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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Polizei, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 00:39
Ich glaube, hier wird in diesem Fall zu kompliziert gedacht. Wenn ab einem bestimmten Zeitpunkt Nachrichten von KJWs Handy versendet werden, die ausweislich eines linguistischen Gutachtens nicht von ihm stammen, dann wird das wohl auch so sein.

Und dann kann es eben nicht KJW sein, denn wenn der die mysteriösen Nachrichten verschickt hätte, um zu suggerieren, dass er noch lebt, dann würde er seinen Schreibstil ja gerade nicht ändern. Und wenn er es wäre, aber den Anschein erwecken will, er sei tot, dann würde er gar keine Nachrichten verschicken.

Also gibt wohl offensichtlich jemanden, der will, dass man glaubt, er lebt noch. Dass jemand, der ihn getötet hat - angenommen, das wäre so - ein gesteigertes Interesse daran hat, dass KJW als lebendig angenommen wird, liegt ja wohl auf der Hand. Lebender KJW bedeutet, keine Ermittlungen - oder mindestens: erhebliche Verzögerung, bis die Ermittlungen aufgenommen werden.
Zitat von StrobiStrobi schrieb:Frauke Liebs
Komplett anders, weil die Telefonate nachweislich von Frauke Liebs geführt wurden, wenn auch unter Ägide des Täters.

Hier gibt es aber keine Telefonate, warum wohl? Weil jemand anders am anderen Ende die Nachrichten tippte, dem linguistischen Gutachten zufolge. Und es gibt, nebenbei bemerkt, auch keinerlei Sichtungen.

Und wie wir wissen wurde diese Person wütend, als die Ehefrau Vermisstenanzeige erstatten wollte, ja, diese Person verbot es ihr sogar...


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 09:42
@sören42 @John_Doe_1974 Man kann es im Grunde auf die von sören42 genannten zentralen Tatsachen herunterbrechen, insofern volle Zustimmung.

Aus diesem Blickwinkel wirken dann auch die anderen Gegebenheiten des Falles wie ein Bündel von Arrangements und Täuschungen. Ob dem so ist, kann man aber nicht mit Sicherheit behaupten.

Man wird aber hypothetisch fragen dürfen, wer hier wem etwas vormachen wolte, und wer hier vom Verschwinden entweder profitierte, oder aber mit einer denkbaren Gewalttat einer starken Gefühlsregung gegen HJW nachgegeben haben könnte.

Interessant dürfte also sein, wer es wollte, dass sich der Fall so, wie im FF dargestellt, präsentiert.

Die Polizei hingegen wird Textnachrichten, das vorgebliche Herumgeistern des Verschwundenen, die Masken und die Schreibmaschine usw. schon einzuordnen wissen. Die Polizei glaubt nicht an Geister.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 09:52
Es gibt also vermutlich einen Täter, welcher u.a mit Hilfe der Textnachrichten, versucht, ein freiwilliges Verschwinden vorzutäuschen. Was ja auch gut geklappt hat.
Dazu passt aber dann die gefundene Kiste nicht wirklich. Diese scheint ja extra drapiert und das auffinden gewollt. Der Innhalt in dieser Kombination ist merkwürdig. Der Fund der Tatkleidung alleine wäre ja in diesem Zusammenhang „verdächtig“. Aber Bilder und Schreibmaschine des Opfers? Welcher Mörder würde nach der Tat ins Büro des Opfers einbrechen, dort die Schreibmaschine und die Bilder klauen, dies alles, inkl die „Tatklamotten“ (Sturmhauben, Hose), feinsäuberlich in eine Kiste verpacken und diese im Geschäft des Opfers irgendwo in einem Lager verstecken?

Es muss sich um einen Insider gehandelt haben, welcher offensichtlich auch ganz froh war, den Schreibtisch des Opfer zu räumen… mehr darf hier wohl nicht geschrieben werden, da dazu nur noch zwei mögliche Personen in frage kommen.

