Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 07:05
Ich hab mal eine Untersuchung gelesen wonach die Annahme, das der Krieg die Leute enthemmt und das es dadurch nach dem Krieg zu mehr Gewaltdelikten kommt nicht stimmt. Weis irgend jemand dazu näheres ?


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 10:17
Zitat von opalopal schrieb:Ich hab mal eine Untersuchung gelesen wonach die Annahme, das der Krieg die Leute enthemmt und das es dadurch nach dem Krieg zu mehr Gewaltdelikten kommt nicht stimmt. Weis irgend jemand dazu näheres ?
@opal

Da wirds wohl so sein wie beim Rauchen....nicht jeder Raucher bekommt einen Krebs.

pilvax


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 11:33
@Hauser

Meiner Meinung nach wäre auch nach Auflösung der Einwohnerwehren ein nicht genehmigter Transport aufgefallen. Damals wurde sicher nicht so viel transportiert wie heute, aber genauso viel, wenn nicht mehr kontrolliert. Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Ich kenne die damalige Praxis bei Transportgenehmigungen natürlich nicht.

@opal
@pilvax

Das ist an sich eine interessante Thematik, ob der Krieg die Menschen enthemmt. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu kenne ich aber nicht.

Spontan fällt mir dazu ein, dass es auf die Dauer des Krieges ankommen könnte und wie sehr die Zivilbevölkerung gelitten hat und wie stark das Vertrauen in Polizei / Gerichte etc. eingebrochen war.

Da gibt es einmal den 100 Jährigen Krieg ( ca. 1337-1453). Als ich mich vor Jahren mal etwas intensiver mit französischer Geschichte beschäftigt habe, habe ich gelesen, dass zum Ende hin ein Chaos herrschte, Mord und Totschlag an der Tagesordnung waren. Der französische König konnte das Leid, die Gewalt und das Chaos nicht mehr ertragen und verfiel in Geisteskrankheit. Andere haben wieder behauptet, dass seine Geisteskrankheit genetische Ursachen hatten. Ich kenne mich damit aber nicht so gut aus, dass ich mir ein abschließendes Urteil darüber bilden könnte.

Im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) soll auch Chaos geherrscht haben. Ich kann mir vorstellen, dass damals auch eine Zunahme von Gewaltdelikten zu verzeichnen war, weil in manchen Gebieten jegliche Ordnung zusammengebrochen war und es auch keinen Schutz mehr gab. Da war Selbstjustiz an der Tagesordnung.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 12:09
@Hauser,

wer sollte denn kontrollieren? Reingruber z.B. musste Stunden warten, bis er ein Auto erhielt um zum Tatort zu fahren. Zudem war die Verflechtung zwischen Polizei, EW und Reichswehr offensichtlich. Die Bewaffnung der Einwohnerwehren wurde ja selbst von der Politik gefördert.
Wenn auf Schloß Holzen Flugzeuge lagerten wie Badesalz beschrieb, Sandmayer aber nur etwas mitbekam von Kanonen, die in der Nacht angeliefert wurden und Gewehren die in einer Vorratskammer lagerten, dann kann man sich vorstellen, dass solche Lieferungen nicht grad publik wurden.
Und nochmals, wem sollte so ein Transport auffallen? Ich denke dass permanent Militärlastwagen unterwegs waren, man sollte das Kriegsgerät ja zu Sammelstellen bringen.
Von wem sollten diese Transporte angehalten werden?
Einzig beim Transport von Kriegsmaterial nach Oberschlesien wird in der Literatur beschrieben, dass Arbeiter versuchten diese Transporte in Zügen zu verhindern, indem sie Bahnhöfe und Gleise besetzten.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 13:11
Ja, wer sollte so etwas schon kontrollieren?

Die örtlichen Gendarmerien hätten es kontrolliert. Die haben alles kontrolliert, auch wenn jemand mit einem Fuhrwerk ohne Namenstafel unterwegs war. Auch dafür hat es Verwarnungen und im Wiederholungsfall Strafen ggeben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 13:37
@canales
Wir haben auch keine feldmässige Ausrüstung, es fehlen uns Reservebestände an Waffen und Munition, ferner haben wir keine Artillerie, keinen Train und keine technische Truppe.
Es fehlt uns so hin alles, was im Felde unbedingt nötig ist, und was uns fehlt sind lauter Sachen, die nicht über Nacht hergestellt werden können, ganz abgesehen davon, dass der Überwachungsdienst unserer Feinde eine Herstellung solcher Gegenstände überhaupt möglich macht. Vorräte an solchen Ausrüstungsstücken sind nicht vorhanden, denn diese habt ihr Ententebrüder uns abgenommen, oder richtiger gesagt, wir haben selbst haben dieses unersetzliche Gut in arger Verblendung, euch übergeben. (Waffenstillstand).

