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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

2.557 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

14.01.2023 um 08:20
Mr. LaBar…Frage mich ehrlich gesagt, ob er mit seinen Statements nicht gegen die Gag Order (es steht, dass diese für lawyers gilt,nicht nur seine aktuellen Anwälte) verstösst. Schweigepflicht als Anwalt? Oder hat BK ihn von seiner Schweigepflicht entbunden? Wie seht Ihr das?


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

14.01.2023 um 08:23
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Denkst du, Herr Pitzke hat diese Fälle erfunden? Nach 20 Jahren in NY sollte man doch meinen, er kennt ein bisschen was vom Land ;-)

Ich vermute, man könnte ähnliche Fälle aus deutschen Anstalten ans Tageslicht bringen. Die Welt ist nicht schwarz und weiss. Ich habs als Beispiel gebracht, weil ich nicht glaube dass der Knast eine wirklich optimale Stätte für Therapien ist, wie vom Mitforisten beschrieben, muss aber gestehen, dass ich dazu auch keine Erfahrung aus erster Hand zu bieten habe. Bezogen auf den Fall ist der derzeitige Geisteszustand des Tatverdächtigen aber ja eh völlig unklar - genauso wie die Frage, ob er am Ende denn wirklich langfristig hinter Gittern landet und dann, sofern erforderlich, dort überhaupt in den Genuß der Therapieoptionen kommen könnte.
Den Herrn Pitzke kenne ich, wir wohnten beide in NYC aber manchmal fragte ich mich, wo er ist... :) Genug dazu.

Richtig, ein Gefängnis ist sicherlich nicht der beste Ort für eine Therapie, und ein Insasse sicherlich nicht der beste Patient. Aber das war's auch schon mit den Allgemeinheiten. Der Rest kommt immer auf die individuelle Situation an. Und ist hier noch viel zu früh in diesem thread.
Zitat von DubiosxxxDubiosxxx schrieb:Mr. LaBar…Frage mich ehrlich gesagt, ob er mit seinen Statements nicht gegen die Gag Order (es steht, dass diese für lawyers gilt,nicht nur seine aktuellen Anwälte) verstösst. Schweigepflicht als Anwalt? Oder hat BK ihn von seiner Schweigepflicht entbunden? Wie seht Ihr das?
Wenn man genau hinhört, gibt er nichts als Binsenweisheiten von sich, daher ist er da wohl auf sicherem Grund. Dennoch, ich würde nie so an die Öffentlichkeit gehen, wenn es um einen Mandanten von mir geht. Ich bin da eh altmodisch, mein Motto ist: ein Fall wird im Gerichtssaal gelöst, nicht auf einer Pressekonferenz.


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14.01.2023 um 08:29
@Rick_Blaine
Könnte es nicht die Öffentlichkeit beeinflussen (oder eben Jury), wenn man nun genau weiss, wie das erste Statement von LaBar zustande gekommen ist? Es war der Wunsch von Kohberger, das Wording „he is eager to be exonerated“ zu verwenden. Und nicht, wie man normalerweise annehmen würde, „he is innocent“.


