Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

Inwiefern das Loch im Zaun zum Beispiel mit dem Fall überhaupt zu tun hat ist unklar.

Könnte auch von pubertierenden Jugendlichen geschnitten worden sein... .

Wissen ja gar nicht, wie lange das schon dort war.

Als ex-soldat wiederhole ich nochmal. Die Laschen Sicherheitsmaßnahmen waren vor 9/11 2001 fast normal. Zäune, Kellertüren, Streife laufen, das wurde nicht wirklich ernst genommen. Der Fokus lag voll und ganz auf der Sicherung des Kasernentores!!! Das wird im Aktenzeichen xy-film auch recht gut dargestellt. Wobei die Wachmannschaft am Kasernentor meist aus 10-15 Bewaffneten bestand, zumindest bei uns in nordhessen!!!

@sascha44

sascha44 schrieb:Die Kritik an den wachsoldaten ist unberechtigt. Die wachsoldaten haben den Auftrag, dass Kasernentor zu sichern. Die Gebäudesicherung ist NICHT Aufgabe der Wachmannschaft.

Es war eine andere Zeit, die Kritik ist mehr als angebracht.

Die Wache war für die Sicherheit in der Kaserne zuständig und zwar für alles ,das bedarf die Gebäude den technischen Bereich den Zaun die Munitionsbunker und vieles mehr .
Zumindest hätten sie den GvD informieren müssen das in seinem Gebäude die Kellner Türe offen ist , zumindest telefonisch.

Der XY FF vermittelt den Eindruck, dass jeder Soldat irgendwie "funktionierte".

Wenn auch nicht 100 Prozent.

Das kann ich so nicht bestätigen, lieber harald111. Unser bataillonskommandeur sagte immer "ihr wachsoldaten bewacht das Kasernentor, das ist euer Auftrag". Für die Gebäudesicherung waren die uvd's zuständig während des Wochenendes

sascha44 schrieb:Zäune, Kellertüren, Streife laufen, das wurde nicht wirklich ernst genommen. Der Fokus lag voll und ganz auf der Sicherung des Kasernentores!!! Da

Dem muss ich widersprechen, die Wache war bei uns nicht nur für das Kasernentor zuständig, sondern für die Sicherung der Kaserne. Da wurde (für Außenstehende) unregelmäßig patrouilliert. War allerdings eine Kaserne mit speziellem Sicherheitsbereich.
Außerdem kam der OvWa nach 22 h noch mindestens zweimal beim GvD nachschauen.
Die Dienstpläne für die GvDs hingen offen aus, man konnte sich teilweise sogar selbst eintragen

AnMA schrieb:Inwiefern das Loch im Zaun zum Beispiel mit dem Fall überhaupt zu tun hat ist unklar.

Das stimmt wohl. Dennoch ist es schon auffällig, wenn sich das Loch im Zaun ausgerechnet im unmittelbaren Einzugsbereich dieses Gebäudes befindet. Ein Kasernengelände hat große Ausmaße und wenn genau diese Stelle für ein Zerschneiden ausgewählt wurde, hat das zumindest eine Bewandnis. Dass sich das nicht mehr aufklären lässt, ist wohl klar. Es sei denn, der Täter wird gefunden und ein Zusammenhang mit dem Zaun kann hergestellt werden. Sollten es Jugendliche gewesen sein, die aus Jux und Tollerei das verübt hätten, könnten sich diese ja heute als Zeugen melden. Sie hätten sicher nichts zu befürchten (rein auf den Zaun bezogen).

Harald111 schrieb:Die Wache war für die Sicherheit in der Kaserne zuständig und zwar für alles ,das bedarf die Gebäude den technischen Bereich den Zaun die Munitionsbunker und vieles mehr .
Zumindest hätten sie den GvD informieren müssen das in seinem Gebäude die Kellner Türe offen ist , zumindest telefonisch.

Ja.

