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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

2.557 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 08:04
Zitat von SuntessSuntess schrieb:Wie wahrscheinlich ist es dann, dass es vorher beispielsweise schon auf einer Studentenparty (oder sogar dort im Haus) gewesen ist? Lässt mich gerade eher wieder vermuten, falls es zielgerichtet war, dass er sein Opfer evtl in dem Restaurant kennen gelernt hat.
Unabhängig davon, ob er nun zum Vorlesungsbeginn oder einige Tage vorher dort war: Der Tatverdächtige ist erst im August an die Westküste gewechselt. Schon am 21.8. war er zwischen 22:30 und 23:30 Uhr in der Nähe des Tatorts. Entweder gelangte er in die Gegend, weil er z.B. jemanden aus seinem Doktorandenprogramm besuchte oder er hatte tatsächlich schon die Opfer im Visier. Das würde dann aber bedeuten, dass der Zeitraum, in dem er Kontakt mit jemanden aus dem Haus hatte, sehr eng eingegrenzt werden kann. Es gab dann ja nur wenige Tage zwischen seiner Ankunft im August und dem 21.8.. Zudem könnten einige der Hausbewohner die vorlesungsfreie Zeit genutzt haben, um ausserhalb von Moscow z.B. bei ihren Familien zu sein.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 08:38
Ich weiss nicht ob dieser Artikel schon verlinkt wurde, aber ich finde 2 Aussagen über BK bemerkenswert (so fern sie denn stimmen).
Benjamin Roberts: There was a comment that he made, and it was kind of a flippant guy talk thing. At one point, he just idly mentioned, you know, "I can go down to a bar or a club and pretty much have any lady I want."
Quelle: https://www.cbsnews.com/news/idaho-student-murders-bryan-kohberger-photos-details-48-hours/#app

In einem anderen Bericht (glaube auch CBS Peter van Sant) wurde von einem ehemaligen Freund behauptet BK hätte kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter gehabt.
Leider finde ich den Artikel gerade nicht wieder, werde ihn aber nachreichen.
Aussagen diverser früherer Freunde sind natürlich immer mit Fragezeichen zu versehen, aber interessant ist es schon, falls das Fakt sein sollte.

Wurde BK nicht anfangs als Einzelgänger beschrieben, so liest man jetzt das er gesellig war und sich einbrachte.

Man kennt es ...


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 08:48
Bitte lasst alle Infos aus dem Thread raus, die auf Quellen basieren auf die nicht jeder uneingeschränkten Zugriff hat.


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10.01.2023 um 08:56
@OpLibelle


Das ist wirklich etwas, was wohl hier niemand begreifen kann, weil absurd und massiv paradox.
Das bekommt man nicht zusammen.
Seine Selbsteinschätzung scheint nicht die Beste zu sein, plus Selbstüberschätzung.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 09:04
Wollte BK erwischt werden? Ich glaube kaum. @EastFrisian