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14.01.2023 um 08:31
@Rick_Blaine
Schön, daß es mal jemand als Insider sagt. Und Dir kann man nun wahrlich nicht vorwerfen, nicht beide Seiten zu kennen. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie zb der Spiegel ( und er ist nicht der einzige) Bilder zeichnet, die hier dazu geeignet sind, pauschalierende Meinungen zu solchen komplexen Themen zu manifestieren. Da ist man regelrecht dankbar, wenn man selbst recherchieren kann oder Dinge aus erster Hand erfährt, wie deine Einblicke.
Gerade bei so komplexen Themen wie dem Justizsystem, um welches es hier ja geht. Da wird schon gerne mal versucht, alles recht einseitig darzustellen. Immer mit der deutschen Besserwiller Brille.
Dabei könnte zb dieser Fall hier mal ein wunderbares Beispiel werden, wie es so steht um Rechte des Angeklagten, welche Möglichkeiten ihm gewährt werden, wie fair es laufen kann. Welche Gesetze gelten, warum welches Strafmaß verhängt wird. Usw usw.
Ich mag es auch überhaupt nicht, wenn jetzt schon allerorten, aus allen Ecken theoretische Planspiele gespielt werden. Aber so ist das wohl, wenn man nicht die Geduld aufbringen will, noch ein paar Monate warten zu können. Ähnlich den ersten Wochen bis zu Inhaftierung. Was für ein unglaublicher Druck auf die EB, weil sie den Menschen zu langsam gearbeitet haben. Späterkönnte es dann wieder heißen, hätten sie sich nur mehr Zeit gelassen usw.
Und nun der Strafverteidigung vorzugreifen? Wie wenig Vertrauen kann man haben? Die Frau scheint mir mehr als erfahren in diesem
Beruf. Für manche evtl jetzt schon eine undankbare Rolle und Aufgabe, für den TV vermutlich der Fels in der Brandung.
Ich möchte mich hier an gar keinen Spekulationen
mehr beteiligen. Denn zukünftig wird der Ausgang dieses eines konkreten Falls vermutlich von so vielen unwägbaren Faktoren abhängen. Wie zb. Unschlagbare Argumente der einen oder anderen Seite. Wer kann eine Jury überzeugen. Welche evtl kl Verfahrens Fehler werden gemacht. Man weiß ja letzen Endes nie, was so in einem Gericht an Überraschungen passiert.
So klar wie es eine Mehrheit hier sieht und erhofft, stehen die Dinge vielleicht nicht.
Und so vermutlich baut die Verteidigung ihre Strategie. Mit dem Auftrag, das bestmögliche für ihren Mandanten zu bekommen.


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14.01.2023 um 08:43
Zitat von DubiosxxxDubiosxxx schrieb:Könnte es nicht die Öffentlichkeit beeinflussen (oder eben Jury), wenn man nun genau weiss, wie das erste Statement von LaBar zustande gekommen ist? Es war der Wunsch von Kohberger, das Wording „he is eager to be exonerated“ zu verwenden. Und nicht, wie man normalerweise annehmen würde, „he is innocent“.
Nein, da sollte man einer jury schon etwas mehr zutrauen.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Immer mit der deutschen Besserwiller Brille.
Der Spiegel hat eine klare Intention. Und hat immer diese Brille auf.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich mag es auch überhaupt nicht, wenn jetzt schon allerorten, aus allen Ecken theoretische Planspiele gespielt werden. Aber so ist das wohl, wenn man nicht die Geduld aufbringen will, noch ein paar Monate warten zu können. Ähnlich den ersten Wochen bis zu Inhaftierung. Was für ein unglaublicher Druck auf die EB, weil sie den Menschen zu langsam gearbeitet haben. Späterkönnte es dann wieder heißen, hätten sie sich nur mehr Zeit gelassen usw.
Und nun der Strafverteidigung vorzugreifen? Wie wenig Vertrauen kann man haben? Die Frau scheint mir mehr als erfahren in diesem
Beruf. Für manche evtl jetzt schon eine undankbare Rolle und Aufgabe, für den TV vermutlich der Fels in der Brandung.
Das ist das nervige. Es scheint sowohl für all die selbsternannten Experten wie für die Medienvertreter einfach unerträglich zu sein, dass so ein Fall nicht komplett in einer Sendezeit von 45 Minuten erledigt werden kann. Daher wird dummes Zeug gelabert ohne Ende...
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Ich möchte mich hier an gar keinen Spekulationen
mehr beteiligen. Denn zukünftig wird der Ausgang dieses eines konkreten Falls vermutlich von so vielen unwägbaren Faktoren abhängen. Wie zb. Unschlagbare Argumente der einen oder anderen Seite. Wer kann eine Jury überzeugen. Welche evtl kl Verfahrens Fehler werden gemacht. Man weiß ja letzen Endes nie, was so in einem Gericht an Überraschungen passiert.
So klar wie es eine Mehrheit hier sieht und erhofft, stehen die Dinge vielleicht nicht.
Und so vermutlich baut die Verteidigung ihre Strategie. Mit dem Auftrag, das bestmögliche für ihren Mandanten zu bekommen.
So ist es. Was bisher bekannt ist, geht schon in eine sehr deutliche Richtung. Um noch einmal Dershowitz zu paraphrasieren: es gibt Fälle, da gibt es einfach nichts zu verteidigen. Auch mit dem Gedanken muss man sich anfreunden, wenn man Verteidiger ist. Aber tatsächlich ist es jetzt noch viel zu früh. Und nicht umsonst gibt es bei uns ein Sprichwort: "Auf hoher See und vor Gericht sind wir alle in Gottes Hand." Bei OJ Simpson dachte auch jeder, die Sache ist klar. Und das ist nur ein Beispiel. Aber noch einmal: die Mehrheit, die grosse Mehrheit der Fälle ist tatsächlich vom Beginn an (zumindest vom Moment der Anklageerhebung an) klar. Nur die Medien finden so was langweilig, deshalb hört man davon nicht viel.


