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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

1.248 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.10.2024 um 12:28
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:So, um die Vorlesung zusammenzufassen: :)

Auch in Frankreich können Ehepartner in einer Hauptverhandlung aussagen, wenn sie das wollen. Sie werden nicht unter Eid genommen, sind also nur so etwas wie "Zeugen 2. Klasse." Verweigern sie die Aussage in der HV ist das straffrei.

Im Ermittlungsverfahren dagegen müssen sie prinzipiell und unter Eid aussagen, und die Aussage kann später in der HV eingeführt werden. Dagegen kann man sich im Prinzip nur durch die Verweigerung des Eids schützen, was aber eine Geldstrafe bedeuten kann.

Soweit hier im Verfahren für die Angeklagten positive Aussagen durch ihre Ehepartner gemacht wurden, steht dem natürlich nichts im Wege. Wie weit das Gericht diese dann würdigt, ist seine Sache.

Quellen: Art 335, 448 CPP; 434-15ff CP u.a.
@Rick_Blaine. Zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Das ist sehr interessant, aber auch irgendwie kompliziert. Jetzt kann ich gut nachvollziehen, dass die Angehörigen der Angeklagten ein Interesse haben, vor Gericht zu erscheinen, nachdem sie schon im Ermittlungsverfahren unter Eid aussagen mussten. Im Hauptverfahren haben sie dann noch die Gelegenheit, das zu kommentieren, was sie schon ausgesagt haben oder vielleicht noch etwas "geradezurücken". Abgesehen davon haben einige Angeklagten in diesem Verfahren schon eine Vorgeschichte als Gewalttäter, und die Angehörigen werden sich gar nicht trauen, irgend etwas Negatives über den Angeklagten zu sagen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.10.2024 um 13:20
Zitat von wobelwobel schrieb:Dass die Sichtweise auf die eigene Kindheit bzw. Familie von Geschwistern extrem unterschiedlich wahrgenommen werden kann kenn ich aus der eigenen Familie - da fragst Du Dich dann auch gelegentlich ob a) alle anderen blind waren oder b) sie wirklich nichts mitbekommen haben oder c) womöglich sogar bewußt weggeschaut haben oder d) Du Dir nicht vielleicht doch was einbildest...
Ich las mal vor einigen Jahrzehnten in einem Nachwort von George Simenon etwas, was sich mir stark einprägte und das ich nur bestätigen kann. Er schrieb ungefähr, er habe 4 Kinder, aber alle seine 4 Kinder haben einen anderen Vater erlebt.
Das hat mich als Jugendlichen schwer beschäftigt und jetzt kann ich sagen: Auf den Punkt gebracht! Nicht nur die zeitlichen Differenzen und somit Entwicklung des Vaters sorgen für ein anderes Vater Kind-Verhältnis, auch Präferenzen des Elternteils dem Kind gegenüber. Auch wenn letzteres immer abgestritten wird. Objektiv gesehen gibt es diese aber.

D.h. der ältere Bruder von DP mag den Vater anders wahrgenommen haben als DP selbst.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.10.2024 um 13:23
Zitat von MalliMalli schrieb:Abgesehen von der der ganzen äußerst merkwürdigen Familiengeschichte, stoße ich mich aber am letzten Satz.
DP macht seinen Vater dafür verantwortlich, dass er all seine Taten (Missbrauch, Vergewaltigung, .....Mord?) zu verantworten hätte. Da würde ich ansetzen. Jeder hat im Leben immer und immer wieder die Chance, sich für einen Weg zu entscheiden, das eigene Handeln zu überdenken und sich in Therapie zu begeben, wenn man dies aus eigenem Antrieb nicht schafft oder v.a. einsieht, dass man anderen schadet.
Aus DPs Box kommt nur Weinerlichkeit und Selbstmitleid. Das spricht für mich eine eigene Sprache! Und ja, er zahlt für das, was ER angestiftet hat.
Das sehe ich ganz genauso.