Der bekannte Strafverteidiger und Rechtsprofessor Alan Dershowitz machte vor ein paar Tagen zu diesem Fall einen aus meiner Erfahrung richtigen Kommentar: "Man glaubt kaum, wieviele 'saudumme' Fehler angeblich hochintelligente Täter bei ihren Taten so machen." Genau so sehe ich das hier auch. Vielleicht werden Psychologen und Kriminologen eines Tages mal eine Studie dazu machen, warum das so ist, aber es ist definitiv so. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand "erwischt werden will" - dazu hat er sich doch wieder Mühe gegeben, seine Spur zu verschleiern, z.B. die "Müllaktion" beim Nachbarn in PA.
calligraphie schrieb:Natürlich liegt das noch in der Ferne, aber mich interessiert, inwieweit haben Opferangehörige die Möglichkeit, auf die Staatsanwaltschaft einzuwirken, was solche Forderungen betrifft? Als Laie hat man ja hin und wieder Einblick in reale Prozesse dank der vielen unterschiedlichen Dokumentationen dazu. Opferangehörige bekommen ja meiner Meinung nach einiges Gehör, zb die Möglichkeit des victim impacts ( richtig?). Sie werden eingebunden, befragt oder zumindest informiert, über Deals zb. Zb auch Anwesenheit bei Parole Board Anhörungen.
Das ist im übrigen etwas, was ich großartig finde an „Eurem“ ( du verstehst was ich mit der Betonung meine…) Justizsystem. So oft gescholten und diffamiert hier in Deutschland ( insbesondere momentan von einem auch Dir bekannten deutschen Ex Häftling..)
Mir gefällt das außerordentlich, wenn Opferangehörige zu solchen monströsen Taten, Gehör finden, auch schon in der jetzigen Phase und besonders eben im Prozess. Gerechtigkeit im Sinne der Opferangehörigen anzustreben. Das ist etwas, was ich hier häufig vermisse. Das Kümmern um die Belange der Hinterbliebenen. Die Darstellung in der Öffentlichkeit hier ist meist entweder einseitig oder aber werden Rechte des Angeklagten, Persönlichkeitsrechte usw betont.
Es mag sein, dass das nur mein subjektiver laienhafter Eindruck ist, deshalb meine Frage, siehst Du diesen Unterschied als Insider ebenso oder ist das nur dem Umstand geschuldet, dass man eben dank anderer Gesetze in den USA, dem Zuschauer viel mehr Informationen ( Dokumentation von Anfang bis Ende) gewährt. Also die Rechte vom Täter nicht überproportional betont gegenüber der berechtigten Anliegen von Opfern bzw Opferangehörigen.
Du hast das richtig beobachtet. Zwar gilt auch in den USA, dass die Staatsanwaltschaft allein Herrin des Verfahrens ist und Opfer oder dessen Angehörige kein Entscheidungsrecht besitzen, wie ein Fall vertreten wird und auch welche Strafe gefordert wird. Die Staatsanwaltschaft vertritt nicht das Opfer, sondern die Gesellschaft, daher der Name "Staatsanwaltschaft." Durch ein Verbrechen wird die gesamte Gesellschaft "Opfer" und dieses zu vertreten ist die Aufgabe der Staatsanwaltschaft.

Dennoch hat man in den letzten 50 Jahren Wert darauf gelegt, den individuellen Opfern mehr Rechte zu geben, zumindest vor Gericht gehört zu werden. Das ist zum einen das "victim impact statement," in dem am Ende des Verfahrens, im penalty phase Prozess, das Opfer Gelegenheit bekommt, darzustellen, was die Tat für sein Leben bedeutet. In Deutschland wird das durch das Recht auf "Nebenklage" ebenfalls verwirklicht.

Zum anderen gehört es zum guten Ton bei den allermeisten Staatsanwaltschaften, schon vor und während dem Prozess mit den Opfern bzw. Opfervertretern zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren. Darauf besteht zwar kein Anrecht, aber wie gesagt, es gehört "zum guten Ton," besonders bei schweren Straftaten.

Insbesondere bei der Frage der Todesstrafe, bzw. bei der Frage, ob diese beantragt werden soll - rechtlich allein die Entscheidung der Staatsanwaltschaft - kommuniziert man mit den Opfervertretern.

Letztlich bleibt die Entscheidung dann aber freilich bei der Jury (im Fall der Todesstrafe) oder dem Richter (allgemein beim Strafmass.) Aber die Opfer sollen die Möglichkeit haben, wirklich ihre Position darzustellen und oft ist es das, was ihnen, den Opfern, das Wichtigste ist: gehört zu werden, nicht das Gefühl zu haben, nur Zuschauer bei einem Prozess zu sein, in dem es ja um ihr eigenes Leben geht.

Ein Unterschied zu Deutschland liegt vor allem darin, dass bei der Nebenklage in Deutschland wieder ein Rechtsanwalt für das Opfer spricht. Durch das Victim Impact Statement dürfen in den USA die Opfer bzw. ihre Angehörigen selbst sprechen - vielen ist das extrem wichtig.

