Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989
06.03.2025 um 22:23Vielleicht ist auch gar nichts passiert
Das ist für mich auch der Knaller...sören42 schrieb:Löcher im Zaun einer Kaserne (hier mit Doppelzaun sogar) sind eigentlich auch undenkbar.
Es ist zwar 35 Jahre her aber ich meine mich erinnern zu können, dass wir nur einen UvD hatten. Ich hatte ja wenige Zeit vor NS auch den Dienst - während der Woche - und da meine ich, da ist kein zweiter gewesen.N.Schulz schrieb:Bei uns war es so, dass nachts der UvD und der GvD abwechselnd schlafen konnten; dies dann freilich nicht im UvD-Zimmer sondern in einer Stube.
Somit muss aber der UvD auf jeden Fall im Block gewesen sein.
Dass ein GvD nachts alleine Dienst macht, ist eigentlich undenkbar.
Auf jeden Fall wurde der Wisch des "Arrestlers" um 22 Uhr nicht unterschrieben. Der "Arrestler" sagt, Norbert S. habe ihm das für den nächsten Morgen zugesagt. Da er, Norbert S., sich bereits schlafen gelegt habe, sei dies so vereinbart worden.Kommissario schrieb:Wenn es auf dem Kasernengelände Parkplätze gab, machte eine regelmäßige Meldung beim Gvd ( etwa alle 4 Stunden o.ä.) schon Sinn. Denn im Kofferraum eines anderen hätte der "Insasse" sonst beliebig raus- und wieder reinfahren können.
Was dann theoretisch den Beginn der Tatzeit bis auf kurz nach 19:30 Uhr (Telefonat) vorverlegen könnte, da die Zeit nach 19:30 anscheinend nicht mehr belegt ist.sören42 schrieb:Auf jeden Fall wurde der Wisch des "Arrestlers" um 22 Uhr nicht unterschrieben.
Findet da normalerweise eine Art Übergabe statt, deren Abschluss dann das Signal für die jeweilige Person ist, sich schlafen zu legen bzw. mit dem Dienst zu beginnen?Shiloh schrieb:Normalerweise wechseln sich GvD und UvD während des Dienstes mit dem Schlafenszeiten ab.
sallomaeander schrieb:Außerdem gibt es, nach Laufbahnen getrennte, Kasinos bzw. ein Mannschaftsheim sowie eine Kantine. Hier werden für Dienstleistende an den Wochenenden Essenspakete zubereitet und vorgehalten - und der GvD muss ja auch mal etwas essen.
Stimmt, das haben wir noch gar nicht beleuchtet. Denn es war ja eine 24h-Schicht, wie im Filmbeitrag gesagt wurde. Da war zwar die Schlafenszeit mit eingerechnet, aber natürlich musste sich der GvD in dieser Zeit irgendwie verpflegen.sallomaeander schrieb:Entweder er durfte zum Essen seine Loge verlassen, oder es kam jemand mit Essen vorbei.
Vielleicht wäre, wenn das aufflog, die ein oder andere Bundeswehrkarriere geplatzt wie ein Luftballon. Vor allem, wenn man ohnehin schon einen Arrest auf dem Kerbholz hatte.Kommissario schrieb:Vielleicht hatte es sich sogar eingebürgert, dass Arrrestanten am Wochenende faktisch stets "Ausgang" hatten, also sich ihre Anwesenheitsscheine erst am nächsten Tag vom jeweiligen Gvd unterschrieben ließen und durch den Zaun rein und rausgingen, wie sie wollten und nur NS, weil er so "brav" war, das nicht mitmachen wollte.
So weit müsste man nicht mal gehen. Aber das Ende einer sicher geglaubten Karriere in der Bundeswehr durch eine Meldung des GvD Norbert S. reichte ja vielleicht schon, um bei jemanden die Sicherungen durchbrennen zu lassen. Wobei ich behaupten würde, dass dieser dann vielleicht auch sonst ein "Ausflipper" war. Also eher das Gegenteil von "besonnen".Kommissario schrieb:Wenn sowas nämlich rauskam, wären womöglich sichere Alibis geplatzt.
Um vom Tatort abzulenken ?N.Schulz schrieb:Wieso flieht der Täter nicht aus dem Fenster des UvD-Zimmers sondern sucht sich erst einen anderen Raum?
Naja aber im Nachhinein hätte er ja gesehen was sie vorgehabt und auch ausgeführt haben.Allerdings glaube ich,dass das Geschehen in/vorder Wachstube gegen 22 Uhr von außen vom Täter/n beobachtet wurde.Auch wenn es mit die kürzeste Nacht des jahres war,um 22 Uhr ist es fast dunkel und man sieht von außen ob Betrieb im Haus ist,so wird man gesehen haben das jemand unten ist,nach oben geht,ggf in der Stube nochmal Licht an und denn zum schlafen ausmacht.Denke dann zeitnah,also bis spätestens Mitternacht wird sich die Tat ereignet haben. Es war ja auch absehbar das der Arrestler nicht gleich wieder runter rennt zu N.S. eher. Also war die Luft scheinbat rein.Kommissario schrieb:Evtl. wurde der "Insasse" von den Tätern "benutzt" ohne dass er das selbst wusste, oder wurde erpresst, ohne zu wissen, was die Täter wirklich vorhatten. Zentrale Frage zunächst bleibt aber: Wo war der Uvd? Der damals ermittelnde Staatsanwalt war wahrscheinlich nie beim Bund.
Yup. Ein GvD wurde nur bei Bedarf zugeteilt, und da es sich bei der Kaserne Butzweilerhof offenbar um eine sehr kleine Einrichtung handelte (hauptsächlich Geräteeinheiten und Mobilmachungsstützpunkte) , ist anzunehmen, dass es hier nur einen UvD gab.EST schrieb:Es ist zwar 35 Jahre her aber ich meine mich erinnern zu können, dass wir nur einen UvD hatten. Ich hatte ja wenige Zeit vor NS auch den Dienst - während der Woche - und da meine ich, da ist kein zweiter gewesen.
• Unteroffizier vom Dienst (UvD)Quelle: heute: A1-2630/0-9802 222 Sonderdienste
Die oder der UvD überwacht die Durchführung der Anordnungen und Maßnahmen für den
Innendienst in einer oder mehreren Einheiten/Dienststellen. Sie oder er ist Vorgesetzte oder
Vorgesetzter mit besonderem Aufgabenbereich (§ 3 VorgV) gegenüber allen Soldatinnen und
Soldaten der Einheit/Dienststelle oder der Einheiten/Dienststellen, für die sie bzw. er eingeteilt ist,
die der eigenen oder einer niedrigeren Dienstgradgruppe angehören, die unmittelbaren
Vorgesetzten ausgenommen. Diesen Dienst versehen Unteroffizierinnen bzw. Unteroffiziere ohne
Portepée (UoP), Unteroffizieranwärterinnen bzw. Unteroffizieranwärter mit bestandener
Unteroffizierprüfung und dienstältere, erfahrene Mannschaftsdienstgrade.
Genau.Kommissario schrieb:Es gibt auch eigenständige Gvds (ohne dass ein Uvd eingesetzt wird).
In der Regel einer in der Kaserne,aber nicht pro Gebäude.So bei uns (99 in Glücksstadt).sören42 schrieb:Neben dem Gefreiten vom Dienst (GvD), hier: Norbert S., war im Normalfall zeitgleich auch noch mindestens ein Soldat mit höherem Dienstgrad, der Unteroffizier vom Dienst (UvD) in der Kaserne anwesend? Dieses dann pro Unterkunftsgebäude?