Und die Statistiken belegen ja, dass Menschen mit einem ähnlichem Schicksal (vermutet) nicht zwangsläufig zu Tätern werden.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 09:58
Zitat von MalliMalli schrieb:Jeder hat im Leben immer und immer wieder die Chance, sich für einen Weg zu entscheiden, das eigene Handeln zu überdenken und sich in Therapie zu begeben, wenn man dies aus eigenem Antrieb nicht schafft oder v.a. einsieht, dass man anderen schadet.
Ist das wirklich so?
Also in Deutschland wartet man zur Zeit teilweise mehrere Jahre auf einen Therapieplatz, selbst als diagnostizierter Notfall. Hilfe gibt's nur, wenn man sich selbst einweist bzw. von Angehörigen eingewiesen wird, das bedeutet dann aber wirklich Klinik.
Und wie das Umfeld bzw. die Gesellschaft damit umgeht wenn jemand "in Therapie" bzw. gar "in der Klapse" ist, ich glaube das brauchen wir nicht zu diskutieren, das wird in Frankreich nicht besser sein.
Ich kann das echt nicht mehr hören von wegen "dann sollen sie halt in Therapie gehen" - so einfach ist das garnicht.
Es sei denn man bezahlt das aus eigener Kasse. Aber wer kann sich das schon leisten?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 10:51
Noch ein Eindruck, diesmal von einer Journalistin der "Zeit", veröffentlicht am 17.10.2024, ca. 24 min. Die Wirtschaft hat schon reagiert, es gibt Analysekits, für die schnelle Analyse von Blut, sollte frau den Verdacht haben, betäubt worden zu sein, so erzählt sie.

Die Journalistin ist unter jenen, die den Gerichtssaal verlassen haben vor der Präsentation der Videos. Kommen wir als Gesellschaft weiter, wenn die gewünschte und hergestellte Öffentlichkeit am Selbstschutz der Journalistin scheitert? Mir wäre es wichtig, gerade von einer Frau über die Videos informiert zu werden, mit dem weiblichen Blick.

Die Auslandskorrespondenten sind wohl meist keine Gerichtsreporter; eine aufschlussreiche Analyse wohl erst nach dem Prozess in einem Dokuformat zu erwarten.

Youtube: Gisèle Pélicots Kampf gegen ihre Vergewaltiger: Wer sind die Täter?
Gisèle Pélicots Kampf gegen ihre Vergewaltiger: Wer sind die Täter?
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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 11:29
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Kommen wir als Gesellschaft weiter, wenn die gewünschte und hergestellte Öffentlichkeit am Selbstschutz der Journalistin scheitert? Mir wäre es wichtig, gerade von einer Frau über die Videos informiert zu werden, mit dem weiblichen Blick.
Das darf doch bitte jede*r selber entscheiden, ob man sich in der Lage fühlt solche Videos anzuschauen! Niemand hat die Verpflichtung (auch Journalist*innen nicht) über die Grenzen des eigenen Ertragbaren zu gehen.
Du hast übrigens einen weiblichen Blick auf die Videos - sogar vom Opfer!!!
Ob es einen "neutralen" weiblichen / männlichen Blick auf eine jahrzehntelange Massenvergewaltigung durch mehrere fremde Männer, angeleitet durch den eigenen Ehemann gibt, wage ich eh zu bezweifeln. Mit dem Gericht möchte man nicht tauschen...


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 11:36
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Die Journalistin ist unter jenen, die den Gerichtssaal verlassen haben vor der Präsentation der Videos. Kommen wir als Gesellschaft weiter, wenn die gewünschte und hergestellte Öffentlichkeit am Selbstschutz der Journalistin scheitert? Mir wäre es wichtig, gerade von einer Frau über die Videos informiert zu werden, mit dem weiblichen Blick.
Deine Bewertung finde ich etwas weit hergeholt. Hängt die Weiterentwicklung der französischen Gesellschaft davon ab, dass eine deutsche Journalistin sich Vergewaltigungsvideos anschaut oder nicht? Das muss die Journalistin selbst entscheiden, ob sie das aushalten kann bzw. will oder nicht. Niemand ist damit gedient, wenn sich die Journalistin im Gerichtssaal übergibt. Und den weiblichen Blick gibt es auch nicht. Das sieht man beispielsweise daran, dass Gisèle P. von einigen Verteidigerinnen vor Gericht sehr hart und teilweise unfair angegangen wird. Dann haben wir da auch noch Ehefrauen und Töchter von Angeklagten, welche die Tat negieren und die Vergewaltiger als Opfer darstellen. Auch das sind weibliche Blicke auf das Geschehen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 12:09
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Du hast übrigens einen weiblichen Blick auf die Videos - sogar vom Opfer!!!
Diese Aussage ist mir nicht verständlich, könntest du es mir bitte erklären?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 12:36
@CharliesEngel

Gerne!
Ich frage mich, warum man einen "weiblichen Blick von außen" für wichtig erachtete, wenn man die Haltung / Einstellung / Wahrnehmung des Opfers kennt?!?

