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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

29.01.2023 um 20:50
Zitat von emzemz schrieb:Hier nochmal die Gründe, warum der dringend Tatverdächtige in Haft sitzt:
Der heute Tatverdächtige hatte sich damals nach einem Zeugenaufruf bei der Polizei gemeldet. In der Tatnacht am 3. Oktober war ein Jogger gesehen worden, der in den frühen Morgenstunden zwischen zwei und drei Uhr in Aschau unterwegs war. Der Mann gab an, dieser Jogger zu sein. Bei der Polizei konnte er dann in der Vernehmung keine sachdienlichen Hinweise geben, unter Tatverdacht stand er damals nicht. Bei der Befragung weiterer Personen ergab sich dann jedoch unerwartet ein konkreter Tatverdacht gegen den Jogger.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mordfall-hanna-in-aschau-bisher-ueber-1-000-zeugen-vernommen,TTw7onZ
Seitens der Polizei wird doch nur verlautbart was sowieso bereits öffentlich bekannt ist. Und das ist eben, dass er zur Tatzeit in Tatortnähe Joggen war und dass er aufgrund von Zeugenaussagen vom Zeugen zum Verdächtigen wurde.

Seit wann informieren die Ermittler die Öffentlichkeit über Details zur Indizienlage, wenn sie noch mitten in den Ermittlungen sind?

Es wird deutlich mehr geben, als das was wir wissen, sonst hätte es längst eine Haftprüfung letztendlich zu seinen Gunsten gegeben. Vielleicht keine verwertbare DNA, aber offenbar genügend andere Indizien.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

30.01.2023 um 13:23
Hier ein Interview mit dem Verteidiger des TV.
Mittlerweile gibt es wohl Ergebnisse aus einer Reihe von DNA Gutachten, die ihm aber noch nicht vorgelegt wurden.
Wurden Ihnen mittlerweile die DNA-Gutachten vorgelegt?

Es gibt eine Reihe von DNA-Gutachten, die in Auftrag gegeben wurden. Erste Ergebnisse liegen meines Wissens vor. Diese werde ich zeitnah bekommen.
Quelle: https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-schwurgerichtsverfahren-sind-immer-schwierig-harald-baumgaertl-vertritt-den-in-uhaftsitzenden-im-fall-_arid,764820.html

Im Grossen und Ganzen klingt es so, als hätte auch Verteidiger keinen Zweifel mehr, dass es zu einer Anklage kommt.
Auch Mordmerkmale wurden festgestellt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

30.01.2023 um 13:48
Zitat von pannettonepannettone schrieb:und danach erscheint mir das alles unglaublich dünn.
Dem Haftrichter hat es offenbar gereicht.
Im Gegensatz zu irgendwelchen Internetspürnasen ist er entsprechend ausgebildet und man könnte seiner Expertise auch einfach mal vertauen.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Ich verstehe nicht ganz wieso immer behauptet wird, die Beweislage sei "dünn" und auch nicht wieso einige hier sogar davon ausgehen, dass er gar nicht der Täter ist.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Warum stellt man ständig in Frage, ob die Polizei überhaupt genug gegen ihn in der Hand hat
Versteh ich auch nicht.

Fakt ist, dass der Verteidiger bisher auch keine Anstalten macht, einen Haftprüfungstermin zu beantragen.
Offenbar gibt es nichts was ausreichend entlastend wäre.
Vielmehr geht der Verteidiger davon aus, dass es zur Verhandlung kommen wird.
Nach jetzigem Stand wird es wohl zur Anklage vor der Jugendkammer kommen.
Quelle:
https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-schwurgerichtsverfahren-sind-immer-schwierig-harald-baumgaertl-vertritt-den-in-uhaftsitzenden-im-fall-_arid,764820.html


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

31.01.2023 um 17:00
Ich finde, dass der Herr Strafverteidiger in dem oben verlinkten Interview doch einiges preisgibt, was er so nicht hätte äußern müssen, oder wo er sich hätte bedeckt halten können. Zumindest sollte man sein Augenmerk auch darauf richten, was der Anwalt gerade nicht sagt.

Und er sagt eben nicht, 'sie haben den Falschen', 'der Bub ist unschuldig' oder ähnliches.

