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Mordfall Hinterkaifeck

51.931 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 13:27
@fireflies,

Der Postschaffner Meyer berichtete 1952, dass er die Zeitung am Montag, den 03.04. wie üblich ans Küchenfenster steckte. Es sei ihm aufgefallen, dass der Kinderwagen nicht an seinem Platz in der Küche stand.


@pilvax,

den Heudiebstahl gibt L.S. als Grund für die Nachtwachen in seinem Stadel an, siehe @fireflies. Heudiebstähle sind nichts Ungewöhnliches! Ich selbst glaube nicht, dass die Ausgucke von A.G. eingerichtet wurden, sondern von den Tätern.

canales


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 16:01
Zitat von troadputzertroadputzer schrieb:In diesem Falle hätte eher die Ehefrau Zuspruch gebraucht, als Exerzitien am Heuboden abzuhalten. Interessant wäre auch zu wissen, ob diese Heuwachen über den 4. April hinaus aufrecht erhalten wurden.
@troadputzer

Die Geschichte mit der Heuwache im wörtlichen Sinn halte ich für eine Legende.

Die Antwort, ob die sogenannten Heuwachen auch nach dem 4.4.1922 noch abgehalten wurden, wäre da schon viel interessanter.

Es ist auffallend, dass den Kaffeehändlern, als auch den Monteur Hofner nur mitgeteilt wurde der Bauer sei nicht da.
Eigentlich hätte man ja sagen können, der Bauer oder der Ortsführer ist momentan auf dem Feld oder im Wald. Auch hätte man mitteilen können, wann er wieder nach Hause käme.

Scheinbar wussten weder seine beiden Töchter noch seine Frau, wo er sich zu diesem Zeitpunkt aufgehalten hat.

Für einen Ortsführer schon etwas ungewöhnlich.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 16:10
/dateien/mt31345,1281017422,Schwingerl@fireflies schreibt:

1 Kraxe oder Rucksack (Militär-Rucksacjk) voll Heu konnte einem Bauern durchaus aus einer schlechten Lage retten

Ob mit nur einer vollen Kraxe sich ein Bauer aus einer kritischen Futterlage befreien konnte bezweifle ich. Ein Rind frißt mindestens vier solcher „Schwingerl“ Heu pro Tag. Siehe Anhang. In eine Kraxe konnte der verzweifelte Futterorganisator etwa ein Schwingerl hineinstopfen. Das Fehlen dieser geringe Menge wäre selbst dem wachsamsten Nochfutterbesitzer nicht aufgefallen. Da hätte mindestens eine halbe Kompanie die ganze Nacht tätig sein müssen, ehe ein Schwinden des Heustockes bemerkt worden wäre. Ich möchte auch noch daran erinnern, daß es dort am Hof einen sehr wachsamen Hund gab. Man erinnere sich an den unfreiwilligen Lauscher der dort einen lauten Streit vor der Tat hörte und dann von diesem treuen Wächter gehindert wurde näher heranzukommen, um seine geweckte Neugier zu befriedigen.


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05.08.2010 um 18:52
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Der Postschaffner Meyer berichtete 1952, dass er die Zeitung am Montag, den 03.04. wie üblich ans Küchenfenster steckte. Es sei ihm aufgefallen, dass der Kinderwagen nicht an seinem Platz in der Küche stand.
Richtig, Du kennst also die Aussage; Ich kenne die Aussagen auch.
aber was war dann damit gemeint?
Mordfall Hinterkaifeck (Seite 1240)
Zitat von canalescanales schrieb:Die Zeitung kam wohl 3 Mal pro Woche. Eigentlich müsste die Zeitung noch am Fenster stecken, sollte sie nicht entfernt worden sein.
@troadputzer
Ich schrieb auch von einem kleinen Bauern der evtl. nur wg. 2 Ziegen mehr Heu brauchte. (Die dummerweise im Winter zur Welt kamen. <<<< Nur ein Beispiel>>>

Das sich der Sigl nach 30 Jahren noch genau an den Zeitpunkt dieser Heuwache erinnert ist ja schon zweifelhaft, zumal er ja auch wohl abends öfters im Wirtshaus war, wo er auch von der Fahrt der Viktoria nach SOB erfuhr. Ob er dort nur Mineralwasser trank lass ich mal dahin gestellt.


@pilvax

Er war in erster Linie Landwirt, zudem ein sehr geschickter und erfolgreicher- die Familien wissen auch heute nicht immer auf welchem Flurstück/Feld/Waldstück etc. der Bauer gerade beschäftigt ist. Von daher ist es nicht sonderlich ungewöhnlich.
Zumal die Kaffeehändler ja mit der Dame des Hauses verhandelten.
Und weder die Händler noch den Monteur ging es was an wo der Bauer ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 19:14
@fireflies

Was willst Du bezüglich Sigl andeuten? Dass er getrunken hat, wie alle die L. Schl.verdächtigt haben?