Zudem spricht die Journalistin ja auch darüber, dass sie aus dem Gerichtssaal gegangen ist, aber ein Anschauen der Videos aus ihrer Sicht nicht unbedingt notwendig ist, da alles Gezeigte minutiös thematisiert und beschriebene wird im Prozess (bei der Beschreibung gehen aber auch einige Frauen raus!).

Ich würde die Frage gerne zurückgeben: warum ist dir ein weiblicher, außenstehender Blick so wichtig (für die Gesellschaft)?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 13:36
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:@CharliesEngel

Gerne!
Ich frage mich, warum man einen "weiblichen Blick von außen" für wichtig erachtete, wenn man die Haltung / Einstellung / Wahrnehmung des Opfers kennt?!?

Zudem spricht die Journalistin ja auch darüber, dass sie aus dem Gerichtssaal gegangen ist, aber ein Anschauen der Videos aus ihrer Sicht nicht unbedingt notwendig ist, da alles Gezeigte minutiös thematisiert und beschriebene wird im Prozess (bei der Beschreibung gehen aber auch einige Frauen raus!).

Ich würde die Frage gerne zurückgeben: warum ist dir ein weiblicher, außenstehender Blick so wichtig (für die Gesellschaft)?
Der weibliche Blick sollte nicht weniger relevant sein als der männliche Blick, es geht um Ausgewogenheit in der Analyse und um "sagen was ist" (nach Rudolf Augstein) , wirklich "sagen was ist" .

Ich möchte noch klarstellen, dass ich mit "weiblichem Blick" oder "männlichem Blick" hier nicht die sexuelle Komponente meine, wie es in der Wikipedia unter male gaze oder female gaze beschrieben wird, sondern einfach, dass Frauen aufgrund ihrer Lebenswirklichkeit Situationen anders wahrnehmen, andere Details erkennen und darauf aufmerksam machen.

