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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 13:32
Spekulationen über den Gesundheitszustand und die Merkfähigkeit des pensionierten KHK Müller müßte man eigentlich in der Schublade "Frechheiten" archivieren...
...wenn man nicht über solche durchsichtigen Versuche so sehr lachen müßte.
Wer diesen äußerst respektablen Menschen, dessen Vorträge und Vortragsweise ebenso anregend wie kohärent sind, einmal gesehen hat, der weiß, wovon ich rede.

Grüße


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 13:33
@jeanne,
ich glaube, Du hast da was falsch verstanden... Du solltest Hernn X nochmal fragen, wie das denn mit KH Müller war, bevor hier Unwahrheiten aufgearbeitet werden... und auch zum Thema A. Schlittenbauer...

LG


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 14:13
Es wird gerne behauptet, das Thema bzw. Gerede der / über mögliche(n) "Waffenschiebereien" auf HK sei so alt wie der Fall selber.

Einen Beweis für diese Auffassung ist man bis heute schuldig geblieben.

Die eigentliche "Initialzündung" für Spekulationen in dieser Richtung stammt nach meinem Eindruck von Peter Leuschner:


"Reingruber scheint fest überzeugt gewesen zu sein, daß der Hauptverdächtige im Fall Sandmayr, der Ex-Leutnant Hans Schweighart, ihr Mörder war. Schweighart, eine schillernde Figur, ein Antisemit und Antidemokrat, hatte selbst im Verhör angegeben, 1921 für zwei Tage in Neuburg an der Donau gewesen zu sein. Es sei um geheime Waffenlager gegangen. Hinterkaifeck liegt von Neuburg etwa 20 Kilometer entfernt. Weitere Spekulationen überlasse ich dem Leser."

Peter Leuschner, "Der Mordfall Hinterkaifeck", 3. Auflage, Juli 2007, Seite 266 (wie in den vorherigen Auflagen)


Mit diesen wenigen Sätzen (und anderen kurzen Textpassagen), deren Wirkung er damals wahrscheinlich gar nicht einschätzen konnte, hat Leuschner im Ergebnis eine m.E. über weite Strecken befremdliche Internetdiskussion losgetreten und (u.a.) einen (meine Einschätzung) Schwindler wie ´olt´ zu seinen phantastischen Erzählungen herausgefordert.

Dabei beruht die Behauptung Leuschners, Schweighart habe sich 1921 in Neuburg wegen eines geheimen Waffenlagers herumgetrieben, nach meinem jetzigen Kenntnisstand (mindestens) auf einem Irrtum.

Der Aufenthalt von Hans Schweighart wegen eines Waffenlagers in der Nähe von Neuburg ist außergewöhnlich gut dokumentiert - und zwar für den 12. und 13. Oktober 1920.

Von diesem Aufenthalt wußte die Kriminalpolizei bis zur Festnahme bzw. bis zum Verhör von Schweighart nichts. Schweighart selber hat dies angeführt, weil er den Neuburg-Aufenthalt zusammen mit einem vorher stattgefundenen "Herrenabend" im Kreise von Bekannten in unmittelbare zeitliche Nähe zum Mord an Maria Sandmayr bringen wollte.
Er habe quasi für die Mordnacht ein Alibi ("Herrenabend") und sei anderntags gleich nach Neuburg gefahren.

In Wirklichkeit gaben ihm aber weder die Teilnehmer des "Herrenabends" für die Nacht vom 5. zum 6. Oktober 1920 ein Alibi, noch fuhr er am Folgetag nach Neuburg.

Dieser Neuburg-Aufenthalt Schweigharts ist durch die vorhandenen Akten gut nachvollziehbar. Für die Übernachtung vom 12. zum 13. Oktober 1920 fand sich - unter seinem Alias-Namen "Schiffer" - ein Eintrag im Fremdenbuch des Hotels "Zur Post". Außerdem nahm er am Abend des 12. Oktober an einer Versammlung der örtlichen Einwohnerwehr teil, wo er (tw. schon vorher) nachweislich mit Teilnehmern über ein Waffenversteck in der Umgebung von Neuburg gesprochen hat.