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14.01.2023 um 08:48
Gag order gilt nur für Idaho, nicht Pennsylvania. Daran liegt es wohl, dass er Statements abgeben darf.


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14.01.2023 um 08:57
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ach ja, zur Frage nach Therapie usw. Nun, es gibt im Gefängnis eine medizinische und eine seelsorgerliche Betreuung, wozu auch Therapieangebote gehören können, aber in der Untersuchungshaft ist eine tiefgehende Therapie normalerweise nicht Programm der Haft. So etwas kommt erst in der Strafhaft.
@Rick_Blaine
Wie sollte so eine Therapie auch vor der Verhandlung aussehen? Er müsste ja über die Tat mit dem Therapeuten reden und wer würde das vor der Verhandlung denn tun? Insbesondere, wenn er für sich entschieden hätte, nicht auszusagen?!


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14.01.2023 um 09:00
@Rick_Blaine
Darf BK während der Untersuchungshaft Besucher empfangen? Bspl. Familie?


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14.01.2023 um 09:02
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wie sollte so eine Therapie auch vor der Verhandlung aussehen? Er müsste ja über die Tat mit dem Therapeuten reden und wer würde das vor der Verhandlung denn tun? Insbesondere, wenn er für sich entschieden hätte, nicht auszusagen?!
Genau.
Zitat von DubiosxxxDubiosxxx schrieb:Darf BK während der Untersuchungshaft Besucher empfangen? Bspl. Familie?
Ja. Nach den Regeln der Haftanstalt.


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14.01.2023 um 09:17
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Um noch einmal Dershowitz zu paraphrasieren: es gibt Fälle, da gibt es einfach nichts zu verteidigen. Auch mit dem Gedanken muss man sich anfreunden, wenn man Verteidiger ist.
Die primäre Aufgabe der Verteidigung ist doch die Rechte des Angeklagten zu wahren und dieser Person beratend zur Seite zu stehen - es geht hier ja nicht um ein Gewinnspiel (Anklage vs. Verteidigung). Wenn der Angeklagte offensichtlich schuldig ist und die Beweislast eben die Schuld bestätigt oder der Angeklagte sogar gesteht (was z.B. auch ein Ratschlag der Verteidigung sein sollte/könnte je nach Sachlage), dann hat die Verteidigung weiter ihre Aufgabe und nicht "nichts zu verteidigen".

Ich denke, Du hast das anders gemeint. Der Satz kommt aber rüber, wie "wenn es nix zu gewinnen gibt" bringt auch Verteidigung nichts. Dann hätte ein Verteidiger aber ein falsches Bild seines Jobs.


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14.01.2023 um 09:19
Zitat von BohoBoho schrieb:Die primäre Aufgabe der Verteidigung ist doch die Rechte des Angeklagten zu wahren und dieser Person beratend zur Seite zu stehen - es geht hier ja nicht um ein Gewinnspiel (Anklage vs. Verteidigung). Wenn der Angeklagte offensichtlich schuldig ist und die Beweislast eben die Schuld bestätigt oder der Angeklagte sogar gesteht (was z.B. auch ein Ratschlag der Verteidigung sein sollte/könnte je nach Sachlage), dann hat die Verteidigung weiter ihre Aufgabe und nicht "nichts zu verteidigen".
Genau so hab ich das gemeint und auch Dershowitz. Das Zitat kam aber aus einem Pressevideo, wo die Reporterin unbedingt wissen wollte, wie der Verteidiger denn nun den Angeklagten "raushaut." Das ist leider die typische, aber total falsche Vorstellung von der Rolle des Verteidigers.

