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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.347 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:37
Zitat von WiedergastWiedergast schrieb:nachverurteilenden Schreiben ja jetzt ein Ende gesetzt werden.
Er ist freigesprochen. Thread kann geschlossen werden
Was glaubst du denn, wie es war? Es fehlen nach wie vor nachvollziehbare Alternativen zum Hergang. Ich hätte als Geschworener auch mit nein geantwortet aufgrund der vielen offenen Fragen. Aber trotzdem glaube ich, vom Gefühl her, dass es so war, wie in der Anklage steht.

Davon abgesehen kann ich mir immer noch nicht erklären, wie es mit diesen Indizien zur Anklage kommen konnte.

@fassbinder1925.. könntest du dir vorstellen, dass man es mit so etwas in Deutschland vor Gericht schafft?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:37
Zitat von ChriRiChriRi schrieb:Haftentschädigung gibt es erst, wenn der Freispruch rechtskräftig ist
Wie hoch ist die in Österreich denn ?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:38
Nochmal zum ausgeschlossenen Geschworenen:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Also entweder der hat es wirklich drauf angelegt ausgeschlossen zu werden oder der legt ein absolut chaotisches Verhalten an den Tag.
Also Ersteres wäre bei der Annahme, dass er keine andere Ausrede hatte aus der Verpflichtung rauszukommen, durchaus denkbar.

Und zum Urteil der Geschworenen: Im Zweifel für den Angeklagten und: Entscheidend ist der Gruppenzwang. Wenn sich die Mehrheit nicht aus dem Fenster lehnen will, tuts der Einzelne in der Regel auch nicht.

Viele fühlen sich einfach in der Rolle des Geschworenen Nummer 8, der nicht sagen kann, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist, wohler als in der Rolle des Geschworenen Nummer 3, der die eigenen Probleme auf den Angeklagten projiziert und damit dann schließlich alleine dasteht - zumindest, wenn man nach dem Film "Die 12 Geschworenen" geht.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:38
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ich finde es eher skandalös, dass er so lange in Untersuchungshaft saß.
Ich dachte, von der Staatsanwaltschaft käme während des Prozesses noch irgendein Klopper, der das rechtfertigt, aber das war ja alles mehr als dürftig.
Also übers Urteil kann man ja diskutieren. Aber zu sagen, es wäre ein Skandal seitens der Justiz, dass der Angeklagte in U-Haft saß, finde ich schon eine gewagte Aussage.

Wenn mehrere Gutachten sagen, der Überfall muss vorgetäuscht sein, dann reicht das für einen dringenden Tatverdacht. Zumal wenn noch widersprüchliche Aussagen hinzukommen und ein Motiv da ist. Dass sich die Justiz nicht auf ihn eingeschossen hat, zeigt schon seine späte Festnahme. Selbst sein Verteidiger hat gesagt, dass er Anfangs die Geschichte mit einem Überfall nicht geglaubt hat. Der Rest wird in einer Hauptverhandlung geklärt. Bei einer drohenden Lebenslangen Freiheitsstrafe ist der Fluchtanreiz enorm.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:39
Ja und mich hätte ein Schuldspruch wirklich geschockt. Ich wünsche den Angehörigen und der Familie jedenfalls alles Gute und genug Ruhe um alles verarbeiten zu können.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:40
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:@fassbinder1925.. könntest du dir vorstellen, dass man es mit so etwas in Deutschland vor Gericht schafft?
Was meinst du genau, mit vor Gericht schafft? Dass man ihn Anklagen könnte oder ob er auch dort freigesprochen werden würde?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:41
Zitat von 321meins321meins schrieb:Sehe ich ganz genau so. Damit die Angehörigen erstmal zur Ruhe kommen können. Man sollte auch immer bedenken, das was hier geschrieben wird bleibt für die Ewigkeit. Ehefrau, Tochter und andere Angehörige werden es eventuell mal irgendwann lesen denke ich
Die interessiert doch nicht, was HIER geschrieben wird. Außerdem kann doch hier jeder frei seine Meinung äußern, dafür ist das da. Nur weil jetzt Geschworene ein Urteil fällen, muss man doch nicht reumütig in die Ecke springen. Warum sollte man, nur weil man von etwas anderem überzeugt ist?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:42
Ich bin fast sicher, Berufsrichter hätten ihn aufgrund der Indizien schuldig gesprochen. Ich hab mit vielen Juristen über den Fall gesprochen und bin selbst eine.
Aber Geschworene haben einen anderen Zugang, da gibt's einfach auch die Haltung, der kann es nicht getan haben, der wirkt so nett. Das reicht Laien mitunter, Zweifel zu haben. Oder der ist eh schon gestraft genug gewesen. Und auch dies Überbewertumg angeblicher polizeilicher Ermittlungsversäumnisse.
Aber das ist von der Rechtsordnung gewünscht.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:42
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Was meinst du genau, mit vor Gericht schafft? Dass man ihn Anklagen könnte oder ob er auch dort freigesprochen werden würde?
Dass es überhaupt zur Anklage käme mit der dünnen Indizienlage...


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:43
Zitat von LanzaLanza schrieb:Wie hoch ist die in Österreich denn ?
In einem aktuellen TT Artikel habe ich dazu folgendes gefunden:
Der Betroffene kann darauf bei der Republik Entschädigungen für die ungerechtfertigte Haftzeit und die Verteidigungskosten beantragen. Im Vergleich zu den erlittenen Schäden sind die Kostenabdeckungen in Österreich allerdings gering.

