Karl-Josef Wirtz - Vermisst seit Januar 2019

Ja, man könnte damit den Abstellzeitpunkt tatsächlich genauer eingrenzen, selbst wenn das Auto nicht mehr bewegt worden wäre.

Grundüberlegungen: Prinzipiell sind ja zwei Szenarien denkbar:
1 selbst verschuldet verschwunden "freiwilig"
2 unfreiwillig verschwunden, in dem Fall sicher inzwischen verstorben


"Überlegungsansätze" bzw. Stolperpunkte

1 Ein Schlüssel ist die Wohnung: Man hat hier ein kinderloses Paar mit Zuhause 12km entfernt.
Die "Geschäftswohnung" macht überhaupt keinen Sinn, v.a. nicht in der aktuellen finanziellen
Lage des Paares. Kleine Wohnungen sind teuer im Unterhalt (egal, ob Miete oder Besitz).
Zudem werden Geschäftsreisen, wie viele geschrieben haben, selten gewesen sein. War die
Ehe nicht so glücklich wie dargestellt? Das wäre ein wichtiger Punkt

2 Wir haben hier ja die typische Konstellation: Ehefrau in Versorgerehe. Es ist ziemlich unglaub-
würdig in so einer Konstellation, dass su jemand ein paar Tage wegfährt, ohne, dass die Frau
involviert ist oder Bescheid weiß. Gerade bei einer mehrtägigen Reise braucht man doch alles
Mögliche: Zahnbürste, Wechselkleidung, etc.

3 Kloster: Es gibt Kloster, die tatsächlich Schweigeexerzitien anbieten, aber, schon zum Schutz
der Ordensleute, ist es nicht so, dass man da "einchecken" kann, ohne dass man ausgewiesen
wird. Es gab ja auch schon Vermisstenfälle, wo die Klöster eindeutig Stellung bezogen haben.

Also ich finde den Fall auch echt seltsam.

Hat man die Sturmhauben erst bei XY gezeigt, da man diese erstmal zurückhalten wollte aus ermittlungs taktischen Gründen? Könnte das sein? Denn bei XY wurde soweit ich mich entsinne in der Nachbesprechung klar geäußert, dass man hier eine DNA gefunden hat. Vielleicht wollte man diese Info noch zurückhalten & will nun gucken, ob jemand nervös wird? Kann mir das sonst gar nicht erklären.

Das mit den Zahlungen verstehe ich auch nicht. So wie es laut Aktenzeichen von der Frau geschildert wurde, hat er ihr sogar an ihrem Geburtstag Geld überwiesen. Wenn diese Aussage 1:1 so stimmt, muss es doch jemand aus dem näheren Umfeld gewesen sein, wenn er selbst es nicht war. Es weiß doch kein Fremder, wann die Frau Geburtstag hat.

Der Fall beschäftigt mich auf alle Fälle sehr.

Hoffe man findet den Täter bzw. kann den Fall lösen.

Grillage schrieb:Die Wohnung war in Duisburg, praktisch zwei Orte weiter

Passt irgendwie gar nicht zum Fall. So eine geringfügige Strecke könnte man täglich fahren. Zum anderen ergibt sich im Zusammenhang mit einem kleinen Spielwarengeschäft keine Notwendigkeit dafür. Zumindest fällt mir da nichts ein. Vor allem stellt man sich die Frage, wer wusste von dieser Wohnung und war der Zweck bekannt?
Ich würde da eher vermuten, dass sich KJW damit seinen eigenen Rückzugsbereich geschaffen hat und dort seine sog. Geschäftsreisen absolviert hat. Er kann jemanden dort getroffen und empfangen haben, muss aber nicht.

Ich denke nicht, dass die Zweitwohnung irgendeine Rolle für die Tat spielt. Die gab es halt.

Nina_Cors schrieb:Hat man die Sturmhauben erst bei XY gezeigt, da man diese erstmal zurückhalten wollte aus ermittlungs taktischen Gründen?

Zuerst dachte ich an eine Entführung, sekundär und unabhängig vom Fall an einen Banküberfall, als man in der Sendung diese Kiste zeigte. Das sind doch die Hauptgründe zu denen man sowas benötigen würde. Am harmlosesten wäre noch eine Faschingsveranstaltung, aber dann fällt mir nichts mehr ein zu den Sturmhauben. Da sie selbstgebastelt sind, kann es sich wohl nicht um echte Hauben handeln, die z.B. Motorradfahrer nutzen.