Geht man indes auf das Gesagte genauer ein, fällt auf, dass er für Anwendung des Jugendstrafrechts, im Gegensatz zum beispielhaften "erwachsenen" 20jährigen Unternehmer mit Verantwortung für 200 Mitarbeiter, folgendes Beispiel einbringt:
[...] wenn jemand noch bei den Eltern wohnt, eine Ausbildung macht, keine Freundin hat – dann eher Jugendstrafrecht.
Quelle: https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-schwurgerichtsverfahren-sind-immer-schwierig-harald-baumgaertl-vertritt-den-in-uhaftsitzenden-im-fall-_arid,764820.html

Spricht er da in Wahrheit von seinem Mandanten? Ist dieser etwa wohnhaft bei den Eltern, in Ausbildung und ohne Partnerin, gar ohne sexuelle Erfahrungen? Hier schimmert, nachdem es wohl nicht um die prinzipielle Zurückweisung des Tatvorwurfs mehr zu gehen scheint, die mögliche Verteidigungsstrategie des Juristen im kommenden Verfahren durch. Welches laut StPO auch nur eröffnet werden kann, wenn eine Verurteilung wahrscheinlicher ist als ein Freispruch.

Weiter lässt sich der Herr Anwalt auch zur Qualität eines großen Teils der Zeugenaussagen ein:
Wenn 500 Zeugen vernommen wurden, aber all diese sagten, 'wir haben nichts gesehen', dann fließt das nicht in die Hauptakte mit ein. Diese bekomme ich regelmäßig von der Staatsanwaltschaft. Das läuft sehr gut. Sobald die Freigabe da ist, gibt sie neue Erkenntnisse an mich weiter.
Quelle: ebda.

Es scheint also so zu sein, dass es eben auch unter den hunderten von Befragten viele zu geben scheint, die zur Aufklärung des Verbrechens nichts beitragen konnten. Es spricht aber für die Gründlichkeit, mit der die EB in alle Richtungen zu ermitteln scheinen.

Auf die Frage, ob der TV mit seinem Anwalt spricht antwortet dieser:
Ja. Ich bin jede Woche ein- bis zweimal bei ihm. Aber es gibt auch Fälle, wo Beschuldigte überhaupt nichts sagen. Auch nicht zum Anwalt, der sie vertritt.
Quelle: ebda.

Man darf also davon ausgehen, dass der Verteidiger sehr genau über die Befindlichkeit des TV informiert zu sein scheint, denn offenbar vertraut dieser ihm und spricht mit ihm. Unwahrscheinlich, dass sich TV und Anwalt dabei über Belanglosigkeiten austauschen.

Dann geht es noch darum, warum der anscheinend bekannte Advokat immer wieder zu derartigen Fällen als Pflichtverteidiger hinzu gezogen wird, und um die rechtstaatliche Rolle des Anwalts im Strafverfahren.

Fassen wir das Gesagte zusammen, so führt der Anwalt seine Hinzuziehung auf seine langjährige Erfahrung zurück und dass er das Verfahren nicht als einfach betrachtet. Er gibt uns einen möglichen Hinweis, wie er evtl. seine Forderung nach der Anwendung des Jugendstrafrechts zu begründen gedenkt, und gibt uns mit damit auch einen möglichen Hinweis auf ein Tatmotiv.

Ob ein Zwanzigjähriger eine Freundin oder generell Erfahrung mit dem jeweils begehrten Geschlecht hat, war mit bislang als Kriterium für die Anwendung des Jugendstrafrechts nicht ins Auge gefallen. Hier könnte man also ein Motiv vermuten - im schlimmsten Fall, und da müsste man sich u.a. die Internetaktivitäten des TV ganz genau anschauen, steckt hinter der Tat auch eine frauenverachtende Mentalität, wie sie sich etwa in Kreisen so genannter Incels (unfreiwillig Zölibatäre) findet - wenn es der TV denn überhaupt gewesen sein sollte. In einschlägigen Internetforen wird unter "Incels" zum Teil über Gewalt gegen Frauen und deren "Legitimation" fabuliert. Natürlich ist ein solcher Zusammenhang Spekulation, gewinnt aber dadurch Nahrung, dass die attraktive, gebildete, im Ausland studierende junge Frau möglicherweise genau dem selbstbewussten, emanzipierten und attraktiven Frauenbild entspricht, auf das sich der Hass dieser "Incels" konzentriert. In Reichweite als potentielle Partnerin des TV sehe ich sie nämlich schon vom Altersunterschied her nicht.