Meine Frage ist, stehen Nachlässigkeiten der Soldaten überhaupt im Zusammenhang mit dem Mord?

Ich vermute NEIN. Ist aber nur eine Vermutung.

Ich persönlich wäre froh, wenn wir hier über den eigentlichen Mord sprechen würden und nicht nur über Bundeswehr-Gepflogenheiten. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

xoxalb schrieb:Das stimmt wohl. Dennoch ist es schon auffällig, wenn sich das Loch im Zaun ausgerechnet im unmittelbaren Einzugsbereich dieses Gebäudes befindet. Ein Kasernengelände hat große Ausmaße und wenn genau diese Stelle für ein Zerschneiden ausgewählt wurde, hat das zumindest eine Bewandnis.

Stimme zu.

Das Loch könnte! eine Bewandnis haben, ja.

Streife laufen war nicht überall üblich. In dieser Kaserne in Köln wurde offenbar auch nicht Streife gelaufen. Bei uns in nordhessen auch nicht. Dafür war das Kasernentor extrem stark bewacht. Andere Zeiten!!

AnMA schrieb:Meine Frage ist, stehen Nachlässigkeiten der Soldaten überhaupt im Zusammenhang mit dem Mord?

Zumindest wäre der Mord evtl früher entdeckt worden, die Zeit hätte näher eingekreist werden können, wenn zb im 2 Stunden Takt Meldung gemacht worden wäre. Was den Zaun angeht, der ja wohl bereits längere Zeit die Löcher hatte, bin ich unschlüssig, da Einbruch in eine Kaserne, um einen Mord zu begehen, ja ein extremes Risiko gewesen wäre. Was nicht heißt, dass da ja jemand aus anderen Gründen nicht rein oder raus gekrochen sein kann und diese Gründe am Ende mit der Tat in Verbindung stehen könnten.
@sascha44
90er Jahre

Wir wissen zwar mehr als nichts, aber doch viel zu wenig über den PRIVATEN Hr. S. aus dem XY FF.

Das finde ich schade.

AnMA schrieb:Inwiefern das Loch im Zaun zum Beispiel mit dem Fall überhaupt zu tun hat ist unklar.

Könnte auch von pubertierenden Jugendlichen geschnitten worden sein... .

Wissen ja gar nicht, wie lange das schon dort war.

@AnMA
Das wurde doch bereits von einem ehemaligen Kameraden von Norbert Stolz hier berichtet:
Die Löcher im Zaun waren schon länger dort und wurden wohl als Abkürzung von/zur Bahn benutzt.

EST schrieb am 06.03.2025:Die Löcher im Zaun waren meines Wissens schon länger da und wurden häufig als Abkürzung von der Straßenbahn genutzt, da sonst der lange Weg zur Wache/Pforte und innen zurück zu den Gebäuden gegangen werden musste. Dass dies bei nächtlichen Rundgängen kontrolliert wurde glaube ich nicht. Hatte auch mal diesen Wachdienst und da wurden diese Gänge nur "so lala" durchgeführt.

Insgesamt herrschte in der Kaserne wohl eine gewisse Lockerheit, auch während des Dienstes.

EST schrieb am 07.03.2025:Hat da auch welche gegeben, die während der Zeit ihres UvD-Dienstes vor dem Gebäude ihr Privatauto gewaschen haben. Ob das ein grober Verstoß gegen die Dienstvorschriften war müssen andere beurteilen.

Shiloh schrieb:Insgesamt herrschte in der Kaserne wohl eine gewisse Lockerheit, auch während des Dienstes.

In so einer Kaserne macht doch jeder mehr oder weniger Dienst nach Vorschrift, wie man so schön sprichwörtlich sagt.

Anders, als wollte man sein eigenes, privates Haus sichern, denke ich.

