Serecato schrieb:Das ist wirklich etwas, was wohl hier niemand begreifen kann, weil absurd und massiv paradox.
Das bekommt man nicht zusammen.
Seine Selbsteinschätzung scheint nicht die Beste zu sein, plus Selbstüberschätzung.
Da mein Beitrag, auf den Du Dich beziehst, gelöscht wurde, stelle ich ihn hier nochmals ohne Bezug zu den Löschgründen rein:
@Rick_Blaine hatte nochmals auf den Unterschied zwischen Kriminologie und Kriminjalistik hingewiesen. Ich schrieb:
Das ist aus objektiver Sicht völlig klar. Interessant ist aber auch Kohbergers subjektive Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung (zwei Dinge, die durchaus nicht identisch sein müssen, aber können). Im PCA findet sich dazu (auf Seite 11):
we leamed that Kohberger's past education included undergnduate degrees in psychology and
cloud-based forensics. These records also showed Kohberger wrote an essay when he applied for an intemship with the Pullrnan Police Deparbnent in the fall o f2022. Kohberger wrote in his essay he had interest in assistitrg rural law enforcement agencies with
how to better collect and analyze technological data in public safety operations.
Quelle: PCA, Seite 11, Hervorhebungen von mir
...
Es stellt sich doch die Frage, ob er nicht erwischt werden wollte, bei den Spuren, die er da Hinterlassen hat. Und damit meine ich nicht die Messerscheide. Als er die verloren hat, war er ja vermutlich wie im Rausch. Mir geht es um sein Auto und sein Handy.
1.)
Er läßt sein Handy nicht zuhause, nimmt sich damit also die Möglichkeit zu sagen, er habe zur Tatzeit geschlafen. Und er schaltet es erst aus, nachdem er bereits ein Stück weit gefahren ist und schaltet es dann wieder ein, lange bevor er wieder zuhause ist. Damit koppelt er sich - sein Handy - an das Auto.
2.)
Und mit eben diesem Auto dreht er diverse Pirouetten um das Haus und wendet zum Schluss noch zweimal hin und her und deutet ein Einparken an. Da genügt zu Auswertung der allgegenwärtigen Überwachungskameras ein Schülerlotse, um den Zusammenhang zwischen Tat und Auto zu erkennen.
Ich frage mich, ob er das wirklich nicht besser konnte ("how to better collect and analyze technological data" wäre dann ja eine völlige Selbstverkennung), oder ob er es nicht besser wollte.
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Rick_Blaine schrieb:Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand "erwischt werden will"
Werden nicht gelegentlich (und zu oft) Serien- und Massenmörder wie Popstars behandelt? Jack Unterweger sei mal als erster genannt. Aber auch Ted Bundy, Charles Menson usw. usf. Selbst wenn sie hingerichtet wurden, sind sie doch "unsterblich". Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand (mit einem ziemlich kranken Geist, aber den dürften Serienkiller immer haben), eiben diese Art von Ruhm sucht.
Rick_Blaine schrieb:hat er sich doch wieder Mühe gegeben, seine Spur zu verschleiern, z.B. die "Müllaktion" beim Nachbarn in PA.
Interessant, dass Du das ansprichst, weil ich genau das ebenfalls ein absichtliches Hinterlassen eines Indizes gewertet habe. Wenn ich nicht davon ausgehe, dass jemand hinter meiner DNA her ist, brauche ich meinen Müll auch nicht beim Nachbarn einwerfen. Wenn ich aber davon ausgehe, dass jemand hinter meiner DNA her ist, dann ist die Annahme, ich könnte observiert werden, doch naheliegend. Und dann schleiche ich doch erst Recht nicht nächtlings mit meinem Müll herum.