Aber bislang gilt die Unschuldsvermutung, an der ich nicht rütteln möchte. Vielleicht war auch alles ganz anders.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

31.01.2023 um 17:58
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Spricht er da in Wahrheit von seinem Mandanten? Ist dieser etwa wohnhaft bei den Eltern, in Ausbildung und ohne Partnerin, gar ohne sexuelle Erfahrungen
Ich habe es genauso verstanden, dass die Aussagen auf seinen Mandanten bezogen waren.
Dass er noch bei seinen Eltern lebte und zum Tatzeitpunkt eine Ausbildung zum Schreiner gemacht hat, ist ja bereits bekannt.
Der Rest ist natürlich nur Spekulation, ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass deine Ausführungen da zutreffend sind.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

01.02.2023 um 18:31
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Natürlich ist ein solcher Zusammenhang Spekulation, gewinnt aber dadurch Nahrung, dass die attraktive, gebildete, im Ausland studierende junge Frau möglicherweise genau dem selbstbewussten, emanzipierten und attraktiven Frauenbild entspricht,
Da wäre es dann interessant, ob sie sich überhaupt kannten. Das weiß man ja nicht.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:In Reichweite als potentielle Partnerin des TV sehe ich sie nämlich schon vom Altersunterschied her nicht.
Die beiden waren doch ungefähr gleich alt. Ziemlich genau das Gleiche Altersspektrum. Klar, meistens ist die Frau ein bisschen jünger, aber ich hatte mit Anfang 20 auch viel mit Frauen zu tun die ein paar Jahre älter waren und mochte das sogar lieber.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

04.02.2023 um 21:13
Ich habe den Fall und den Chat seit Mitte Oktober verfolgt, zum Teil ziemlich befremdet ob der abenteuerlichen Spekulationen.
Dennoch wurden einige - möglicherweise ziemlich nahe an de Wahrheit liegende - Theorien aufgebracht.
Diese, aufgrund der öffentlich zugänglichen Informationen, der Ideen aus diesem Chat, und eigener Gedanken, zusammengefasst, ergibt sich für mich ein ganz besonders schlüssiges Bild: Ein junger Mann, noch zu Hause lebend, sich in Ausbildung zum Tischler befindend, mit einer zu seinem künftigen Berufsbild passenden Holzuhr, geht heimatnah abends/nachts zu einer Disco. Dort wird er vielleicht nicht eingelassen, oder merkt, dass das Klientel ihm "überlegen" ist. Auf dem Heimweg, begegnet ihm die junge Frau...irgendwie eskaliert die Begegnung rasch und es kommt zu Totschlag, bei der der TV die Uhr verliert. Anschliessend rast der TV nach Hause, wechselt die Kleidung und nimmt die Stirnlampe zur Suche nach der verlorenen Uhr mit. Spuren, die TV und Opfer verbinden sind sowohl an Uhr und Opfer schwierig zu identifizieren bzw. nicht 100% Match, sondern nur 90% oder so, deswegen die erweiterten Ermittlungen, um vor Gericht trotzdem die Verurteilung zu erreichen.
Thoughts?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

04.02.2023 um 23:43
@LightBright

Ich denke damit bist du mitten drin bei den abenteuerlichen Spekulationen 😀

Im ernst, es kann natürlich so ähnlich gewesen sein aber in der Vorgeschichte (Tischler tragen Holzuhren, abgewiesen an der Tür, Unterlegenheitsgefühl) steckt sehr viel deiner Phantasie.

