sören42 schrieb:Entweder so oder der Fahrer hat sich womöglich als Selbständiger ausgegeben, und die Zahlungen von HS waren als Anzahlungen zu verstehen auf eine Rechnung. Ist aber für die Betrachtung als Kriminalfall auch unerheblich.
Letztlich bringt die Diskussion um die genaue Art des Beschäftigungsverhältnisses wirklich nicht viel: Wir werden es nicht klären können da uns die Unterlagen fehlen und die Ermittler sich dazu offensichtlich nicht detailliert geäußert haben.
Egal wie es aber ausgestaltet war: Es dürfte wohl zunächst einmal kaum so viel Geld eingebracht haben, dass der Fahrer und auch seine Frau alleine davon leben konnte. Man kann also annehmen, dass er und/oder seine Frau noch andere Tätigkeiten (auf welcher rechtlichen Basis auch immer ausgeübt) haben.
Die Frage ist aber, ab wann die kostenlose Wohnung dazukam und ob dafür dann im Gegenzug das "Gehalt" reduziert wurde. Oder ob HS vielleicht die Wohnung noch "on top" gab um Mehrarbeit zu entlohnen oder aus Freundlichkeit, weil der Fahrer mittlerweile sowas wie eine (die einzige?) Bezugsperson geworden war. Wenn die kostenlose Wohnung plus Gehalt für den Fahrer dabei heraussprangen und vielleicht des Fahrers Frau noch arbeitete, dann war das gar nicht einmal so schlecht.
rattich schrieb:Es ist natürlich gut möglich, dass der hohe Geldbetrag auf Herrn Strigls Konto aus dem Verkauf der Felder (oder evtl. Grundstücke) kam. Herr Strigl selbst konnte mit den Feldern sicher nichts anfangen und hat sie deshalb nach dem Tod seiner Eltern evtl. verkauft. Wenn sie als Bauland ausgewiesen waren, dürften sie eine Menge Geld eingebracht haben.
Das kann gut sein, zumal diese Generation ja oft auch sehr sparsam war und bescheiden gelebt hat. Wobei ein Teil des Erbes ja auch an seine Schwester gegangen sein dürfte. Andererseits sollte man aber auch bedenken, was für ein eigentlich bescheidenes Leben HS geführt hat: Er war nicht verheiratet, hat offenbar keine großen Reisen unternommen und im Haus seiner Eltern mietfrei gewohnt. Teure Hobbys scheint es auch nicht gegeben zu haben. Und wenn man sich die Fotos des Hauses anschaut, dann wurde da auch bevor es in der bekannten Weise vermüllt ist, offenbar seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert.
Wenn er seit dem Ende seines Studiums bzw. Referendariats wieder mietfrei (oder gegen geringe Beteiligung am Haushaltsgeld) bei den Eltern gewohnt hat, kann ein guter Teil des Geldes auch von ihm selbst stammen, einfach weil er so wenig ausgegeben hat.