Die Angeklagten haben ebenfalls das Recht, Stellung zu nehmen, VOR den Opfern, hinsichtlich Argumenten, warum sie Milde verdient haben und so weiter und zu zeigen, dass sie doch eigentlich herzensgute Menschen sind und so weiter und so weiter. Aber das letzte Wort haben hier die Opfer. Eine gewisse andere Nuance, die in meiner Erfahrung den Opfern hier sehr wichtig ist.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 09:23
Zitat von SerecatoSerecato schrieb:Das ist wirklich etwas, was wohl hier niemand begreifen kann, weil absurd und massiv paradox.
Das bekommt man nicht zusammen.
Seine Selbsteinschätzung scheint nicht die Beste zu sein, plus Selbstüberschätzung.
Da mein Beitrag, auf den Du Dich beziehst, gelöscht wurde, stelle ich ihn hier nochmals ohne Bezug zu den Löschgründen rein:

@Rick_Blaine hatte nochmals auf den Unterschied zwischen Kriminologie und Kriminjalistik hingewiesen. Ich schrieb:

Das ist aus objektiver Sicht völlig klar. Interessant ist aber auch Kohbergers subjektive Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung (zwei Dinge, die durchaus nicht identisch sein müssen, aber können). Im PCA findet sich dazu (auf Seite 11):

we leamed that Kohberger's past education included undergnduate degrees in psychology and cloud-based forensics. These records also showed Kohberger wrote an essay when he applied for an intemship with the Pullrnan Police Deparbnent in the fall o f2022. Kohberger wrote in his essay he had interest in assistitrg rural law enforcement agencies with how to better collect and analyze technological data in public safety operations.

Quelle: PCA, Seite 11, Hervorhebungen von mir

...

Es stellt sich doch die Frage, ob er nicht erwischt werden wollte, bei den Spuren, die er da Hinterlassen hat. Und damit meine ich nicht die Messerscheide. Als er die verloren hat, war er ja vermutlich wie im Rausch. Mir geht es um sein Auto und sein Handy.

1.)
Er läßt sein Handy nicht zuhause, nimmt sich damit also die Möglichkeit zu sagen, er habe zur Tatzeit geschlafen. Und er schaltet es erst aus, nachdem er bereits ein Stück weit gefahren ist und schaltet es dann wieder ein, lange bevor er wieder zuhause ist. Damit koppelt er sich - sein Handy - an das Auto.

2.)
Und mit eben diesem Auto dreht er diverse Pirouetten um das Haus und wendet zum Schluss noch zweimal hin und her und deutet ein Einparken an. Da genügt zu Auswertung der allgegenwärtigen Überwachungskameras ein Schülerlotse, um den Zusammenhang zwischen Tat und Auto zu erkennen.

Ich frage mich, ob er das wirklich nicht besser konnte ("how to better collect and analyze technological data" wäre dann ja eine völlige Selbstverkennung), oder ob er es nicht besser wollte.

---
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand "erwischt werden will"
Werden nicht gelegentlich (und zu oft) Serien- und Massenmörder wie Popstars behandelt? Jack Unterweger sei mal als erster genannt. Aber auch Ted Bundy, Charles Menson usw. usf. Selbst wenn sie hingerichtet wurden, sind sie doch "unsterblich". Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand (mit einem ziemlich kranken Geist, aber den dürften Serienkiller immer haben), eiben diese Art von Ruhm sucht.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:hat er sich doch wieder Mühe gegeben, seine Spur zu verschleiern, z.B. die "Müllaktion" beim Nachbarn in PA.
Interessant, dass Du das ansprichst, weil ich genau das ebenfalls ein absichtliches Hinterlassen eines Indizes gewertet habe. Wenn ich nicht davon ausgehe, dass jemand hinter meiner DNA her ist, brauche ich meinen Müll auch nicht beim Nachbarn einwerfen. Wenn ich aber davon ausgehe, dass jemand hinter meiner DNA her ist, dann ist die Annahme, ich könnte observiert werden, doch naheliegend. Und dann schleiche ich doch erst Recht nicht nächtlings mit meinem Müll herum.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 09:26
@Rick_Blaine
Danke. Das rückt einiges zurecht. Ich bin immer noch überrascht, wie großartig hier ermittelt wurde ( und momentan man auch uG auf Hochtouren weiter die Puzzleteile sammelt und sichtet). Und das alles, trotz des extrem hohen Druck‘s, der auf den EB seit Tag 1 gelastet hat. Diese 6 Wochen, waren vielen ja viel zu lang. Was ich persönlich immer gar nicht verstehe, warum die Öffentlichkeit da so eine hohe Erwartungshaltung hat. Könnte man sagen, alles richtig gemacht? Bloß nicht unter Druck setzen lassen. Ich finde es sehr bemerkenswert, wie da im Hintergrund gearbeitet wurde.
Die Gefahr, zu früh einen ( und womöglich den falschen) TV zu benennen, spielt dabei sicher eine Rolle oder?
Whats next? Ich glaube, du hast den nächsten Schritt hier schon mal erläutert? Eine Anhörung ist in dieser Wiche, richtig?
Was glaubst du, wie lange in etwa wird es dauern, bis die Staatsanwaltschaft letztendlich Anklage erheben wird mit allem drum und dran? Also wann könnte frühestmöglich hier zb mit der Auswahl der Geschworenen zu rechnen sein? Hat der TV eigentlich zu jedem möglichen Zeitpunkt des Prozesses ( auch zb kurz davor) die Möglichkeit, den Prozess zu stoppen, durch Schuldanerkenntnis, Deal usw?
Ist so etwas gerne gesehen aus der Sicht der Ankläger.