Hallo,

mir fiel bei Lesen der Textnachrichten von K-J.Wirtz (Raum der Stille, Handyverbot, «es gibt einige Regeln«) Folgendes ein:

Es gibt in Süddeutschland noch ich glaube nunmehr 2 Kliniken, die sog. 12-Schritte-Kliniken sind und auf dem 12-Schritte-Konzept der Anonymen Alkoholiker basieren.
Das Klientel ist aber gemischt und kommt zur psychosomatischen Reha.
Ob das Konzept gut oder ungut ist, ist ja jetzt hier nicht Thema.
In jedem Falle gibt es dort recht strenge Regeln und sog. "Abstinenzgebote". Das betrifft natürlich jegliche Süchte.
Aber z.B.in den ersten Wochen auch Kontaktverbot zur Familie, um "anzukommen" und sich auf sich zu besinnen, wie es heißt.
Außerdem eben auch Verbot von Medien (TV, Radio, Handy, früher auch Tageszeitungen).
Auch gab es in den Kliniken (das allerdings gibt es auch öfter in anderen psychosom.Kliniken) einen «Raum der Stille« oder ein "spirituelles Zentrum". Für Meditation, Qi Gong usw.

Da aber ja diese linguistische Analyse vorliegt, ist meine Idee da sicher irrelevant; es fiel mir nur ein

MissMary schrieb:Es ist ziemlich unglaub-
würdig in so einer Konstellation, dass su jemand ein paar Tage wegfährt, ohne, dass die Frau
involviert ist oder Bescheid weiß. Gerade bei einer mehrtägigen Reise braucht man doch alles
Mögliche: Zahnbürste, Wechselkleidung, etc.

Kommt halt drauf an, wie sehr er wirklich auf die "Hilfe" seiner Frau angewiesen war - manche Männer aus der Generation wissen noch nicht einmal, wo ihre Socken im Schrank liegen. Aber das muss hier ja nicht so gewesen sein.

MissMary schrieb:Zudem werden Geschäftsreisen, wie viele geschrieben haben, selten gewesen sein. War die
Ehe nicht so glücklich wie dargestellt?

Dass die Ehe nicht "glücklich" war ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Zwischen "sie streiten sich jeden Tag bis aufs Messer" und "sie haben sich halt etwas auseinandergelebt" ist doch vieles denkbar.

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde doch betont, dass er Wert drauf gelegt hat, dass seine Frau versorgt ist. Ich persönlich würde da die folgende Konstellation für denkbar halten: Die große Liebe war längst verflogen, und "eigentlich" hatte man sich auch nicht mehr viel zu sagen. Aber man blieb zusammen, weil man den anderen doch wertschätzte. So nach dem Motto: "Wir sind so viele Jahre zusammen durch dick und dünn gegangen, da trennt man sich nicht. Wir wissen beide, dass wir uns aufeinander verlassen können, und gerade wenn man älter wird, ist man doch froh, dass da jemand ist, der einem im Ernstfall hilft." Vielleicht war es eben, Stichwort Versorgungsehe, auch so, dass seine Frau lange Jahre in der Firma mitgearbeitet hatte und selbst auch finanziell nicht gut gestellt war. Und dass er dann dachte: "Nein, Trennung kommt nicht in Frage, die X hat so viele Jahre in unserer Firma gearbeitet, das kann ich nicht machen dass ich sie rauswerfe und sie dann ohne Wohnung und nur mit ihrer Kleinstrente dasteht! Sie hat so lange auf so vieles Verzichtet, da bin ich nun wirklich verpflichtet, weiter für sie zu sorgen, so gut es geht."

Was dann aber auch nicht ausschließt, dass man einander große Freiräume zugestand. So ein Mittelding zwischen Freundschaft und Alters-WG, das durchaus von Wertschätzung geprägt war, aber eben auch keine "richtige" Ehe mehr.

Wobei, das betone ich ausdrücklich, durchaus beide mit dieser Situation zufrieden gewesen sein können.

Mich würde mal interessieren, ob diese Zweitwohnung (Miete/Eigentum) heute noch existiert! Herr Wirtz könnte ja, falls er doch nicht mehr nach Hause will, auch heute immer noch mal in dieser Wohnung kurzzeitig wohnen. Ist doch dann auch komisch, wenn der Hausverwalter 5 Jahre nicht Strom und Wasser in der Wohnung ablesen kann? Hat die Kripo diese Wohnung auch mal kriminaltechnisch untersucht?

Auch hätte Herr Wirtz in dieser Wohnung unbemerkt versterben können? Im FF XY sagte der Bruder von Herrn Wirtz doch, dass der Bruder überhaupt nicht gut aussehen würde! Und der Termin beim Arzt wurde ja auch nicht ohne Grund vereinbart!

