@keller Ich gehe mit Dir soweit konform, dass Leuschner für sein Buch recherchiert hat und diese Dinge chronologisch in einer Inhaltsangabe widerspiegelt, die für den Leser leicht verdaulich dargestellt wird.
Weiter bin ich auch der Meinung, dass die angesprochenen Kapitel nicht als Basis für geschichtswissenschaftliche Erklärung angesehen werden können.
Wie Du schon sagst, er begründet es nicht…
keller schrieb:zumindest begründet er dies nicht. Und genau das ist jetzt das Problem.
Nein Keller, genau da ist kein Problem… Wir machen es zum Problem.
Im Grunde ganz einfach: Peter Leuschner schreibt ein Buch über die Morde von Hinterkaifeck, erläutert die verschiedenen „Verdächtigungen“ und stellt die Thesen vor, die damals hoch gehandelt wurden…
Dazu gehört das Thema WK I, Weimarer Republik, Fememord, Waffenverstecke und sonstige politische Hintergründe. WENN Leuschner dafür Nichts übrig hätte, wäre es ein Leichtes gewesen, solche Themen mit dem Verweis „kein Verbindung zu HK gefunden“ als unwichtig zu übergehen. Aber genau das tat er nicht. Im Gegenteil, er bringt diese Kapitel mit der „Gefahr“, dass man ihn nach dem „Warum“ fragt, eben weil der Leser nicht in der Lage ist, ihr Vorhandensein anders zu deuten.
Ich gehe sehr stark davon aus, dass Hofmann recherchiert hat und auch Material dazu gesammelt hat. Die Gründe mögen spekulativer Natur sein - sicher, aber ich sehe bei Peter Leuschner keinen Grund, eine solche Behauptung aufzustellen, ohne dass er entsprechende Informationen über die Recherchen Hofmann´s hat.
@troadputzer,
sicher, an Reingruber hat Leuschner lange und viel recherchiert und mit Sicherheit merkt der Leser, das Reingruber in der Zeit eine "Doppelbelastung" hatte (vom Fall Gareis gar nicht zu reden)...
Ich sehe aber keinen Grund für Leuschner, dass er die Verhöre mit Schwieghart bringt, in dem Fall Sandmayr so stark ins Deteil geht und sogar den "ungefähren" Tatablauf rekonstruiert. Es erscheint auch nicht dienlich, wenn Leuschner erklärt, dass es im Fall Sandmayr Leute gab, die mit allen Mitteln gegen die Aufklärung des Mordes arbeiteten.
Wenn Leuschner geschrieben hätte, dass Reingruber zur gleichen Zeit an einem Fememord gearbeitet hat, der sich langatmig dahinzuog und die "Linke Seite" mächtig Druck auf ihn ausgeübt hatte, hätte das doch geriecht, 1 Seite DIN A 5. Wäre er nicht so tief rein gegangen und dem Leser Dinge der Weimarer Republik genannt, hätte er sich das Kapitel von Weber "ganz" sparen können. Es also darauf zu schieben, dass der Leuschner die Arbeit von Reingruber spiegeln wolllte und dazu leider noch ein Kapitel anhängen musste, das die Begrifflichkeiten und Gegebenheien erklärt kann nicht die Ambition Leuschners gewesen sein.