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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

4.650 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Kind, Frankreich ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

20.07.2023 um 20:36
Zitat von lorelailorelai schrieb:Doch das gibt es, wenn auch sicherlich selten. Ich kenne eine Familie, bei der der Dreijährigen allein im Ort herum läuft, auch mal 1-2 Stunden unterwegs ist, irgendwelche Beeren isst usw. Unglaublich, aber sowas gibt es.
Aber um so einen Fall dürfte es sich hier ja kaum handeln. Denn die Familie hat, als sie das Fehlen des Kindes bemerkte, ja sofort Alarm geschlagen, hat selbst angefangen zu suchen, die Nachbarn in die Suche eingebunden und schon nach recht kurzer Zeit die Polizei informiert und sie um Hilfe bei der Suche gebeten.

Da hat sich also keiner gedacht: "Oh, das Kind ist weg. Was soll's, ist schließlich sein erster richtiger Urlaubstag, da wird er seinem Hobby nachgehen und ein bisschen durch die Gassen des Dorfes schlendern oder versuchen, einen Schmetterling zu fangen. Gut, dass er die Gegend wie seine Westentasche kennt, da wird er wohl in ein, zwei Stunden wieder auf der Matte stehen!"

Der Familie war also durchaus bewusst, dass Emile sich als 2-jähriges Kind eben nicht gut selbstständig orientieren kann und auch Gefahren, wie Löcher, Gräben, Gewässer, Straßenverkehr nicht einschätzen kann. Egal, wie wenig Autoverkehr dort ist, und selbst wenn alle Autos dort nur Schritttempo fahren, weil die Straßen relativ eng sind, ein 2-jähriges Kind kann Geschwindigkeiten, Richtungen und eben allgemein Gefahren nicht erkennen und liegt ruck zuck unter dem Reifen eines Treckers, der mit Anhänger kurz rückwärts fährt, und wo der Fahrer mehrer tote Winkel hinter dem Gespann nicht einblicken kann.

Die Eltern und auch die Großeltern haben das gewusst, da bin ich mir sicher. Die Großeltern haben selber 10 Kinder groß gezogen, die können einschätzen, was ein 2jähriges Kind kann und was nicht.
Und deshalb haben sie das einzig richtige getan und sofort angefangen, mit allen möglichen Mitteln nach dem ausgebüchsten Kind zu suchen.

Es war nicht Normalität, das der Kleine alleine, unbeaufsichtigt und ohne, dass ein Erwachsener genau weiß, wo und bei wem er sich gerade befindet, durchs Dorf spaziert. Es war viel mehr ein Versehen, dass der Großvater einen kurzen Moment den Enkel nicht im Blick hatte und dieser sich genau in dem Moment davon gemacht hat.

Da verstehe ich nicht, wieso eine Zeitung so einen romantisierenden Mist schreiben muss und es so darstellt, als sei es völlig normal gewesen, dass der 2-jährige Junge regelmäßig alleine durchs Dorf schlendert und dass er sich "in der Gegend" (was für mich durchaus nicht nur das Dorf, sondern auch die Umgebung einschließt) gut auskennt.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

20.07.2023 um 21:10
Der zitierte Beitrag von jeandArc wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Man braucht keinen richterlichen Beschluss für eine Durchsuchung, wenn die Familie der Durchsuchung freiwillig zustimmt.

Wenn es mein Kind wäre und ich definitiv nichts mit seinem Verschwinden zu tun habe, außer dass ich meine Aufsichtspflicht für einen Moment verletzt habe, dann würde ich darum bitten, dass alle möglichen und v.a. sinnvollen und nötigen Untersuchungen durchgeführt würden, einfach um Gewissheit zu bekommen. Und es wäre mir ziemlich egal, ob die Nachbarn, der ganze Ort oder die ganze Nation ihre Köpfe zusammenstecken würden und tuscheln würden, dass man auf meinem Grundstück mit Leichenhunden gesucht habe und dass das doch wohl nur bedeuten kann, dass ich mein Kind doch bestimmt heimlich dort verscharrt hätte.

Selbst wenn durch die vergangene Zeit eigentlich klar ist, dass das Kind, selbst wenn es nur leicht verunfallt ist, sich aber selber nicht mehr befreien konnte, nicht mehr leben kann, wäre es mir sicher wichtig, Gewissheit zu haben, was passiert ist.