HolzaugeSHK schrieb:Auch hätte Herr Wirtz in dieser Wohnung unbemerkt versterben können? Im FF XY sagte der Bruder von Herrn Wirtz doch, dass der Bruder überhaupt nicht gut aussehen würde! Und der Termin beim Arzt wurde ja auch nicht ohne Grund vereinbart!

und du glaubst in der Zweitwohnung hat nur noch keiner nachgesehen? Ernsthaft?

HolzaugeSHK schrieb:Herr Wirtz könnte ja, falls er doch nicht mehr nach Hause will, auch heute immer noch mal in dieser Wohnung kurzzeitig wohnen

Und er ist so dumm, da immer wieder aufzukreuzen, wenn er nicht nach Hause will? Dass mittlerweile nach ihm gesucht wird, dürfte er ja mitbekommen haben.

Mal abgesehen davon: Wenn die Familie sogar, wie berichtet, sein Auto verkauft hat, nachdem es gefunden wurde, wird man wohl kaum die Wohnung einfach so leer stehen lassen. Die Frau wird wohl finanziell nicht so gut aufgestellt sein, dass ihr die Miete nicht am Ende doch sehr helfen würde.

brigittsche schrieb: Kommt halt drauf an, wie sehr er wirklich auf die "Hilfe" seiner Frau angewiesen war - manche Männer aus der Generation wissen noch nicht einmal, wo ihre Socken im Schrank liegen. Aber das muss hier ja nicht so gewesen sein.

Auch ohne Hilfe: Ich weiß doch, ob mein Mann z.B. den Koffer mitgenommen hat, die Zahnbürste, sonstige persönliche Gegenstände. Daran könnte die Frau, auch wenn sie nicht involviert war, ja ablesen, ob diese "Stillefahrt" plausibel ist.

brigittsche schrieb:Was dann aber auch nicht ausschließt, dass man einander große Freiräume zugestand. So ein Mittelding zwischen Freundschaft und Alters-WG, das durchaus von Wertschätzung geprägt war, aber eben auch keine "richtige" Ehe mehr.

Das kann natürlich sein.

Nina_Cors schrieb:Hat man die Sturmhauben erst bei XY gezeigt, da man diese erstmal zurückhalten wollte aus ermittlungs taktischen Gründen? Könnte das sein? Denn bei XY wurde soweit ich mich entsinne in der Nachbesprechung klar geäußert, dass man hier eine DNA gefunden hat.

Hier habe ich Folgendes überlegt: Wirtz kommt zu Tode. Entweder, weil er den Warenbestand verräumt und von der Leiter fällt, oder durch Suizid. Er hat aber eine Lebensversicherung, die diese beiden Fälle (Unfall oder Suizid) nicht abdeckt. Jemand kommt zum Schluss, es sei besser, die Leiche verschwinden zu lassen. Man besorgt sich zwei Sturmhauben, für den Fall, dass man dabei beobachtet wird, dass man unerkannt bleibt.

Weiß das Jemand: Dürfte oder könnte denn die Familie das Auto und die Zweitwohnung, so einfach verkaufen, wenn der Besitzer K.-J. W. doch nur als vermisst gilt?

MissMary schrieb:Hier habe ich Folgendes überlegt: Wirtz kommt zu Tode. Entweder, weil er den Warenbestand verräumt und von der Leiter fällt, oder durch Suizid. Er hat aber eine Lebensversicherung, die diese beiden Fälle (Unfall oder Suizid) nicht abdeckt.

Suizid ok, aber gibt es Lebensversicherungen, die Unfall nicht abdecken? Gerade dafür braucht man sowas doch.

MissMary schrieb:Auch ohne Hilfe: Ich weiß doch, ob mein Mann z.B. den Koffer mitgenommen hat, die Zahnbürste, sonstige persönliche Gegenstände. Daran könnte die Frau, auch wenn sie nicht involviert war, ja ablesen, ob diese "Stillefahrt" plausibel ist.

Natürlich, aber dazu wurde in der Berichterstattung nichts gesagt. Und auch hier gilt wieder: Nur weil im Film nichts dazu gesagt wird, heißt das noch lange nicht, dass man es nicht überprüft hat. Und wenn nun die Frau angibt, dass ihr diese Sache zumindest nicht so ungewöhnlich vorgekommen ist, dass sie gleich und ohne auf den Widerspruch "ihres Mannes" per Textnachricht zu achten, die Polizei gerufen hat, gehe ich mal davon aus, dass bestimmte Sachen gefehlt haben werden.