Die Frage ist nur, wesshalb das „Theater“ mit der Kiste? Und warum wurde das Fahrzeug nicht irgendwo in Süddeutschland (passend zum Kloster) abgestellt?


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 10:03
Ist die mit Blut verschmierte gefundene Hose eigentlich die, die er beim Verlassen des Hauses getragen hatte? Wenn nicht ergibt das noch weniger Sinn, oder?


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 10:14
Zitat von mike_Nmike_N schrieb:Dazu passt aber dann die gefundene Kiste nicht wirklich. Diese scheint ja extra drapiert und das auffinden gewollt.
Ich denke nicht, dass die Kiste gefunden werden sollte, da sie in der hintersten Ecke unter ganz vielen anderen Kartons stand. Der zweite Neffe hat auch im Filmfall ausgesagt, dass er schon seit Wochen sortiert und ausmistet und erst jetzt darauf gestoßen ist.
Zitat von mike_Nmike_N schrieb:Und warum wurde das Fahrzeug nicht irgendwo in Süddeutschland (passend zum Kloster) abgestellt?
Ich denke, die Wahrscheinlichkeit das der Täter dann in dem Fahrzeug gesehen worden wäre, wäre viel zu hoch gewesen.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 10:46
Wurde eigentlich irgendwo erwähnt, ob man das Handy von Karl-Josef Wirtz gefunden hat? Man konnte doch bestimmt auch die auf dem Telefon der Ehefrau eingegangenen Nachrichten wieder herstellen, falls sie diese mittlerweile gelöscht hätte.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 10:58
Ich hatte ja schon mal angesprochen, ob es Informationen zur Auswertung von Mobilfunkdaten von Herrn Wirtz gab. Öffentlich ist dazu wohl nichts bekannt. Bzw. ein User brachte auch den Einwand, dass die Daten so lange scheinbar auch garnicht gespeichert werden.

Eine Info zu einem gefundenen Mobiltelefon gibt es ebenfalls nicht - daher gehe ich von -Nein- aus. Das scheint ja ein potenzieller Täter schließlich auch im Namen von Herrn Wirtz verwendet zu haben.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 11:04
Zitat von GaladriaGaladria schrieb:Ist die mit Blut verschmierte gefundene Hose eigentlich die, die er beim Verlassen des Hauses getragen hatte? Wenn nicht ergibt das noch weniger Sinn, oder?
Es wurde doch nur ein Arbeitsoverall mit Blutflecken, die von KJW stammen sollen, in der Schachtel gefunden. Beim Verlassen des Hauses trug er doch sicher eine Anzughose?! Sinn macht bei der "Story" hier sowieso fast nix...
Zitat von WMWM schrieb:Wurde eigentlich irgendwo erwähnt, ob man das Handy von Karl-Josef Wirtz gefunden hat? Man konnte doch bestimmt auch die auf dem Telefon der Ehefrau eingegangenen Nachrichten wieder herstellen, falls sie diese mittlerweile gelöscht hätte.
Nein, vom Handyfund des KJW wurde nirgends was gesagt, das wird nicht aufgetaucht sein:
Zitat von EckregalEckregal schrieb:Eine Info zu einem gefundenen Mobiltelefon gibt es ebenfalls nicht - daher gehe ich von -Nein- aus. Das scheint ja ein potenzieller Täter schließlich auch im Namen von Herrn Wirtz verwendet zu haben.
Leider wurde KJW - oder seine Leiche - seine Kleidung und was er sonst noch am Körper trug nie gefunden.
Keiner weiß, wo er ist: er kann untergetaucht sein und ein neues Leben im Ausland führen, tot - vergraben in z.B. einem Garten, ...


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 12:30
Angenommen er ist freiwillig untergetaucht...

Die Kiste ermöglicht ja ausschließlich die Annahme es handelt sich bei KJW um ein Kapitalverbrechen welchem er zum Opfer gefallen ist. Angenommen KJW hat seinen Tod vorgetäuscht und ist mittlerweile aber verstorben oder wollen diejenigen die diese Kiste versteckt haben genau diesen Anschein erwecken?