Dir ist bekannt, was Schwaiger am 4.7.1980 im Rahmen seiner Anhörung gesagt hat:

„Wissen Sie was damals los war? Damals hast Du keinen verdächtigen dürfen. Da wenn man nur vermutet hat, daß der dabei gewesen sein könnte, wärest Du angezeigt worden, ein Jahr eingesperrt worden und für seine Ehre hättest Du noch zahlen müssen. Mein Vater sagte auch zu mir: ‘Mach nur recht Sachen, aber Dein Heiratsgut ist hin.‘ Weil mir auch 6.000 Mark Heiratsgut zugestanden wären. Das hat auch der Pointner zu mir gesagt, von Hohenwart der Doktor, der die Sektion gemacht hat.“


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 19:25
@AngRa

Lediglich das in den Wirtshäusern nicht nur Wasser getrunken wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 19:31
@fireflies
Zitat von firefliesfireflies schrieb:Und weder die Händler noch den Monteur ging es was an wo der Bauer ist.
Die beiden wollten den "Ortsführer" von ihren seltsamen Beobachtungen auf HK berichten.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 19:33
Es gefällt mir nicht, dass hier Alkohol ins Spiel gebracht wird.

Die Gröberner Nachbarn wie Schwaiger, Sigl, Freundl, Gärtner usw. haben L. Schl. zeitlebens verdächtigt. Sie werden nicht zeitlebens betrunken gewesen sein.


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05.08.2010 um 19:52
Nehme ich auch nicht an, daß sie dem Alkohol verfallen waren, denn J. Sigl und T. Schwaiger wurden doch recht alt.


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05.08.2010 um 20:46
Die gingen doch alle gerne ins Wirtshaus.

Das Wirtshaus war eine Art Kommunikationszentrum, wo sich die Bauern und die übrige Bevölkerung über Politik, Wetter, Vieh, Ernte und sonstiges unterhalten konnten.

Kann mir gut vorstellen, dass auch der Pfarrer gelegentlich zwecks Informationsaustausch im Wirtshaus auftauchte.

Das dort reichlich Bier getrunken wurde ist wohl nicht von der Hand zu weisen und dass dabei das eine oder andere falsche Wort gefallen ist kann man auch annehmen.

In der heutigen Zeit ist das nicht recht viel anders.

pilvax


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05.08.2010 um 21:42
@fireflies

ist doch eigentlich eindeutig, was ich damit meinte: Wenn der Postschaffner die Zeitung am Montag ans Küchenfenster steckte, müsste sie dort noch stecken, ich bezog mich auf das Hoffoto welches ja am Mittwoch aufgenommen wurde.
Leider gibt es über den Verbleib der Zeitung keine Infos, offensichtlich steckte sie nicht mehr am Küchenfenster.

@AngRa,

im Bezug auf den Haupttatverdächtigen L.S. habe ich einige Unklarheiten u.A. wie erklärst Du Dir die Verletzung am Auge des Hundes?


canales


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 21:55
Schwer zu sagen. Er kann vom freilaufenden Rind einen Tritt bkommen haben. Er könnte auch vom Täter geschlagen worden sein, weil er nicht parierte ?.
Bein fehlenden Ziegel fällt mir auf das er weit oben ist. Man müsste in den Zwischenboden klettern, um hinauszusehen.
( ich bin zwar nicht @AngRa, aber ich hoffe das macht nix. )


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 22:44
@opal

Nein, Du hast schon gut für mich geantwortet. Ich habe nichts hinzuzufügen.

Wir können halt vermuten, dass der Hund, als der Monteur da war, noch unverletzt war. Dann hat ihn der Täter wieder in den Stall gebracht, war vielleicht nervös, der Hund hat nicht pariert und daher hat er ihn geschlagen. Es ist aber auch möglich, dass das lose Rind unruhig war und ihn getreten hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2010 um 23:53
Oberamtsrichter Wiesner schreibt im Augenscheinsprotokoll:
"An einem der Fenster der Wohnung steckte noch die Post, die der Postbote dorthin am 1. April gesteckt hatte."
(Hervorhebung von mir.)


Es gibt jetzt m. E. drei Möglichkeiten:

1.) Wiesner hat sich überhaupt geirrt, was das Datum betrifft.

2.) Er gibt Angaben des Postboten zur Zustellung wieder, die er u. U. auch durch Dritte (Gendarmen) erfahren haben könnte.

3.) Es steckte noch eine Zeitung mit dem Datum des 1. April im Fenster.

Für mich die wahrscheinlichste Variante bleibt die Nr. 3.
Durch das Datum der Zeitung kam Wiesner zur (vermeintlich) sicheren Feststellung, daß noch Post vom 1. April am Fenster steckte.

Wann nun diese Zeitung wirklich zugestellt wurde, darüber kann man diskutieren.
Der Postbote hat jedenfalls 30 Jahre nach dem Mord ausgesagt, daß die Zeitung immer mit Verspätung zugestellt wurde. Wenn das richtig war, dann hat er die Zeitung vom Samstag (1. April) am Montag (3. April) an das Fenster gesteckt.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2010 um 01:13
@Badesalz,

Danke für die Info,ich geh ebenfalls davon aus, dass es die Zeitung vom 01.04. war.