Übrigens: Jedes Handy hat doch eine Taschenlampe, wozu umziehen und eine Stirnlampe holen?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

05.02.2023 um 00:38
Zitat von LightBrightLightBright schrieb:Ein junger Mann, noch zu Hause lebend, sich in Ausbildung zum Tischler befindend, mit einer zu seinem künftigen Berufsbild passenden Holzuhr, geht heimatnah abends/nachts zu einer Disco.
Ich bin mir, ehrlich gesagt, nicht sicher, ob wir vom TV gesichert wissen, dass er a) in der Ausbildung war und es sich dabei b) um eine Ausbildung zum Schreiner handelte. Wenn wir das wissen, müsste es dazu eigentlich auch eine Quelle geben. Vielleicht habe ich da etwas übersehen.

Dass sich der TV zunächst in der Disco befand bzw. dort abgewiesen wurde, und später in der Rolle eines Joggers zurückkehrte, ist eine Hypothese, die verschiedentlich aufgestellt wurde, aber es scheint lediglich festzustehen, dass es sich beim TV um den gleich zu Beiginn der Ermittlungen gesichteten und zunächst als Zeugen gesuchten Jogger handelt.
Zitat von TatumTatum schrieb:Übrigens: Jedes Handy hat doch eine Taschenlampe, wozu umziehen und eine Stirnlampe holen?
Es ist ja ohnehin nur eine Vermutung, dass der Jogger zuvor in anderer Kleidung am Tatort gewesen sein könnte. Falls es so war, könnte er sich in der Rolle des Joggers erstens einen Vorwand für die Anwesenheit am Tatort nachträglich verschafft haben wollen, und zweitens dabei nach der verlorenen Uhr gesucht haben.

Eine Stirnlampe liefert helleres Licht als die Lampenfunktion eines Mobiltelefons, und bietet zusätzlich den Vorteil, dass man die Hände frei hat und die Lampe nicht so leicht verlieren kann. Sollte der TV tatsächlich im oder am Wasser nach der Uhr gesucht haben, ergäbe die Stirnlampe natürlich einen Sinn.

Mir kommt aber das ganze Szenario (Discobesuch, evtl. Tat, Rückehr als Jogger, Suche nach der Uhr mit Stirnlampe) ein wenig zu raffiniert vor im Verhältnis zum Tötungsdelikt, dessen man den jungen Mann verdächtigt.

Man müsste wissen, ob der TV sich öfter zu nächtlicher Zeit, wenn in der Discothek Betrieb war, dort als Dauerläufer herumtrieb, und ob das ggf. eine schrullige Angewohnheit von ihm war, oder ob sein Aufenthalt in der Nähe des Clubs doch möglicherweise anderen Zwecken diente.

Nicht zuletzt stammen TV und Tatopfer aus dem selben kleinen Ort, waren altersmäßig nur wenige Jahre auseinander und können sich daher durchaus gekannt haben. Denkbar daher auch, dass der TV der Hanna gefolgt war und/oder auf sie wartete bzw. ihr auflauerte. Die Anwesenheit des TV am Tatort könnte verschiedene Gründe gehabt haben, für die uns aber greifbare Anhaltspunkte fehlen.


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05.02.2023 um 02:33
Ist schon seltsam das der TV nachts bei dem miesen Wetter joggte und Hanna ihm dann zufällig begegnete. Aber vielleicht war er doch in der Nähe des Eiskellers aus anderen Gründen, was ich mir eher vorstellen könnte.
Man kann nur hoffen das die Ermittler bald handfeste Beweise haben und nicht nur Indizien.
Aschau: Polizei ermittelt weiter - sonst kommt mutmaßlicher Mörder frei
Demnach steht im April ein Pflichtprüfungstermin an, dann muss entschieden werden, wie es weiter geht, zumal es kein Geständnis von dem mutmaßlichen Täter gibt. „Die Soko Club ermittelt auf Hochdruck
Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/mord-an-hanna-23-jogger-von-aschau-sitzt-in-u-haft-doch-die-soko-club-ermittelt-weiter_id_183824987.html


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

05.02.2023 um 09:22
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Ist schon seltsam das der TV nachts bei dem miesen Wetter joggte und Hanna ihm dann zufällig begegnete.
Ich würde jemandem der so motiviert/ diszipliniert/ zielstrebig ist um nachts aus sportlichen Gründen Joggen zu gehen keinen Übergriff zutrauen.

Ich denke auch eher dass es ein Vorwand war falls der Jogger der Täter sein sollte.