Letztlich müsste man ja davon ausgehen dass der/die Täter einfach große Fehler begangen haben die Sachen von KJW wegzuräumen aber nicht wegzuschaffen. Dazu passend noch Überweisungsträger, Sturmhauben und Kleidung zu legen. Am Ende hatten sie wohl "vergessen" wo sich die Kiste genau befand und konnten diese nicht mehr holen und wegschaffen.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 12:30
Zitat von GaladriaGaladria schrieb:st die mit Blut verschmierte gefundene Hose eigentlich die, die er beim Verlassen des Hauses getragen hatte? Wenn nicht ergibt das noch weniger Sinn, oder?
Zitat von WunderfitzchenWunderfitzchen schrieb:Es wurde doch nur ein Arbeitsoverall mit Blutflecken, die von KJW stammen sollen, in der Schachtel gefunden. Beim Verlassen des Hauses trug er doch sicher eine Anzughose?! Sinn macht bei der "Story" hier sowieso fast nix...
Im HD-Bericht ist von einer Hose, im XY-Film von einem Overall, jeweils mit Blutflecken die Rede. Das Blut konnte eindeutig KJW zugeordnet werden. Aber es wurde gesagt, dass das Kleidungsstück, genau wie die Handschuhe und die Sturmhaube keinem Besitzer zugeordnet werden konnten.

Im Nachgespräch mit Rudy Cerne in XY deutet der Komissar an, dass man wohl DNA-Spuren an den Sachen in der Kiste gefunden hat. Das bleibt aber eine vage Andeutung, er könne aus ermittlungstaktischen Gründen darauf nicht näher eingehen.
Kann also sein, dass die Polizei DNA-Spuren hat, die sich enteweder zuordnen ließen oder nicht, oder dass das eine Finte der Polizei ist, um den Täter unter Druck zu setzen.
Vielleicht ist die Polizei viel weiter als wir denken, hat die DNA-Spuren einer Person zugeordnet, aber selbst das ist ja kein ausreichender Beweis, dass diese Person dem KJW etwas angetan hat, nicht mal dafür, dass KJW tot ist.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 12:30
Zitat von mike_Nmike_N schrieb:Dazu passt aber dann die gefundene Kiste nicht wirklich. Diese scheint ja extra drapiert und das auffinden gewollt.
Hier gehen viele davon aus, die Kiste sei drapiert. Das muss nicht so sein, denn:
Zitat von alaskaxalaskax schrieb:Ich denke nicht, dass die Kiste gefunden werden sollte, da sie in der hintersten Ecke unter ganz vielen anderen Kartons stand. Der zweite Neffe hat auch im Filmfall ausgesagt, dass er schon seit Wochen sortiert und ausmistet und erst jetzt darauf gestoßen ist.
Genau, wenn jemand gewollt hätte, dass die Kiste bald gefunden wird, hätte er das so einrichten können, hat er aber nicht.
Die Frage ist halt, warum derjenige die Sachen nicht einfach in einen Müllcontainer irgendwo weit weg geworfen hat.
Irgendwas passt da nicht. Die Sturmhauben und der Overall deuten auf eine Tat, die verschwundene Schreibmaschine dagegen sollte evtl suggerieren, KW habe sie abgeholt.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 12:51
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Im HD-Bericht ist von einer Hose, im XY-Film von einem Overall,
Kurze Korrektur: In beiden Beiträgen ('Hallo Deutschland' und 'XY') war die Rede von einem Arbeitsoverall, es wurde auch in beiden Berichten hierzu dieser blaue Arbeitsoverall abgebildet.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 12:55
Die Kiste mit der Schreibmaschine, den Familienfotos und dem blutigen Overall verschwand in der Firma. Die Handy-Nachrichten waren Fake. Bilde eine Schnittmenge aus: Wer hatte Zugriff auf die persönlichen Gegenstände am Arbeitsplatz. Und: Wer hätte das Handy an sich nehmen können, um nach dem Verschwinden die Fake-Nachrichten zu verfassen. So viele Tatverdächtige sollten da nicht übrig bleiben. Dass Herr Wirtz die Kiste heimlich im Lager versteckte, ist komplett weltfremd. Insbesondere in Kombination mit den gefälschten Handynachrichten. Von den Merkwürdigkeiten, die der Ehefrau aufgefallen sind (Klodeckel, Spezialknoten) noch ganz zu schweigen. Auch hier könnte man wieder fragen: Wer hatte Zugang zum Haus und hätte diese falschen Spuren legen können?