Ich kann und will mir das nicht ausmalen und niemand kann abschätzen und beurteilen wie sich ein anderer Mensch in so eine Situation verhält oder was er fühlt. Aber ganz ehrlich: ich glaube, ich könnte eher damit leben, dass mein Kind durch einen Unfall aufgrund meiner mangelhaften Aufsicht bei einem Sturz in einen Brunnenschacht auf meinem Grundstück ums Leben gekommen ist, als irgendwann in 5 Jahren zu erfahren, dass es von einem pädophilen Sadisten entführt und zu Tode gequält wurde.

Insofern glaube ich nicht, dass die Ermittler das Haus nicht mit LSH absuchen, weil sie dafür keinen Durchsuchungsbeschluss bekommen oder weil sie Rücksicht auf die Gefühle der Familie nehmen wollen und sie nicht dem Tratsch der aussetzen wollen.

Ich glaube, dass das Gelände und das Haus längst gründlichst abgesucht wurden und dort nichts gefunden wurde. Keine Polizeidirektion der Welt geht so mit den Ressourcen (und den Gefühlen der Familie und der helfenden Menschen um), dass sie hunderte Polizisten und Freiwillige tagelang auf der Suche nach einem 2-jährigen Kind durch die Gegend laufen lässt, wenn man nicht zuvor das Haus, das Grundstück und dann auch die direkte nähere Umgebung absolut sicher abgesucht hat.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

20.07.2023 um 21:24
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Oder glaubst du wirklich Emile liegt immer noch irgendwo auf diesem Grundstük? Glaubst du wirklich, die Familie und/oder die Ermittler haben nicht auf diesem Grundstück jeden Zentimeter abgesucht?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:ch glaube, dass das Gelände und das Haus längst gründlichst abgesucht wurden und dort nichts gefunden wurde. Keine Polizeidirektion der Welt geht so mit den Ressourcen (und den Gefühlen der Familie und der helfenden Menschen um), dass sie hunderte Polizisten und Freiwillige tagelang auf der Suche nach einem 2-jährigen Kind durch die Gegend laufen lässt, wenn man nicht zuvor das Haus, das Grundstück und dann auch die direkte nähere Umgebung absolut sicher abgesucht hat.
Nichts anderes habe ich geschrieben.

Ich habe auch nicht behauptet, dass die Familie nicht freiwillig einer Durchsuchung mit LSH zustimmen würden. Um das ging es ja auch gar nicht.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

20.07.2023 um 22:20
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb: Ich finde diese Passage ehrlich gesagt sehr befremdlich. Man bedenke, dass da die Rede von einem 2-jährigen Kind ist. Ich denke, dass er durchaus etwas älter als 24 Monate war, also vielleicht 2 1/2 oder fast 3 Jahre alt, was in dem Alter natürlich schon einen deutlichen Entwicklungsunterschied bedeutet, trotzdem halte ich das für völlig übertrieben.
Zweijährige Kinder haben altersbedingt einen sehr sehr eingeschränkten Horizont und ein ebenso eingeschränktes Risikoempfinden. Sie finden mitunter nicht heim, wenn sie 50m vom Haus entfernt sind.
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Natürlich zeigen sie den Weg so an, wie gelaufen wurde und wenn es in Achtern oder Zickzack ist.
Bei uns in der Gegend ist am 23.12. ein Rentner verschwunden. Er verließ sein Haus, ging zu Fuß in die Innenstadt, trank in drei Kneipen ein Bier und verschwand auf dem Heimweg. Er wurde auf dem Heimweg noch von einem Bekannten getroffen. Als er nicht heimkam, wurde er sofort (nur Stunden später) von Spürhunden der Polizei gesucht. Der Spürhund führte den Beamten zielsicher aus der letzten Kneipe, an die nächste befahrbare Straße, dass man davon ausgehen konnte, dass er dort in ein Auto gestiegen war.

Es gab dann einige Tage später private Spürhunde - eine Gruppe wurde genau in die entgegengesetzte Richtung geführt und am Fluss (in dem er tatsächlich ertrunken war), verlor sich seine Spur.

