@flaucher,
es wurden viele Akten bei dem Bombenangriff zuerstört, aber eben nicht alle. In keinem Schriftstück, welches vorhanden ist (ist ja auch nicht grad wenig) ist davon die Rede.
Zu dem Umstand wie schon geschrieben, taucht weder ein Anwalt oder ähnliches auf.
Selbst wenn es nur ein Gerücht war, welches zur Drohung in die Welt gesetzt wurde, dann hätte man doch der Polizei davon erzählt. Jemand aussenstehender wie Sigl konnte doch nicht beurteilen, ob es ein Gerücht ist oder nicht.
Ich bin nicht überzeugt, dass LS nach dem Prozess überhaupt noch rechtlich der Vater war (Erklärung auf den beiden letzten Seiten). Aufgrund der Anzeige von LS und der Klage gegen den Gruber aus 1919 / 1920 wurde Gruber nicht verurteilt. LS machte seine Aussage unter Eid. Wenn er nun im Besitz des genannten Schriftstückes (Bestätigung von Viktoria, dass er ausser den 1800 Mark nix mehr zahlen muss) war, dann hatte er es da vorgelegt.
Später hatte er das Schriftstück erwähnt (30.03.1932). Es sei jedoch bei dem Brand vernichtete worden. Warum sollte er sich dann mit einem "erfundenen" Schriftstück in die Sch... reiten, er hätte doch wissen müssen, dass die Kriminaler die Akte aus 1920 gesehen hatten, denn immerhin soll darin sein Motiv liegen.
Egal ob das Papier nun vor Gericht wirksam gewesen wäre oder nicht, würde es bestätigen, dass Viktoria nicht in der Lage war erneute Unterhaltszahlungen einzufordern.
Warum glaube ich an diese Schriftstück?
Was hatte Viktoria dem LS gegeben, dass ihn immerhin dazu bewog, am 25.09.1919 die Anzeige zurück zu ziehen und die Vaterschaft anzuerkennen. Wenn es nur mündliche Versprechen waren, dann hätte LS sich nicht so leicht überzeugen lassen.
Als er dann versprach, unter Eid ausszusagen, hatte er doch gewusst, dass seine Aussage (es gab den Inzest) und die Aussage Gruber / Viktoria dagegen steht (es gab den Inzest nicht)... Hätte LS sich NUR auf das gestützt oder hatte er Beweise? Was könnte also beweisen, dass LS nicht unbedingt der Vater ist, Gruber aber nicht gleichzeitig des Inzest überführt (sonst wäre er ja verurteilt worden)? Das Schriftstück, dass vor Gericht nicht zählt, aber aussagt, dass Vik. in Zukunft keine weiteren Zahlungen einfordert und die ihm die 1800 Mark vorschiesst?
LS war aus dem Schneider (keine Anzeige wegen Meineid). Das Papier sagte aber nicht aus, dass der Gruber dadurch zwingend der Vater ist = Freispruch Gruber.
Gruß!