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 13:01
Lass mal so weiterspinnen: KJW kam außerhalb seines Umfeldes zu Tode, vielleicht hatte die Wohnung noch etwas damit zu tun. Vielleicht doch die Geliebte, deren Mann im Affekt zuschlug und die es dann nicht übers Herz brachte, ihren Mann ans Messer zu liefern, aber die "Insiderinformationen" hatte.

Man hatte also erst Panik und beschloss, in die Räume einzudringen (Schlüssel hatten sie nach dem Mord ja) und ein freiwilliges Verschwinden vorzutäuschen. Sie wusste vermutlich um die Schreibmaschine und es kommt immer gut, Bilder der Ehefrau mitzunehmen. Da sie nicht wussten, ob es eine Kameraüberwachung gibt oder nicht, wurden die Sturmhauben getragen.
Auto wurde in Firmennähe abgestellt und eine SMS geschrieben.

In den nächsten vier Wochen war es dann möglich, die Leiche dauerhaft zu entsorgen. Man packte alles, was man bei dem Todesfall so gebraucht hatte und seine Gegenstände in eine Kiste und überlegte, ob es nicht eine gute Idee wäre, die in der Höhle des Löwen zu verstecken, um den Verdacht von sich abzulenken (kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass ein familien-interner-Täter so bescheuert gewesen wäre, die belastenden Sachen in seinem Lager zu verstecken). Zugang hatte man ja. Der Neffe räumte das Lager ja, d.h. irgendwann würde man darauf stoßen.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 13:10
Zitat von alaskaxalaskax schrieb:Ich denke, die Wahrscheinlichkeit das der Täter dann in dem Fahrzeug gesehen worden wäre, wäre viel zu hoch gewesen.
Einmal das und er hätte ja auch aus Süddeutschland wieder irgendwie zurückkommen müssen. Auch auf der Reise, z.B. mit der Bahn, hätte er gesehen werden können.
Der Täter, wenn es ihn denn gab, konnte ja nicht wissen, wie schnell die Polizei anfängt zu suchen. Ich denke, schon, dass der Plan war, die Suche nach KJW hinauszuzögern, in dem man den Anschein erweckt, er sei noch am Leben. Auch wenn er der Ehefrau ausdrücklich verboten hat, eine Vermisstenanzeige zu stellen, konnte er sich ja nicht sicher sein, dass sie das befolgt. Auch nicht, wie die Ehefrau und der Neffe als Arbeitgeber allgemein auf den "untergetauchten" KJW reagieren würden. Es hätte auch sein können, dass sie schon nach ein zwei Tagen den Braten riechen, merken dass nicht KJW hinter den Nachrichten steckt und dann Himmel und Hölle inkl. Polizei in Bewegung setzen, um KJW zu finden.