Fast zwei Wochen später wurde ein Handysignal aus einem Wald empfangen. Wieder tauchte dort die Spürhundstaffel auf - und die Hunde nahmen Witterung auf. Heute weiß man, dass sich der Rentner niemals in dem diesem Wald befand.

1/3 der Ergebnisse waren richtig, die anderen 2/3 grottenfalsch und irreführend. Und die Spur war firsch.
Zitat von NiilanayaNiilanaya schrieb:Ich persönlich kenne mich mit Hunden überhaupt nicht aus. Bei Recherchen zum Thema Mantrailing fiel mir jedoch oft auf, dass die Infos sich häufig unterscheiden.
Mir auch (siehe oben).


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20.07.2023 um 22:32
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei uns in der Gegend ist am 23.12. ein Rentner verschwunden. Er verließ sein Haus, ging zu Fuß in die Innenstadt, trank in drei Kneipen ein Bier und verschwand auf dem Heimweg. Er wurde auf dem Heimweg noch von einem Bekannten getroffen. Als er nicht heimkam, wurde er sofort (nur Stunden später) von Spürhunden der Polizei gesucht.
Was es nicht alles gibt. Und da wundert man sich, dass Polizisten behaupten, Erwachsene, bei denen keine Gefahr in Verzug anzunehmen ist, dürften sich sogar jahrelang aufhalten wo sie wollen und das sogar ohne jemand über diese Entscheidung zu informieren und deshalb bestünde unter dieser Vorgabe keine Möglichkeit sie zu suchen.


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20.07.2023 um 23:31
@MissMary
Das Problem an solchen Falschmeldungen sind meist nicht die Hunde, sondern die Hundeführer, die diese unbewusst beeinflussen.
Deshalb sollten die Hundeführer möglichst nichts von vorangegangenen Spuren erfahren. Wenn, wie in deinem Beispiel, der Hundeführer informiert war, dass es dieses Handysignal gab, habe beide eine Erwartungshaltung. Die Hunde folgen vielleicht einer Hasenspur, der Hundeführer bestätigt sie dann fälschlicherweise, anstatt genau auf ihre Körpersprache zu achten, da er selbst damit rechnet die Spur würde richtig sein.
Hunde liegen selten falsch, aber sie wollen ihrem Herrchen nunmal gefallen. Falsche Bestätigung bringt sie so auf die falsche Fährte.

Wie es hier im Fall Emile war wissen wir nicht. Ich gehe aber davon aus, dass die Hundeführer nicht von der letzten Sichtung wussten.


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20.07.2023 um 23:46
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es gab dann einige Tage später private Spürhunde - eine Gruppe wurde genau in die entgegengesetzte Richtung geführt und am Fluss (in dem er tatsächlich ertrunken war), verlor sich seine Spur.
Ich weiß, um welchen Fall es geht. Die Spur haben die Hunde aber doch richtig angezeigt. DB wird dort mitten im Ort in die Brigach gefallen sein. Und dort am Flußufer war dann Spurende.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Wie es hier im Fall Emile war wissen wir nicht. Ich gehe aber davon aus, dass die Hundeführer nicht von der letzten Sichtung wussten.
Wann genau waren denn die SaintHubert vor Ort? Schon gleich am Abend des Verschwindens oder erst an den nächsten Tagen?


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21.07.2023 um 00:10
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Wann genau waren denn die SaintHubert vor Ort? Schon gleich am Abend des Verschwindens oder erst an den nächsten Tagen?
Ich habe gerade noch einmal nachgesehen
Vermisst wurde Emile am Samstagabend. Die Suchhunde waren ab Montag morgen im Einsatz.

Gut möglich dass die Hundeführer da vor Ort schon erfahren haben, wo der Junge zuletzt gesehen wurde.

Allerdings habe die Hunde ja zumindest die Spuren angezeigt, an denen er tagsüber wirklich war (Hütte des Onkels) Also völlig fehlgeleitet scheinen sie nicht gewesen zu sein.
Es waren auch absolute Profis am Werk und nicht die nächstgelegenen Mantrailer, die gerade Zeit hatten. Schwer vorstellbar, dass die sich geirrt haben. Aber man weiss natürlich nie.