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10.01.2023 um 09:34
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Was glaubst du, wie lange in etwa wird es dauern, bis die Staatsanwaltschaft letztendlich Anklage erheben wird mit allem drum und dran? Also wann könnte frühestmöglich hier zb mit der Auswahl der Geschworenen zu rechnen sein? Hat der TV eigentlich zu jedem möglichen Zeitpunkt des Prozesses ( auch zb kurz davor) die Möglichkeit, den Prozess zu stoppen, durch Schuldanerkenntnis, Deal usw?
Ist so etwas gerne gesehen aus der Sicht der Ankläger.
Solch komplexe Prozesse brauchen eine sehr umfangreiche Vorbereitung. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn es ein Jahr bis zum Prozessbeginn dauert. Die Auswahl der Geschworenen ist der erste Schritt im Prozess, damit beginnt die Hauptverhandlung.

Ja, ich schrieb das neulich schon, sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung haben bis zum Beginn der HV noch die Möglichkeit die Anklage zu ändern und auch das "plea" zu ändern, also z.B. durch ein umfassendes Schuldbekenntnis (also zu allen Punkten der Anklage) eine Beweisaufnahme überflüssig zu machen. Auch ein deal bedeutet das normalerweise.

Hier allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass es zu einem deal kommt, in dem Anklagepunkte fallengelassen werden. Wenn überhaupt, dann eher zu einem, der das Strafmass beeinflusst: zum Beispiel Verzicht auf die Todesstrafe im Gegenzug zu einem Schuldbekenntnis.

Je früher es dazu kommt, desto lieber sieht es die Staatsanwaltschaft natürlich, weil unzählige Arbeitsstunden gespart werden können. Sie hat auch immer das Recht einen deal zu verweigern und manchmal setzt sie Fristen.

BTW, Anklage wurde bereits erhoben. Die Anklageschrift hatte ich hier schon eingestellt.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 09:48
@Rick_Blaine
Vielen Dank. In deiner Erläuterung liegt dann gewiss auch gleich die Begründung, warum man ihm, dem TV schon untersagt hat, in den nächsten zwei Jahren irgendeine Kontaktaufnahme zu den Überlebenden als auch den Opferangehörigen zu starten. Vermutlich zwei Jahre, weil eben der Zeitpunkt für einen Prozess noch nicht näher bestimmbar ist.
In der Hoffnung, Dich nicht von deiner Arbeit abzuhalten, herzlichen Dank im Voraus für Deine Mühe, wie man so schön sagt.
Du könntest später mal ( im Ruhestand evtl, natürlich nach deinem Buch) einen deutschsprachigen Blog betreiben „ was Deutsche schon immer mal zum US amerikanischen Justizsystem wissen wollten, mit einfachen Worten erklärt“
Das könnte so einige Pauschal Bewertungen hierzulande gerade rücken.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 09:50
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:@Rick_Blaine
Vielen Dank. In deiner Erläuterung liegt dann gewiss auch gleich die Begründung, warum man ihm, dem TV schon untersagt hat, in den nächsten zwei Jahren irgendeine Kontaktaufnahme zu den Überlebenden als auch den Opferangehörigen zu starten. Vermutlich zwei Jahre, weil eben der Zeitpunkt für einen Prozess noch nicht näher bestimmbar ist.
In der Hoffnung, Dich nicht von deiner Arbeit abzuhalten, herzlichen Dank im Voraus für Deine Mühe, wie man so schön sagt.
Du könntest später mal ( im Ruhestand evtl, natürlich nach deinem Buch) einen deutschsprachigen Blog betreiben „ was Deutsche schon immer mal zum US amerikanischen Justizsystem wissen wollten, mit einfachen Worten erklärt“
Das könnte so einige Pauschal Bewertungen hierzulande gerade rücken.
Ganz genau, die 2 Jahre zeigen, in welchen Dimensionen hier gerechnet werden muss.