Dieser Prozess dauert jetzt seit Anfang September 2024, wenn man einen der wenigen Presseplätze dort einnehmen darf, ist dies mit Verantwortung verbunden, dass es belastend werden würde, war zu erwarten. Ich hoffe, es berichten ab jetzt Journalisten, die sich den Prozess zumuten (können). Wenn das Opfer couragiert auf Öffentlichkeit besteht, hofft es wohl auch u. a. auf eine gute Arbeit anwesender Journalisten und Journalistinnen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 16:29
Zitat von wobelwobel schrieb:Ist das wirklich so?
Also in Deutschland wartet man zur Zeit teilweise mehrere Jahre auf einen Therapieplatz, selbst als diagnostizierter Notfall. Hilfe gibt's nur, wenn man sich selbst einweist bzw. von Angehörigen eingewiesen wird, das bedeutet dann aber wirklich Klinik.
Und wie das Umfeld bzw. die Gesellschaft damit umgeht wenn jemand "in Therapie" bzw. gar "in der Klapse" ist, ich glaube das brauchen wir nicht zu diskutieren, das wird in Frankreich nicht besser sein.
Ich kann das echt nicht mehr hören von wegen "dann sollen sie halt in Therapie gehen" - so einfach ist das garnicht.
Es sei denn man bezahlt das aus eigener Kasse. Aber wer kann sich das schon leisten?
Ich weiß um die Therapiesituation in Deutschland. Es ging um die Entscheidung, welchen Weg man gehen will. Den, der andere mit schädigt oder einen anderen. Wie dies passiert, steht auf einem anderen Blatt und nicht jeder hat dafür eine Therapie nötig, aber es wäre eine Möglichkeit. Es ist zumindest ein Anfang, sich um einen Platz zu bemühen und es gibt noch viele zwischengeschaltete Stellen oder auch anonyme Selbsthilfegruppe. .....
Aber anderen für sein Handeln ständig die Schuld in die Schuhe zu schieben, das kann ich nicht mehr hören! Somit soll jeder erst mal bei sich anfangen - das war im Prinzip meine Aussage.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 16:35
Meiner Meinung nach wäre es schön, wenn man die Videos so neutral und objektiv betrachtet, wie es sein sollte, um darüber urteilen zu können. Ob mit weiblichem oder männlichem Blick.....na ja, da wird wieder ein Problem raufbeschworen, was es nicht geben sollte.
Ich hoffe doch sehr, dass sowohl Männer als auch Frauen das Geschehene ähnlich bewerten.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 17:35
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Wenn das Opfer couragiert auf Öffentlichkeit besteht, hofft es wohl auch u. a. auf eine gute Arbeit anwesender Journalisten und Journalistinnen.
Wir wissen nicht, wie G.P. es sieht!
Für mich jedenfalls ist das auch eine Aussage, wenn Frauen aus Abscheu / Vorsicht den Raum verlassen - weil es so unerträglich ist!
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Der weibliche Blick sollte nicht weniger relevant sein als der männliche Blick
Natürlich nicht! Ich würde sagen, dass vielleicht sogar das Gegenteil der Fall sein sollte.
Aber warum bewertest du wie journalistische Arbeit von Frauen über diesen Fall gemacht wird? Ich verstehe das nicht! Ich höre da raus, dass du das als Schwäche wahrnimmst. Ich tue das nicht.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 19:40
Zitat von MalliMalli schrieb:Aber anderen für sein Handeln ständig die Schuld in die Schuhe zu schieben, das kann ich nicht mehr hören! Somit soll jeder erst mal bei sich anfangen - das war im Prinzip meine Aussage.
Damit fängt aber auch so ziemlich jede Therapie an - dass man versucht herauszubekommen wo die Wurzeln für gewisse Probleme liegen.
Alles nicht so einfach.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Die Journalistin ist unter jenen, die den Gerichtssaal verlassen haben vor der Präsentation der Videos. Kommen wir als Gesellschaft weiter, wenn die gewünschte und hergestellte Öffentlichkeit am Selbstschutz der Journalistin scheitert? Mir wäre es wichtig, gerade von einer Frau über die Videos informiert zu werden, mit dem weiblichen Blick.
Also ich seh das so, dass sie dann vielleicht lieber einen anderen Job machen sollte bzw. eben nicht diese Story sondern andere. Man wird ja auch nicht Sanitäter wenn man kein Blut sehen kann oder Kapitän wenn man unter Seekrankheit leidet.

Hauptsache bleibt dass diejenigen, die Einfluß auf die Urteile haben bzw. die Urteile fällen sollen die Videos sehen.
Die sollten ja hoffentlich von den Geschlechtern her entsprechend gemischt sein.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 20:57
Zitat von wobelwobel schrieb:Hauptsache bleibt dass diejenigen, die Einfluß auf die Urteile haben bzw. die Urteile fällen sollen die Videos sehen.
Die sollten ja hoffentlich von den Geschlechtern her entsprechend gemischt sein.
Zur Zusammensetzung der fünf Berufsrichter habe ich noch nichts gefunden, sah sie auch noch nicht in Videos auf yt.
Eine Staatsanwältin wurde mal genannt, wie die Staatsanwaltschaft zusammen gesetzt ist, fehlt leider auch noch.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

19.10.2024 um 21:14
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Aber warum bewertest du wie journalistische Arbeit von Frauen über diesen Fall gemacht wird? Ich verstehe das nicht! Ich höre da raus, dass du das als Schwäche wahrnimmst. Ich tue das nicht.
Ich wünsche Gisèle Pélicot anwesende Journalisten (m/w), die vor ihrem Leid nicht die Augen verschließen, die die von Frau Pélicot gewünschte Öffentlichkeit weiter tragen, professionell dies in die für uns Leser erträglichen Worte fassen.

Und ich hatte bereits auf ein Problem hingewiesen; das hat nichts mit Schwäche zu tun, es sitzen dann eben nicht die passenden im Presseraum:
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Die Auslandskorrespondenten sind wohl meist keine Gerichtsreporter;



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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

20.10.2024 um 11:41
Am Freitag, den 18. Oktober befragte der Präsident des Strafgerichtshofs, Roger Arata, Dominique Pelicot zum Einsatz der Medikamente bei seiner Ehefrau. Ich fasse das zusammen, basierend auf dem Bericht in franceinfo.

