@kellerDie Sache mit dem verloren gegangenen Haustürschlüssel ist natürlich im Hinblick auf "geplant" oder "nicht geplant" von Bedeutung.
Was mich immer nur dabei wundert ist, dass L.Schl., der als einer der ersten Zeugen vernommen wurde am 5.4.22 die Sache mit dem verlorenen Haustürschlüssel nicht erwähnt, obwohl er die letzte Begegnung mit Gruber, die Einbruchspuren am Motorenhäuschen und die Fußspuren schon erwähnt.
Erst während der Zeugenvernehmung von 1931 erwähnt er, dass Gruber seinen Haustürschlüssel vermisst habe und er weist außerdem ausdrücklich darauf hin, das die Hinterkaifecker nur einen einzigen Haustürschlüssel hatten.
Ok, die Aussage des anderen Haustürschlüssel-Zeugen, also die Stegmaier-Aussage ist untergegangen, bezüglich seiner Aussage sind wir auf das Pielmaier-Protokoll angewiesen und dort ist zu lesen, dass Gruber Stegmaier gegenüber den Verlust eines Haustürschlüssels beklagt habe.
ME ist es wahrscheinlicher, dass der verlorgen geglaubte Haustürschlüssel nichts direkt mit der Tat zu tun hat. Die Hinterkaifecker waren überaus misstrauisch. Die haben ihre Türen immer verschlossen gehalten. Das weiß man auch aus der Aussage des Benzin-Zeugen Berchtold. Wie soll unter diesen Umständen jemand Gelegenheit gehabt haben den Schlüssel an sich zu bringen?
Dafür hatten die Hinterkaifecker aber Kinder im Haus und wo Kinder sind, da bleiben Sachen nicht lange an einem Fleck. Also ich erkläre ich mir den Verlust des Haustürschlüssels eher durch spielende Kinder oder auch durch eine Unachtsamkeit der Erwachsenen, die vielleicht nicht mehr wussten, wo sie den Schlüssel hingelegt haben.
Wenn wirklich der einzige Haustürschlüssel weg gewesen wäre, hätte Gruber ja nicht mehr von außen abschließen können. D.h. die Familie hätte zusammen gar nicht mehr das Haus verlassen können. In diesem Fall hätte sich Gruber dringend um Ersatz bemühen müssen. Hierüber ist aber auch nichts bekannt, obwohl er unmittelbar vor der Tat noch in Schrobenhausen Geschäfte aufgesucht haben soll.
Man kann die Argumente natürlich so oder so sehen. Es bleibt alles ungewiss. Das macht auch den Mythos Hinterkaifeck aus.