Geschichte der Einwohnerwehr des 17. Stadtbezirkes München

von Josef F l e i n e r, Kaserneninspektor a.D.

Seite 182 (1921)


Die E.W. musste dass vorhandene defekte Material erst Aufarbeiten, einmal in W. und einmal in E. Es wurde mit der Bahn angeliefert, einsatzfähige LKW;s waren durch die miserable Ersatzteilversorgung Mangelware, und die Mineralölwerke Rhenania konnten den Treibstoff in brauchbaren Mengen nicht liefern, dafür sorgte schon die interalliierte Überwachungskommission.

Wer sollte den Kontrollieren?

Am 22.6.20 besichtigte Oberst Moreigne und am 23.10.20 der Major Isaac von der Unterkommision München der interalliierten Überwachungskommission die Unteroffiziersschule in Fürstenfeldbruck. Da er dort ein Büro der E.W. Vorfand und ausspionierte.


Hauser


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 13:39
@canales,
bei solchen Transporten hatte man einen Brief dabei, den man dem Kontrolleur (falls den Einer kam) aushändigen sollte. Danach hatte man freie Fahrt. Wer widersetzt sich schon der Regierung?

Quelle: Claudia U. Hofmann, "Verräter verfallen der Feme"...


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 14:05
@AngRa
Da hast du recht. Im 30jährigen Krieg war es oft so das Söldner durchs Land zogen, und das mehrere mal sie bekamen keinen Sold und raubten die ansässigen Bauern aus. Doch nacheiner gewissen Zeit gabs nichts mehr zum plünden und was wichtiger war, nichts mehr zu essen. Dann herrschte die Anarchie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 14:32
ich erinnere nur an den Schwedentrunk, der nicht nur bei den schwedischen Söldnern, sehr beliebt war, um Gold-, Silber-, Geld-, Schmuckverstecke etc. aufzuspüren. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an den zeitgenössischen Roman "Der abenteuerliche Simplicissimus" von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, in dem einige der damals angewendeten Foltermethoden plastisch beschrieben werden.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

26.06.2010 um 14:50
@troadputzer
Der Schwedentrunk war berüchtigt, aber wirksam! Ich hab aber nur eine
4teilige Doku gesehen, war aber auch interessant.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

01.07.2010 um 19:07
Woher stammte eigentlich das Statement das die Kirchenbücher/Matrikel von Waidhofen bis auf weiteres nicht mehr eingesehen werden können?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 00:18
@fireflies

Das Statement stammt von mir.
Ich war 2007 vorstellig in Waidhofen beim Pfarramt wegen eventueller Fotos des Kirchenchores.
Die Sekretärin sagte mir damals, daß es sicher keine Chorfotos gäbe und auch die Kirchenbücher nicht mehr einsehbar seien, sie berief sich als Beispiel auf den Film von K. Hieber von 1991, sie sagte recht resolut, daß das so nicht mehr gehe, sämtliche Bücher seien unter Verschluss.
Ich denke das muss man so akzeptieren, weiteres Nachbohren schließt die Türen ganz.

Wer weiß, wer in all den Jahren schon dort angeklopft hat wegen des Themas Hinterkaifeck.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 12:25
@schimmelchen


okay, aber vor kurzem wurde behauptet das die Kirchenbücher für !99! oder !100! Jahre unter Verschluss seien.

Und die 99 Jahre klingen m. E. eher nach Fake.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 18:01
@fireflies,
ob nun 99 oder 100 Jahre, das ist doch für den benötigten Zugang jetzt marginal. Warum gleich wieder den Begriff "FAKE" so hoch hängen ? Bei der Weitergabe einer derartigen Info macht es für einen Normalverbraucher wohl wenig Unterschied ob 99 oder 100 Jahre, da er dies, wenn denn diese grundlegende Info ok ist, eine Öffnung der hier interessierenden Kirchenbücher ja eh nicht erleben würde.

