10 000 bis zu 3 Millionen Stück - wurden zu meterhohen Meilern aufgetürmt.
Man schichtete sie so aufeinander, dass Kanäle frei blieben, die mit Holz, Torf oder Kohlen als Brennmaterial gefüllt wurden. Zwischen den einzelnen Formlingen ließ man einen etwa fingerbreiten Abstand, damit beim Brennen die heiße Luft gut zirkulieren konnte.
Der Stapel wurde außen mit schadhaften Formlingen, die man mit Lehm verschmierte, abgedichtet. Schließlich deckte man den Meiler mit Rasenstücken ab, um den Wärmeverlust zu verringern. Um beim Brennen das Feuer in den Kanälen mit Luft versorgen zu können, ließ man unter Berücksichtigung der Windrichtung Öffnungen in der Ummantelung frei. Die Luftzufuhr konnte jedoch nur unzureichend geregelt werden, die Verbrennung und damit die Hitzeentwicklung innerhalb des Meilers erfolgte daher sehr unterschiedlich.
Deshalb wurden die Ziegel nicht gleichmäßig gebrannt. Es gab erhebliche Farb- und Festigkeitsunterschiede. Nach unseren Qualitätsvorstellungen war der Anteil des "Ausschusses" sehr hoch. Er lag bei 30%. Man kann jedoch davon ausgehen, dass auch die weniger gut gelungenen Ziegel irgendwo am Bauwerk eine angemessene Verwendung fanden.
Der Brennvorgang forderte von unseren Vorfahren übrigens eine Menge Geduld. Er dauerte vom Anzünden bis zum Öffnen des Meilers etwa 4 bis 6 Wochen.
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Bernie
Mordfall Hinterkaifeck
16.09.2010 um 22:40Weiss Jemand wann Karl Gabriel sen. den Hof in Laag abgegeben hat?