@indrigando Ich hatte eine Interpretation dazu gelesen, was das „ Standing silent“ in diesem Fall betrifft. Es gibt drei Möglichkeiten sich zu äußern beim Arrangement vor dem Richter. Guilty, dann fällt der Hauptprozess weg und es geht nur noch um ein Strafmaß. Not guilty ist der ( das?) am häufigsten vorbrachte plea. Dann gehts stramm Richtung Prozess mit allem drum und dran.
Und eben stay silent. Eine Strafverteidigerin hat sich dazu geäußert. Zuerst einmal stellt sie fest, dass es äußerst selten ist, in ihrer langen Karriere sogar erstmalig, dass ein TV das Mittel des stay silent verwendet. Am Ende bewertet der Richter das als nicht schuldig plea. Aber für Kohberger könnte es bedeuten : „ he is very obsessed with his own coverage“ . Desweiteren sagt sie: er macht sozusagen etwas besonderes very unusual, und er kann es sich hinterher natürlich auch nochmal anschauen.
Und sehr wichtig, er hat Kriminologie studiert. Menschen die Vorkenntnisse und sogar akademische Vorbildung haben, bei denen können solche kl Extravaganzen schon mal vorkommen. So etwas nennen sie „ over- Lawyering „ er zeigt damit, dass er das Wissen hat, was alles möglich ist. Ein soggn Otto normalo, ohne spezifische Fachkenntnisse wählt eher zwischen schuldig oder nicht schuldig.
Wie gesagt, so die Interpretation einer Anwältin aus Seattle.
Vermutlich wird es gar keine leichte Sache sein, seine Verteidigung zu sein, da er warscheinlich mit seiner akademischen Vita hier sicher ganz genau sagen wird, wie er es gerne haben möchte. Nicht jeder Mandant hört immer auf die guten Hinweise und Ratschläge der Verteidigung.
Ich habe ein Interview mit seinem damaligen kurzzeitigen Verteidiger in Pennsylvania gelesen. Er erzählte, dass er BK kaum stoppen konnte. Er wollte reden und reden und der Verteidiger hat ihm klargemacht, dass er das weder muss noch, dass er es hören mochte.
Also bin ich sicher, er würde sogar selbst in den Zeugenstand gehen. Was ja nicht immer gut ist und oft gegen den Rat der Verteidigung. Aber Menschen mit seiner Bildung, gerade auf diesem Gebiet, die müssen ja beweisen, dass sie genau wissen, worum es geht.
Und warscheinlich unterliegen sie der fälschlichen Annahme, mindestens den Juristen im courtroom ebenbürtig zu sein.
Wie gesagt, daß sind alles nur Interpretationen. Ich zumindest nehme an, er wird zukünftig aktiv ins Geschehen eingreifen. Ein wenig Überlegenheitsgefühl und evtl sogar arrogante Attitüde könnten eine Rolle spielen.