brigittsche schrieb:Klar, Sonderfälle gibt es immer, aber welcher "normale" (ist jetzt nicht abwertend gegen Deinen Kumpel gemeint!) Mensch gibt denn jeden Monat 500-600 Euro für eine Wohnung aus, die er/sie gar nicht benutzt? Möglich ist sowas natürlich, aber eben auch sehr unwahrscheinlich.
Möglich wäre rein theoretisch auch, dass jemand vor Corona-Zeiten eine arbeitsplatznahe Zweitwohnung unterhalten hat, die in der Corona-Zeit aufgrund von Home-Office-Regelungen vorübergehend (oder inzwischen auch dauerhaft) nicht benötigt wurde, aber für den Fall der Fälle, dass man zur normalen Büroarbeit zurückkehren muss, noch besteht.
Aus meiner Sicht gibt es aber auch einige naheliegendere Gründe für eine weitere Wohnung - denn die Wohnsituation der Vermissten wurde ja bislang nicht eindeutig kommuniziert. Demnach gäbe es theoretisch ja eine ganze Reihe möglicher Konstellationen, wie z.B.: AR ist von ihrem Ehepartner zwar getrennt, lebt aber aktuell (z.B. wegen des gemeinsamen Pflegekindes oder aufgrund einer erst kürzlich erfolgten Trennung) noch im selben Haus. Dann hätte folglich der (neue) Lebenspartner eine Wohnung anderswo (wo auch immer), zu der AR vermutlich ebenfalls einen Bezug hätte. Ebenso denkbar ist, dass AR mit ihrem neuen Partner eine Wohnung teilte, sie aber ihre bisherige Wohnung sicherheitshalber noch eine Weile behalten wollte. Oder aber, dass sowohl der neue Partner als auch sie jeweils eine eigene Wohnung hatten und man sich mal da, mal dort traf. In all diesen Fällen hätte Alexandra R. Bezug zu mehr als einer Wohnung.
Übrigens wurde nach meinem Verständnis bislang nicht eindeutig kommuniziert, dass die Vermisste von Ihrem "Ex-Mann" bereits geschieden ist - was ja ganz so schnell in aller Regel nicht geht. Und da die Zeitungsberichte nicht einmal korrekt zwischen Adoptiv- und Pflegekind unterscheiden, halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass man auch einen "nur" getrennt lebenden Ehepartner als "Ex-Mann" betitelt...
Ebenso wenig ist m.E. eindeutig klar, dass das ungeborene Kind der neuen Beziehung zuzuordnen ist. Insofern ergeben sich aus meiner Sicht aufgrund der - bereits von anderen Usern beschriebenen - nahen zeitlichen Abfolge der Ereignisse (Pflegekind, Trennung, Schwangerschaft, neue Partnerschaft - in welcher Reihenfolge auch immer) und der möglicherweise unklaren rechtlichen Situation in Bezug auf das ungeborene Kind (ein in der Ehe geborenes Kind gilt zum Schutz des Kindes - bis zu einer eventuellen Anfechtung der Vaterschaft - als eheliches Kind) ein hohes Maß an Konfliktpotential zwischen allen Beteiligten.