Mordfall Hinterkaifeck
16.02.2010 um 22:45@AngRa: Ach, du warst das, ich wusste es nicht mehr, bitte entschuldige, dass ich dich nicht genannt habe. :) Ich meine nur, solche Menschen kann es ja auch später wieder gegeben haben, weißt du? Es gibt ja viele unaufgeklärte Verbrechen, ich meine jetzt nicht bezogen auf Hinterkaifeck, und bei 'enttarnten' Mördern ist man erschüttert, was das für Menschen sind und wie sie zu ihrer Art gekommen sind, weil es so unfassbar erscheint.
Die Kaffeeverkäufer habe ich nicht so sehr im Auge, soweit ich weiß, waren die ja von ihrer Kaufmannfamilie auf Verkaufsfahrten geschickt, irgendwie denke ich, dass die kein so martialisches Auftreten hatten (mag ich mich natürlich täuschen, weil wir selber in dieser Zeit eine verwandte Kaufmannsfamilie hatten, und das war so die 'feinere Verwandtschaft' :), von dort kam auch mein beschriebenes Bleylekleid, dass der Cousine meiner Mutter gehört hatte. Sie war ein bisschen älter als meine Mutter, ich glaube Jahrgang 1919).
@opal:Ja, solche Erlebnisse kenne ich auch. Daher kommt ja wohl der Spruch: Den Mund quer und die Nase längs. Soll heißen: Letztlich ähneln sich Gesichter halt. Ich bilde mir auf den Dorfschulklassenbilder meiner Famile auch x Verwandte ein, aber das waren dann jeweils keine, wie ich ja aus Großvaters/Mutters Erzählungen weiß. Es gab ja auch noch nicht solcheVielfalt in Frisuren usw.
@Heike: Vielleicht hast du ja nicht ganz komplette Informationen zu Bleyle. Die Produktion ruhte nach dem ersten Weltkrieg lediglich für einige Jahre, gerade das 'Anstricken' empfahl diese Firma dann in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und half ihr, verbunden mit der Unverwüstlichkeit der Qualität, zu neuen Erfolgen. Ich kann dir nur sagen, sie (meine Mutter) hatte dieses Kleid und es war weiß Gott nicht dreißig Jahre oder so alt. Sie nannte es immer 'das Tomatensuppenkleid' wegen seiner Farbe, gehört hier nicht rein, nur als Randbemerkung. Und ich weiß, dass es aus Spandau stammte und Anfang der Zwanziger Jahre gekauft wurde. Übrigens hat Bleyle noch in den fünfziger Jahren- kann sein bis in die Sechziger- produziert, das weiß ich von alten Werbeanzeigen.
Ich weiß schon, was für Kleidungsattribute du meinst, bei der Jungenbekleidung z.B. den sogenannten 'Schillerkragen' (den hat mein Großvater auf Freizeitbildern aus der Zeit auch, obwohl er ja erwachsen war, hier, bei Erwachsenen, war er übrigens allgemein anerkannter Ausdruck von SPD-Gesinnung). Die Kleiderform, die du beschreibst, ist das, was ich mit 'Hängerkleid' meinte. Trotzdem sehen diese Kleider grundverschieden von den Kleidern auf dem Klassenbild aus. Sie haben mehr einen 'männlichen' Stil, sind sozusagen 'herb', gehen gerade herunter (eben, wie du schon schreibst, hemdblusenartig), nicht so lang und rüschig. Auch wurden die Haare nicht wie auf dem Klassenbild getragen, es gab zwar nicht nur den städtische Bubikopf, aber Zöpfe usw, jedenfalls nicht die aus dem Gesicht gehaltenen Haare.
Ich weiß, dass das oft auf uns heute so wirkt, als wären die Kinder quasi bis 1970 lang gegangen. Man muss nur mal im Internet nachsehen, wie angeblich orginal gekleidete Puppen angezogen sind. Noch in den fünfziger Jahren wäre man danach bodenlang gegangen, obwohl doch jeder weiß, dass das nicht der Fall war. Meine Mutter sagte selbst bei Puppen aus den zwanziger Jahren in derartigen Kleidchen, die wären im wahren Leben von Spielkameraden verhauen worden^^
Es ist ein komplett anderer Bekleidungsstil auf dem Klassenbild bis hin zu den Haarschleifen. Meine Mutter hatte die als kleines Mädchen auch, dennoch sahen die Haarschleifen der Zwanziger (sog. 'Propeller') grundverschieden von den kaiserzeitlichen auf dem Klassenbild hier aus. Wenn man sich ein bisschen mit den Kleiderstilen beschäftigt, sieht man das. (Eine alte Tante von mir wollte mir auch einen kleinen Jungen auf einem Verwandtenbild aus dem 19. Jahrhundert als Mädchen verkaufen, sehr von oben herab, da ja beide Geschlechter als Kleinkinder Kleidchen trugen und da wisse man ja nicht... Doch, man weiß. Zwar beides Röckchen, sehen sie doch verschieden aus. Das sieht man eben, wenn man damit öfter zu tun hat).