Letztlich kann die Polizei das aber ohnehin nur an der Aussage der Frau festmachen: Selbst wenn man damals die Wohnung durchsucht hätte, wie wollte man nachweisen, dass bestimmte Gegenstände fehlen und wann sie abhanden gekommen sind? Wenn da im Schrank zehn Unterhosen liegen, und die Frau sagt "Mein Mann hatte aber fünfzehn, also sind fünf weg!" oder wenn sie sagt: "Der kleine Rollkoffer fehlt!" - wie will man dann feststellen, a) dass es diese fünf Unterhosen und den kleinen Rollkoffer wirklich gab und b) wann diese Dinge verschwunden sind? Und selbst, wenn man eine Quittung für den Kauf von fünf Unterhosen oder einem kleinen Rollkoffer findet, dann können diese Dinge ja auch schon vor KJWs Verschwinden in der Altkleidersammlung bzw. im Sperrmüll gelandet sein. Oder wurden an jemand Bedürftigen verschenkt, oder, oder....

Man muss also der Aussage der Frau glauben. Und wenn sie sagt, da fehlen Sachen, dann muss man das so zur Kenntnis nehmen, kann es aber nicht objektiv überprüfen. Viel Wert hat das für die Ermittlungen also nicht.

MissMary schrieb:Er hat aber eine Lebensversicherung, die diese beiden Fälle (Unfall oder Suizid) nicht abdeckt. Jemand kommt zum Schluss, es sei besser, die Leiche verschwinden zu lassen.

Dann nützt die Lebensversicherung aber auch erst einmal nichts, solange der Versicherungsnehmer nicht offiziell für tot erklärt wurde. Die ganze Erbschaft kann dann ja nicht geregelt werden.

Und wenn nun jemand aus der Verwandtschaft da plötzlich ein gesteigertes Interesse daran an den Tag legt, KJW für tot erklären zu lassen, handelt er/sie sich die erhöhte Aufmerksamkeit der Polizei ein.

Wunderfitzchen schrieb:könnte denn die Familie das Auto und die Zweitwohnung, so einfach verkaufen, wenn der Besitzer K.-J. W. doch nur als vermisst gilt?

Beim Auto könnte man das vermutlich, wenn man im Besitz aller Papiere und Schlüssel ist. Bei der Wohnung würde ich sagen nein. Wenn KJW die Wohnung als Eigentümer besitzt und zwar alleine, dann muss die Familie erst warten bis KJW gefunden wird bzw. für tot erklärt wurde. Vorher kann doch kein Erbfall eintreten.

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest

Ca. 1:00:00 min


Im Xy-FF wurde gesagt, dass das Auto seit mehreren Monaten auf besagtem Parkplatz steht und in dieser Zeit mehrfach bewegt wurde. Das klingt meiner Meinung nach schon sehr nach einem Fakt. Die Frage ist auch wer die Prospekte in das Auto gelegt hat.

MissMary schrieb:Hier habe ich Folgendes überlegt: Wirtz kommt zu Tode. Entweder, weil er den Warenbestand verräumt und von der Leiter fällt, oder durch Suizid. Er hat aber eine Lebensversicherung, die diese beiden Fälle (Unfall oder Suizid) nicht abdeckt. Jemand kommt zum Schluss, es sei besser, die Leiche verschwinden zu lassen. Man besorgt sich zwei Sturmhauben, für den Fall, dass man dabei beobachtet wird, dass man unerkannt bleibt.

Sowas ähnliches (jetzt ohne die Sache mit der Versicherung) kommt ja bei jedem Vermisstenfall irgendwann hier bei allmy. Mir ist aber kein einziger Fall bekannt, wo das mal so gewesen sein sollte, dass jemand anderes bei Unfall oder Suizid die Leiche verschwinden ließ.

Deshalb glaube ich auch hier nicht daran.

Nina_Cors schrieb:Denn bei XY wurde soweit ich mich entsinne in der Nachbesprechung klar geäußert, dass man hier eine DNA gefunden hat.

Dazu wurde nur gesagt, dass man "aus ermittlungstaktischen Gründen" dazu nichts sagen wolle. Hört sich aber schon so an, als hätte man da was.

Nina_Cors schrieb:Hat man die Sturmhauben erst bei XY gezeigt, da man diese erstmal zurückhalten wollte aus ermittlungs taktischen Gründen? Könnte das sein?

Das war ja meine Vermutung. Wahrscheinlich wollte man erreichen, dass irgendwer, den man auf dem Radar hat, jemanden fragt: "Wo sind denn zum Teufel die Sturmhauben?" Wenn vorher noch nie von Sturmhauben die Rede war.

HolzaugeSHK schrieb:Hat die Kripo diese Wohnung auch mal kriminaltechnisch untersucht?

laut FF XY ( ab 01:01:19 ) wurde die Zweitwohnung in Duisburg überprüft. Es deutete aber nichts auf ein Verbrechen hin.