Hanna W. tot aus der Prien geborgen
09.11.2023 um 13:53
Zusammenfassung Verhandlungstag vom 09.11.2023.
Es wurde erklärt, dass dem Antrag der Verteidigung einen weiteren Mithäftlinge zu hören, stattgegeben wird. Das Gericht ist genauso interessiert. Es soll in dem Zuge auch noch eine weitere Person aus der JVA geladen werden, ob wieder ein Insasse oder Personal, ist mir unbekannt. Es könnte aber „despektierlich“ für den Angeklagten sein, wenn dieser Öffentlich aussagt, deshalb würde das Gericht vorschlagen für die Aussage, die Öffentlichkeit auszuschließen. Diese soll auch Aufschluss über den Reifegrad des Angeklagten bringen.
Der Erste Zeuge des Tages, ist der Nachbar, mit dem es geplant war, den Nachhause Weg anzutreten.
Zu Anfang wurde er gefragt, ob er noch gerne was über die Person des Opfers loswerden will. Er sagte, dass sie immer nett und gut drauf war, dies wurde aber ja schon gesagt, meinte er.
Der Zeuge, der nur wenige Meter vom Elternhaus des Opfers entfernt wohnt, kenne H. Schon ewig und sei früher gut mit dem jüngeren Bruder von H. befreundet gewesen. Der Kontakt wurde loser, aber einige Monate vor dem Tod machte er öfter was mit Hanna und ihrem Freundeskreis.
Der junge Mann schilderte, dass er sie am frühen Abend abholte und sie gemeinsam zu dem Haus einer Freundin zum vorglühen gingen. Dort wurden Trinkspiele gespielt und dabei Pfeffi und Bier konsumiert. Wobei H. wohl eine eigene Weinflasche mitbrachte und zwischendurch ein Glas Weinschorle trank.
Hannah gab zwischendurch zu erkennen, dass sie sich nicht sicher sei, ob sie noch große Lust auf den Eiskeller hat, auch wegen dem Regen. Das änderte sich aber mit der Zeit. Als sie später zum Club aufbrachen, waren keine Ausfallserscheinungen erkennbar.
Im Eiskeller bestellte sich der Zeuge mit Anderen eine Flasche Wodka, dort trank Hannah aber nicht mit. Aber sich später bekam er keine Ausfallserscheinungen und keine kaputte Hose mit. Ihm ging es zu späterer Stunde sehr schlecht und er wollte seine Übelkeit auf der Toilette loswerden. Das hat wohl Zeit in Anspruch genommen, in der er nicht viel vom Geschehen mitbekommen hat.
Es kam dann zu dem Zeitpunkt, als gegangen werden sollte und er noch den Freundinnen Bescheid geben wollte. Als er bemerkte, dass H. nicht mehr aufzufinden war, schrieb er ihr noch um 2:27 eine Nachricht. Ihm ging es aber weiterhin sehr schlecht und er setzte sich unter einen Schirm. Ob ein Jogger vorbeigekommen ist und ob er es mitbekommen hätte, kann er nichts sagen, da es ihm nicht gut ging.
Am nächsten Tag, schrieb er ihr gegen Mittag, ob sie gut heimgekommen sei. Es blieb aber bei einem Haken. Der Zeuge hielt es für möglich, dass es an ihrem verbrauchten Datenvolumen liegen könnte, davon erzählte sie schon beim Vorglühen.
Mit der Zeit, fehlte sie aber eben bei dem Fest und es wurde im Freundeskreis herumgefragt.
Zwischen 23:45 und 23:50 schrieb ein Freund in einer gemeinsamen Gruppe, dass wohl eine junge Frau tot und in Unterwäsche bei Prien gefunden wurde. Das ging hin und her, da gab es wohl aber noch Hoffnung. Klar war es dem Zeugen glaube ich erst nach Mitternacht.
Der Kumpel hatte die Information schon ein bisschen früher von einem befreundeten Feuerwehrmann, der Kumpel selbst sei aber nicht bei der Feuerwehr. Es stellte sich heraus, dass derjenige im Publikum sitzt und er sollte den Saal verlassen, da er jetzt als Zeuge geladen wird. Die Chatverläufe werden auch fotografiert und ausgedruckt.
Der Zeuge wurde auch gefragt, ob es ihn sehr belastet. Er meinte, dass er sich oft die Frage stellt, dass vllt nichts passiert wäre, wenn er mitgelaufen wäre und er schneller hochgegangen wäre. Die Vorsitzende machte ihm deutlich, dass er überhaupt keine Schuld trägt. Es war Hannas Entscheidung in diesem Moment zu gehen, dass sieht man auch auf Video.
Mit dem Angeklagten ist er anscheinend im Kindergarten gewesen und hat ihn als „Verhaltensauffällig“ in Erinnerung, kann es aber nicht näher konkretisieren.
Es folgten wieder einige Zeuginnen aus dem Bekanntenkreis. Die meisten waren auch beim Vorglühen dabei. Sie seien zum Teil lange Bekannte, sie können aber nicht sicher sagen, ob H. ihnen anvertraut hätte, wenn sie gestalkt worden wäre.
Auch ihnen wären keine großen Ausfallerscheinungen beim Vorglühen aufgefallen. Ein paar Beteiligten sich auch mit Leuten Wodka in einer Flasche zu ordern, Hanna sei da aber nie beteiligt gewesen. Jedoch, meinten einige, können sie es vllt nur bedingt beurteilen, da es auch weiteren sehr schlecht ging an dem Abend. Grundsätzlich sei die Alkoholverträglichkeit von Hanna als normal einzuordnen.
Auch sagten sie fast unisono aus, dass sie mit Hanna nie über den Parkplatz heimgegangen sind.
Auch von den Zeugen versuchten einige bei der Geschädigten nachzuhaken. Oder fragten Leute ab. Die meisten erfuhren es dann auch in der Nacht vom 3 auf den 4., mache aber auch erst am 4. da sie gearbeitet haben.
Eine Gruppe aber war zumindest informiert, dass am Nachmittag des 3. wahnsinnig viel Polizei und Wasserrettung vor Ort war. Da einer sein stehen gelassenes Auto holen musste. Die Polizisten durften ihnen aber keine nähere Auskunft geben. Sie sind dann von ca. 18-21 Uhr im Priener McDonald’s gesessen. Eine der Mitglieder wurde bis Abends selbst als mögliches Opfer gehandelt. Wurde aber von ihrer Mutter um ca 16 Uhr angeschrieben und antwortete sofort.
Auch von ihnen wussten einige zu berichten, dass sie mit dem Angeklagten in den Kindergarten gegangen sind. Die Gastgeberin fürs Vorglühen, war auch mit ihm ein paar Monate in der ersten Klasse, der Angeklagte sei aber nach der Zeit auf eine Förderschule gewechselt. Sie beschrieben den Angeklagten im Klndergarten eher als Einzelgänger, näher können sie sich aber nicht erinnern. Die meisten hätten ihn seitdem auch nicht mehr gesehen. An Ausraster können sie sich überhaupt nicht erinnern.
Der letzte Zeuge war auch mit dem Angeklagten im Kindergarten. Auch dieser schildert ihn als nicht Teil einer Gruppe und einzelgängerisch. Er soll auch andere Kinder geärgert haben. Von Ausrastern, weiß er aber nichts.