Falls die Hunde wirklich falsch gelegen haben sollten, wird man auch in anderen Kriminalfällen die Hundesuche ab jetzt sehr kritisch sehen müssen.

Denn viel besser als hier können die Voraussetzungen ja nicht sein.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

21.07.2023 um 00:26
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Ich habe gerade noch einmal nachgesehen
Vermisst wurde Emile am Samstagabend. Die Suchhunde waren ab Montag morgen im Einsatz.

Gut möglich dass die Hundeführer da vor Ort schon erfahren haben, wo der Junge zuletzt gesehen wurde.
O.k. Das ist dann aber schon relativ spät. Dann sind da ab Samstagabend bis Sonntagabend Unmengen von Menschen durchs Dorf und das Gelände getrampelt. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die Hundeführer mitbekommen haben, wo diese letzte Sichtung war, es sei denn, sie wären von dem ganzen Geschehen im Dorf völlig abgeschirmt gewesen und ohne jede Info losgezogen.

Hier noch ein interessanter Artikel über Bloodhounds und ihre Fähigkeiten.
Der Bloodhound kann auch sogenannte kalte Spuren erschnüffeln. Also Spuren, die älter als 48 Stunden sind."

...Ariane Conrad erinnert sich: "Eine suizidgefährdete Rentnerin war in Oschersleben verschwunden. Mehrere Tage nach dem Verschwinden wurde mein Hund angefordert." Er sei zielgerichtet sieben Kilometer gelaufen – bis zum Schwimmbad. Dort war die Rentnerin tot aufgefunden worden.

...Der Polizist und Ausbilder bei der LEBA (US-Bloodhound-Vereinigung) bildet zur Zeit in Afghanistan Polizisten aus. Er kann sich Mantrailer aus der amerikanischen Polizeiarbeit nicht wegdenken. Er kann mit den Spezialisten, die nicht wie die in Pretzsch ausgebildeten Fährtenhunde Bodenverletzungen (Geruch, den Bakterien in der Spur eines Menschen ausströmen), sondern Mini-Geruchs-Partikeln – und das selbst noch nach Tagen – folgen, schon viele Erfolge verzeichnen.
"In Denver Colorado war ein fünf Jahre altes Kind entführt worden", berichtet er. "Vier Tage nach dem Kidnapping wurde ich mit meinem Hund eingesetzt. Der Mantrailer lief 17 Meilen (rund 27,4 Kilometer). Dann fanden wir das Kind – tot, ermordet." Der Täter sei ermittelt und verurteilt worden.
Quelle:

https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/bluthund-trotz-kalter-spur-die-supernase-kriegt-sie-alle-441984?fbclid=IwAR3UVJUE6nkc3W6z9pOnIdtzVexd54iALKcp8CUQWjkIcD-YkNvwJbOiXHM


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

21.07.2023 um 01:27
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Das Problem an solchen Falschmeldungen sind meist nicht die Hunde, sondern die Hundeführer, die diese unbewusst beeinflussen.
Deshalb sollten die Hundeführer möglichst nichts von vorangegangenen Spuren erfahren. Wenn, wie in deinem Beispiel, der Hundeführer informiert war, dass es dieses Handysignal gab, habe beide eine Erwartungshaltung. Die Hunde folgen vielleicht einer Hasenspur, der Hundeführer bestätigt sie dann fälschlicherweise, anstatt genau auf ihre Körpersprache zu achten, da er selbst damit rechnet die Spur würde richtig sein.
@MissMary
@Karajana
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Hunde liegen selten falsch, aber sie wollen ihrem Herrchen nunmal gefallen. Falsche Bestätigung bringt sie so auf die falsche Fährte.
Das ist auch ein wichtiger Punkt: Falsche Bestätigung
Der Hundeführer muss seinen Hund richtig lesen, damit solche Irrtümer nicht vorkommen
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es gab dann einige Tage später private Spürhunde
Und hier wäre die Frage was mit "private Spürhunde" gemeint ist.
Hundestaffeln die z.B. vom DRK trainiert werden ? - oder Hundeteams, die Mantrailung als Sport betreiben?
Das ist ja mal ein qualitativer Unterschied.