@Deichgräfin: Für deinen Link danke ich sehr! Den sehe ich mir mal ganz in Ruhe an, da freue ich mich richtig drauf :)
Die Kaffeeverkäufer habe ich nicht so sehr im Auge, soweit ich weiß, waren die ja von ihrer Kaufmannfamilie auf Verkaufsfahrten geschickt, irgendwie denke ich, dass die kein so martialisches Auftreten hatten (mag ich mich natürlich täuschen, weil wir selber in dieser Zeit eine verwandte Kaufmannsfamilie hatten, und das war so die 'feinere Verwandtschaft' :), von dort kam auch mein beschriebenes Bleylekleid, dass der Cousine meiner Mutter gehört hatte. Sie war ein bisschen älter als meine Mutter, ich glaube Jahrgang 1919).
@opal:Ja, solche Erlebnisse kenne ich auch. Daher kommt ja wohl der Spruch: Den Mund quer und die Nase längs. Soll heißen: Letztlich ähneln sich Gesichter halt. Ich bilde mir auf den Dorfschulklassenbilder meiner Famile auch x Verwandte ein, aber das waren dann jeweils keine, wie ich ja aus Großvaters/Mutters Erzählungen weiß. Es gab ja auch noch nicht solcheVielfalt in Frisuren usw.
@Heike: Vielleicht hast du ja nicht ganz komplette Informationen zu Bleyle. Die Produktion ruhte nach dem ersten Weltkrieg lediglich für einige Jahre, gerade das 'Anstricken' empfahl diese Firma dann in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und half ihr, verbunden mit der Unverwüstlichkeit der Qualität, zu neuen Erfolgen. Ich kann dir nur sagen, sie (meine Mutter) hatte dieses Kleid und es war weiß Gott nicht dreißig Jahre oder so alt. Sie nannte es immer 'das Tomatensuppenkleid' wegen seiner Farbe, gehört hier nicht rein, nur als Randbemerkung. Und ich weiß, dass es aus Spandau stammte und Anfang der Zwanziger Jahre gekauft wurde. Übrigens hat Bleyle noch in den fünfziger Jahren- kann sein bis in die Sechziger- produziert, das weiß ich von alten Werbeanzeigen.
Ich weiß schon, was für Kleidungsattribute du meinst, bei der Jungenbekleidung z.B. den sogenannten 'Schillerkragen' (den hat mein Großvater auf Freizeitbildern aus der Zeit auch, obwohl er ja erwachsen war, hier, bei Erwachsenen, war er übrigens allgemein anerkannter Ausdruck von SPD-Gesinnung). Die Kleiderform, die du beschreibst, ist das, was ich mit 'Hängerkleid' meinte. Trotzdem sehen diese Kleider grundverschieden von den Kleidern auf dem Klassenbild aus. Sie haben mehr einen 'männlichen' Stil, sind sozusagen 'herb', gehen gerade herunter (eben, wie du schon schreibst, hemdblusenartig), nicht so lang und rüschig. Auch wurden die Haare nicht wie auf dem Klassenbild getragen, es gab zwar nicht nur den städtische Bubikopf, aber Zöpfe usw, jedenfalls nicht die aus dem Gesicht gehaltenen Haare.
Ich weiß, dass das oft auf uns heute so wirkt, als wären die Kinder quasi bis 1970 lang gegangen. Man muss nur mal im Internet nachsehen, wie angeblich orginal gekleidete Puppen angezogen sind. Noch in den fünfziger Jahren wäre man danach bodenlang gegangen, obwohl doch jeder weiß, dass das nicht der Fall war. Meine Mutter sagte selbst bei Puppen aus den zwanziger Jahren in derartigen Kleidchen, die wären im wahren Leben von Spielkameraden verhauen worden^^
Es ist ein komplett anderer Bekleidungsstil auf dem Klassenbild bis hin zu den Haarschleifen. Meine Mutter hatte die als kleines Mädchen auch, dennoch sahen die Haarschleifen der Zwanziger (sog. 'Propeller') grundverschieden von den kaiserzeitlichen auf dem Klassenbild hier aus. Wenn man sich ein bisschen mit den Kleiderstilen beschäftigt, sieht man das. (Eine alte Tante von mir wollte mir auch einen kleinen Jungen auf einem Verwandtenbild aus dem 19. Jahrhundert als Mädchen verkaufen, sehr von oben herab, da ja beide Geschlechter als Kleinkinder Kleidchen trugen und da wisse man ja nicht... Doch, man weiß. Zwar beides Röckchen, sehen sie doch verschieden aus. Das sieht man eben, wenn man damit öfter zu tun hat).
@Deichgräfin: Für deinen Link danke ich sehr! Den sehe ich mir mal ganz in Ruhe an, da freue ich mich richtig drauf :)