Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Ich wünsche niemand, der was furchtbares getan hat,dass er damit durchkommt....

Aber wenn er unschuldig sein sollte, dann muss man das auch akzeptieren und dann muss man weiter ermitteln....

Kommisar1969 schrieb:Ich gehe schwer davon aus, dass die Mutter wie viele intensiv als Zeuge vernommen wurde

Wenn sie denn geredet hat… nachdem ihr Sohn festegenommen wurde, wird der Verteidiger ihr sicherlich auch geraten haben, zu schweigen - darf sie als Mutter ja auch.

Stellt sich also die Frage, was hat die Mutter damals zu Protokoll gegeben (was sie heute nicht mehr vor Gericht bestätigen wird), bevor ihr geraten wurde zu schweigen.

Was ist denn eigentlich mit dem Vater? Ich habe noch nie von ihm gelesen.

Ich gehe davon aus, dass innerhalb der Familie der Falll sicherlich auch diskutiert wurde noch bevor S verhaftet wurde.

Auch wird die Mutter evtl seinen Arm gesehen haben. Ob sie da einen Verdacht hatte? Wieso meldet sie sich selbst bei der Polizei und überlässt dass nicht ihrem Sohn?

Ich gehe auch davon aus, dass die Mutter (Eltern / Familie) gesondert über einen Anwalt vertreten werden und ja verständlicherweise vom Aussageverweigerungsrecht im Prozess gebrauch machen.

Denke aber nicht, dass ab Tag 1 einer Befragung als Zeuge gleich jemand mit einem Anwalt ins Haus fällt. Unbescholtene sind da eh unvertraut und können die Situation nicht einschätzen. Deswegen denke ich schon dass die Ermittler hier die eine oder andere Information erhalten haben.

Nur diese dürfen vor dem Gericht nicht verwertet werden.

Kommisar1969 schrieb:Ich gehe auch davon aus, dass die Mutter (Eltern / Familie) gesondert über einen Anwalt vertreten werden

Wozu sollten diese durch einen Anwalt vertreten werden?

Kommisar1969 schrieb:und ja verständlicherweise vom Aussageverweigerungsrecht im Prozess gebrauch machen.

Das haben die Mutter des Angeklagten und dessen Schwestern bereits am ersten Prozeßtag erklärt.

Kommisar1969 schrieb:Denke aber nicht, dass ab Tag 1 einer Befragung als Zeuge gleich jemand mit einem Anwalt ins Haus fällt. Unbescholtene sind da eh unvertraut und können die Situation nicht einschätzen. Deswegen denke ich schon dass die Ermittler hier die eine oder andere Information erhalten haben.

Mir ist nicht bekannt, daß die Mutter und die Schwestern bereits durch die Polizei vernommen wurden. Vielleicht weiß da jemand anderes mehr?

Dass innerhalb der Familie vor der Verhaftung diskutiert wurde denke ich auch. Oder auch das komplette Gegenteil, dass der Tatverdächtige absolut sauer war und jedwede Kommunikation verweigert hatte. So redselig wie er aber war trifft das eher nicht zu.

Dass die Familie einen Anwalt hat hatte ich nicht behauptet. Doch bei dieser Hausnummer könnte das trotz Aussageverweigerung zutreffen. Weiß auch nicht inwieweit die Anwälte des Sohnes mit den Eltern kommunizieren.

Dass alle Angehörigen des Tatverdächtigen zeitgleich als Zeugen vor der Verhaftung vernommen wurden ist nicht bekannt. Denke die Mutter die über den Anruf alles ins Rollen gebracht hatte bestimmt mit Routinebefragung (Zeuge).

ichhier schrieb:Was ist denn eigentlich mit dem Vater? Ich habe noch nie von ihm gelesen.

Wenn er nichts mit der Tat zu tun hat, muss auch keiner was über ihn schreiben.



https://www.rfo.de/mediathek/video/weitere-randzeugen-im-prozess-um-hanna-w/

Es bleibt widersprüchlich, wann der "Buschfunk" loslegte.

Die Verteidiger sagen in dem Video:

Von den Zeugen wird gesagt, dass am späten Nachmittag bereits ein nicht unerhebliches Aufgebot der Wasserwacht auf dem Parkplatz des Eiskellers war, dass aber die Polizei sagt, dass erst um 21.00 Uhr oder 22.00 zwei Zivilfahrzeuge der Polizei vor dem Eiskeller standen, das ist für uns nicht erklärlich.

