Wo ist Alexandra R. (39) aus Nürnberg?

https://www.hna.de/welt/vermisste-alexandra-bayern-nuernberg-ermittler-untersuchen-handydaten-zwei-maenner-im-fokus-zr-92200044.html

Das sieht nach sehr viel Arbeit aus, wenn jede Information eigens schriftlich festgehalten werden muss.
Ob es dabei nur um das Handy der Vermissten geht oder ob es bei "verschiedensten Geräten" auch um die der beiden Verdächtigen geht?

39-Jährige aus Nürnberg vermisst – Polizei wertet aktuell zahlreiche Daten aus

Wie das Portal den Sprecher des Polizeipräsidiums weiter zitiert, seien Ermittler aktuell mit der Auswertung von zahlreichen Daten beschäftigt. Dies betreffe „quasi ganze Leitz-Ordner voller verschriftlichter Gespräche, Fotos und Nachrichten auf verschiedensten Geräten“. Wie die Nürnberger Nachrichten berichten, seien darunter auch auffällige SMS- und WhatsApp-Nachrichten. Demnach sollen vom Handy der Vermisstem am Tag ihres Verschwindens unter anderem die beiden Nachrichten „Ich kann nicht mehr“ und „Ich habe so viel Scheiße gebaut“ verschickt worden sein. Offiziell bestätigt wurde der Fund dieser Nachrichten bislang nicht.

Was die Nachrichten vom Tag des Verschwindens anbelangt, so scheinen die erst abgeschickt worden zu sein, als der Twingo bereits wieder von der Autobahn zurück war.

inala schrieb:Gaffa Tape wird’s schon richten! Warum soll das nicht funktionieren? Man späht am Rastplatz aus, welcher LKW Richtung Süden fährt und wartet ab, bis der Fahrer Richtung Raststätte/WC verschwindet. Bis er zurück ist, dürfte genügend Zeit sein, um das Handy anzubringen. Ob nun im Bereich der Felge oder am Führerhaus - was ist absurd daran

Das z. B. angeklebt Handy macht dann wohl die Raddrehzahlen mit, ebenso Temperaturschwankungen an der Felge mit, übersteht dann ohne Schaden den Spritzwasserbereich des LKW, übersteht auch noch die Fliehkräfte durch die
Radbewegung und die Wechselbelastung an den Rädern, das glaubst Du wohl selbst nicht!

In kurzer Zeit, ist ein sicheres Anbringen des Handys an einen LKW fast unmöglich.

EchoM1 schrieb:Der beste Platz ist auf der Rückseite der Fahrerkabine links oder rechts nahe der Mitte.
Da ist es windstill, witterungsgeschützt und die komplette Blechkabine selbst ist zur Gänze Luftgefedert.

Wenn Du Aufbaubedingt, an die Rückseite des Fahrerhauses, auf die Schnelle hin kommst, kannst Du es mal ausprobieren
ein Handy anzukleben. Nicht jedes Fahrerhaus ist Luftgefedert. Die Witterungsverhältnisse waren zu dem extrem schlecht.

emz schrieb:Das mit der Verpflichtung des Halters ist halt so eine Sache.

Dies ist gesetzlich in der EU geregelt, deshalb deine Sorge ist völlig unbegründet.
Daten sind im Kontrollgerät, auch auf der Fahrerkarte und beim Unternehmer abgespeichert und hinterlegt.
Die Fahrerkarte enthält sämtliche Daten des Fahrers, selbst seine Führerscheinnummer.
Das Gerät heißt deshalb auch Kontrollgerät.
Digitale Daten sind bekanntlich leicht versendbar, auch nach Nürnberg.

EchoM1 schrieb:Kein Kleber hält ein Handy an einer Felge. Allein der Gedanke "Felge" ist absurd.

Dem schließe ich mich an.

EchoM1 schrieb:Der beste Platz ist auf der Rückseite der Fahrerkabine links oder rechts nahe der Mitte.
Da ist es windstill, witterungsgeschützt und die komplette Blechkabine selbst ist zur Gänze Luftgefedert

Denke ich auch und mit Panzertape sollte es dort auch zu befestigen sein.

Turmfalke23 schrieb:Dies ist gesetzlich in der EU geregelt, deshalb deine Sorge ist völlig unbegründet.

Ist ja schön. dass es europaweit gültige Regelungen gibt. Aber ich wage zu bezweifeln, dass ein Polizist von Nürnberg aus einen LKW-Fahrer in Italien dazu überreden kann, die Daten herauszugeben. Darum geht es.

emz schrieb:Ist ja schön. dass es europaweit gültige Regelungen gibt. Aber ich wage zu bezweifeln, dass ein Polizist von Nürnberg aus einen LKW-Fahrer in Italien dazu überreden kann, die Daten herauszugeben. Darum geht es.