Suchhunde sind bestimmt nicht perfekt, aber wie @Karjans eingangs schrieb:
Das Problem an solchen Falschmeldungen sind meist nicht die Hunde, sondern die Hundeführer,

Ich habe mal einen interessanten Artikel gelesen, in dem der Autor meinte, dass sich die privaten Hundeführer in Konkurrenz zu den Polizeihundeführern sehen. Die privaten haben weniger Einsätze und möchten sich gerne beweisen. (Nicht generell jeder, aber das kommt wohl vor)
Und wenn sich der private Hundeführer einen Erfolg wünscht, weil er ehrgeizig ist, unterlaufen ihm Fehler. Das kann man sich gut vorstellen.
Da will dann nicht der Hund seinem Menschen gefallen, sondern der private Hundeführer möchte gelobt werden.


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21.07.2023 um 10:51
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das Problem an solchen Falschmeldungen sind meist nicht die Hunde, sondern die Hundeführer,
Nicht nur der Hundeführer, sondern auch das Probenmaterial, das dem Hindxals Referenz vorgelegt wird.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe mal einen interessanten Artikel gelesen, in dem der Autor meinte, dass sich die privaten Hundeführer in Konkurrenz zu den Polizeihundeführern sehen. Die privaten haben weniger Einsätze und möchten sich gerne beweisen. (Nicht generell jeder, aber das kommt wohl vor)
Und wenn sich der private Hundeführer einen Erfolg wünscht, weil er ehrgeizig ist, unterlaufen ihm Fehler. Das kann man sich gut vorstellen.
Da will dann nicht der Hund seinem Menschen gefallen, sondern der private Hundeführer möchte gelobt werden.
Leider sehe ich das genauso.ich will ehrenamtliches Engagement überhaupt nicht schmälern oder klein reden. Aber bei diesen Hobbyleuten ist oft sehr viel Ehrgeiz, Adrenalin, wenn man endlich mal einen Einsatz hat und v.a. auch guter Wille dabei. Gerade letzteres ist ja erst mal nicht negativ, aber das Mitleid mit Angehörigen oder dem vermissten Kind kann schnell zu Übermotuvation führen, dann werden statt nur dem qualifiziertesten Hunden möglichst viele eingesetzt ( auch weil man keinen Kollegen aus der Staffel sagen will,ver darf da nicht mitmachen...), die Hunde bekommen nicht genug Erholungspausen, weil man Die Zeit vor Ort ausnutzen will ("Ach komm, 10 Minuten extra schafft der noch!") Und oft wird dann da nach dem Motto "Viel hilft viel!" gearbeitet.

Und dann sind das eben auch Hobbyisten, die ein- oder zweimal in der Woche jeweils zwei oder drei Stinden trainieren, einfach weil die meisten ja noch einen regulären Job oder andere Hobbys haben. Und die Anzahl der realen Einsätze und damit die Erfahrung der Hundeführer ist eher gering.

Hundeführer der Polizei machen das dagegen hauptberuflich, trainieren täglich und haben oft mehrere Einsätze pro Woche. Die Erfahrung bei Hundeführern und Hunden ist deshalb groß.

Und eine professionelle emotionale Distanz zum Thema hilft eben gerade bei solchen Aufgaben auch sehr, das Verhalten des Hundes richtig interpretieren zu können. Sicher lässt die Suche nach einem 2-jährigen kleinen Jungen auch Profis nicht einfach kalt und auch die sind dabei sicher hoch motiviert bei der Sache. Aber sie wissen einfach auch, wie wichtig in einem solchen Fall das konzentrierte und technisch korrekte Arbeiten ist.
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:O.k. Das ist dann aber schon relativ spät. Dann sind da ab Samstagabend bis Sonntagabend Unmengen von Menschen durchs Dorf und das Gelände getrampelt. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die Hundeführer mitbekommen haben, wo diese letzte Sichtung war, es sei denn, sie wären von dem ganzen Geschehen im Dorf völlig abgeschirmt gewesen und ohne jede Info losgezogen.
Natürlich erhalten die Hundeführer vorher Informationen. In der Regel sind das ja auch Teams, also sog. Staffeln aus mehreren Hunden und mehreren Personen. Und natürlich erhalten zumindest die Staffelführer Infos, z.B. wo das Kind wohnte oder wo es zuletzt gesehen wurde. Das ist notwendig, um den Einsatz zu planen und sinnvolle Startpunkte für die Hunde zu definieren. Man setzt den Hund ja nicht einfach mitten ins Dorf und sagt "Such!", sondern versucht eine Stelle auszumachen, an der die Spur sicher vorhanden ist und wo der Hund die Fährte aufnehmen kann.