Oh je, bei den Vorurteilen die da existieren, ist das eine Mammutaufgabe :D


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10.01.2023 um 09:58
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Werden nicht gelegentlich (und zu oft) Serien- und Massenmörder wie Popstars behandel
Gerade in der heutigen Zeit bzw mind. in den letzten10 Jahren kann man diese Frage getrost mit "ja" beantworten.
Auch wenn nicht zwangsläufig immer eine Talkshoweinladung, Verfilmung o.ä. folgt, (man denke nur an die Vermarktung bestimmter Täter auf Tassen, Stickern oder Klodeckeln), hat dieses Phänomen sicherlich eine Anziehungskraft für Fame affine Täter.

Persönlich tue ich mich jedoch schwer mit der Vorstellung, das ein Täter (unbewusst) erwischt werden will, aber niemand kann in deren Kopf reinschauen.

Alexander Horn sagte mal im Fall des Maskenmannes (dem dies auch zum Ende hin unterstellt wurde), dass er in seiner Laufbahn noch nie einem Täter begegnet ist, der erwischt werden wollte.

Mir selbst ist nur Ed Kemper bekannt, der das auch offn kommunizierte.

NIcht leicht eine plausible Erklärung für die eklatanten Fehler von BK bei der Tatausführung zu finden.


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10.01.2023 um 10:05
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn überhaupt, dann eher zu einem, der das Strafmass beeinflusst: zum Beispiel Verzicht auf die Todesstrafe im Gegenzug zu einem Schuldbekenntnis.
Würde in so einem Fall (falls es so sein sollte), die Angehörigen dennoch erfahren, was in jener Nacht passiert ist?
Würde man den Täter bei einer Schuldbekenntnis auch fragen, warum er es gemacht hat und würden die Angehörigen darüber informiert werden?
Ich meine kriegen die Angehörigen Akteneinsicht nach einem Schuldbekenntnis?


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10.01.2023 um 10:10
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Würde in so einen fall( falls es so sein sollte), die Angehörigen dennoch erfahren, was in jener Nacht passiert ist?
Würde man den Täter bei einer Schuldbekenntnis auch fragen, warum er es gemacht hat und würden die Angehörigen darüber informiert werden?
Ich meine kriegen die Angehörigen Akteneinsicht nach einem Schuldbekenntnis
Das ist eine gute Frage. Bei einem Schuldbekenntnis soll der Richter sich immer überzeugen, ob es auch echt ist, also ob der Angeklagte tatsächlich die Tat begangen hat. Es gibt tatsächlich immer wieder Leute, die sich schuldig bekennen, obwohl sie unschuldig sind. Das bedeutet also, dass der Richter bzw. vorher schon der Staatsanwalt genügend Informationen vom Angeklagten zu erfragen hat, um nachvollziehen zu können, wie echt das Bekenntnis ist.

Oft ist es auch so, dass der Staatsanwalt zur Bedingung der Zustimmung zum deal macht, dass der Angeklagte alle Einzelheiten, gerade auch zur Information der Angehörigen des Opfers gibt. Andererseits kommt es schon oft vor, dass die Angehörigen nicht alle Antworten auf ihre Fragen bekommen - aber das wäre dann bei einem Prozess nicht anders.

"Akteneinsicht" gibt es in dem Sinne nicht, aber der Staatsanwalt wird in einem solchen Fall mit den Angehörigen zusammensitzen und sie möglichst umfangreich informieren.