Zum Waffenversteck:

Hans Schweighart traf sich in Neuburg am 12. Oktober 1920 mit einem "Kommunisten", der brieflich zwei versteckte Geschütze beim "Entwaffnungskommissär Nortz in München" anzeigen wollte.

Dieser Brief war aber abgefangen worden, Schweighart sollte die Sache quasi vor Ort klären und die Geschütze sicherstellen.

Der "Kommunist" schildert im Dezember 1921 die Angelegenheit wie folgt:

"Hierauf habe ich Otto S*** einvernommen. Dieser
gab an: Er habe erfahren, daß in Rohrenfels 2 Feldge-
schütze sich befinden. In der Annahme, daß diese seinerzeit
von der Roten Armee herstammen könnten, habe er anfangs
Oktober 1920, den Tag wisse er nicht mehr, einen gewöhn-
lichen Brief an den Entwaffnungskommissär Nortz in
München geschrieben und mitgeteilt, daß er bereit sei
2 Geschütze, die in der Umgebung von Neuburg a.D. stehen, zu
verraten. Den Brief habe er mit Namen Holzmüller unter-
zeichnet, weil er nicht seinen Namen preisgeben wollte.
Rückantwort habe er postlagernd Neuburg a.D. erbeten.

Bald darauf kam dann ein Brief aus München, (siehe Anlage)
in welchem mitgeteilt wurde, daß ein Beamter eintreffen
werde, diesen sollte er am Bahnhof Neuburg a.D. erwarten.
Gleichzeitig kam ein Telegramm folgenden Inhalts

D. Holzmüller Neuburg a.D. postlagernd aufgegeben München
43 10 W.12 1/X.10 Uhr vor.
Ankomme Dienstag 4 Uhr nachm. Schiffer.

S*** habe sich an diesem Tage am Bahnhof eingefunden
und der angebl. Schiffer ist auch angekommen. Schiffer
hatte sich als Beamter der Entente-Kommission ausgegeben
und über den bayr. Staat und Regierung geschimpft. Beide
seien dann mitsammen auf die Schanze gegangen und dort will
S*** gesagt haben, daß die beiden Geschütze sich in
Rohrenfels befänden.

Darauf habe Schiffer erklärt, daß er von diesen Ge-
schützen schon Kenntnis habe, die Geschütze werden in ein
paar Tagen mit Auto fortgeschafft und er werde seine Prämie
glaublich 600 M. erhalten. (...)
Mit Schiffer sei er nicht mehr zusammengekommen. In dem
Lichtbild des Schweighart erkannte S***
sofort und mit aller Bestimmtheit den angebl. Schiffer."


Vor der Versammlung der Einwohnerwehr traf sich Schweighart mit dem "Feldwebelleutnant" der Neuburger Einwohnerwehr in dessen Privatwohnung:

An diesem Abend um 7 Uhr kam in die Wohnung des früheren
Feldwebelleutnannts und nunmehrigen Bezirksamtssekr. Bachmann
beim B.A. Neuburg a.D. wohnhaft in Neuburg a.D. (...)
ein Mann und stellte sich als Kaufmann Schiffer vor.

Im Zimmer erst sagte dieser Mann, der einen unsympathi-
schen Eindruck machte und in der Kleidung ziemlich schlecht bei-
sammen war, daß er nicht Schiffer heiße, sein richtiger Name
sei Schweighart, Leutnant bei der Reichswehr. Bachmann habe
sich dann die Legitimation zeigen lassen, diese geprüft und
für richtig befunden. Nun kam Schweighart mit der Sprache
heraus, er sagte, er habe einen Brief von einem angeblichen "Holz-
müller" aus Neuburg a.D. erhalten, der Brief sei nicht an
die richtige Stelle gelangt, sondern in seine Hände gefallen,
vielmehr abgefangen worden und in dem Briefe werden gegen Prämie
2 Geschütze verraten. Er - Schweighart - habe sich
mit dem Holzmüller am Bahnhof Neuburg a.D. zusammenbestellt,
sich über den Stand der Geschütze erkundigt und dann Holzmüll
er gesagt, er werde dann telegrafisch Antwort geben, wann die
Geschütze abgeholt werden und er seine Prämie erhalte.