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Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

21.07.2023 um 11:14
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Doch, sobald du Leichenspürhunde in das Haus schickst, um eine Verunfalllung auf dem Grundstück auszuschließen, unterstellst du in diesem Fall den Großeltern oder den anderen Angehörigen eine Verdeckungstat.

Oder glaubst du wirklich Emile liegt immer noch irgendwo auf diesem Grundstück?
Ob ich es glaube? Nein.

Ob ich zu es 100% ausschließen würde? Nein. Würdest du es denn zu 100% ausschließen?

Mit LSH könnte man es aber zu 100% ausschließen. Und das wäre angesichts des vergleichsweise geringen Aufwandes doch eine sinnvolle Maßnahme, dachte ich. Den Großeltern/Angehörigen unterstelle ich gar nichts, da liegt glaube ich ein Missverständnis vor. Dann wäre es ja auch eine Vorverurteilung, dass man generell zuerst auf dem Grundstück und im direktem Umkreis nach dem Jungen gesucht hat. Das hat nichts mit Unterstellungen zu tun, sondern ist einfach logisch, weil er woanders nicht mehr gesehen wurde.

Dass es zu 99% ausgeschlossen ist, dass er noch auf dem Grundstück ist und bisher nicht gefunden/bemerkt wurde, ist mir auch klar. Aber es wird ja so oder so am Ende eine Erklärung geben, die man normalerweise zu 99% ausschließen würde.


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21.07.2023 um 11:44
Zitat von InspektorDeckInspektorDeck schrieb:Dass es zu 99% ausgeschlossen ist, dass er noch auf dem Grundstück ist und bisher nicht gefunden/bemerkt wurde, ist mir auch klar. Aber es wird ja so oder so am Ende eine Erklärung geben, die man normalerweise zu 99% ausschließen würde.
Gibt es irgendeine Info, wie groß dieses Grundstück überhaupt ist und wie es gestaltet ist?

Auf dem Bilder , die ich bisher in den Medien gesehen habe, erkennt man, dass das Haus direkt an der Strasse steht, es also keinen Vorgarten gibt. Neben dem Haus ist eine breitere Einfahrt.

Aber wie weit reicht das Grundstück nach hinten raus? Für mich sehen weder Grundstück noch Haus besonders groß, verwinkelt oder unübersichtlich aus. Das ist kein landwirtschaftliches Anwesen mit mehreren Nebengebäuden, Scheunen und Schuppen, eher ein zweistöckiges Einfamilienhaus, vielleicht mit Keller.

Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass die Ermittler sich nicht 100% sicher sind, dass sich das Kind weder im Haus noch auf dem Grundstück befindet.

Wenn an ein normal eingerichtetes Einfamilienhaus mit angelegtenm Garten denke, dann ist dass selbst von ein oder zwei Personen und auch ohne Suchhunde recht einfach und schnell abzusuchen. Mann muss halt auch unters Bett und in alle Schränke schauen und jeden Raum sorgfältig begehen.

Diese Idee, das Kind könne in ein Loch auf dem Grundstück gefallen oder unter einen Haufen Gerümpel gekrochen sein, st doch nur relevant, wenn es auf dem Grundstück überhaupt Löcher und Gerümpel gibt. Und das trifft für die meisten Wohngrundstücke, die ich kenne, nicht zu.

Ich sehe da auf den mir bekannten Bildern kein riesiges Grundstück mit einem wild-romantischen zugewucherten Garten, in dem Wildtiere große Erdbauten anlegen und in dem sich mehrere alte Brunnenschächte befinden.