Ab 2010 hat DP angefangen, seine Frau zu sedieren. Dabei holte er sich auch Rat im Netz von einem Krankenpfleger, um die richtige Dosis zu finden, damit die Ehefrau nicht während der begangenen Taten aufwacht. DP berichtete bereitwillig mehrere Stunden lang, wie er dabei vorgegangen ist.
"J'ai mis du temps à me décider", assure-t-il. Il raconte ensuite avoir "utilisé progressivement le traitement". "Sur certaines scènes de 2014, 2015, 2016, jusqu'en 2018, je crois, il y a des moments où mon épouse réagit", expose-t-il, en référence aux plus de 20 000 photos et vidéos des sévices infligés à Gisèle Pelicot retrouvées par les policiers sur son disque dur. Le sous-entendu est aussi lourd que limpide : la quantité d'anxiolytiques n'était pas suffisante, Dominique Pelicot devait augmenter les doses pour parvenir à ses fins.
„Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich entschieden habe“, sagt er. Dann sagt er, er habe die Behandlung „nach und nach angewendet“. „Ich glaube, dass es bei bestimmten Szenen aus den Jahren 2014, 2015, 2016 bis 2018 Momente gibt, in denen meine Frau reagiert“, erklärt er und bezieht sich dabei auf die mehr als 20.000 von der Polizei gefundenen Fotos und Videos der Misshandlungen an Gisèle Pelicot auf seiner Festplatte. Die Schlussfolgerung ist ebenso schwerwiegend wie klar: Die Menge an Anxiolytika reichte nicht aus, Dominique Pelicot musste die Dosen erhöhen, um seine Ziele zu erreichen.
Der Richter wollte genau wissen, wie DP dabei vorgegangen ist, um seiner Frau das Beruhigungsmittel Temesta zu verabreichen.

DP berichtete, dass das abhängig von dem Termin vorbereitete Dosen waren, die als Pulver in einer kleinen Pipette vorbereitet waren. DP kochte und mischte seiner Ehefrau das Medikament unter das Essen. Manchmal habe er Zweifel gehabt, aber in den meisten Fällen sei es relativ einfach gewesen, so der Angeklagte. Manchmal mischte er das Temesta auch unter das Eis, wenn es später geworden war und brachte ihr es vor den Fernseher.

Dann wollte der Richter wissen, wie es ihm gelang, seiner Frau den Schlafanzug auszuziehen, ohne dass sie es merkte. GP hatte erklärt, dass sie immer im Pyjama schlief, auf den während der Anhörung ausgestrahlten Videos war zu sehen, dass sie Unterwäsche und Strümpfe trug, manchmal schwarz und manchmal weiß. Das sei relativ einfach gewesen, wenn sie im Tiefschlaf war, erwiderte DP, sogar bei den Strümpfen. Und sie wurde dann ausgezogen, ganz nach den Wünschen der Anwesenden. Ob es während der Vorbereitung der Akte für ihn schon eine Vorfreude gab, wollte der Richter wissen. DP bezeichnete es als Mischung aus Vergnügen und Unbehagen. Unbehagen deshalb, weil nach DP sich mit GP um jemanden gehandelt habe, den er sehr liebe, auch wenn es dem Richter paradox vorkomme. DPs Stimme zitterte bei dieser Aussage und bei GP flossen Tränen.

Stéphane Babonneau, einer der Anwälte von GP wollte von DP wissen, ob er anerkenne, dass in den gezeigten Videos das Opfer misshandelt ihm Gewalt angetan werde. DP gab die Gewalt durch die Vergewaltigungen zu, aber es sei kein Hass gewesen, nicht bei ihr. Bei dieser Äußerung war DP sichtlich gerührt.

Dann wurde auf Wunsch von Isabelle Crépin-Dehaene, der Anwältin von zwei Angeklagten ein Video gezeigt, das den veränderten Bewusstseinszustand von GP unter der Wirkung von Temesta veranschaulichte. Es handelte sich bei den Video um die Vergewaltigung von GP durch ihren Ehemann. Die Anwältin hielt das Video für besonders aufschlussreich, bestritt aber, dass GP dabei aufgewacht sei.

Im Video ist in den ersten Sekunden GPs Gemurmel zu hören: "Autsch, lass' mich in Ruhe". Du tust mir weh." Sie wacht mit halb geschlossenen Augen inmitten der Vergewaltigung durch den Ehemann auf und scheint benommen zu sein.