Du hast dagegen die Rolle korrekt beschrieben.


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14.01.2023 um 10:25
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:@1986born hat hier etwas sehr richtiges und interessantes angesprochen. Freilich ist in erster Linie meine Aufgabe als Verteidiger im Rahmen des Systems eine bestmögliche juristische Vertretung des Angeklagten zu geben. Dazu bin ich ausgebildet und dafür werde ich hoffentlich bezahlt.

Aber das ist tatsächlich nicht alles. Vom Anfang meiner Karriere an hat mich beeindruckt, in welche Rolle ich automatisch fast immer in einem solchen Fall, wenn ein so schwerer Tatvorwurf im Raum steht und so schwere Strafen, ebenfalls gerate: die des Vertrauten, des Seelsorgers und des einzigen Menschen weit und breit, der anscheinend sich zumindest Gedanken um den Angeklagten macht oder gar auf seiner oder ihrer Seite ist. Das ist nach meinem Empfinden eine sehr grosse Verantwortung und wichtige Aufgabe.
Dass man als Verteidiger, also als auf einer gewissen Ebene Verbündeter des Angeklagten, automatisch auch eine mehr oder weniger intensive zwischenmenschliche Beziehung aufbaut, zu er es auch zählt, Mut zuzusprechen und den Klienten in Krisenmomenten zu stärken, ist verständlich.
Diese psychologische Komponente spielt ja auch nicht nur für Anwälte eine Rolle, sondern für alle Berufe, in denen es eine Hierarchie zwischen den Beteiligten gibt, sprich, das Gegenüber von der besonderen Expertise des Berufsausübenden geradezu existenziell abhängig ist -- das gilt also auch für Ärzte, Sozialarbeiter, Professoren, Lehrer und zahlreiche weitere Gebiete.
Aber das ist nun mal nicht das gleiche, wie von einer "jüngeren Anwältin" zu erwarten, dass sie den Delinquenten mit "Wärme, weiblicher Empathie, Nähe" umsorgt, was ihm "gut tun" soll, nicht nur als "Menschen, sondern als Mann." Das ist eine von Sexismus getragene Erwartungshaltung an emotionale Fürsorgearbeit, die in dieser Form nur an Frauen herangetragen wird und ich finde es verwunderlich, dass du das überliest und ohne jegliche Differenzierung unterschreibst.


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14.01.2023 um 10:42
@equinoxx
Ich weiß auch überhaupt nicht, wie man hier auf so eine Herleitung kommen kann, wie sie @1986born
hier vorausgesagt hat. Die hier erwähnte Strafverteidigerin ist mE Anne Taylor plus Team. Frau Taylor ist 57 Jahre alt. Daraus so etwas wie eine beinahe zärtliche Hingabe zwischen Verteidigung und Mandant zu phantasieren, ist skurril.
Und mit Sicherheit ist das nicht ihre Aufgabe in den folgenden Monaten. Man fragt sich, was man dann analog von einem männlichen Verteidiger erwarten dürfte? Zufälligerweise ist der TV offensichtlich ein Mann und nun hat er eben offensichtlich eine Frau für alles kommende als Verteidigung. Aber ganz sicher war das hier kein Wunschkonzert, alà dem BK muss man jetzt eine einfühlsame weibliche Seele von Verteidiger an die Seite stellen. Sie macht den Job, weil sie ihn gelernt hat und das ganz sicher unabhängig vom Geschlecht, weder ihres noch das des TV.


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14.01.2023 um 10:42
Zusatz zu meinem letzten Beitrag: Dass diese zwischenmenschliche Beziehung tendenziell umso intensiver ist, desto weniger Kontakt die Person (hier der Angeklagte) zu anderen Menschen hat, da gehe ich auch noch mit.


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14.01.2023 um 10:49
Zitat von 1986born1986born schrieb:Extrem schlimme Situation für ihn, rein objektiv.
Es gibt und gab nur eine "extrem schlimme Situation", rein objektiv und das war der Moment, wo er die 4 Opfer abgeschlachtet hat.

