@firefliesJa, für mich ist endgültig klar, was ich über den Entstehungszeitpunkt der Kommandoaktion und über die Aktion an sich zu denken habe, seit ich Konrad Müllers Statement zur Kommandoaktion kenne. Die Geschichte kursiert mE noch nicht allzu lange, aber sie soll ja auch nicht bewiesen werden, wenn ich alles richtig verstanden habe.
Dann hat auch meine These von der Pharma-Industrie und Grubers Allheilmittel-Rezept gute Chancen auf 40 Seiten diskutiert zu werden. Ob ich einen Beweis liefern kann, kann ich nicht versprechen. Zumindest könnten sich Recherchen bis ins nächste Frühjahr hinziehen. Es ist dort nicht jeder bereit zu reden, aus ganz bestimmten Gründen.
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Ich möchte aber auch noch etwas Ernsthaftes dazu sagen was Zeitzeugen anbelangt, auch weil
@Bernstein so auf Gespräche mit Zeitzeugen setzt.
Der Mordfall Hinterkaifeck hat sich vor 88 Jahren zugetragen. Die Zeugen, wie etwa Schl. und die anderen Nachbarn, die etwas wissen konnten, weil sie dabei waren, waren in etwa Jahrgang 1874 – 1900. Diese Leute leben heute allesamt nicht mehr. Es kommt darauf an, was sie den Enkeln erzählt haben könnten. Dabei fällt mir immer wieder mein Großvater in. Der war Jahrgang 1878, also nur vier Jahre jünger als Schl., meine Großmutter war Jahrgang 1885, also zwei Jahre älter als Viktoria. Mein Urgroßvater war Jahrgang 1838, er war also in etwa im Alter der Gruberin, natürlich etwas älter.
Wenn ich mir nun überlege, was ich von denen weiß, dann sieht es doch dürftig aus. Meinen Urgroßvater hab ich nie persönlich kennengelernt. Von ihm weiß ich nur, dass er von morgens bis abends geredet haben soll und dass er Bürgermeister war. Meine Großeltern, die in Schl. bzw. Viktorias Alter waren haben mit mir, weil der Altersunterschied so groß war vor allem über wichtige Dinge aus ihrer Vergangenheit nicht gesprochen. Von ihren Nachbarn aus dem Dorf weiß ich nur, dass einer gut schnitzen konnte. Geschichten über Inzest oder andere entsprechende Vorfälle in ihrem Dorf haben sie mir , weil sie zum einen wie alle ihrer Generation diesbezüglich zu verschlossen waren und zum anderen auch weil ich zu jung war , nicht ansatzweise erzählt.
In Erinnerung habe ich, dass sie ihre Zeit mit mir auf Spielplätzen verbracht haben, dass wir Enten gefüttert haben und dass sie mir oft Gummibärchen gekauft haben. Später haben sie auch Hausaufgaben kontrolliert. Das ist alles.
Ich vermute ganz einfach mal, dass es allen Leuten meiner Generation so geht, was Erfahrungen mit Menschen anbelangt die um 1880 herum gelebt haben und was deren Erlebnisse im Zeitraum von ca. 1900-1922 anbelangt.
Wenn ich mir meine persönliche Geschichte vor Augen führe, dann weiß ich nicht, was man von Nachfahren von Zeitzeugen, die sich noch im Diesseits befinden, bezüglich Hinterkaifeck herausbekommen will.
Gespräche mit Nachfahren der Zeitzeugen können mE den Fall nicht lösen. Das ist Augenwischerei.
Der Fall ist nicht mehr zu lösen. Es geht vor allem darum noch Bilder der Beteiligten zu finden und Puzzleteile, die dazu beitragen, dass man das Leben der Opfer, der Tatverdächtigen und der gesamten Dorfsituation besser versteht.
Es hat ohnehin jeder, der sich seit Jahren mit dem Mordfall beschäftigt seinen persönlichen LTV und die Puzzleteile, die man noch findet erhärten entweder den persönlichen Verdacht oder sie entkräften ihn.