Tatum schrieb:Wenn man das Abkühlen des Akkus mit der Wassertemperatur erklärt (was durchaus Sinn ergibt) dann wäre mein erster Gedanke dass sie aus einer hilflosen Situation im Bärbach heraus noch versuchte ihre Eltern anzurufen.
Zu Beginn des Prozesses hat das für mich genau den gleichen Anschein gemacht.
Mittlerweile sind die Informationen aber so vielfältig (und auch unterschiedlich!), dass ich eine Einordnung wirklich schwierig finde.
Im von
@musikengel verlinkten Bild-Beitrag sind die ermittelten Zeiten nun auch wieder anders, als gestern in der Abendzeitung (Anruf 2:32 Uhr / Handy vmtl. im Wasser 2:31 Uhr) berichtet:
Am 3. Oktober 2022 habe Hanna W. um genau 2.32,09 Uhr versucht, ihre Eltern anzurufen. Eine Minute und 25 Sekunden später sei ihr Handy jedoch bereits im Wasser gewesen, denn zu diesem Zeitpunkt sei die GPS-Ortung des Mobiltelefons plötzlich ganz ungenau geworden. Dies geschehe etwa, wenn ein Handy unter Wasser sei.
Leider gibt es in diesem Prozess bei der Berichterstattung häufig Diskrepanzen, was Daten angeht (z.B. auch bei der Krankschreibung). Ich hoffe, für die Prozessbeteiligten sind die Daten eindeutig.
Wenn also das Handy doch nach dem Anruf im Wasser gewesen sein soll, verstehe ich nicht, wie man sich gleichzeitig auf die "kurze Dauer des Angriffs" konzentrieren kann.
Es gibt ja dann gar keinen Hinweis dafür, wann Hanna selbst im Wasser war.
Aber wenn dem so wäre, verstehe ich auch nicht, warum die Ermittler das in einer solchen Befragung ...
Bei der Befragung eines Ermittlers im Zeugenstand stellte die Anwältin fest, dass Sebastian T. die ihm vorgeworfene Tat in nicht einmal eine Minute und 25 Sekunden hätte ausführen müssen.
... nicht einfach aufklären und darauf hinweisen, dass es für die Dauer des Angriffs keine genauen Anhaltspunkte gibt?
In dem Bild-Artikel wird auch noch folgende Parallele zum Genditzki-Fall erwähnt, von der ich nicht nachvollziehen kann, wie korrekt sie ist (die Rechtsmedizinerin, die im Fall von Hanna ausgesagt hat, war soweit ich weiß nicht in den Genditzki-Fall involviert):
Auch im Fall des zu Unrecht verurteilten Hausmeisters hatte ein Experte der Uni-Stuttgart mit einer Computersimulation des Unfallgeschehens an der Badewanne für die Wende gesorgt und gezeigt, dass die Münchner Rechtsmedizin und eine Ermittlerin der Rosenheimer Kripo falsch lagen. Dieselbe Kripo-Beamtin und auch derselbe Sachverständige der Münchner Rechtsmedizin, die schon im Genditzki-Fall involviert waren, seien laut Rick nun auch im Eiskeller-Fall tätig.
Quelle:
https://m.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/wende-im-eiskeller-mordfall-anwaeltin-glaubt-an-einen-unfall-86275900.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.allmystery.de%2FUnabhängig davon ist es aber auch interessant zu sehen, wie sich die Berichterstattung der Bild in dem Fall über die Wochen gemäßigt hat. Im ersten Artikel wurde ja bereits groß in der Überschrift getitelt, wie die "echten Rosenheim-Cops den Killer schnappten".