Es wurde dann vereinbart, daß der Holzmüller beim Abho-
len des Telegramms abgefangen werde, damit man die Person des
(Papierschaden am Unterrand des Blattes)....en könne, da ein Holzmüller in Neuburg a.D. ... (Anm.: wohl "nicht bekannt sei".)"


Vorläufiges Fazit:

Der Grund des Aufenthalts von Hans Schweighart am 12./13. Oktober 1920 in Neuburg ist gut dokumentiert.
Es gibt dazu auch noch eine weitere Aussage sowie die Ermittlungen über die Hotelübernachtung.

Wie Leuschner nun dazu kommt, aus dieser Sache (in der Wirkung) so einen "Elefanten" zu machen, das müßte er sich selber kritisch fragen und uns erklären.



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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:03
@Heike,

dass es diese Vorladung gibt ist bislang auch mein Kenntnisstand, solltest Du andere Infos darüber besitzen kannst Du sie ja mitteilen.

@ Badesalz

könntest Du mir erklären, mit welcher Begründung Jemand sich eine solche Arbeit macht, bishin zu Recherchen vor Ort, seinen Namen und Adresse preisgibt, um solch eine Geschichte zu erfinden? Wenn Du das für mich nachvollziehbar erklärst bin ich bei Dir.

Also, Mr. X liest im Juli 1997 das Buch, liest die Passage über Schweighart und sagt sich toll, da mach ich ne Story draus und werd dann 2009/10 im HK-Forum die Leut veräppeln, oder wie soll ich mir das vorstellen? Vorher recherchiere ich nochmals vor Ort, auch in Archiven alles nur weil ich geltungssüchtig bin?

Wenn das ein Fake sein sollte (was ich nach wie vor nicht ausschließen kann), dann ist der aber schon sowas von aufwändig und gelungen, dass davor den Hut ziehen würde, und mir gerne Hohn und Spott zuziehen würde.


Weils vielleicht noch interessiert hier aus dem Akt des Bezirkamtes Schrobenhausen über

Militär - Landpolizei - Ortswehr und Einwohnerwehr 1919
(Akten Zeichen 72043)

der Akt befindet sich im Staatsarchiv München


Mitglieder der Einwohnerwehr Schrobenhausen:
Freiherr Gumpenberg - Pöttmes , Rechtskonsulent Granvogel
Die Oberleitung der Ortswehren im Bezirk hatte Oberleutnant Max Gandorfer
(Lehrer)
Die Treffen fanden immer Donnerstags im Gasthaus Vogg-Bräumichl statt.

Dank an User jerrylee!


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:25
@canales,
es ging mir nicht darum, dass KH Müller X vorladen lies. Da stimmen unsere Kenntnisse überein...

Es geht mir darum, dass sich KH Müller angeblich aus Gesundheitlichen Gründen nicht mehr erinnert... das ist nicht wahr.

LG


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:31
Ui - ganz schoen viele Infos! Danke!

@canales
Zitat von canalescanales schrieb:das Elsass gehört nun mal nicht zum französischen Kernland. Nach dem ersten Weltkrieg wurde überwiegend deutsch gesprochen im Elsass, die Elsässer fühlten sich in erster Linie als Elsässer und dann als Franzosen. Es gab ja auch eine starke Autonomiebewegung nach dem 1. Weltkrieg. Die ca. 300.000 Deutschen mussten nach dem WK1 das Land verlassen, ca. 200.000 konnten dann allerdings wieder zurückkehren. Ich sage nicht, dass eine Heirat 1922 einer Elsässerin mit einem Deutschen eine einfache Geschichte gewesen wäre, aber ich denke es war möglich. Nachdem der OLT dann den Namen seiner Frau angenommen hat war von der Seite der Elsässer wohl kaum mehr was zu befürchten. Die Familie betrieb dann wohl eine Gastwirtschaft in dem Ort. Nach Aussagen des Informanten war er beliebt und anerkannt im Ort.