AnMA schrieb:In so einer Kaserne macht doch jeder mehr oder weniger Dienst nach Vorschrift

Einerseits wurde im Film erwähnt, dass N.St. äußerst zuverlässig in der Kaserne seinen Dienst versah. Andererseits reagierte er nicht auf seinen Kameraden, der ein Türknallen gehört haben wollte und auch nicht sofort auf die erforderliche Unterschriftsbestätigung. Also würde ich das als in sich widersprüchlich bezeichnen.

Shiloh schrieb:Das wurde doch bereits von einem ehemaligen Kameraden von Norbert Stolz hier berichtet:
Die Löcher im Zaun waren schon länger dort und wurden wohl als Abkürzung von/zur Bahn benutzt.

Danke für den Hinweis von Dir. Das hatte ich so nicht im Blick.

Macht die Sache etwas klarer. Das heißt für mich: Das Loch im Zaun hat eher nichts mit dem Mord zu tun.

@sascha44

sascha44 schrieb:ihr wachsoldaten bewacht das Kasernentor, das ist euer Auftrag".

Zur damaligen Zeit war die Wache für so gut wie alles verantwortlich außerhalb der Gebäude und dazu gehört der Zaun und und eine offene Kellertür.
In den allermeisten Kasernen hätte damals die Wache den GvD angerufen und die Kellertür gemeldet, und mit ziemlicher Sicherheit bei den ersten Kontrollgang durch die Kaserne kontrolliert ob das Problem beseitigt ist oder welchen Grund die offene Kellertür ansonsten hat , und beim Loch im Zaun wäre ein Wachsoldat abgestellt worden um es zu überwachen bis es zumindest provisorisch geschlossen wurde.

Wie gesagt es war eine andere Zeit, die Welt war noch in Blöcke eingeteilt die Bedrohung durch die RAF bestand damals auch noch usw .
Manche Vorschriften wurden auch damals lockerer gesehen, aber nicht wenn es um die Sicherheit der Kameraden ging
Ein paar Jahre nach dem Mord waren die Jugoslawien Kriege in denen ist die Bedrohungslage nochmals gestiegen.

Deswegen verwundert die Lasche Einstellung die meisten ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr die um diesem Zeitpunkt ihren Dienst verrichtet haben um so mehr.

AnMA schrieb:Das Loch im Zaun hat eher nichts mit dem Mord zu tun.

Sollte der Täter direkt aus der Kasernenstruktur stammen, hat er das vermutlich gewusst und konnte diesen Umstand evtl. für sich am Tattag nutzen.

xoxalb schrieb:Also würde ich das als in sich widersprüchlich bezeichnen.

So kann man es sicher sehen.

Nochmal zu meinem Eindruck zum XY FF: Man hat hier versucht, einen ganz normalen Kasernenalltag zu beschreiben.

Zugegeben mit "gespenstischen" Elementen. Einer fast leeren Kaserne am Abend oder in der Nacht. Dann einer Tür, die sehr laut zu knallt. Man kriegt fast Angst.

Der geneigte Zuschauer bleibt mit folgendem Gefühl zurück: War das mit der Türe einfach nur die Folge eines Windes/Durchzug, oder hat das mit dem Mord zu tun?

All das bleibt offen.

Harald111, in dieser Kaserne wurde aber offenbar nicht Streife gelaufen und irgendwas gemeldet. In meiner Kaserne war das 2000-2001 auch nicht üblich. Es war die Zeit zwischen RAF-Auflösung und 9/11.eine sorglose Zeit bei uns in Deutschland, auch bei der Bundeswehr. Wenn man einen unwahrscheinlichen Angriff erwartete, dann über das Kasernentor. Daher auch der Fokus auf das Kasernentor. Gewiss hat sich das nach 9/11 nochmal geändert. 1989 lag die raf schon im Sterben und Islamismus war kein Thema. Vielleicht war deshalb die Sicherheitslage in dieser Kaserne in Köln so prekär und die Soldaten so unbekümmert. Löcher im Zaun und alles scheiß egal