Boho schrieb:Wenn es dann aber. nur seine DNA ist und keine anderen Kunden ist das schon etwas verwunderlich - und. welcher Laden war das, wann war er da, etc. Wenn er mit so einer Nebengeschichte kommt, sollte die entsprechend nachvollziehbar sein.
Davon ist wohl auszugehen, wenn das ein künftiger Ansatz der Verteidigung wäre...
Boho schrieb:Vatern benutzte aber die eigene Tonne - von daher hatte man ja den ersten DNA Vergleich.
Den Müll in die andere Tonne zu packen, um nicht durch einen DNA Match gefunden zu werden, ist eh ziemlich hohl, wenn man das im Haus der eigenen Familie macht und jeder andere, dessen Müll & DNA dennoch in der eigenen Tonne landet, ein enges Familienmitglied ist. Ich denke, wenn er sich ein wenig mit Forensik beschäftigt hat, sollte ihm das glasklar gewesen sein. Genau so funktioniert ja schliesslich das Identifizieren über genealogischer Datenbanken. Sprich: Den eigenen Müll heimlich zu "verstecken" während der Rest der Familie seinen in die eigenen Tonne stopft, macht ganz offensichtlich wenig Sinn. Vor allem, wenn man sich mit dem Themengebiet etwas näher befasst hat, was man in diesem Fall aufgrund des Studiums voraussetzen sollte. Daher halte ich das auch für kein Indiz, das in irgendeiner Weise überzeugt. Letztendlich steht das so auch nicht im Affidavit. Mag sein, dass er das so gemacht hat, kann aber auch sein, dass es am Ende nur eine Erfindung der Medien ist.
Boho schrieb:Blut und andere Zellen lassen sich nicht mit einer einfachen Reinigung beseitigen - da muss schon ein aggressiver Reiniger ran oder das Auto fluten (und selbst das hat Madsen beim Mord an K Wall im U-Boot nicht geholfen, alle Blutspuren zu beseitigen). Abwarten - Teppich oder Polster so zu reinigen, dass da nichts mehr aufzufinden ist, ist sehr schwierig und das ganze Auto in Chlor zu tauchen wäre nun auch ein Indiz für ihn als Täter.
Dito. Auch das Autowaschen (dann ja wohl 6-8 Wochen nach der Tat!) ist letztendlich kein "Indiz". Denn die von dir beschriebenen Umstände sollte jemand "vom Fach" schon mal ansatzweise gehört haben. Letztendlich hat die Polizei doch auch nie öffentlich kommuniziert, dass das Auto vom Handschuh-tragenden Bryan säuberlichst gereinigt wurde. Ich habe hierzu zumindest nur den Verweis auf anonyme Quellen in den Medien gefunden.
Ich bin sehr gespannt, ob die Schuhe, deren Sohle am Tatort ja mit Blut verschmutzt waren, entsprechende Spuren im Fussraum hinterlassen haben. Das wäre dann wohl äusserst belastend.
Boho schrieb:Durch den Wechsel des Kennzeichen wurde das Auto allerdings äußerlich verändert, da es dann auch vorne ein Nummernschild hatte (oder war es umgekehrt).
Es ändert das Auto in der Tat äusserlich. Und evtl. wäre sein Auto in einer Kontrolle auch gar nicht aufgefallen, nur weil es vorne ein Nummernschild gehabt hätte, das auf Überwachungsbildern aber nicht (ist in der Realität so nicht gelaufen). Aber er hat es nun mal nicht unmittelbar nach der Tat umgemeldet, sondern erst Wochen später, als er aufgrund des "Expiry Date" der Pennsylvania Zulassung nachweislich dazu gezwungen war (s. Affidavit). Ich finde es schwierig, daraus einen Verschleierungsversuch zu konstruieren.
lovestar schrieb:Du machst den gleichen Fehler, wie viele andere auch. Du nimmst jedes Indiz einzeln hervor und erklärst, wie es auch anders sein könnte.
Tja, manche Indizien, die du bemühst hat, sind nun mal keine bzw. wenig überzeugend oder nie durch die Ermittlungsbehörden öffentlich kommuniziert worden. Und das muss man dann auch einzeln erläutern dürfen. Willst du der Verteidigung auch Fehler vorwerfen, wenn sie sich die Indizien einzeln Punkt für Punkt durchdiskutiert?
In der Summe bleibt der Rest der bekannten Fakten vermutlich immer noch erdrückend belastend, aber wir wissen ja noch nicht, was die Verteidigung vorbringt. Ob es am Ende immer noch erdrückend wirkt, wenn die Indizien, die tatsächlich keine sind, wegfallen und z.B. die scheinbar äusserst belastende DNA Spur am Druckknopf überzeugend erklärt werden kann (wie auch immer), wird man dann sehen.