Zur Offiziersehre:
Ich denke dies läßt sich hier nicht in wenigen Sätzen veranschaulichen. Es gab von Seiten des Offizierskorps nach dem WK1 erhebliche Widerstände gegen Hitler und die NS. Hitler wusste dies und versuchte mit einem Schachzug diese Widerstände abzumildern, indem er Hindenburg zum Reichspräsidenten machte. Der Anschlag 1944 erfolgte von Offizieren der Reichswehr, die sich eben diesem Ehrenkodex verpflichtet fühlten. So und nun müsstest Du diese Ebene runterbrechen auf Kriegsführung und Einsatz. Vielleicht mal unter Ehrenkodex und Offiziere nachschauen. Es gehörte imho das Erschlagen unschuldiger Kinder und Zivilisten nicht zum Ehrenkodex der alten kaiserlichen Offiziere. Ich spreche jetzt nicht von der Wehrmacht und deren Verbrechen im Laufe des WKII, da war der alte Ehrenkodex längst außer Kraft gesetzt.
Eben - das Elsass gehoerte nicht zum Kernland, das ist mir bekannt. Deswegen waren die Deutschen da nach dem ersten WK trotzdem nicht gerne gesehen und man hat sie erstmal rausgeschmissen. Du schriebst, dass der Olt waehrend des Einmarsches der Wehrmacht IN DAS ELSASS gefluechtet ist. Oder hab ich Dich da falsch verstanden? Und wenn der den Namen seiner Frau angenommen hat - alles schoen und gut, deshalb wissen die Leut trotzdem, wer er war und woher er kam. UNMOEGLICH schrieb ich auch nicht, mir fiel nur der Widerspruch auf, dass man die Nachfahren des Olt heute schuetzen muss, andereseits war er aber ein angesehener Mann in seinem Ort.
Was die "Offiziersehre" angeht - genau das habe ich doch gesagt. Man koennte natuerlich so argumentieren, dass der OLT an dem Mord ja direkt gar nicht beteiligt war und seine Untergebenen schlicht Ungehorsam begangen haben. Er hat sie ja dann auch dafuer bestraft. Irgendwas ist an der Sache jedenfalls nicht rund. Entweder hat der OLT sich in seinen Tagebuchaufzeichnungen selbst zum Helden gemacht und die beiden der Befehlsverweigerung beschuldigt, weil ihm unangenehm war, dass er sich an einem Mord beteiligt hatte oder X verschweigt ein Detail an der Geschichte, z.B. dass es eben doch rechte Kreise waren, die da kraeftig mitgemischt haben.

@Heike75
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:ich glaube, Du hast da was falsch verstanden... Du solltest Hernn X nochmal fragen, wie das denn mit KH Müller war, bevor hier Unwahrheiten aufgearbeitet werden... und auch zum Thema A. Schlittenbauer...
Nein, da habe ich gar nichts falsch verstanden, denn mir wurde nach mehrmalligem Nachfragen bestaetigt, dass es ein "offizielles Dokument", sprich Vorladung von HK Mueller an Mr. X gibt. Und wenn Du den Eingangstext mal liest, dann kannst Du da auch lesen, dass X angab, HK Mueller haette ihn gewarnt, mit dem Material an die Oeffentlichkeit zu gehen. Was den angeblichen Kontakt zu einem SCH. Nachfahren angeht, so ist auch nach mehrmaligem Nachfragen bestaetigt worden, dass dieser Kontakt nicht verifiziert wurde.