In dem Falle wäre dann wahrscheinlich auch aktiv nach KJW gesucht worden und da wären Mobilfunkdaten und Ü-Kameras ausgewertet und Zeugen gesucht worden. Insofern wäre jede Fahrt mit dem Fahrzeug eben durchaus riskant gewesen.
Ich wundere mich immer, von wie vielen Tätern es Aufnahmen auf der Tatfahrt aus Radarfallen gibt. Irgendwie denkt man, dass man auf dem Hin- und Rückweg zu einem Verbrechen besonders vorsichtig fährt, eben weil man auf gar keinen Fall auffallen will und es ganz sicher nicht vorteilhaft ist, wenn die Polizei gleich ein Foto vom Täter am Steuer des Fluchtautos bekommt. Trotzdem passiert das erschreckend oft.
Selbst bei so einem Ding wie dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline, wo Polizei und Geheimdienste mehrerer Länder ermittelt haben, war es letztendlich die kleine Ordnungswidrigkeit einer Geschwindigkeitsüberschreitung, die zumindest dem einen bisher ermittelten Täter zum Verhängnis wurde.
Zitat von EckregalEckregal schrieb:Ich hatte ja schon mal angesprochen, ob es Informationen zur Auswertung von Mobilfunkdaten von Herrn Wirtz gab. Öffentlich ist dazu wohl nichts bekannt. Bzw. ein User brachte auch den Einwand, dass die Daten so lange scheinbar auch garnicht gespeichert werden.

Eine Info zu einem gefundenen Mobiltelefon gibt es ebenfalls nicht - daher gehe ich von -Nein- aus. Das scheint ja ein potenzieller Täter schließlich auch im Namen von Herrn Wirtz verwendet zu haben.
Wie gesagt, ist die Polizei ja erst mal von einem freiwilligen Untertauchen ausgegangen. Die Vermisstenmeldung erfolgte ja schon 6 Monate nach dem letzten Kontakt. Und auch nach dem Fund des Autos 1 1/2 Jahre nach dem Verschwinden änderte nichts an der Einschätzung.
Und so lange werden Mobilfunkdaten in Deutschland eben nicht gespeichert, dass man nach 5 Jahren noch schauen kann, wer wann mit wem von wo aus kommuniziert hat.
Die Kommunikation mit der Ehefrau wird der Polizei durch die Ehefrau vorgelegt worden sein, das ist der Grund, warum zumindest der Inhalt dieser Nachrichten bekannt war und warum es möglich war, ein Sprachgutachten anzufertigen.

Aber eine einfache Vermisstenmeldung, bei der die ersten Ermittlungsergebnisse ein freiwilligen Untertauchen wahrscheinlich erscheinen lassen, rechtfertigt eben auch keine Abfrage der Mobilfunkdaten durch die Polizei. Kein Richter stellt für so etwas einen Beschluss aus. Und ohne darf der Mobilfunkanbieter die Daten auch nicht rausgeben. Es ist halt erlaubt, sich irgendwo aufzuhalten, ohne Menschen aus dem persönlichen Umfeld darüber zu informieren, wo man ist und warum man dort ist. KJW hat das ja auf den ersten Blick sogar noch getan: die Frau wurde informiert, dass er in ein Haus der Stille in Süddeutschland gefahren sei, um etwas Abstand zu gewinnen.
Insofern gibt es da schon Parallelen zum Fall Frauke Liebs. Deren Mutter kritisiert bis heute die damalige Reaktion der Polizei, die keine öffentliche Fahndung angeleiert hat. Aber de facto hat die volljährige Frauke mitgeteilt, dass sie sich halt woanders aufhalte und plane bald zurückzukommen. Nur weil das einem Angehörigen, sei es wie bei KJW z.B. die Ehefrau oder der Bruder, oder wie bei Frauke Liebs die Mutter der erwachsenen Tochter, nicht passt, dass er nicht informiert wurde, wo sich jemand aufhällt, kann die Polizei doch nicht eine Fahndung veranlassen. Zum einen hat der-/diejenige eben das Recht dazu, da kann die Polizei nicht einfach in seine Privatsphäre eingreifen, das wäre ja ein Übergriff des Staates gegen einen unbescholtenen Bürger. Und zum anderen wäre es ja auch eine Verschwendnung an Ressourcen, also Arbeitszeit von Polizisten und Geld, wenn in so einem Fall gleich zum ganz großen Angriff geblasen würde.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 13:23
Den XY-Fall habe ich mir jetzt zweimal angesehen. So richtig schlau werde ich aber aus diesen finanziellen Verhältnissen nicht. Die Ehefrau sagte ja, er habe weiterhin alle Auslagen, wie Nebenkosten, des Hauses gezahlt und für ihren Geburtstag dann auch noch ein Geldgeschenk überwiesen.

