Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA
13.01.2023 um 02:41Alktanzler schrieb:In dem verlinkten Live Video wurde gerade, ca. 17:15 Uhr, gesagt, dass ein Seal Order einfach Sinn macht, wenn man Ermittlungen und Verfahren schützen bzw. absichern möchte. Dass zusätzlich noch die Akten offline sind wurde stand jetzt noch nicht im Video thematisiert, ich denke aber beides dient, abgesehen vom Opferschutz, hauptsächlich einem Grund:Genau. Die Spekulationen hier sind mal wieder total haarsträubend. Erstens handelt es sich bei dem internet Portal um einen Standardservice der Justizverwaltung, wo offiziell eingereichte Dokumente eines Falles abrufbar sind, teilweise öffentlich, teilweise nur den Anwälten zugänglich. Mir als Anwalt ist dieses System lebenswichtig in meiner täglichen Arbeit, aber in Wirklichkeit ist es das gar nicht. Denn: Alles was da abrufbar ist, liegt den beteiligten Seiten freilich bereits als Dokument, elektronisch oder in Papierform oder beides vor. Dieses Portal macht es gerade der Öffentlichkeit einfacher und bequemer, sich zu informieren, aber das ist auch alles. Dahinein zu "hacken" würde rein gar nichts am Fall ändern, denn wie gesagt, die Dokumente liegen allen Beteiligten eh vor. Daher ist das wohl auch wieder nur eine hanebüchene Spekulation. Mal abgesehen davon, dass man sich langsam fragt, was denn dieser Supermann noch alles sein soll? Super-Mörder, Super-Hacker... ?
Man muss eine unvoreingenommene Jury finden, wenn es mglw. darum geht, ob BK schuldig ist und ob er dafür mit dem Tode zu bestrafen ist. Das wäre nahezu unmöglich, wenn jedes relevante Dokument vorher im Internet landet.
Der zitierte Beitrag von fischersfritzi wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten BeitragNa ja, genau wie in D gilt auch hier, dass ein Zeuge verpfichtet ist, zur Wahrheitsfindung durch seine Aussage beizutragen. Weigert man sich, kann das sanktioniert werden. Manchmal gibt es Mechanismen um die Zeugen nach aussen hin zu schützen, z.B. der Ausschluss der Öffentlichkeit, wenn das angebracht ist. Manchmal wird es Zeugen auch ein wenig einfacher gemacht, wenn das angebracht ist, dass sie nicht mit dem Angeklagten im selben Raum sitzen müssen, sondern per Video von einem anderen Zimmer im Gericht zugeschaltet werden.
Aber Aussagen müssen sie schon.
Ansonsten nimmt alles seinen gemächlichen Gang, was der Presse freilich nicht gefällt, da sich nichts spannendes ereignet. Dann wird eben dummes Zeug geredet.
Neulich schon hatte ich spekuliert, aus Erfahrung, dass es bis zum Beginn der Hauptverhandlung mindestens ein Jahr dauern wird. Bisher scheint sich dieses Tempo durchaus zu bestätigen.
Was tat sich sonst noch so? Die gestellten Anträge sind relativ Routine, vor allem die Verlegung des Verhandlungsortes weg vom Tatort, das erscheint mir auch sinnvoll und ich vermute, es wird dem stattgegeben werden. Die Anträge auf Finanzierung der Pflichtverteidiger-Ermittlungen sind auch ganz normal und werden sicherlich positiv beschieden werden. Die "gag order" ist leider wohl auch notwendig, wenn man sieht, wieviel Quatsch schon bisher geschrieben und gesagt wurde.
Eigentlich, nichts neues im Westen.