Unbekannte Frau ca. 20 Jahre,1997, Todtnau-Präg

Aber Vögele gab es zumindest in Süddeutschland auch, ich erinnere mich daran. Auch aufm Land. Weil es recht günstig war, war der Laden ebenso wie Takko oder Deichmann sehr beliebt bei tschechischen Shoppern, die für einen Ausflug nach Ostbayern rüber kamen bzw. eh dort arbeiteten und auf dem Heim- oder Hinweg schnell noch was einkauften.

@anthe
Ja, eine Zeit lang gab es auch Filialen in Süddeutschland. In welchem Zeitraum habe ich ehrlich gesagt nicht mehr auf dem Schirm.

Zu den Modemarken bzw. zu den Regionen in denen diese im Jahre 1997 gekauft werden konnten, scheint den Ermittlern schon einges bekannt zu sein:

Sicher ist hingegen laut Polizei: „Die getragene Kleidung war zur damaligen Zeit in Deutschland und der Schweiz im Verkauf erhältlich.“

Rätsel um die Tote in den weißen Sandalen (Bild)

Na ja, von Todtnau ist es nicht weit in die Schweiz. Todtnau gehört zum Kreis Loerrach. Bis Basel sind es ungefaehr 50 Kilometer.

Sophie98 schrieb:Ja, eine Zeit lang gab es auch Filialen in Süddeutschland. In welchem Zeitraum habe ich ehrlich gesagt nicht mehr auf dem Schirm.

Mindestens eine Filiale gab es auch im Landkreis München. 1997 könnte passen, zusätzlich Jahre davor und danach. Aufgelöst wurde Vögele erst 2017.

Von Vögele Shoes habe ich allerdings noch nie gehört.

anthe schrieb:Aber Vögele gab es zumindest in Süddeutschland auch

Ja, sogar recht lange, gefühlt 20 Jahre oder länger (?). Seit geschätzt 3 oder 4 Jahren sind die nicht mehr hier (Südwestdeutschland, ländliche Gegend).

Laut Wiki war Vögele auch mit

Filialen in Polen, Tschechien und Belgien

Quelle: Wikipedia: Charles Vögele Holding

vertreten. Bei uns in der Kleinstadt und in der nächsten ehem. Bezirksstadt in Thüringen gab es da auch um die 2000 Jahre Filialen. Für meinen Geschmack etwas "altbacken".

Übrigens hat unsere Westverwandtschaft in regelmäßigen Abständen ihren Kleiderschrank ausgemistet und uns die abgetragenen Vögeleklamotten im Westpaket geschickt! Wir waren ja dankbar, "wir hatten ja nüscht" !!!

HolzaugeSHK schrieb:Übrigens hat unsere Westverwandtschaft in regelmäßigen Abständen ihren Kleiderschrank ausgemistet und uns die abgetragenen Vögeleklamotten im Westpaket geschickt!

Das wiederum bedeutet ja das es weder einen Anhaltspunkt Richtung West oder Ost gibt.
Selbst bei uns NRW/Niederländische Grenze gab es den Laden.

Von der Kleidung kann man leider kaum auf etwas schließen da es tatsächlich Massenware war.

Ich frage mich eher ob es in der Zeit in der Nähe des Fundortes radikale Gruppen/Sekten gab oder gibt was evtl. Das nicht verschwunden melden erklären könnte.

Tritonus schrieb:Oder eben ein soziales Umfeld, das mit der Polizei nichts zu tun haben will.

Ja, aber ich bezog mich ausdrücklich auf die These, dass es eine Studentin war. Ich glaube nicht, dass irgendwelche halb oder ganz kriminellen Mafia-Familien ihre Tochter zum Studieren ins Ausland schicken.

@brigittsche
Es gibt verschiedene Gründe, warum Leute nichts mit der Polizei zu tun haben wollen, da muss man nicht der Mafia angehören, aber o.k.
Ich glaube auch eher, dass man oft den Radius, in dem man Vermisstenanzeigen checkt, nicht groß genug zieht. Siehe Evi Rauter. Und die war noch nicht mal so besonders weit weg von ihrem Zuhause, alles noch innerhalb von Südwesteuropa.

Wir kennen ja jetzt nicht wirklich das Alter der Jungen Dame.

Aus meiner damaligen Schulklasse sind damals mehrere Jungs über Ungarn in den Westen gemacht. Sie sind wohl erst in den Schwarzwald und haben sich dort Arbeit gesucht. Wir haben nur noch zu einem Schulfreund Kontakt, die beiden anderen sind verschollen!

Was ist, wenn die Junge Dame eine ähnliche Biografie hat, im Westen wird sie nicht vermisst und die wenigen Verwandten im Osten haben auch keine Interesse, hat dem Staat ja den Rücken gekehrt?

@Kerinya
Stichwort Sekten. In der Nachbargemeinde von Todtmoos, in Ibach, befand sich der Sitz von Fiat Lux, geleitet von der schillernden Uriella.