Dazu möchte ich auf folgendes hinweisen.

Wenn ich als Unternehmer, sowohl auch als Fahrer des LKWs, mit der Angelegenheit, im Fall Alexandra R.
nichts zu tun habe, stelle ich meine Daten für die betreffenden 2 Tage zur Verfügung und lasse mir das bestätigen
Das haben andere zuvor schon mehrmals gemacht!
Man braucht in 90% der Fälle kein Rechtshilfeersuchen, es gibt auch noch ehrliche Menschen denen etwas daran liegt!

emz schrieb:Da wirst du sicherlich Recht haben. Mit einem Kleber wie UHU wird das an der Felge nicht halten. Aber auch nicht außen an der Karosserie.

Erstmal volle Zustimmung 😁

man müsste erstmal wissen, was das für n LKW war. Ein kleiner italienischer Gemüselaster? Eine große Sattelzugmaschine mit oder ohne Auflieger? Dementsprechend sind doch alle "Festklebe" - Möglichkeiten offen...

das Handy kann zum Beispiel (auf)liegend mit Tape befestigt worden und damit meine ich nicht auf dem Dach, sondern hinter der Fahrerkabine LIEGEND festgepappt.

Turmfalke23 schrieb:Wenn ich als Unternehmer, sowohl auch als Fahrer des LKWs, mit der Angelegenheit, im Fall Alexandra R.
nichts zu tun habe, stelle ich meine Daten für die betreffenden 2 Tage zur Verfügung und lasse mir das bestätigen
Das haben andere zuvor schon mehrmals gemacht!
Man braucht in 90% der Fälle kein Rechtshilfeersuchen, es gibt auch noch ehrliche Menschen denen etwas daran liegt!

Und weil der Fahrer von der Nachbarin die Geschichte von der vermissten Alexandra erfahren hat, setzt sich der (oder sein Unternehmer) auch geich mit der Nürnberger Polizei in Verbindung und stellt seine Daten zur Verfügung. So wie andere zuvor auch :D .

Welche Infos gibt es zum Handy von Alexandra und welche technischen Möglichkeiten der Ortung hat die Polizei.

Nach ihrem Verschwinden hatte die Polizei versucht, ihr Handy zu orten. Dies aber erfolglos, wie die Medien zitierten.
Doch woran die Polizei scheiterte, die Nachbarin versucht immer wieder anzurufen und so gelingt es ihr, mit dem Fahrer zu sprechen, an dessen LKW das Handy geklebt war und der sich nun in Bologna befindet, wie uns die Bild wissen lässt.
Mittlerweile ist offiziell, dass das Handy am Tag nach dem Verschwinden in einem südeuropäischen Land aufgefunden und inzwischen in Deutschland ausgewertet wird.

Offengesagt vermag ich dieser Handy-klebt-an-LKW-Story immer weniger abzugewinnen, noch nicht mal in Ansätzen, insbesonders, nachdem ich mich ausführlicher mit den Ortungsmöglichen der Polizei beschäftigt habe.

Handyortung durch Stille SMS

... Eine Stille SMS hat keinen Inhalt und wird weder auf dem Handy angezeigt, noch durch ein akustisches Signal angekündigt, wodurch sie vom Besitzer unbemerkt bleibt. Daher ist die Stille SMS rechtlich sehr umstritten.

Eigentlich ist sie nur auf die Anordnung eines Richters hin zulässig. Das Handy antwortet auf eine Stille SMS automatisch mit Inhalten die es der Polizei ermöglichen, den akutellen Standort des Verdächtigen ausfindig zu machen – auch das bekommt der Handynutzer nicht mit.

Die Stille SMS ist dafür da, den Standort eines Handys in Erfahrung zu bringen. Polizei, Verfassungsschutz und Zoll nutzen die sogenannte “Stille SMS” am häufigsten. ....

Sie versenden solche SMS in regelmäßigen Abständen, um somit ein Bewegungsprofil für eine verdächtige Person erstellen zu können. Dies geschieht mittels der Nachverfolgung des Standortes zum jeweiligen Zeitpunkt des Versendens der SMS...

Bisher gibt es keine Möglichkeit, sein Handy vor dem Empfang Stiller SMS zu schützen. Selbst das Ausschalten des Mobiltelefons kann das Versenden des Standortes nicht zwingend verhindern. Lediglich bei der Entfernung des Akkus oder der SIM-Karte aus dem Handy, ist die Funktionsweise der Stillen SMS außer Kraft gesetzt. Ist die stille SMS erst versendet worden, ist den Behörden der Standort zu diesem Zeitpunkt bekannt. ...