Die Gesundheit des HK Mueller
Ich weiss nicht, woher dieses Geruecht stammt. Ich habe das so mitgeteilt bekommen. Wie gesagt, ich kann es nicht beurteilen, finde es aber aufgrund der verschiedenen Versionen, warum die "Beweise" nun nicht gezeigt werden koennen, auch seltsam und fragwuerdig.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:37
@troadputzer
@canales schreibt:
Zum Umfang der Papiere, und jetzt werden gleich wieder welche schlucken, nach den Angaben des Informanten sollen die Papiere im Umfang 50cm hoch und bis zu 1m breit gewesen sein. Sorry, aber ich gebs nur weiter...

@Joanneofarch schreibt:
Der Gruber hat moeglicherweise die Dokumente zu anderen Wertsachen gepackt, z.B. Pfandbriefen oder aehnlichen Unterlagen - und die befanden sich im Zimmer der Hofbesitzerin Victoria, denn dort war ja auch das ganze Geld gebunkert.

Wenn das so war wie @canales schrieb, dann hätte Gruber wohl die Pfandbriefe etc. zu den Papieren gepackt, denn Pfandbriefe von 1m Breite gibt es nicht. Den Stapel hätte er dann unter Viktorias Bett schieben müssen, denn im Schrank wäre es sicher etwas eng geworden und sofort aufgefallen. Bei diesen Ausmaßen wären es trotzdem den ausgefuchsten Stoßtrupplern ein Leichtes gewesen sofort fündig zu werden, war es ihnen doch schon früher an der Somme eine Ehre und ein Vergnügen, versteckte Landminen nächtlings mit dem Bajonett aus der Erde zu kitzeln.
GG - vielleicht waren die Dokumente ja unter Viktorias Bett...
Spass beiseite, in der Tat gibt es da so Einiges an der Geschichte, was nicht rund ist.


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13.06.2010 um 15:38
@Badesalz

Das sind interessante Informationen!

Man kann also nach alledem davon ausgehen, dass es seitens des Schweighart keine Aussage gegeben hat, er sei im Jahre 1921 für zwei Tage nach Neuburg a.d. Donau gefahren, es sei um geheime Waffenlager gegangen. Er hatte nämlich gar keine Veranlassung für das Jahr 1921 eine solche Fahrt nach Neuburg anzugeben, da die Reise nach Neuburg sein Alibi für den Mord an Maria Sandmayr sein sollte, die am 6.10.1920 im Forstenrieder Park in München ermordet worden ist.
Die von ihm benannten Zeugen haben damals jedoch sein Alibi nicht bestätigt, so dass ein Aufenthalt am 5.und 6.Oktober in Neuburg nicht belegt. Ist.

Allerdings ist nach Deinen Recherchen belegt, dass Schweighart am 12./13. Oktober in Neuburg war und es ist in diesem Zusammenhang auch belegt , um welches Waffenversteck es damals gegangen ist.

Dann bleibt mE keinerlei Raum nach dieser Aussage ein Waffenlager auf Hinterkaifeck zu vermuten.

Das sieht demnach ganz so aus, als sei die ganze Waffenlagertheorie auf ungenaue Recherchen Leuschners zurückzuführen. Vielleicht hat er die Diskussion um den ungelösten Mordfall Hinterkaifeck neu beleben wollen, weil die anderen Theorien teilweise schon Jahrzehnte bekannt waren.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:39
@Heike
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Es geht mir darum, dass sich KH Müller angeblich aus Gesundheitlichen Gründen nicht mehr erinnert... das ist nicht wahr.
Das habe ich auch nicht von X erfahren, habe ihm das aber auch nicht in den Mund gelegt.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:45
@jeanne,
ich weiss, dass es Kontakt zu KH Müller gab und ich weiss, dass es diese Vorladung gab, keine Frage, völlig korrekt...

Dass der gesundheitliche Zustand von KH Müller schuld sein soll, dass sich KH Müller nicht daran erinnert, ist nicht richtig. Müller kann sich an die Geschichte nicht erinnern, nicht weil er "Gedächtnis - Aussetzer" hat, sondern weil das alles ein wenig anders lief...

Der Kontakt zu Schlittenbauer ist nicht verifiziert? Na, ich weiss ja nicht, was Dir die Echtheit bestätigen würde, mir war es Beweis genug...