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10.01.2023 um 10:16
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Oft ist es auch so, dass der Staatsanwalt zur Bedingung der Zustimmung zum deal macht, dass der Angeklagte alle Einzelheiten, gerade auch zur Information der Angehörigen des Opfers gibt.
Das ist gut den Angehörigen gegenüber. Sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, was mit ihrem Kind geschehen ist.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Akteneinsicht" gibt es in dem Sinne nicht, aber der Staatsanwalt wird in einem solchen Fall mit den Angehörigen zusammensitzen und sie möglichst umfangreich informieren.
Das ist sehr erfreulich und wird den Angehörigen helfen ein Stück weit das zu verarbeiten.


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10.01.2023 um 10:24
@OpLibelle
Aber soweit ich es erinnere, gibt es schon gefasste Täter, (besonders die, welche schon seit Jahren obsessiv ihre Taten unentdeckt begehen) die bei den Verhören deutliche Erleichterung zeigen, nun endlich gestoppt worden zu sein. Es gibt ja auch solche, welche sogar die EB indirekt stalken in Form von anonymen Briefen und kl Provokationen, oder die Presse. Man wird leider nicht mehr in Erfahrung bringen, ob BK ( so man ihn nicht gefasst hätte) ein wenig Katz und Maus gespielt hätte. Denn darin scheint ja auch ein Kick zu liegen. Das erscheinen am Tatort nach der Tat, das evtl diskutieren im anonymen viralen Raum, das erscheinen womöglich bei Gedenkfeiern, das sind ja keine ungewöhnlichen Nachtatverhalten.
Im Falle von BK wird man wohl abwarten müssen, was noch ermittelt wird. Wer weiß, vielleicht war das hier, sein ( hoffentlich ) und womöglich erster Akt dieser Art. Vielleicht eine Art Generalprobe für evtl noch mehr.
Das er nun so schnell gefasst wurde und vor allen Dingen mit so vielen offensichtlichen fabrizierten Patzern vorging, ist erstaunlich. So ein Chaos am Tatort zu hinterlassen, so viele red flags und Pfeile die zu ihm führen. Als ob er eine naive Schnitzeljagd veranstaltet hat und die Ermittler direkt zu sich hin geführt hat. Es konnte nur so kommen, daß sich alles um ihn herum auf ihn als TV verdichtet. Wie er das bei der Planung so grob vernachlässigen konnte? Ein Rätsel oder eben einfach die Unfähigkeit, zwischen Theorie und Phantasie einerseits und praktischer Umsetzung andererseits zu unterscheiden. Mögliche Klippen und Hürden besser vorauszuplanen. Evtl ist er ein besserer Theoretiker als praktisch handelnder Mensch.

@Rick_Blaine
Ja leider, das wäre evtl ein Unterfangen der unmöglichen Art. Daran sind sicher schon andere verzweifelt. Aber wenigstens trägst du hin und wieder einiges dazu bei, die Dinge hier vom Kopf auf die Füße zu stellen.


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10.01.2023 um 10:28
Zitat von SerecatoSerecato schrieb:Wurde BK nicht anfangs als Einzelgänger beschrieben, so liest man jetzt das er gesellig war und sich einbrachte.
Ich meine, die Berichte über ihn als Einzelgänger und Mobbingopfer beziehen sich auf die Highschool Zeit. Er war wohl etwas mollig und habe dann stark abgenommen und sich auch in seiner Persönlichkeit verändert, habe nun selber Mitschüler:innen drangsaliert.
Die Aussagen nach denen er eher gesellig sei, stammen eher aus seiner Zeit als Student.
So habe ich es verstanden.
Zitat von SerecatoSerecato schrieb:Man kennt es ...
Was meinst du damit?
Was kennt man?
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:"Man glaubt kaum, wieviele 'saudumme' Fehler angeblich hochintelligente Täter bei ihren Taten so machen"
Kann ich mir gut vorstellen.
Allerdings frage ich mich, wie man eigentlich darauf kommt, dass es sich bei diesem Täter um eine hochintelligente Person handelt.
Es ist doch eigentlich noch völlig unklar, ob das tatsächlich stimmt. VIelleicht ist er auch einfach eindurchschnittlich begabter Student.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ich frage mich, ob er das wirklich nicht besser konnte ("how to better collect and analyze technological data" wäre dann ja eine völlige Selbstverkennung
Es wird ja hier auch spekuliert, ob er schon länger geplant hat ein Verbrechen zu begehen.
Sollte das tatsächlich der Fall sein, wäre es natürlich eine Möglichkeit, dass er sich Zugang zur Informationen verschaffen wollte, die ihm sonst verborgen bleiben. Zum Beispiel Details zu Spurenanalyse, Spurentechnologie etc, um diese anschließend für sich zu nutzen.