So beträgt die Entschädigung für eine Hafttag aktuell 20 bis 50 Euro. Für die Verteidigungskosten steuert der Staat derzeit noch maximal 10.000 Euro bei. Beim 39-Jährigen dürften diese jedoch wohl bereits im sechsstelligen Bereich liegen. Bei einem Fall in Wien mit 582 Hafttagen vor rechtskräftigem Freispruch bot die Republik kürzlich 14.250 Euro Haftentschädigung und gerade 3714 Euro für die Vertretung. Das Verfahren dauerte über sieben Jahre.
Quelle: https://www.tt.com/artikel/30888355/freispruch-oder-schuldspruch-so-laeuft-der-tag-der-entscheidung-im-fall-leon-ab


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:43
Ich hätte auch auf Freispruch entschieden.
8:0 ist mMn eine Blamage für das österreichische Justizsystem.
Staatsanwalt welcher dem TV vorgehalten hat zu lügen sollte sich bei ihm entschuldigen.
Der Tod von Leon ist somit weiterhin ungeklärt.
Wünsche der Familie alles erdenklich Gute.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:43
Das Urteil ist rechtskräftig. Der Angeklagte darf auf der Stelle nach Hause. Im Saal fließen Tränen, Leons Papa wird von seinen Verwandten, Anwälten und Co. umarmt und gedrückt.
Quelle: https://www.krone.at/3475014

So schauts aus


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:44
Der zitierte Beitrag von Bazengas wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Was willst du mir jetzt hier erklären? Ich kenne die Hinweise.
Der Staatsanwalt hat Anklage erhoben. Er ist davon überzeugt, dass FA schuldig ist. Und ich auch. Punkt


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:44
Zitat von BelvedereBelvedere schrieb:Staatsanwalt welcher dem TV vorgehalten hat zu lügen sollte sich bei ihm entschuldigen.
Wie kommst du darauf? Nur weil die Geschworenen ein Urteil gefällt haben, soll der Staatsanwalt von seiner Überzeugung durch eine Kette von Indizien abweichen. Das wäre ja noch schöner. Das ist doch kein Fähnchen im Wind.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:46
Zitat von klara.verstandklara.verstand schrieb:Ich bin fast sicher, Berufsrichter hätten ihn aufgrund der Indizien schuldig gesprochen. Ich hab mit vielen Juristen über den Fall gesprochen und bin selbst eine.
Und erkennst du als Juristin das Urteil denn an ?
Und auch die Frage in Bezug auf den vorgetäuschten Raubüberfall beantworteten die Geschworenen mit: „0 Mal mit Ja, 8 Mal mit Nein.“
Quelle: https://www.krone.at/3475014
Zitat von warlockwarlock schrieb:viele Fragen offen bleiben.
Ja leider


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:49
Schluss jetzt mit dem Chatmodus, gegenseitigen Anfeindungen und Liveticker-anmutenden Einzeilern. Schreibt bitte gehaltvolle Beiträge, liefert eine Quelle zu euren Behauptungen und haltet eure Wortwahl sachlich.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:49
Das Urteil wundert mich nicht.
Mich persönlich hat der ganze Prozess frustriert in dem Sinne, dass der Fall nicht wirklich aufgeklärt wurde, dass (zumindest was man den Livetickern entnehmen konnte), viele Lücken nicht geschlossen wurden und viele Fragen offen bleiben.

Nun, ich hoffe die Familie lernt mit dem Geschehenen zu leben, was auch immer in der Tatnacht geschehen sein mag.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:51
Also hier steht, dass ein Geschworenenurteil unanfechtbar ist:
Die Berufung gegen ein Urteil eines Geschworenen- oder Schöffengerichts kann

nur gegen die Strafhöhe oder
gegen das Urteil über privatrechtliche Ansprüche
ergriffen werden. Das bedeutet, dass ein Urteil des Schöffen- oder Geschworenengerichtes in der Schuldfrage, d.h. hat der Angeklagte die Tat begangen oder nicht, unanfechtbar ist.
Quelle: https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesetze_und_recht/strafrecht/9/2/Seite.2460510.html#:~:text=die%20Staatsanwaltschaft%20kann%20gegen%20das,Landesgericht%20(%20%E2%86%92%20BMJ%20)%20anzumelden.

Demnach wäre das Urteil ja dann wirklich rechtskräftig.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:51
Laut Kurier ist es noch nicht rechtskräftig:
Der Staatsanwalt gab keine Eklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig. Der 39-Jährige konnte das Gericht aber direkt nach der Verhandlung verlasse, die U-Haft wurde aufgehoben.
Quelle:
https://kurier.at/chronik/oesterreich/mordprozess-fall-leon-tirol/402931349


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

01.08.2024 um 17:52
Der Angeklagte wurde auch vom Vorwurf freigesprochen, eine mit Strafe bedrohte Handlung – den Überfall auf ihn – vorgetäuscht zu haben. Beide Freisprüche fielen einstimmig aus. Die Verkündung des Urteils löste im Gerichtssaal Applaus aus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Quelle:
https://tirol.orf.at/stories/3267422/
Die Geschworenen hielten den Deutschen einstimmig für nicht schuldig, seinen Sohn getötet und einen Raubüberfall vorgetäuscht zu haben. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab
Quelle:
https://liveblog.tt.com/507/fall-leon


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