Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA
15.01.2023 um 23:26Alles klar und ebenfalls ein schönes Wochenende (auch wenn nur noch ein Rest davon übrig ist).1986born schrieb:Übrigens wollte ich Dich, equinoxx, und andere, die empfinden wie Du, wirklich nicht verärgern. Ich versuche einfach, im Leben wie im Forum, immer möglichst beide Seiten einer Gegebenheit zu betrachten…
Liebe Grüße (und schönes Wochenende) :-)
Ich nehme nochmal Bezug auf einen Deiner Beiträge @Kaietan in einer etwas älteren Unterdiskussion, die aber auch im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um die Indizienkette steht:
Kaietan schrieb am 10.01.2023:Du hast recht, im Kontext liest es sich wie unterschiedliche Masten, die diese beiden nur 2 km entfernt liegenden Regionen abdecken. Allerdings ist mir noch in Erinnerung, dass diese Abdeckungen überlappen und nicht immer strikt separierbar sind. Man kann mal in dem einen und mal in dem anderen Masten geloggt sein, auch wenn man am gleichen Ort ist. Sicherlich etwas, was die Verteidigung vorbringen könnte. Da die Polizei ihn ja seinerzeit angehalten hat, wird sicher auch dokumentiert sein, ob er vom Parkplatz des Supermarkts kam (nach meiner Erfahrung in den USA gerade nachts beliebte Orte, um Fahrer wegen Fahrens ohne Gurt zu ermahnen) oder aus der Mitte von Moscow.Ich denke auch, dass die Funkzellenabfrage vielleicht nicht unbedingt glasklare Ergebnisse dahingehend bringt, an welchem Ort sich BK ganz genau aufgehalten hat. Aber die Ortung dürfte immerhin Hinweise darauf geben, welche öffentlichen und ggf. nichtöffentlichen W-LAN-Netzwerke im Umfeld man sich diesbezüglich anschauen könnte. Wenn man die Funktion nicht gerade abstellt, nimmt ein Smartphone ja ständig Kontakt mit allen in der Nähe befindlichen WiFis auf. Letztendlich sind alle Smartphone-User so relativ exakt ortbar. Und dann haben ja viele User (möglicherweise auch BK) Apps auf dem Handy, die permanent Geodaten sammeln.
Wenn dadurch nachweisbar ist, dass BK sich im Vorfeld tatsächlich 12 x in unmittelbarer Nähe des Tatorts befunden hat, dann wäre das schon ein kaum widerlegbares Indiz dahingehend, dass BK das Haus im Fokus hatte.
Kaietan schrieb:Ein in dieser Aufzählung nicht erwähnter Punkt ist das Aktivitätsmuster des Mobiltelefons in der Tatnacht. Das wirkt äusserst auffällig. Klar, könnte der Tatverdächtige behaupten, er sei in der Nacht zum Einkaufen nach Moscow gefahren, das Telefon sei unterwegs ausgegangen, weil der Akku leer war, er habe nach dem Einkauf noch eine Runde Sterne schauen wollen und er habe daher noch eine Runde mit dem Auto gedreht. Als er unterwegs bemerkt habe, dass der Akku leer war, habe er diesen dann im Auto aufgeladen und das Handy wieder eingeschaltet. Klar, das klingt völlig an den Haaren herbeigezogen. Aber klingt es glaubwürdiger, wenn ein Täter weiss, dass Mobiltelefondaten ihn belasten können, er dann dennoch das Telefon mit zur Tat nimmt, es dann aber auf dem Weg zum Tatort ausschaltet und dann schaltet er es nach der Tat wieder an, so dass man perfekt nachvollziehen kann, wie er sich vom Tatort entfernt und nach Hause fährt? All das macht er, im Wissen, dass ihn die Daten belasten können und er das Telefon auch ganz einfach zu Hause lassen könnte. Wenn mir das jemand erzählt, fände ich das, ehrlich gesagt, auch nicht sehr glaubwürdig.Wenn nachweisbar ist, das BK sich ohne guten Grund 12 x in unmittelbarer Nähe des Hauses aufgehalten hat, lässt sich kaum entkräften, dass das Ausschalten des Handys in der erneuten Annäherung an dieses Haus -- ausgerechnet zur Tatzeit -- strategisches Vorgehen war.