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05.02.2023 um 09:54
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Aber vielleicht war er doch in der Nähe des Eiskellers aus anderen Gründen, was ich mir eher vorstellen könnte.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die Anwesenheit des TV am Tatort könnte verschiedene Gründe gehabt haben, für die uns aber greifbare Anhaltspunkte fehlen.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Eine Stirnlampe liefert helleres Licht als die Lampenfunktion eines Mobiltelefons, und bietet zusätzlich den Vorteil, dass man die Hände frei hat und die Lampe nicht so leicht verlieren kann
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man müsste wissen, ob der TV sich öfter zu nächtlicher Zeit, wenn in der Discothek Betrieb war, dort als Dauerläufer herumtrieb, und ob das ggf. eine schrullige Angewohnheit von ihm war, oder ob sein Aufenthalt in der Nähe des Clubs doch möglicherweise anderen Zwecken diente.
Genau das!
Was, wenn es nicht um die Person Hanna ging, sonder sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort war?
Für was könnte er eine Stirnlampe benötigen und eine ihm bekannte Zeugin ungünstig/gefährlich werden?
Ich weiß jetzt nicht wie weit wir hier spekulieren dürfen, aber ich habe da ein paar Ideen...


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05.02.2023 um 11:37
Zitat von TatumTatum schrieb:Ich denke damit bist du mitten drin bei den abenteuerlichen Spekulationen 😀

Im ernst, es kann natürlich so ähnlich gewesen sein aber in der Vorgeschichte (Tischler tragen Holzuhren, abgewiesen an der Tür, Unterlegenheitsgefühl) steckt sehr viel deiner Phantasie.
Da hast Du natürlich mit Recht, vor allem bei der Vorgeschichte. Mir ging es aber vor allem darum, die bestehenden Informationen (wenn auch z. T. gar nicht wirklich bestätigt) irgendwie zusammen zu bringen.
Mich interessierte aber vor allem Eure Einschätzung zu meinen Gedanken über das Thema Spuren und die Dauer der Ermittlungen hierzu:
Zitat von LightBrightLightBright schrieb:Spuren, die TV und Opfer verbinden sind sowohl an Uhr und Opfer schwierig zu identifizieren bzw. nicht 100% Match, sondern nur 90% oder so, deswegen die erweiterten Ermittlungen, um vor Gericht trotzdem die Verurteilung zu erreichen.



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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

05.02.2023 um 13:19
Die gefundene beschädigte Holzuhr liess sich nicht dem der Tat Verdächtigten zuordnen.
Tischler brauchen stabile Uhren mit denen sie arbeiten können, auch im Bereich rüttelnder Maschinen im feinen Holzssägemehlstaub.

Die Dauer der Ermittlungen wurde kurz nach der Inhaftnahme desjenigen für den die Unschuldsvermutung gilt, von der Kriminalpolizei "Mit vielen Monaten, mikroskopisch gleich Handyortungen, Kameraaufnahmen, Fotographien, Zeugenaussagen, Bewegungsprofilen, Vernehmungen der ca. 600 Menschen, um die Tat nachzuweisen können." angegeben, bei dieser am Tattag respektive Tatnacht der Sommerpausenende Eröffnungsveranstaltung des Eiskeller ermittelten riesenhaften Datenmengen in Einklang zu bringen, und das ist sehr anschaulich und nachvollziehbar geschildert.

Es ist folgedem ersichtlich dass der wichtigste Faktor Zeit - neben den Fakten, Multi-Daten - bei der Beweisführung ist und nicht beliebig verkürzt werden kann und auch sozusagen bis zur letzten Stunde/Minute ermittelt werden kann (oder muss), darum für mich der naheliegende Schluss zu ziehen (Wenn ich "Polizei" wäre würde ich es "genau so" machen), dass die Kriminalpolizei ihr Tat-Mosaik zu 98 % erst zum Pflichthaftricherttermin im April Haftrichter und Rechtsverteidiger des Beschuldigten präsentieren wird.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