Während und kurz nach einer (Privat-)Insolvenz geht es einen finanziell ja nicht bombastisch.
Woher kam also das Geld?

Zahlt der Arbeitgeber (in dem Fall zuerst. Edge 1 und dann Neffe 2) das Gehalt weiter in einen Vermisstenfall?
Oder war hier noch Vermögen da, um Haus, Wohnung und Geldgeschenke zu finanzieren?

Sollte ich das überhört oder übersehen haben, bitte ich das zu entschuldigen.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 13:34
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Kurze Korrektur: In beiden Beiträgen ('Hallo Deutschland' und 'XY') war die Rede von einem Arbeitsoverall, es wurde auch in beiden Berichten hierzu dieser blaue Arbeitsoverall abgebildet.
Sorry, Du hast natürlich Recht! Auch im HD-Bericht wird vom Overall gesprochen und er wird auch gezeigt. Mein Fehler, keine Ahnung, wieso ich das mit der Hose im Kopf hatte...
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Genau, wenn jemand gewollt hätte, dass die Kiste bald gefunden wird, hätte er das so einrichten können, hat er aber nicht.
Zum einen: wenn die Sturmhauben/Handschuhe wirklich bei einem Überfall auf KJW genutzt wurden und dabei auch dessen Blut auf den Overall gelangt ist, und man davon ausgeht, dass er Overall, Sturmhauben und/oder Handschuhe gleich nach dem Überfall im Karton verpackt hat, dann muss der Täter die Kiste ja noch ein zweites Mal zweimal bearbeitet haben, weil der Neffe und die Mitarbeiterin ausgesagt haben, die Schreibmaschine und die Fotos seien erst irgendwann nach dem Verschwinden des KJW weg gewesen. Deswegen seien sie ja davon ausgegangen, dass der selber nachts in der Firma war und die Sachen heimlich abgeholt hat.

Zum anderen: der Täter hätte die Kiste ja durchaus so drappieren können, dass sie aus seiner Sicht möglichst schnell gefunden wird. Aber danach lag das ja nicht mehr in seinem Einflussbereich. Im HD-Bericht gibt es Bilder vom Lager, da stehen halt jede Menge Kartons rum, einige scheinen auch beschriftet zu sein. Aber wenn irgendjemand in den Tagen oder Wochen nach KJWs Verschwinden oder nach dem Platzieren der Kiste, da etwas umfangreicher rumgeräumt hat und dabei eben mehrer Kisten verräumt wurden, dann kann es eben sein, dass diese Kiste zusammen mit anderen ins hinterste Eck geraten ist - unbeabsichtigt, zumindest nicht so vom Täter geplant, ohne den Inhalt jeder einzelnen Kiste zu prüfen, so dass dieser besondere Inhalt eben nicht entdeckt wurde.

Der Täter - wenn es denn einen Täter gab und der die Kiste gepackt und zurückgelassen hat - wollte meiner Meinung nach schon, dass die Kiste gefunden wird. Denn erstens hätte er Overall, Sturmhauben und Handschuhe ja sicher schon am Tattag mitnehmen können, das ist weder viel Gewicht noch viel Volumen. Wenn man eine Leiche wergschaffen kann, dann auch die paar Stofffetzen. Und selbst wenn das am Tattag nicht möglich war, hätte er die Sachen ja spätestens auch an dem Tag (bzw. in der Nacht) mitnehmen können, an dem er stattdessen die Schreibmaschine und die Fotos dazugepackt hat.