Um eine Stille SMS zu versenden, benutzen die Behörden und die ortsansässigen Polizei eine spezielle Software und einen eigenen SMS-Server. Nach dem Versenden einer Stillen SMS bekommt der Absender eine automatische Antwort-SMS, die ohne das Wissen des Handybesitzers versendet wird. Diese Antwort-SMS enthält dann neben der SIM-Nummer und der internen Teilnehmerkennung dann auch den Standort des Gerätes. ...

Wie bereits erwähnt, kann nur eine Unterbrechung aller ausgehenden und eingehenden Funksignale des Handys, eine ungewollte Kommunikation und somit Standorterkennung verhindern. Eine entsprechende Funkunterbrechung kann man mit Signal-Blocker Taschen erreichen.

https://www.handy-sofort-orten.de/handyortung/rechtliches-zur-ortung-von-handys/handyortung-durch-stille-sms/

Vielen Dank @emz für die Erklärung zu den "Stillen SMS".
Allerdings ist die "Stille SMS" unwirksam, wenn sich das Endgerät im Ausland befindet. Leider.

Denn ein Ortungssignal "an ein Endgerät, das nicht betriebsbereit war (z. B. ausgeschaltet) oder im Ausland betrieben wurde", hat keinen Effekt.

Quelle: https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2011-11/handy-ueberwachung-nrw

Fränkin schrieb:Allerdings ist die "Stille SMS" unwirksam, wenn sich das Endgerät im Ausland befindet. Leider.

Das bedeutet aber nicht, dass dann die Möglichkeiten der Nachverfolgung erschöpft sind. Mittlerweile kann im Schengenraum länderübergreifend gefahndet werden. Wer mag, kann sie hierzu ausführlicher informieren:

https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/BearbeitungVermisstenfaelle/bearbeitungVermisstenfaelle_node.html
https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Aufgabenbereiche/InternationaleFunktion/SchengenerAbkommen/schengenerAbkommen_node.html

Es wäre durchaus möglich, dass das Handy beim Start der Suche nach Alexandra Deutschland bereits verlassen hatte.
Auf welche Art es dann vermeintlich in Italien ermittelt werden konnte, möglicherweise mit einer Stillen SMS, das wissen wir nicht.

emz schrieb:Auf welche Art es dann vermeintlich in Italien ermittelt werden konnte, möglicherweise mit einer Stillen SMS, das wissen wir nicht.

Dazu gibt es z.B diesen Artikel:

Laut Angaben der "Bild" wurde ihr Handy mittlerweile in der italienischen Stadt Bologna entdeckt, ungefähr 700 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. "Eine Freundin rief Alexandra nach ihrem Verschwinden immer wieder auf dem Handy an", erzählt ein enger Bekannter von Alexandra R. gegenüber der Zeitung. Plötzlich sei dann ein Lkw-Fahrer in Italien ans Telefon gegangen. Er habe im Führerhaus geschlafen und das Gerät dann angeklebt an seinem Fahrzeug gefunden, als es klingelte.

Quelle: https://www.msn.com/de-at/nachrichten/ausland/handy-von-vermisster-alexandra-r-in-italien-gefunden/ar-AA178fRT

Das ist nur ein Artikel von vielen zum Thema "das Handy wurde in Italien an einem LKW gefunden" - damit war es keine "Stille SMS" sondern eher ein "lauter Anruf".

Nein.
Die Polizei hat niemals bekannt gegeben, WO das Handy im Ausland "angeblich" gefunden wurde, sondern nur offiziell bestätigt dass 1 Handy der hochschwangeren Vermissten durch Amtshilfe und mittels einer Ducati V4 Multistrada (Scherz!) auf dem Weg zu den Ermittlungsbehörden Richtung Franken nach Nürnberg sei, wo es forensisch-kriminalistisch langwierig ausgewertet werden wird.

EchoM1 schrieb:Nein.
Die Polizei hat niemals bekannt gegeben, WO das Handy im Ausland "angeblich" gefunden wurde

Das wird die Polizei auch weiterhin "aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht tun, denke ich. So wie sie fast alle Informationen, die über die Presse kommen, weder bestätigt noch verneint.
Allerdings diskutieren wir hier bereits seit 148 Seiten über den Vermisstenfall. Wenn wir nur die offiziellen Aussagen der Polizei zu Grunde gelegt hätten, dann wäre das nach zwei oder drei Seiten erledigt gewesen.
Natürlich ist es richtig, dass keine Links zu Paywall-Artikeln zugelassen werden, aber wenn nun auch Informationen aus der freien Presse kategorisch abgelehnt werden, dann wird's glaube ich schwierig und damit unmöglich überhaupt Informationen aus Presseartikeln zu besprechen.