Es entstand ein Wortgefecht zwischen der Anwältin der Verteidigung und GPs Anwalt. Sie behauptete, sie habe das Video nicht angefordert, um GP zu demütigen, was von GPs Anwalt bezweifelt wurde. Für ihn schrie dieses Video geradezu nach der Wahrheit, nämlich der, dass DP seine Frau in brutaler Weise wie eine Sache behandelt habe. Die Anwältin wollte darauf hinaus, dass einige der Angeklagten sanft seien, wenn es um Zärtlichkeiten gehe. Das ließ GPs Anwalt aber nicht gelten und wiederholte ironisch den polemischen Satz eines Verteidigers "Es gibt Vergewaltigungen und Vergewaltigungen". Die Anwältin der Verteidigung reagierte entnervt mit "Es ist unerträglich". Währenddessen starrte GP auf ihrem Stuhl ins Leere. Der Richter setzte die Anhörung mit einem weiteren Angeklagten fort.

Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/c-etait-relativement-facile-au-proces-des-viols-de-mazan-dominique-pelicot-revient-sur-la-maniere-dont-il-droguait-son-epouse_6845660.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

20.10.2024 um 14:27
Wie krank ist der DP im Kopf? Er sagt das er es nicht aus Hass tat und Unbehagen fühlte, weil es sich bei der Person um GP handelt die er sehr liebt? Man da kommt einen das kalte Ko.....Bei so nem Ehemann braucht man keine Feinde mehr.
Ist dem eigentlich bewusst, was er da gemacht hat? Und für mich hat er auch den Tod der GP billigend in Kauf genommen, bei den Mitteln die er ihr gegeben hat.Wie widerlich dieser Mensch doch ist..Mir fehlen die Worte.
Und danke @Misetra für die Übersetzung.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

20.10.2024 um 17:28
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Wie krank ist der DP im Kopf? Er sagt das er es nicht aus Hass tat und Unbehagen fühlte, weil es sich bei der Person um GP handelt die er sehr liebt? Man da kommt einen das kalte Ko.....Bei so nem Ehemann braucht man keine Feinde mehr.
Ist dem eigentlich bewusst, was er da gemacht hat? Und für mich hat er auch den Tod der GP billigend in Kauf genommen, bei den Mitteln die er ihr gegeben hat.Wie widerlich dieser Mensch doch ist..Mir fehlen die Worte.
Und danke @Misetra für die Übersetzung.
Ja, diese Aussagen sind wirklich schwer zu ertragen. Ich frage mich, ob er das nicht vielleicht auch genießt, es ihm noch einmal einen Kick gibt, seine Schandtaten in allen Einzelheiten zu erzählen. Wenn er mal etwas emotional wird zwischendurch, dann gelten die Emotionen meiner Meinung nach vor allem sich selbst. Mitgefühl mit der Ex-Ehefrau oder eine echte Reue kann ich nicht erkennen. Gleichzeitig wird er auch wissen, dass solche Aussagen, wie sehr er Gisèle doch liebe, diese nicht ganz kalt lassen. Mich hat auch die Täuschung sehr berührt, wie er da vermeintlich nett ist und abends für seine Frau kocht oder ihr noch ein Eis vor den Fernseher bringt, und das nur, um sie zu betäuben.

Letztlich will er, dass seine Mitangeklagten wie er hart bestraft werden. Das motiviert ihn dann sicherlich auch, möglichst detailliert von den Taten zu berichten. DP ist bestimmt sehr manipulativ, gleichzeitig empfinde ich ihn aber auch als sehr authentisch. So wie er sich da oben im Glaskasten präsentiert, ganz ohne Scham meiner Meinung nach, ist er vermutlich auch.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

20.10.2024 um 18:50
@Misetra
Für mich in krankhaft bösartiger Narzisst. Und ja ich glaube auch, das er es wieder durchlebt und er es geniesst. Und ich geh einen Schritt weiter und meine das er damit bewusst seine Exfrau noch mal quälen will. Widerlicher Typ.
Und das er will , das die anderen auch verurteilt werden, liegt doch auf der Hand,er versucht damit ja die Schuld auf die zuschieben. Aber ohne ihn und seine Aktionen, wäre dieser Missbrauch nicht möglich gewesen.
Einfach nur widerwärtig


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