@AngRa und Opal,

ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich, dass der Hund, der ja ständig mit den Tieren im Hof lebte von einem Rind getreten wird. Ich vermute eher, dass der oder die Täter den Hund einschüchterten, wobei ich mich frage ob dies ein potentieller Täter L.S. nötig hatte, da der Hund ihn ja offensichtlich kannte. Der Hund könnte auch bei der Tat selbst verletzt worden sein. Im Stall war er ja offensichtlich nicht angebunden.

canales


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06.08.2010 um 08:22
Zitat von canalescanales schrieb:Ich vermute eher, dass der oder die Täter den Hund einschüchterten, wobei ich mich frage ob dies ein potentieller Täter L.S. nötig hatte, da der Hund ihn ja offensichtlich kannte. Der Hund könnte auch bei der Tat selbst verletzt worden sein. Im Stall war er ja offensichtlich nicht angebunden.
@canales

Die Überlegung, dass der Hund während der Tat verletzt wurde, finde ich recht plausibel.

Auch die Annahme, dass der Hund im Stall nicht angebunden war, würde dafür sprechen und einiges erklären, was im weiteren Verlauf wahrgenommen worden sein sollte.

Dass man deshalb den einen oder andere Täter ausschließen könne, sehe ich nicht.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2010 um 09:57
Ich habe nochmals die Rieger-Aussage nachgelesen. Sie spricht davon, dass der Hund nachts im Stall eingesperrt war, sagt also nichts dazu, dass er angebunden war.

Zumindest vor der Auffindung muss er aber angeleint gewesen sein, denn ansonsten hätte man ihn direkt bei den Leichen gefunden. Da hätte es ihn nämlich hingezogen, obwohl seine Leute tot waren.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2010 um 11:31
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Zumindest vor der Auffindung muss er aber angeleint gewesen sein, denn ansonsten hätte man ihn direkt bei den Leichen gefunden. Da hätte es ihn nämlich hingezogen, obwohl seine Leute tot waren.
@AngRa

Dieses Argument überzeugt mich.

Gehen wir mal davon aus, dass der Hund angeleint war.

Der oder die Täter betraten die Tenne und der Hund hat dies durch bellen gemeldet.

Das wäre eine Erklärung, warum allesamt in den Stall gingen, wo der Hund angebunden war und bellte. Bekanntermaßen geben Hunde, die an der Kette liegen besonders heftig Laut.
Außerdem dürften die im Stall stehenden Tiere auch unruhig geworden sein.

Nachdem im Stall nichts Auffälliges zu bemerken war, versuchte man in der Tenne nachzuschauen.
Das was dort passierte, ist ja hinreichend bekannt.
Geräusche, die durch die Tat entstanden sind, könnten durch die Unruhe im Stall überdeckt worden sein.
Auf dem Weg zum Hausinneren könnte der Täter dann den nervenden Hund einen Schlag mit der Breitseite der Tatwaffe verpasst haben.

Weiter möchte ich jetzt nicht mehr spekulieren.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2010 um 12:36
@pilvax

Interessant ist, dass angekettete Hunde besonders laut bellen. Das würde dann dafür sprechen, dass der Hund im Stall immer angeleint war, weil er seinen Wachdienst so am wirkungsvollsten erbringen konnte.

Es ist schon möglich, dass auch schon das erste Opfer durch das Bellen des Hundes veranlasst wurde in den Stall zu gehen und nachzusehen. Aber wäre das Nachsehen nicht Grubers Aufgabe gewesen? Das Bellen des Hundes bedeutet doch nichts Gutes , nämlich dass ein Fremder sich nähert und dass Gefahr in Verzug ist.

Ich glaube nicht daran, dass der Hund gebellt hat, weil der Täter sich Einlass verschafft hat und er ihn als erster bemerkt hat.

Der Hund hat sich mE eine ganze Zeit lang friedlich verhalten, während das erste Opfer mit dem Täter gesprochen hat, auch weil er ihn kannte. Da war Zeit zum Reden und zum Würgen. Erst als er gespürt hat, dass Viktoria geschlagen wird und dass ihr Leben in Gefahr ist, hat er angefangen laut zu lamentieren und somit sind erst einige Zeit später Cäzilia und dann Gruber und die Kleine alarmiert worden und nacheinander in den Stall gerannt.

Das ist alles spekulativ. Erstes Opfer kann natürlich auch die Gruberin gewesen sein und der Grund der Nachschau ist auch nicht bekannt. Nix is fix.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2010 um 13:00
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Aber wäre das Nachsehen nicht Grubers Aufgabe gewesen? Das Bellen des Hundes bedeutet doch nichts Gutes , nämlich dass ein Fremder sich nähert und dass Gefahr in Verzug ist.
@AngRa

Was spricht eigentlich dagegen, das A. Gruber das erste Opfer war ?

Der Leichenstapel doch nicht.....

pilvax


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