LG


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:52
@canales schreibt:
Mitglieder der Einwohnerwehr Schrobenhausen:
Freiherr Gumpenberg - Pöttmes , Rechtskonsulent Granvogel
Die Oberleitung der Ortswehren im Bezirk hatte Oberleutnant Max Gandorfer
(Lehrer)
Die Treffen fanden immer Donnerstags im Gasthaus Vogg-Bräumichl statt.


Welch wichtige Erkenntnis können wir daraus ableiten? - ein paar Honoratioren und Veteranen haben sich jeden Donnerstag am Stammtisch zum Bier und Schafkopfspielen getroffen, denn so blöd können sie nicht gewesen sein, daß sie öffentlich dort ihre Aktionen besprachen.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 15:56
@Badesalz und Canales
könntest Du mir erklären, mit welcher Begründung Jemand sich eine solche Arbeit macht, bishin zu Recherchen vor Ort, seinen Namen und Adresse preisgibt, um solch eine Geschichte zu erfinden? Wenn Du das für mich nachvollziehbar erklärst bin ich bei Dir.

Also, Mr. X liest im Juli 1997 das Buch, liest die Passage über Schweighart und sagt sich toll, da mach ich ne Story draus und werd dann 2009/10 im HK-Forum die Leut veräppeln, oder wie soll ich mir das vorstellen? Vorher recherchiere ich nochmals vor Ort, auch in Archiven alles nur weil ich geltungssüchtig bin?

Wenn das ein Fake sein sollte (was ich nach wie vor nicht ausschließen kann), dann ist der aber schon sowas von aufwändig und gelungen, dass davor den Hut ziehen würde, und mir gerne Hohn und Spott zuziehen würde.[/ZITAT

Da hat @canales nicht unrecht. Wieso soll jemand ueber jahrezehnte einen Fall verfolgen, der ein Fake ist?
Andererseits - was haben wir denn ueber die "Recherchen" des Mr. X in der Hand, ausser seinen Aussagen dazu?



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13.06.2010 um 16:02
@AngRa,
auf was wartest Du eigentlich? Das im Archiv ein Schriftstück liegt, auf dem steht:

"Am 12.10.1920 war Schweighart in der Nähe von Neuburg, genauer auf einem Einödhof namens Hinterkaifeck, um mit dem Vater der Gutbesitzerin, einem Andreas Gruber, einen Vertrag auszuhandeln, der es ermöglichte Flugzeuge zu verstecken, die wir nicht mehr besitzen dürfen. Herr Schweighart war von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr in Begleitung von Herrn Mayer und Herrn Müller vor. Laut den Berichten kriegen wir da zwei Flugzeuge unter, die dann später nach Lipezek transportiert werden...

gez. Reingruber"

... Oder gar auf eine Reisekostenabrechnung von Schweighart?

Es war verboten! All das war Illegal... WENN davon was raus gekommen wäre, dann wäre das schöne Deutschland - Bayern von den Franzosen besetzt worden...

Da gibt es nichts schriftliches...

Aber, weil ja Sandmayer so interessant ist... da kommt noch der Name Berchtold vor... und was hatten wir hier mal über den Benzinzeugen Berchtold besprochen?

Aber auch da wird es nichts schriftliches geben...

Beitrag enthält Ironie!

LG


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 16:04
@Heike
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:ich weiss, dass es Kontakt zu KH Müller gab und ich weiss, dass es diese Vorladung gab, keine Frage, völlig korrekt...

Dass der gesundheitliche Zustand von KH Müller schuld sein soll, dass sich KH Müller nicht daran erinnert, ist nicht richtig. Müller kann sich an die Geschichte nicht erinnern, nicht weil er "Gedächtnis - Aussetzer" hat, sondern weil das alles ein wenig anders lief...