05.02.2023 um 13:38
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Man kann nur hoffen das die Ermittler bald handfeste Beweise haben und nicht nur Indizien.
Na ja, so wichtig ist das mit den Beweisen nun auch nicht.
Es gibt reine Indizienprozesse, wo man schließlich doch recht saubere Urteile hinbekommen hat.
Zitat von LightBrightLightBright schrieb:Mich interessierte aber vor allem Eure Einschätzung zu meinen Gedanken über das Thema Spuren und die Dauer der Ermittlungen hierzu:

Zitat von LightBrightLightBright schrieb:
Spuren, die TV und Opfer verbinden sind sowohl an Uhr und Opfer schwierig zu identifizieren bzw. nicht 100% Match, sondern nur 90% oder so, deswegen die erweiterten Ermittlungen, um vor Gericht trotzdem die Verurteilung zu erreichen.[/quote

Die ermitteln nicht so sorgfältig, um trotzdem eine Verurteilung zu erreichen. Das ist überhaupt nicht die Aufgabe der Polizei.
Es geht darum, das Tatgeschehen nachvollziehen also darstellen zu können. Dafür ist der Staatsanwalt zuständig. Und der sammelt sowohl Fakten die für als auch gegen den Verdächtigen sprechen.

Verurteilen, das macht das Gericht.



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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

05.02.2023 um 17:39
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:, dass die Kriminalpolizei ihr Tat-Mosaik zu 98 % erst zum Pflichthaftricherttermin im April Haftrichter und Rechtsverteidiger des Beschuldigten präsentieren wird.
Dass die Polizei mit einem enormen Aufwand an Personal und Zeit ermittelt, kann man, denke ich, den bislang verlinkten Artikeln deutlich entnehmen. Was die aufgefundene Uhr anbelangt, scheut man keine Anstrengung, man will gar sämtliche Käufer dieses Uhrenmodells ermitteln - hier mangelt es den Ermittlungsbehörden sicher nicht an Ehrgeiz. Gleiches lässt sich über die Rekonstruktion des Tatabends und die umfangreichen Berfragungen der Gäste des Eiskellers sagen.

Unser Rechtsstaat gibt bei alledem freilich den Rahmen vor- und sollte sich beim Haftprüfungstermin ergeben, dass der Tatverdächtige freizulassen ist, dann wird man ihn gehen lassen. Wir werden in dem Zusammenhang eventuell erfahren, ob die EB dann weiterhin an dem Tatverdacht festhalten - vermutlich wird dem so sein, und folglich muss der dann immer noch Tatverdächtige auch stets damit rechnen, erneut vorgeladen, verhört oder sogar inhaftiert zu werden - je nachdem, was weitere Ermittlungen ergeben werden.

Einen Zeitdruck sehe ich bei den Ermittlungen nur insofern, dass die Zeit in gewissen Dingen gegen die Ermittler arbeitet, Spuren oder Erinnerungen von Zeugen verloren gehen können, soweit diese noch nicht gesichert sein sollten.

Der ggf. weiterhin Tatverdächtige wäre damit noch lange nicht aus dem Schneider.

Das Ungünstigste, was passieren könnte, wäre, dem öffentlichen Druck nachzugeben und einen womöglich nicht komplett ausermittelten Fall zur Anklage zu bringen. Blieben dadurch beim Gericht berechtigte Zweifel an der Schuld des (dann) Angeklagten, wäre dieser freizusprechen. Was dies bedeuten würde, sollte sich dieser Freispruch später als falsch herausstellen, für Familie, Verwandte und Freunde des Tatopfers zumal, mag man sich kaum ausmalen. Man sollte also den EB die notwendige Zeit zugestehen.

Sollte der TV die Tat begangen haben, sollte er in Absprache mit seinem Anwalt umfassend aussagen und gestehen. Ansonsten dreht sich auch hier wieder alles nur um den TV - wenigstens ein einziges Mal sollte derjenige, den man dann 'Täter' nennen dürfte, an die Hinterbliebenen denken. Sie benötigen Klarheit, jede Verzögerung verlängert und verschlimmert ihr Leid.


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05.02.2023 um 18:02
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sollte der TV die Tat begangen haben, sollte er in Absprache mit seinem Anwalt umfassend aussagen und gestehen
@sallomaeander
Glaubst du wirklich, das sein Anwalt ihm dazu raten würde? Ich bezweifel das jedenfalls und glaube, das der Anwalt ihm eher dazu rät zu schweigen.