Zudem wird eine Laufzeit von 99 Jahren anderweitig vertraglich wieder desöfteren verwendet, warum theoretisch nicht auch bei Verschlusszeiten, WENN dies denn seine Richtigkeit hat.

Gerade daran zweifele ich !
********************
Was mir noch nicht schlüssig ist, ob diese Verschlusszeit wirklich im Falle Waidhofen existiert, ob dies kirchenrechtlich so implementiert ist, oder nur eine freche Abwimmeltaktik ist, durch eine uns bekannte Dame im Pfarramt.

Kirchenbücher werden bspw. "offiziell" geschlossen, wenn die Pfarrei geändert wird, wie auch immer. Aber 1991 herum noch zugänglich, mit Unterstützung des Pfarrers ( siehe Hieber-Flm ), und "jetzt" nun ( 2007 ) angeblich geschlossen ? In der Ahnenforschung ist es mir noch nicht begegnet, dass Kirchenbücher auf einmal geschlossen sind.
Lasse mich da gerne belehren, wenn es sich anders verhält.

Die Sache überzeugt mich somit bisher nicht, und erst recht nicht, dass es angeblich keine Kirchenchorbilder gibt. Wenns nicht so traurig wäre, könnte man fast schon wieder lachen. Das wäre der erste ländlich geprägte Ort in Bayern, wo es bei der Existenz dieser hochgeschätzten kirchlichen Einrichtung (ein wichtiges Ehrenamt zudem ) keine Bilder schon aus der Gründungszeit und danach mehr gäbe.
Es muss ja keine lückenlose bebilderte Chronik vorliegen, nein, aber das "KEINE BILDER" (über mehrere Jahre hinweg ....) schreit förmlich nach Widerspruch.

Und gerade die besagte Dame im Pfarramt dürfte es sehr wohl besser wissen, aus einem ganz bestimmten Grund, den @schimmelchen sicherlich auch kennt :-)

*****
Bernie


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 19:07
Fakt ist jedenfalls, dass man eine Suche nach möglichen Kirchenchorfotos unter Einschaltung des Pfarrbüros Waidhofen in den nächsten Jahrzehnten getrost vergessen kann.Wir bleiben natürlich im Hinblick auf einen Pfarrerwechsel am Ball. Naja schaun mer mal. Viel versprechend ist diese Spur jedoch nicht.

Die 99 Jahre oder 100 Jahre verheißen nichts Gutes. Sie werden auch im Rombach-Fall von den Archiven in Strassburg genannt. Dort soll es bezüglich des Rombach- Mordes Akteneinsicht 99 Jahre nach dem Tod des jüngsten Verdächtigten geben. Im Klartext heißt das, dass es Akteneinsicht in 999 Jahren + x nicht geben wird, weil es sich beim Rombach-Mord ganz offensichtlich um ein Kriegsverbrechen handelt und dass so etwas bekannt wird steht auf ewig den Interessen des französischen Staates und natürlich auch dem Interesse der Nachfahren der Verdächtigten entgegen.

Bezüglich der Kirchenbücher in Waidhofen entscheidet eben der Pfarrer und der will halt nicht.

Wegen der Suche nach einem Kirchenchorfoto muss man sich daher auf andere Spuren begeben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 19:09
Der Fall Wurde im Fernsehen aufgeklärt.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 20:11
@göttlicher

Meinst Du tatsächlich, dass der Mordfall Hinterkaifeck im Fernsehen aufgeklärt wurde? Das würde mich überraschen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 20:12
Ich habs gesehen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 20:34
@göttlicher

Wann und wo?

Ach ja bevor ichs vergesse: Wer wars und warum?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

02.07.2010 um 22:00
Hallo zusammen,

mein erster beitrag, komplett neu hier, und definitv keine Zeit 1235 Threadseiten zu lesen, aber:

Mich würde auch interessieren, wann und wo ein Fernsehbeitrag eine Lösung zu diesem Fall präsentiert hätte. Theorien - ja, zuhauf! Aber eine echte Lösung?

Mich persönlich interessiert der Fall jetzt seit 4 Jahren ...

Bin mal gespannt ... :)


melden