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21.07.2023 um 12:33
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Natürlich erhalten die Hundeführer vorher Informationen. In der Regel sind das ja auch Teams, also sog. Staffeln aus mehreren Hunden und mehreren Personen. Und natürlich erhalten zumindest die Staffelführer Infos, z.B. wo das Kind wohnte oder wo es zuletzt gesehen wurde. Das ist notwendig, um den Einsatz zu planen und sinnvolle Startpunkte für die Hunde zu definieren. Man setzt den Hund ja nicht einfach mitten ins Dorf und sagt "Such!", sondern versucht eine Stelle auszumachen, an der die Spur sicher vorhanden ist und wo der Hund die Fährte aufnehmen kann.
Natürlich bekommen sie gewisse Grundinformationen, wo der Junge sich zuletzt gesichert aufgehalten hat, sie brauchen ja einen Startpunkt.
Aber nicht gesicherte Zeugenaussagen, und alles weitere was die Hundeführer beeinflussen könnte, wird von den Ermittlern meist bewusst nicht mitgeteilt.
Wie das jetzt im speziellen Fall hier war, weiß ich natürlich nicht. Da könnte der Buschfunk natürlich schneller gewesen sein.


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21.07.2023 um 12:54
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wenn an ein normal eingerichtetes Einfamilienhaus mit angelegtenm Garten denke, dann ist dass selbst von ein oder zwei Personen und auch ohne Suchhunde recht einfach und schnell abzusuchen. Mann muss halt auch unters Bett und in alle Schränke schauen und jeden Raum sorgfältig begehen.

Diese Idee, das Kind könne in ein Loch auf dem Grundstück gefallen oder unter einen Haufen Gerümpel gekrochen sein, st doch nur relevant, wenn es auf dem Grundstück überhaupt Löcher und Gerümpel gibt. Und das trifft für die meisten Wohngrundstücke, die ich kenne, nicht zu.

Ich sehe da auf den mir bekannten Bildern kein riesiges Grundstück mit einem wild-romantischen zugewucherten Garten, in dem Wildtiere große Erdbauten anlegen und in dem sich mehrere alte Brunnenschächte befinden.
Das Grundstück ist auch nicht groß. Allerdings grenzt an das eingetragene Grundstück direkt Wiesen und Wald an.
Hinter dem Haus befindet sich eine Art Innenhof/Sitzplatz. In dem TV-Beitrag ist das durch eine Drohnenaufnahme zu sehen.


emilehausgroelterninnenhofOriginal anzeigen (0,2 MB)

Quelle:
https://www.tf1.fr/tf1/jt-20h/videos/emile-le-recit-des-premieres-heures-de-sa-disparition-39410877.html?fbclid=IwAR0CYZouDsAsJm1dUoAgIVDLXWi-4RXwoP3D6jexLLztRh1hQGtXJajhoeo


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21.07.2023 um 12:55
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Diese Idee, das Kind könne in ein Loch auf dem Grundstück gefallen oder unter einen Haufen Gerümpel gekrochen sein, st doch nur relevant, wenn es auf dem Grundstück überhaupt Löcher und Gerümpel gibt. Und das trifft für die meisten Wohngrundstücke, die ich kenne, nicht zu.
Auf dem Land gibt es aber viele Grundstücke, auf denen Gerümpel oder Schutt gelagert wird. Da ist schließlich genug Platz. Und es muss ja nicht das Haus der Großeltern sein. Es könnte auch das Grundstück eines Nachbarn sein.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich sehe da auf den mir bekannten Bildern kein riesiges Grundstück mit einem wild-romantischen zugewucherten Garten, in dem Wildtiere große Erdbauten anlegen und in dem sich mehrere alte Brunnenschächte befinden.
Der Brunnenschacht in Spanien, in den damals das Kind reingefallen ist, war von außen auch nicht gut zu sehen. Aber da sehe ich ein: Die Dorfbewohner werden schon wissen, ob es bei ihnen solche (alten?) Schächte gibt. Und wenn, wird man da natürlich schon hineingeschaut haben.
Mit Erdbauten von Tieren ist das anders. Da fragt ja kein Tier den Bauern, ob es dort graben darf. Es müsste auch nicht mal ein großes Tier gewesen sein.