Wir möchten herausarbeiten, wann die Aschauer Kenntnis darüber erlangt haben, dass etwas passiert ist.

Die terra-hd Webcam am Schloss Hohenaschau zeigt den Parkplatz am Eiskeller, man kann über die entsprechende Link-Eingabe Aufnahmen von unterschiedlichen Tagen und Zeitpunkten aufrufen.

Unter

https://www.terra-hd.de/aschau2/2022/10/03/1840.jpg

sieht man die Aufnahme vom 3.10.22 um 18.40 Uhr. Darauf ist ein Polizeiwagen und eine Mannschaft der Wasserwacht zu sehen. Inwiefern daraus ein direkter Bezug zum Eiskeller bzw. zu dem Stunden zuvor in der Prien gefundenen Leichnams abzuleiten ist, ist natürlich weiter fraglich.

Ob diese beiden Wagen dann im Laufe des Abends durch den Buschfunk zu einem "nicht unerheblichen Aufgebot" wurden, oder ob noch mehrere Einsatzwagen gesichtet wurden, wäre auch interessant.

Wie man am Umgang mit der Mutter, die gegen 19.45h dann ihre Tochter kontaktiert hatte, sieht, hat die Polizei selbst in Verdachtsmomenten keine Informationen weiter gegeben. Die Tochter saß zu dem Zeitpunkt ja mit dem Nachbarn P. - der H. seit 2.27h nicht mehr erreichen konnte - und weiteren Freunden im McDonald's und an diese war ein Buschfunk zu diesem Zeitpunkt wohl noch vorgedrungen. Möglich aber, dass durch den besorgten Anruf der Mutter aufgrund des Polizeibesuchs dann im Freundeskreis die Recherche startete und die verschiedenen Buschfunk-Infos gebündelt wurden.

Ich hoffe, dass durch die erneute Befragung der Zeugin, etwas mehr Genauigkeit bzgl. des Zeitpunkts gewährleistet werden kann, der über "es dämmerte" hinausgeht. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Angeklagte ja am Parkplatz mit der Webcam geparkt, richtig? Dann wäre die Frage, ob das Polizeiauto und die Wasserwacht dort schon standen.

Yogi schrieb:So sieht es wohl aus. Beweise gibt es keine, und die vagen Zeugenaussagen zerreist ein Strafverteidiger in der Luft.

Beweismittel gibt es zumindest ausreichend und wie diese vom Gericht abschließend bewertet werden, ist noch unklar. Es sind ja noch reichlich Verhandlungstage eingeplant. Die Tatsache, dass die Vorsitzende mehrfach versucht hat, den Angeklagten zu einem Geständnis zu bewegen, spricht jedenfalls nicht dafür, dass sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt ernsthaft an einen Freispruch denkt.

Man fragt sich natürlich, weswegen die Verteidiger in einem Jahr Untersuchungshaft nichts "zerrissen" und offenbar noch nicht einmal einen Ansatz gefunden haben, eine aussichtsreiche Haftprüfung zu beantragen. Dies könnte darin liegen, dass die vorprozessualen Zeugenaussagen insgesamt keinesfalls unergiebig waren, ein düsteres Bild vom Charakter des Angeklagten zeichneten und sein übergriffiges Verhalten gegenüber gleichaltrigen Frauen offenbarten.

Hinzu kommt, dass gerade bei der ehemaligen Schulfreundin keinerlei Belastungsmotiv, das zu einer Falschaussage führen könnte, zu erkennen ist.

Dies alles bedeutet natürlich nicht, dass der Angeklagte auch verurteilt werden kann/wird. Trotzdem glaube ich, dass die Verteidiger deutlich weniger Pfeile im Köcher haben als von manchen Foristen angenommen wird.

Fridolin31 schrieb:Trotzdem glaube ich, dass die Verteidiger deutlich weniger Pfeile im Köcher haben als von manchen Foristen angenommen wird.

