@canalesDanke für Deine Übungen, ich habe sie mir teilweise als Anregung hergenommen und mir noch ein paar zusätzliche Gedanken gemacht.
Es geschah im Stadl I:
Klopf, klopf!
A.G.: „Is wer do?“
N.N.: „Jo, i bins, da N.N., i häd gern no amoi zwegam Buam mid eich wos zren.“
A. G.: "Spinnstn, do ned mittn in da Nocht und bei dem Sauweda! I bi jo aa scho in Nochthemad und vor da Neichn mog do scho iebahaupt nix drieba ren.“
N.N.: „Aa geh Anderl, oba hiatzt wo i scho do bin, i ko jo aa mid da Vik alloa ren.“
A.G.: "Najo, weist scho do bist, guat, geh hoid scho amoi fieri in Stodl, wegn da Neichn, Du woasst jo wiast einikimmst, i sog's da Vik, de kimmt daun scho nochi.“
N.N.: „Guat, i geh glei und woat hoid dawei.“
Es geschah im Stadel II:
Klopf, klopf!
A.G. : „Wer is do?“
N.N. : „I bins, da N.N..“
A.G.: „Do ned mittn in da Nocht und bei so an Sauweda - wos wuistn iebahaupts, is wos passiad?"
N.N.: „Na, zwegam Buam und am Goid möcht i no amoi mit eich ren.“
A.G. : „Spinnstn, do is do scho laung ausgredt, zoin muaßt, do bleibt da nix ieba!“
N.N.: „Zefix no amoi, moanst i bin deppat, dass i zwoamoi fiern Buam zoi!?“
A.G. : „Schaug das d' weidakimmst, sunst huif i da!“
N.N.: "Ös Ruach ös!"
N.N. begibt sich ungesehen, begleitet vom Gebell des Hundes, in den Stadel.
Nach geraumer Zeit:
A.G.: “Geh, Vik! - sei so guat und schaug amoi aussi in Stodl, wei da Spitz scho de gaunze Zeit goa so oag tuat, i gang sinst scho soiba, oba i bi jo scho in Nochthemad und strumpfsockat, wiast siagst. Wiad scho nix Schlimms sei.“
Es geschah im Stadl III:
...
Vik ist gerade auf dem Weg Heu in den Stall zu bringen, sie trägt schwere Holzpantoffel an den Füßen: „Ja, was ist denn das, ja, was wollt ihr denn hier bei diesem Sauwetter und noch dazu im Finstern, N.N.? Paßt fei auf, daß Euch der Vater nicht gleich sieht, es könnt' sonst leicht Ärger geben. Heut war er fei schon den ganzen Tag saugrantig, weil seine Schrotflinte und der Hausschlüssel fort sind und weißt, einbrechen hams gestern bei uns auch wollen - pfeilgrad am Motorhäusl.“ Natürlich alles im reinsten Bairisch gesprochen, so wie man es halt dort in dieser Gegend gewohnt ist. Der N.N. trägt besonders freundlich - für ihn etwas ungewöhnlich -, seinen vermeintlich doch sehr bescheidenen Wunsch vor. Vik kann ihm aber leider nichts vom Geld abgeben, weil sie es ja selber dringend für die Stallerweiterung braucht und deshalb bereits zusätzlich einen größeren Betrag bei ihrer Halbschwester leihen mußte: „N.N., i dat da fei gean wos ogem, scho wegam Seppal, oba i brauch jo söim 's gaunze Göid zum Stoibaun, do muaßt scho dei eisehgn hom, göi N.Ni.?“ Dabei lächelt sie ihn recht lieb an. Schöne und gesunde Zähne sieht man im Scheine der Petroleumlampe, die N.Ns. Begleiter hochhält. Bei diesen Worten steigt im Innern des N.Ns unbändiger Groll und blinde Wut auf. Das charmante Lächeln bemerkt der so lieb als „N.Ni.“ titulierte schon gar nicht mehr, denn er sieht wie ein Stier nur noch rot. Er ist über die Absage auch deshalb so ungeheuer erbost, weil er vermutet, daß sie ihm die vermeintlich geringe Summe nur aus ihrem bekannten Geiz heraus verweigert. Er schreit sie daher völlig außer sich vor Wut, auf echt Bairisch an: „Du ruachats Weibaleut du, da Bua is ebba aa goa ned vo mir!?“ und geht ihr wie ein Berserker sofort an die Gurgel. Sie versucht sich noch ihm zu entwinden und keift dabei: “Feigling, greislicha, bei an Weibaleut traust da, oba ois a Mo taugst ...“ und bereits röchelnd, denn erst jetzt hat er sie so richtig gepackt, fügt sie noch hinzu: „Mistvchchchch“- bevor sie bewußtlos zu Boden sinkt. Der mitgekommene hagere und ungewöhnlich kleinwüchsige "Beleuchter" steht völlig überrascht und äußerst verlegen, leicht seitlich versetzt und beobachtet verwundert mit offenem Munde diese äußerst unerquickliche Szene. Der N.N., durch Viks Worte zutiefst in seiner Ehre gekränkt, nun völlig außer Kontrolle, brüllt wie von Sinnen: “Xyz, gib ma d'Reuthockn her nem dir, der wer i's hiatz scho zoagn, vo zwegn am nix taugn!“ Xyz ergreift die Haue, macht wie betäubt, nahezu willenlos, zwei Trippelschritte nach vorne und reicht diese wortlos, völlig geistesabwesend und ohne etwaige Folgen zu bedenken dem N.N.. Über den weiteren Verlauf dieser schrecklichen Tragödie hat sich ja jeder von uns bereits viele eigene Gedanken gemacht und ich brauche deshalb hier nicht mehr fortzufahren.
Nix fier unguat.