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05.02.2023 um 18:11
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sollte der TV die Tat begangen haben, sollte er in Absprache mit seinem Anwalt umfassend aussagen und gestehen.
Was hätte er davon? Es ist die Aufgabe der Ermittlungsbehörden, ihm die Tat nachzuweisen, und solange er nicht verurteilt wird, gilt die Unschuldsvermutung. Es ist noch dazu sein gutes Recht, zu schweigen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

05.02.2023 um 18:40
Zitat von TombowTombow schrieb:Was hätte er davon? Es ist die Aufgabe der Ermittlungsbehörden, ihm die Tat nachzuweisen, und solange er nicht verurteilt wird, gilt die Unschuldsvermutung. Es ist noch dazu sein gutes Recht, zu schweigen.
Dass er aussagen und gestehen sollte, falls er es denn gewesen sein sollte, ist meine persönliche Auffassung.

Angenommen, der TV hat die junge Frau umgebracht, dann könnte er wenigstens ein winziges Zeichen dadurch setzen, dass er sich zur Tat stellt und den Eltern, Angehörigen und Freunden Klarheit verschafft. Jede weitere Zeit der Unklarheit, was überhaupt geschehen ist, und des Zweifels, falls man das überhaupt nachvollziehen kann, warum, bedeutet für die Angehörigen des Opfers eine Verlängerung ihres Leids. Das Nichtwissen um die Umstände füllt unsere Psyche oft mit Schreckensbildern auf, die teils noch schlimmer als das real Vorgefallene sind. Ich denke dabei an die Hinterbliebenen des Opfers.

Natürlich ist es sein Recht, zu schweigen - deshalb soll er sich ja mit seinem Anwalt austauschen hinsichtlich eines Geständnisses. Ich verlange nicht, dass sich jemand noch tiefer reinreißt. Darum geht es mir überhaupt nicht.
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Glaubst du wirklich, das sein Anwalt ihm dazu raten würde? Ich bezweifel das jedenfalls und glaube, das der Anwalt ihm eher dazu rät zu schweigen.
Alles richtig. Wir haben es hier aber sehr wahrscheinlich nicht mit einem ausgebufften Kriminellen zu tun, sondern mit einem Heranwachsenden, der etwas unentschuldbar Schlimmes getan haben könnte - warum auch immer.

Sollte es der TV gewesen sein, wird er in maximal zehn, in ganz besonderen Ausnahmefällen, 15 Jahren, vermutlich aus der Haft entlassen werden und müsste sich dann wieder in die Gesellschaft eingliedern. Je früher er davon ablässt, allein an seinen eigenen Vorteil zu denken, desto früher könnte ihm das ggf. gelingen.

Der Anwalt wird ihm übrigens u.U. auch zu einem Geständnis zur rechten Zeit raten, falls der TV schuldig sein sollte. Zu einem Zeitpunkt, wo sich das noch strafmindernd auswirken könnte. Niemandem ist mit einem monatelangen Indizienprozess gedient, falls die Beweislage darauf hinauslaufen sollte. Und strafmindernd wirkt sich ein Geständnis nur dann aus, wenn man nicht nur das gesteht, was ohnehin schon manifest ist.


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07.02.2023 um 13:01
Zitat von KarajanaKarajana schrieb am 30.01.2023:Auch Mordmerkmale wurden festgestellt.
Wo liest du das? Ich habe das anders verstanden.
Ich zitiere deine Quelle
Der Haftbefehl lautet auf Mord. Wieso?

Das ist ein üblicher Vorgang für Strafverfolgungsbehörden. Anhand der Ermittlungen wird dann überprüft, ob Mordmerkmale vorliegen. Das trifft auch auf den in U-Haft-Sitzenden zu – falls dieser der gesuchte Täter ist.
Quelle: https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-schwurgerichtsverfahren-sind-immer-schwierig-harald-baumgaertl-vertritt-den-in-uhaftsitzenden-im-fall-_arid,764820.html

Dass anhand der Ermittlungen überprüft wird ob Mordmerkmale vorliegen trifft auf den in U-Haft-Sitzenden zu.


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