Meiner Meinung nach wollte er den Fund der Kiste bzw. der Gegenstände aber verzögern. Hätte er einfach nur gewollt, dass sie gefunden werden, hätte er Overall und Sturmhauben ja auch einfach auf KJWs Schreibtisch oder Stuhl legen können, da wären sie ja höchstwahrscheinlich schon am nächsten Tag gefunden worden.
Meiner Meinung wollte er aber sicher nicht, dass die Sachen erst nach 5 Jahren gefunden werden. Ich denke, man wollte durch die Kiste einen Hinweis hinterlassen, das KJW einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, den Verdacht damit aber auf einen fremden Täter lenken, in dem man eben Kleidungsstücke dort platziert hat, die nicht dem Täter gehörten.
Das wäre für mich der einzig einigermaßen logisch nachvollziehbare Gedankengang des Täters zur Intention dieser Kiste.


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 13:52
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb: Während und kurz nach einer (Privat-)Insolvenz geht es einen finanziell ja nicht bombastisch. Woher kam also das Geld?
Du hast tatsächlich einen kleinen Denkfehler. Er war nicht privatinsolvent, sondern die Firma war insolvent. Bei entsprechender Unternehmensform haftest du da nicht mit deinem Privatvermögen, sondern nur mit dem Firmenvermögen. Ich glaube, er hatte eine GmbH = Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Das heißt, du verlierst die 25.000€, die du am Anfang als Einlage brauchst, aber nicht das, was du als Privatperson besitzt (Haus, etc.).


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Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

27.08.2024 um 14:00
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Bilde eine Schnittmenge aus: Wer hatte Zugriff auf die persönlichen Gegenstände am Arbeitsplatz. Und: Wer hätte das Handy an sich nehmen können, um nach dem Verschwinden die Fake-Nachrichten zu verfassen. So viele Tatverdächtige sollten da nicht übrig bleiben.
Das Argument finde ich nicht wirklich nachvollziehbar. Denn wenn KJW von einem dritten überfallen und getötet wurde, kann dieser ja dadurch durchaus Zugriff auf dessen Handy und dessen Schlüsselbund und damit eben auch Zugang zum Wohnhaus, zu Firma und zum Fahrzeug bekommen haben.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:(kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass ein familien-interner-Täter so bescheuert gewesen wäre, die belastenden Sachen in seinem Lager zu verstecken).
Das ist in meinen Augen auch eines der wichtigsten Argumente! Auf den ersten Blick belastet die Kiste ja jemanden, der Zugang zur Firma hatte und der in der Kiste bzw. deren Verwahrung keine Gefahr gesehen hat, weil er vielleicht dachte, er habe die Sachen da unter Kontrolle, weil nur er Zugang zum Lager hat.

Aber auf den zweiten Blick hätte genau diese Person innerhalb von 5 Jahren ja auch 100te Möglichkeiten gehabt, die Sachen völlig unauffällig und sicher so verschwinden zu lassen, dass sie garantiert nie wieder gefunden werden bzw. kein Zusammenhang zum Verschwinden von KJW hergestellt werden kann. Man hätte die Sachen nur getrennt voneinander und nach und nach in irgendwelche öffentlichen Mülltonnen werfen müssen. Schreibmaschine und Fotos hätte man gar nicht vom Tisch entfernen müssen.

Das Argument, der Täter hätte die Kiste über die Jahre schlichtweg vergessen und einfach stehen lassen, als Neffe 2 die Firma übernahm und anfing, alles zu sichten und umzuräumen, halte ich für sehr weit hergeholt. Man begeht nicht alle paar Wochen einen Totschlag oder Mord und verliert mit der Zeit die Übersicht, wo man welche Tatmittel abgestellt und vergessen hat. Ich würde erwarten, dass wenn die Sachen erst mal aus Zeitnot nur vorübergehend in die Kiste verräumt wurden, diese Kiste dem Täter noch sehr lange sehr präsent auf dem Gewissen gelegen hätte und er sich ganz sicher nicht einfach in der Firma hätte stehen lassen.


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