Alle nachfolgenden Konsequenzen oder Unannehmlichkeiten für BK hat er selbst zu verantworten.

Alle weiteren Gedanken dazu ob BK jetzt oder zukünftig durch seine Anwältin gut "gepampert" wird, halte ich für sehr unpassend.
Zitat von 1986born1986born schrieb:Auch das, diese vorbereitenden Handlungen, möglicherweise als „Trancehandlungen“ geschehen…
Klingt für mich wenig plausibel.
Kannst du das näher ausführen zum besseren Verständnis.


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14.01.2023 um 11:18
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:@equinoxx
Ich weiß auch überhaupt nicht, wie man hier auf so eine Herleitung kommen kann, wie sie @1986born
hier vorausgesagt hat. Die hier erwähnte Strafverteidigerin ist mE Anne Taylor plus Team. Frau Taylor ist 57 Jahre alt. Daraus so etwas wie eine beinahe zärtliche Hingabe zwischen Verteidigung und Mandant zu phantasieren, ist skurril.
Und mit Sicherheit ist das nicht ihre Aufgabe in den folgenden Monaten. Man fragt sich, was man dann analog von einem männlichen Verteidiger erwarten dürfte? Zufälligerweise ist der TV offensichtlich ein Mann und nun hat er eben offensichtlich eine Frau für alles kommende als Verteidigung. Aber ganz sicher war das hier kein Wunschkonzert, alà dem BK muss man jetzt eine einfühlsame weibliche Seele von Verteidiger an die Seite stellen. Sie macht den Job, weil sie ihn gelernt hat und das ganz sicher unabhängig vom Geschlecht, weder ihres noch das des TV.
Ja. Mich stört weniger, dass von einem Anwalt oder einer Anwältin erwartet wird, auch bis zu einem gewissen Grad auf psychologischer Ebene zur Seite zu stehen, sondern dass hier dezidiert die jeweilige Geschlechterrolle der beiden hervorgehoben wird, in der die Frau dem Mann ihre angeblichen geschlechtsspezifischen Eigenschaften zu Verfügung stellen soll.
Zitat von SerecatoSerecato schrieb:1986born schrieb:
Extrem schlimme Situation für ihn, rein objektiv.
Es gibt und gab nur eine "extrem schlimme Situation", rein objektiv und das war der Moment, wo er die 4 Opfer abgeschlachtet hat.
Dass in dieser Unterdiskussion in erster Linie das Schicksal des Angeklagten bedauert wird, finde ich wie gesagt auch sehr unangebracht. Das Interesse an der Täterpersönlichkeit, das regelmäßig in unverhohlen ausgedrückte Faszination oder wie hier in Mitleid ausufert, ist eine echte Schlagseite des True-Crime-Genres, (das ich natürlich selbst auch bediene, in dem ich hier mitschreibe.) Stellt euch mal vor, Angehörige der Opfer eines solchen Falls lesen, mit welchen absurden Interpretationen der Angeklagte entlastet wird: Unzurechnungsfähig aufgrund von Trancehandlungen, plädiert auf unschuldig, nicht etwa um seine Haut zu retten, sondern weil er sich nicht vorstellen kann, so etwas Schlimmes getan zu haben etc.
Und ja, ich weiß, bisher ist er nur tatverdächtig, aber das nach allem was bekannt ist, wohl sehr begründet.