Wobei ich das durchaus zweifelhaft finde, ob er tatsächlich mit so großem zeitlichen Vorlauf geplant hat, ein Verbrechen zu begehen.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

10.01.2023 um 10:34
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Allerdings frage ich mich, wie man eigentlich darauf kommt, dass es sich bei diesem Täter um eine hochintelligente Person handelt.
Es ist doch eigentlich noch völlig unklar, ob das tatsächlich stimmt. VIelleicht ist er auch einfach eindurchschnittlich begabter Student.
Sehr richtig! Man sollte sich nicht blenden lassen von seiner akademischen Karriere. Er ist Doktorand, hat einen Master-Abschluss. Aber das macht ihn nicht automatisch "herausragend intelligent." Wobei das eh ein schwer definierbares Kriterium ist, denn oft genug scheinen "hochintelligente" Menschen im täglichen Leben nicht besser zurechtzukommen als ganz "normale."


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10.01.2023 um 12:32
Zitat von EastFrisianEastFrisian schrieb:Zum Thema Tür. Verschlossen oder nicht (Vorder- und Hintertür). Bedenkt bitte immer noch der Taten des R. T. C.. Eben dieser ist vor seinem ersten Mord auch wahllos durch die Gegend gezogen, bis er eben diese eine "offene Tür"gefunden hatte.
Er hat aber keine offene Tür gesucht, sondern das Haus (und die Opfer?) vorher bereits gezielt ausspioniert. Das muss man hier bei Sicht auf Motivlage und Tat berücksichtigen!

Und zB das hier auch mit einbeziehen:
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Vor allem muss man sich vorstellen, dass da fünf (!) Autos vor dem Haus parkten. BK musste also damit rechnen, auf mehrere Personen zu treffen. Trotzdem zog er es durch. Das finde ich krass. War das womöglich der Grund, weshalb er einige Male am Haus vorbeifuhr?
Das ist total chaotisch und auffällig und (zumindest mir bisher) nicht erklärbar.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Allerdings frage ich mich, wie man eigentlich darauf kommt, dass es sich bei diesem Täter um eine hochintelligente Person handelt.
Das berichten ehemalige Kommiliton*innen und vor allem seine ehemalige Professorin, die ihn fürs PhD vorgeschlagen hat. Ob das natürlich stimmt oder ob sein Verhalten deshalb vor, während und nach der Tat automatisch "schlau" sein muss, sei dahin gestellt.

In einem Artikel stand, dass sich seltsamerweise bisher noch keine Ex- Partner*innen gemeldet haben und das ungewöhnlich sei. Gibt es vielleicht keine? Könnte das ein weiterer Hinweis zu einem Motiv sein? (Incel, Frauenhass, Neid...)


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10.01.2023 um 13:28
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:In einem Artikel stand, dass sich seltsamerweise bisher noch keine Ex- Partner*innen gemeldet haben und das ungewöhnlich sei. Gibt es vielleicht keine? Könnte das ein weiterer Hinweis zu einem Motiv sein?
Es wurde von verschiedenen Bekannten und ehemaligen Freunden darauf hingewiesen, dass Bryan K. Schwierigkeiten hatte, mit Frauen und Mädchen in Kontakt zu treten und angemessen zu kommunizieren. Bereits in der Schule wurde er von Mädchen eher gemieden oder gar gehänselt.


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10.01.2023 um 14:21
Wir wissen es nicht, aber möglich ist es das BK noch nie eine feste Beziehung hatte, immer abgewiesen wurde und dadurch seine Wut oder Hass auf Frauen bestand.
Und ehrlich gesagt, das sich da keine Freundinnen melden falls er mal welche hatte wundert mich nicht. Wer will schon mit jemanden in Verbindung gebracht werden, der in Verdacht steht vier Menschen bestialisch ermordet zu haben.


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