Davon ist auszugehen, ich erwarte auch, dass da noch stärkere Indizien auftauchen. Vermutlich ist am Ende so oder so die Frage wer wann was gewusst/gehört/erfahren hat oder haben könnte gar nicht so entscheidend, weil sie das nicht so genau nachweisen lässt und gleich gar nicht in Bezug auf genaue Uhrzeiten, wenn es vielleicht um Minuten oder sehr wenige Stunden geht.

https://radio-charivari.de/news-widget/51964-mordfall-hanna-belastende-aussagen-gegen-21-jaehrigen-angeklagten-prozess-vor-landgericht-traunstein (Archiv-Version vom 10.11.2023)
Veröffentlicht: 10. November 2023

Über den gestrigen Prozesstag gibt es hier - allerdings nur im Telegrammstil - zu lesen:

Ein früherer Jugendleiter der Bergwacht Aschau-Sachrang bezeichnet ihn als risikoreich für die Bergrettung und als Einzelgänger.

... Ein 17-jähriger Zeuge berichtet von einer Hausparty, auf der der Angeklagte die Tat gestanden haben soll.

Die Hausmeisterin des Pfarrheims in Aschau berichtet von verdächtigen Kratzern ...

Trotz der Belastungen schweigt der Angeklagte weiter ...

Der Prozess wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt.

Pfarrheim und hausparty sind aber doch sicher 2 unterschiedliche Örtlichkeiten.

Wann sollte er im Pfarrheom aufgekreuzt sein und wann diese Party? Bin gespannt, was da noch kommt.

Gab es eigentlich im Vorfeld eine öffentliche ausgesprochene Belohnung zur Ergreifung des Täters bzw Hinweise?
Dann kam der Hinweis auf s. Von der Mutter

sunny207 schrieb:Hat die eigene Mutter S. quasi an die Polizei "verraten"?

Das ist doch absurd. Die Mutter hat es schon schwer genug; jetzt muss man ihr nicht noch unterstellen, ihren eigenen Sohn gegen Geld ans Messer geliefert zu haben.

sallomaeander schrieb:Das ist doch absurd. Die Mutter hat es schon schwer genug; jetzt muss man ihr nicht noch unterstellen, ihren eigenen Sohn gegen Geld ans Messer geliefert zu haben.

Habs abgeändert, war auch nur als Frage.
Immerhin hat der Junge eine junges Mädchen ermordet. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Was heisst unterstellen? Wieso absurd? Tja das war dann eher Pech

sunny207 schrieb:Wann sollte er im Pfarrheom aufgekreuzt sein und wann diese Party?

Ich gehe schwer davon aus, dass mit "Hausparty" die Pfeffi-Party am 17.11. bei seiner Schulfreundin gemeint ist und mit die "Tat gestanden" der bereits von Schulfreundin und deren Mutter berichtete Satz "Ja mei, dann war ich's halt".


Wenn es sich nochmal um ein gesondertes Zusammentreffen mit einem weiteren Geständnis vor Dritten gehandelt hätte, wären sicherlich noch weitere Partygäste dazu befragt worden.

sunny207 schrieb:Immerhin hat der Junge eine junges Mädchen ermordet. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

Bei Dir scheint die Verdachtsberichterstattung von "Bild" und Co. ja ganze Arbeit geleistet zu haben: Ob der Angeklagte der Täter ist, muss doch zurzeit im Prozess erst noch eruiert werden; das ist aktuell doch überhaupt nicht erwiesen...

sunny207 schrieb:Immerhin hat der Junge eine junges Mädchen ermordet. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

Willst du da nicht erst noch das Urteil abwarten?
So im Sinne von Unschuldsvermutung

emz schrieb:Willst du da nicht erst noch das Urteil abwarten?
So im Sinne von Unschuldsvermutung

Natürlich.
Evtl. Ist ja ja unschuldig.
Da muss ja wirklich aufpassen, wir wissen ja nichts im Grunde.

Den Buschfunk muss man eigentlich gar nicht so sezieren. Er müsste doch sagen können, wie oder von wem er davon erfahren haben will. Oder derjenige würde sich als Entlastungszeuge melden.

Schneewi77chen schrieb:"Ja mei, dann war ich's halt".

Kann auch ironisch oder zynisch gemeint gewesen sein. Der Schlittenbauer (Hinterkaifeck) hat auch mal am Wirtshaustisch mit den Augen gerollt und gesagt Ui Ui i bin da Mörda vo Hintakaifeck.