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21.07.2023 um 13:00
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Mit Erdbauten von Tieren ist das anders. Da fragt ja kein Tier den Bauern, ob es dort graben darf. Es müsste auch nicht mal ein großes Tier gewesen sein.
@AlteTante
Was für ein Tierbau soll das denn sein, wo ein 2,5 Jahre altes Kind drin verschwinden kann ohne von professionellen Suchmannschaften und Hunden (die ja die letzte Spur erschnüffelt hatten) gefunden zu werden?


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21.07.2023 um 13:17
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Das Grundstück ist auch nicht groß. Allerdings grenzt an das eingetragene Grundstück direkt Wiesen und Wald an.
Hinter dem Haus befindet sich eine Art Innenhof/Sitzplatz. In dem TV-Beitrag ist das durch eine Drohnenaufnahme zu sehen.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Und es muss ja nicht das Haus der Großeltern sein. Es könnte auch das Grundstück eines Nachbarn sein.
Hier wird aber doch die ganze Zeit bemängelt, dass das Haus und das Grundstück der Grosseltern noch nicht mit Leichenspürhunden abgesucht worden sei.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Es müsste auch nicht mal ein großes Tier gewesen sein.
Ein kleines Tier legt aber keinen Bau an, in den ein 2 1/2-jähriges Kind kriechen kann.
Das einzige, was größenmässig in Frage kommt ist ein Dachsbau. Der kann ein Gangsystem haben, das sich über eine Fläche von zig Quadratmeter erstreckt. Aber dementsprechend lange braucht ein Dachs für den Bau und dementsprechend viel Erdaushub liegt vor der "Tür". Das ist also nichts, was von einem Landwirt oder auch den Einwohnern eines Dorfes lange unentdeckt bleibt und schon gar nicht eine Stelle, die bei einer Absuche übersehen werden kann.


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21.07.2023 um 13:31
Man muss halt bedenken, dass der Ort in einer Bergregion liegt.
Die Liste der tiefsten natürlichen Hohlräume der Alpes-de-Haute-Provence listet in Form einer Tabelle (x) die in diesem französischen Departement bekannten natürlichen unterirdischen Hohlräume auf , deren Höhenunterschied größer oder gleich fünfzig Meter ist
Wenn man sich den Gartenbereich der Familie ansieht, liegt hinter dem Garten ein grosser Waldbereich und nur 100 m nach Süden scheint eine Senke mit (sehr kleinen) Felsbröcken und kleinen Rissen zu liegen.

Im Wald selbst ist der Boden durch die Bäume nicht zu erkennen, aber ca. 400m gibt es einen karstigen Gipfel, dessen Auswüchse sich in den Wald erstrecken. Vermutlich gibt es genug kleine Spalten und Risse, wo ein kleiner Junge verschwinden könnte.

Der Hundespur traue ich nicht.

Quelle: https://de.frwiki.wiki/wiki/Liste_des_cavit%C3%A9s_naturelles_les_plus_profondes_des_Alpes-de-Haute-Provence
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Was für ein Tierbau soll das denn sein, wo ein 2,5 Jahre altes Kind drin verschwinden kann ohne von professionellen Suchmannschaften und Hunden (die ja die letzte Spur erschnüffelt hatten) gefunden zu werden?



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21.07.2023 um 14:06
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ein kleines Tier legt aber keinen Bau an, in den ein 2 1/2-jähriges Kind kriechen kann.
Das einzige, was größenmässig in Frage kommt ist ein Dachsbau. Der kann ein Gangsystem haben, das sich über eine Fläche von zig Quadratmeter erstreckt.
Offensichtlich geht das schon. Wenn ein erwachsener Mann in einen Fuchsbau kriechen kann, dann schafft das ein kleines Kind allemal.
So passiert letztes Jahr in Bayern.
Bayern: Jagdpächter kann sich nicht mehr aus Naturbau befreien und wird tot geborgen
In Gerolzhofen (Franken) bei Schweinfurt kam ein Jagdpächter auf tragische Weise ums Leben: Der betagte Waidmann steckte in einem Fuchsbau fest und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft aus seiner misslichen Lage befreien. Warum der Senior-Grünrock in dem Bau feststeckte ist unklar: Nähere Einzelheiten teilte die Polizei in Unterfranken nicht mit. Das Unglück ereignete sich Ende Juni.
Quelle:

https://dev.djz.de/jaeger-stirbt-in-fuchsbau/


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