@HolzaugeSHK
HolzaugeSHK schrieb:Warum schloss die Kölner Kripo nach nur 3 Monaten die Akten?
Das habe ich mich hier ein paar Seiten zurück auch gefragt:
Beitrag von Forester (Seite 12)Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass diese Tatsache stimmt.
Falls das stimmen sollte, wäre hier meiner Meinung nach etwas faul.
Nach einem eindeutigen Mord werden nach drei Monaten niemals die Akten geschlossen.
Laut dem Artikel wurden mehrere hundert Soldaten vernommen und Fingerabdrücke genommen. Alleine dieser Aufwand nimmt schon viele Wochen in Anspruch von den Auswertungen dieser Vernehmungen ganz zu schweigen.
Üblicherweise würde nach vielleicht drei Monaten die SOKO personell etwas reduziert werden, also vielleicht von 30 auf 20 Personen.
Wenn nach vielen Monaten sich keine neuen Hinweise ergeben, kann die SOKO noch weiter verkleinert werden.
Die Akte wird aber dennoch nicht geschlossen.
Vielmehr wird eine SOKO nach einigen Monaten in eine Ermittlungsgruppe umgewandelt, wenn der Arbeitsaufwand der Ermittlungen weniger wird.
Die Akte oder die Akten werden jedoch ausdrücklich trotzdem
nicht geschlossen.
Als Beispiel dafür die sehr erfolgreiche SOKO Erle, über die es sowohl ein Buch als auch einen Film gibt.
Nach sieben Monaten gab es eine erste Verhaftung.
Der Fall existiert selbstverständlich auch hier auf Allmy :
Carolin G. aus Endingen ermordet: SexualdeliktAus dem Interview mit dem zuständigen Ermittler, der auch das Buch über die Arbeit der SOKO geschrieben hat:
Meine Kollegen haben nie gesagt, das war’s jetzt, wir kommen nicht weiter. Auch nicht dann, als die ersten Leute gemeint haben: Den kriegt ihr nicht mehr. Dass die Sonderkommission nach einigen Monaten zu einer Ermittlungsgruppe reduziert wurde, haben viele von außen ja als Aufgeben interpretiert. Dabei hatte diese Entscheidung nur mit der Zahl der Spuren zu tun, die wir bearbeiten mussten. Ein Kollege hat zu mir gesagt: Wir können keine 20 Leute mehr beschäftigen – aber zu den Akten legen werden wir den Fall nie.
Quelle:
https://www.badische-zeitung.de/ex-polizist-erklaert-in-seinem-buch-wie-die-kripo-den-mordfall-carolin-g-geloest-hat