Das Handy dürfte auch eher an einer versteckten Außenseite des LKWs festgemacht worden sein - sonst hätten ihn andere Auto- oder LKW-Fahrer bestimmt schon darauf aufmerksam gemacht. Dann wahrscheinlich doch hinter dem Führerhaus und dann kann man es nur "klingeln" hören wenn man gerade Pause macht und / oder auf einem Parkplatz um den LKW herum läuft.

Fränkin schrieb:Das ist nur ein Artikel von vielen zum Thema "das Handy wurde in Italien an einem LKW gefunden" - damit war es keine "Stille SMS" sondern eher ein "lauter Anruf".

Das ist nicht ein Artikel von vielen, sondern ein weiteres Medium, das von der Bild abgeschrieben hat.

Fränkin schrieb:... aber wenn nun auch Informationen aus der freien Presse kategorisch abgelehnt werden, dann wird's glaube ich schwierig und damit unmöglich überhaupt Informationen aus Presseartikeln zu besprechen.

Dann lasst uns also diese Informationen mal besprechen und dahingehend analysieren, was sie für Erkenntnisse vermitteln.

Während die Nürnberger Polizei nicht in der Lage ist, nach der Vermisstenmeldung am Freitag das Handy von Alexandra zu orten, gibt ihre Nachbarin nicht auf. Sie ruft das Handy an und es geht am Samstag ein LKW-Fahrer ran. Von ihm erfährt sie, dass er ein Klingeln hörte, das Handy angeklebt an den LKW vorfand und sich in der Nähe von Bologna befand.

Das alles erzählt die Nachbarin einem engen Bekannten der Vermissten, der wiederum erzählt das der Bild und die veröffentlicht es.
Doch nun reißt die Geschichte ab. Dabei wäre es höchst interessant, wie gelangte dieses Handy aus der Hand des Fahrer in die Hände der Nürnberger Polizei. Dass sich das noch niemand von den Klebe-Gläubigen gefragt hat, wundert mich.

emz schrieb:Das ist nicht ein Artikel von vielen, sondern ein weiteres Medium, das von der Bild abgeschrieben hat.

emz schrieb:Während die Nürnberger Polizei nicht in der Lage ist, nach der Vermisstenmeldung am Freitag das Handy von Alexandra zu orten, gibt ihre Nachbarin nicht auf

Hmm... 🤔

emz schrieb:Dabei wäre es höchst interessant, wie gelangte dieses Handy aus der Hand des Fahrer in die Hände der Nürnberger Polizei. Dass sich das noch niemand von den Klebe-Gläubigen gefragt hat, wundert mich.

Danke, dass du das noch Mal aufgreifst, denn mich langweilt die Klebe-Story nur noch und denke mir die Gedanken sind frei.
Jeder soll glauben was er mag.

Die Gaffa-Patex-Handy Geschichte war mir von der ersten Sekunde an suspekt, aber typisch BILD mit ihren fantasiebegabten Autoren.

Die drehbuchartige Geschichte ist ja nicht schlecht um die Seiten der BILD zu füllen und eventuell als Arbeitsnachweis zu dienen, aber in Sachen Logik hinkt sie doch ziemlich.

Eine SOKO ist nicht im Stande ein Handy zu orten, aber eine Freundin klingelt mal eben mehrfach durch und hat einen Gesprächsparter in der Leitung.
Auch wenn das nicht fallrelevant ist, aber in
welcher Sprache haben sie sich eigentlich unterhalten?
Sprach die Freundin italienisch?
Oder Englisch?
🥱

Serecato schrieb:Auch wenn das nicht fallrelevant ist, aber in welcher Sprache haben sie sich eigentlich unterhalten?
Sprach die Freundin italienisch? Oder Englisch?

Internationale Fernfahrer sprechen immer ein bisschen Englisch. Aber vielleicht war der Mann aus Südtirol und konnnten die beiden Deutsch sprechen. :)

Serecato schrieb:Eine SOKO ist nicht im Stande ein Handy zu orten, aber eine Freundin klingelt mal eben mehrfach durch und hat einen Gesprächsparter in der Leitung.

Das ist durchaus etwas, was man merkwürdig finden könnte. Nun ist die Frage, wie oft die SoKo versucht hat anzurufen, einmal, zehnmal? Vielleicht wurde das Handy vom Täter sofort ausgeschaltet und erst, nachdem der passende LKW gefunden war, wieder eingeschaltet. Geortet werden konnte es nicht mehr, nachdem es am LKW die Grenze passiert hatte. Möglicherweise endeten damit auch die Anrufversuche der Ermittler, nicht aber die der Freundin, die von all dem nichts wusste.

birotor schrieb:Internationale Fernfahrer sprechen immer ein bisschen Englisch.

Das müssen sie sogar. Ein Kommunikationshindernis sehe ich hier nicht.