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14.01.2023 um 12:02
@equinoxx
Ich kann das nur voll unterschreiben. Es ist schon teilweise sehr auffällig, wie sehr durch die Möglichkeiten des viralen Raumes, der Focus fast immer auf dem TV bzw nach der Verurteilung, auf dem Täter liegt. Selten findet man einfühlsame respektvolle Foren oder Diskussionen zu den Opfern oder Opferangehörigen. Die Faszination der breiten Masse liegt offensichtlich beim Täter bzw TV.
Aber das ist ja nun kein US spezifisches Phänomen. Wahrscheinlich ist es spannender noch jahrzehntelang über die Untiefen und Motive Schuld oder Unschuld eines Täters zu fabulieren, als sich mit den Folgen solcher Diskussionen bei den Opferangehörigen oder Oofern zu beschäftigen.
Zum Thema Beziehung Verteidigung / TV bzw Täter ( Angeklagter usw)
Ja, so etwas soll es geben. Dass Beziehungen intensiver als gewöhnlich werden. Nicht immer zum Vorteil für die Verteidiger‘in. Gewisse Grenzen müssen gewahrt werden und nach langem „ Paarlauf“ eines langen Prozesses, kann das schon mal über den Rand gehen. Es soll Strafverteidiger geben, die nach einem Prozess ( wenn ihr Auftrag längst erfüllt ist) aus dem Nähkästchen plaudern. Wie manipulativ zb ihre Mandanten im Prozess waren oder wie sehr auch ein Verteidiger zb bleibende Spuren von den Begegnungen mit dem Mandanten davongetragen hat. Wo Menschen in Abhängigkeiten zueinander sind über lange Zeiträume kann soetwas nicht ausgeschlossenen werden. Ähnlich wie im Verhältnis Psychologe Patient. Etwas gesunder Abstand sollte immer bleiben.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

14.01.2023 um 15:24
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Schliesslich zum Spiegel, ich habe schon oft in den mehreren Jahrzehnten, in welchen ich hier lebe und arbeite bemerkt, dass der Spiegel eine USA in einem Paralleluniversum kennen muss, denn oft hat meine mit der des Magazins nicht sonderlich viel zu tun.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Schön, daß es mal jemand als Insider sagt. Und Dir kann man nun wahrlich nicht vorwerfen, nicht beide Seiten zu kennen. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie zb der Spiegel ( und er ist nicht der einzige) Bilder zeichnet, die hier dazu geeignet sind, pauschalierende Meinungen zu solchen komplexen Themen zu manifestieren.
Naja, die Vorwürfe hat sich der Spiegel bzw. Herr Pitzke ja nicht ausgedacht, sondern sie stammen von Human Rights Watch. Außerdem gab es ja Schadensersatzurteil durch US-Gerichte. Also ist doch wohl kaum zu bezweifeln, dass das alles stimmt. Und dann *muss* ein Journalist bzw. die Presse über solche Missstände berichten. Auch wenn es sicherlich auch einwandfreie, vorbildliche Institutionen gibt. Über die kann dann ja die "Bunte" berichten. ;-)

Aber zurück zum Fall...


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14.01.2023 um 19:41
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Selten findet man einfühlsame respektvolle Foren oder Diskussionen zu den Opfern oder Opferangehörigen. Die Faszination der breiten Masse liegt offensichtlich beim Täter bzw TV.
Aber das ist ja nun kein US spezifisches Phänomen. Wahrscheinlich ist es spannender noch jahrzehntelang über die Untiefen und Motive Schuld oder Unschuld eines Täters zu fabulieren, als sich mit den Folgen solcher Diskussionen bei den Opferangehörigen oder Oofern zu beschäftigen.
Sehe ich gänzlich anders. Die Opfer sollen auch irgendwann wieder ein halbwegs normales Leben leben dürfen, ohne ihren Namen ständig im Internet oder irgendwelchen Artikeln in Verbindung mit diesen schrecklichen Taten finden müssen. Nie damit wenigstens für Momente abschließen zu dürfen würde das nämlich sonst bedeuten. Insofern folgerichtig, mehr bei Täter zu bleiben. Dass die Opfer unser aller Mitgefühl haben, dürfte klar sein.


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14.01.2023 um 21:25
Zitat von SerecatoSerecato schrieb:Es gibt und gab nur eine "extrem schlimme Situation", rein objektiv und das war der Moment, wo er die 4 Opfer abgeschlachtet hat.
Diese Ausdrucksweise ist ekelhaft.
Bryan Kohberger ist kein "Schlächter", er ist Tatverdächtiger in einem Mordfall und ja, sollte er unschuldig sein, ist das eine extrem besch..eidene Situation.
Das darf auch hier von Usern angesprochen werden, ohne gleich mit der Keule zu kommen.
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Und ja, ich weiß, bisher ist er nur tatverdächtig, aber das nach allem was bekannt ist, wohl sehr begründet.
Finde ich (und einige andere, die aber nur privat ihre Meinung äußern, da sie sonst hier niedergebrüllt werden) - zumindest bis dato - eben nicht, noch nicht.


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