@HolzaugeSHK
Vor Jahren gab's in meinem Bekanntenkreis auch so einen Fall. Einer junger Mann - beruflicher Misserfolg, dazu Streit in der Familie - war von einem Tag auf den andern weg. Er sei irgendwo im Ausland, man habe nichts mehr von ihm gehört... von der Familie fühlte sich niemand verpflichtet eine Vermisstenanzeige aufzugeben oder Nachforschungen anzustellen. Nach gut einem Jahr tauchte er immerhin wieder auf.

Kerinya schrieb:Von der Kleidung kann man leider kaum auf etwas schließen da es tatsächlich Massenware war.

Das ist einerseits richtig, ja. Denn Es gibt immer Ausnahmen von der Regel und kann immer irgendwie im Einzelfall anders sein. Aber andererseits, kann man schon sagen, welche Zielgruppen Vögele so hatte. Hier im Umkreis wurden Vögele Geschäfte von älteren eher konservativen Frauen/Leuten besucht, die nicht so viel Geld ausgeben wollten oder konnten. Und eben auch von vielen osteuropäischen Einwanderern oder Aussiedlern, von denen viele auch sehr konservative Familienkulturen pflegten.

Kerinya schrieb:Ich frage mich eher ob es in der Zeit in der Nähe des Fundortes radikale Gruppen/Sekten gab oder gibt was evtl. Das nicht verschwunden melden erklären könnte.

Es müssten ja gar nicht unbedingt radikale Gruppen oder Sekten sein. Es können auch einfach strengere Vereinigungen mit konservativeren Werten sein.

Aber auch das weiß man natürlich nicht. Das würde ja auch bedeuten, dass eine gesamte Vereinigung, Gruppe, Sekte, oä schweigt.

Was denkbar wäre: sie war als Begleitung von jemandem erstmals auf eine große Familienfeier mitgekommen, kannte dort aber niemanden sonst. Dass sie danach nie mehr auftaucht, ist in dieser großen Sippe nichts ungewöhnliches, da junge Männer halt wechselnde Bekanntschaften haben, auf jeden Fall fragt keiner aus der Familie ein zweites Mal nach ihr.
Außerdem wusste niemand aus ihrem Umfeld, wo sie an diesem WE hin ist.
Direkt nach der Feier wurde sie ermordet, entweder von der Begleitung oder durch einen Zufallstäter, der sie entweder als Anhalterin, Fußgängerin auf dem Weg zum Bahnhof oder von einer Bushaltestelle abgriff. So etwas würde einen wirklich sehr weiten Radius von Todtnau aus möglich machen. Eine verschwundene Austauschstudentin aus z. B. Münster, Berlin oder Bremen würde man nicht mit einem Vermisstenfall an der Schweizer Grenze in Verbindung bringen, v.a. wenn die Herkunftsfamilie ihre aktuelle Kleidung, Handtasche und Sandalen nicht (er)kannte und damals ja auch leider keine oder nur eine viel weniger präzise Gesichtsrekonstruktion vorlag.

Ich hoffe wir bekommen ab 20:15 Uhr neue Informationen. Eventuell können wir dann alle mehr dazu beitragen mit ein bisschen mehr Hintergrund.


Akte XY 11.10.2023 (Archiv-Version vom 11.10.2023)

Also wahrlich Neue Erkenntnisse konnten wir mMn nicht entnehmen.
Was gesagt wurde ist das die rechte Hand intakt war aber im weiteren Lauf wurde nichts von Fingerabdrücken gesagt - nur dem Zahnstatus.

Was mir mal in den Kopf gekommen ist, ist die Nähe zu der leider immer noch vermissten Wanderin Scarlett.

Kerinya schrieb:Also wahrlich Neue Erkenntnisse konnten wir mMn nicht entnehmen

Leider nicht, finde ich auch.

Aber zum Fall Scarlett ist ein recht großer zeitlicher Abstand da.

Vielleicht doch ein junges Mädchen aus dem osteuropäischen Raum? Milieu?

Mir war das heute auch zu wenig an Informationen! Sie hatte keinen Schmuck, hatte sie denn vorhandene Ohrlöcher? Auch wurde bzgl. der Bekleidung der Umkreis ihrer Herkunft relativ kurz eingegrenzt. Wir waren bei unseren Diskussionen auch schon weiter bzgl. Verkauf dieser Bekleidung. Und wie immer betont, billig für ärmere Leute ist meiner Meinung auch falsch. Hier im Osten war Vögele nicht unbedingt der Laden für arme Leute!

Wurde recherchiert von der Kripo ob in den letzten Tagen/Wochen Sommer 1997 es im Umfeld Feste / Veranstaltungen / Feiern gab, fehlte mir hier irgendwie.

HolzaugeSHK schrieb:fehlte mir hier irgendwie.

Mir fehlte es leider fast an allem. Wirklich relevante Sachen wurden nicht genannt, wie zb. Die Ohrlöcher, Feste, Religionsgemeinschaften in der Nähe etc.

HolzaugeSHK schrieb:Hier im Osten war Vögele nicht unbedingt der Laden für arme Leute!

hier auch nicht (raum köln/ffm). Und ich hab anfang der 2000er auch ab und an dort reingeschaut, weil die eine kleine ecke für junge leute hatten, mit auch modernen oberteilen/hosen etc... also nicht nur für ältere