Der Kontakt zu Schlittenbauer ist nicht verifiziert? Na, ich weiss ja nicht, was Dir die Echtheit bestätigen würde, mir war es Beweis genug...
Siehst Du. Da haben wir den Salat. Schon wieder ist "alles ganz anders, weil es anders lief". Genau DAS ist das Problem an der Sache. Wenn man genauer nachbohrt und nachfragt, dann hat man X mal wieder falsch verstanden....
Ist letztendlich auch wurscht, weil der Kontakt zu HK Mueller an den Fakten des Falles nichts aendert.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 16:25
@Heike75

Dir ist aber schon bekannt, daß der Kumpan des Schweighart, ein "Privatstudent" Hermann Berchtold, 1899 in Weilheim geboren ist, der Öl- und Schmiermittelvertreter Ludwig Berchtold dagegen (als Sohn von Bauersleuten) 1891 in Leutstetten?

Wobei jetzt wahrscheinlich gleich über Kronprinz Rupprecht und seine Verbindungen schwadroniert werden dürfte...


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 16:30
@canales

Zum Thema "Fake" solltest Du Dich besser mit dem User ´hauinolo´ austauschen. Der kann Dir da sicher mehr mitteilen als ich.

Im übrigen warte ich (unter anderem) nach wie vor auf den Beweis, daß der "Informant" ´olt´ schon 1998 mit der Story hausieren gegangen ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 16:41
@jeanne,
richtig, es lief anders... und ich wusste dies BEVOR man hier eingetragen hatte, dass man KH Müller gefragt habe... X hat meines Wissens auch nie mehrere Versionen dazu erzählt...


@Badesalz,
falscher Ansatz... gehe eine Generation zurück und besorge Dir die Kriegstammrolle.

Wiso sollte man über Prinz Rupprecht schwadronieren? Wie kommst Du nun auf den? Also soweit ich das einschätzen kann, hat der gar nicht damit zu tun... aber wie gesagt, ich bin offen...

LG


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Erzsi ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 16:50
@hiero
Zitat von hierohiero schrieb:Spekulationen über den Gesundheitszustand und die Merkfähigkeit des pensionierten KHK Müller müßte man eigentlich in der Schublade "Frechheiten" archivieren...
andererseits kolportiert KHK Müller auch immer wieder eine dritte Ehe von Cäzilia Gabriel, verw. Asam, geb. Sanhüter, die es auch nicht gegeben haben kann.

Aber weil sich hier so viele Gedanken über einen möglichen Aufwand machen, ein Fake zu erstellen: Seht euch einmal an, wie die Diskussion hier läuft: Irgendjemand sagt etwas und die Fakten dazu werden vollautomatisch von anderen Usern geliefert. Das heißt, es ist doch gar nicht notwendig, ein komplettes Fake zu erfinden, sondern einige Stichworte genügen und die ganze Story wird ein Selbstläufer.

Das gilt im übrigen nicht nur für die Flugzeuggeschichte, sondern auch für eine angenommene Täterschaft von Lorenz Schlittenbauer - auch hier sind doch viele Fakten so dargestellt worden, dass sie eben in eine angenommene Täterschaft passen.

Merke: Nicht nur der Inhalt einer Information ist interessant, sondern auch, von wem sie stammt und welchen Zweck ihre Verbreitung hat. Und ein und dieselbe Information kann von mehreren Informationsempfängern grundverschieden aufgefasst werden, je nachdem, welches Gedankengebäude die Informationsempfänger präferieren.


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 16:51
@Badesalz,
1997, nicht 1998...
Zitat von BadesalzBadesalz schrieb:Zum Thema "Fake" solltest Du Dich besser mit dem User ´hauinolo´ austauschen. Der kann Dir da sicher mehr mitteilen als ich.
*Gähn* nicht schon wieder... ist das immer noch nicht gegessen?

LG


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Mordfall Hinterkaifeck

13.06.2010 um 16:54
Zitat von ErzsiErzsi schrieb:Das gilt im übrigen nicht nur für die Flugzeuggeschichte, sondern auch für eine angenommene Täterschaft von Lorenz Schlittenbauer - auch hier sind doch viele Fakten so dargestellt worden, dass sie eben in eine angenommene Täterschaft passen.


Du sprichst mir aus der Seele.... ;-)


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