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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.401 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

26.07.2024 um 23:19
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Die Spur kann da 10 Minuten vor der Tat hingelangt sein (Jause) oder schon Tage und Wochen vor der Tat; sogar nach der Tat, wenn sei vom besten Kumpel eines Feuerwehrmanns stammt, der an der Bergung beteiligt war und den der Kumpel zum Abschied, als er zum Einsatz von der Party abgerufen wurde noch mal kurz gedrückt hat...
Ah Danke dir für deine Ausführungen! Mir war z.B. nicht klar, dass DNA so lange an (in diesem Falle) Kleidung haften kann. Dann ist für mich persönlich damit ein letzter leiser Zweifel ausgeräumt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

26.07.2024 um 23:31
Aufklären muss der Vater rein gar nichts, das heißt aber auch nur, dass er zum Beispiel nicht aussagen muss.
Auch muss der Angeklagte seine Unschuld nicht beweisen, sondern der StA. Aber die StA hat eben einen sehr plausiblen Ablauf und zahlreiche Indizien sprechen dafür, der Angeklagte hat kein Alternativszenario, das schlüssig wäre.
Gegen einen Unfall spricht klar, dass sein Handy im Mistkübel lag, gegen eine Dritttäterschaft zudem die Dauer der Ohnmacht.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 00:24
Zitat von faultierchenfaultierchen schrieb:Danke für die sehr differenzierten Ausführungen. Ich sehe nur ein Problem bei dem beschrieben zweiten Szenario: wie hätte der TV sofort erkennen können, dass der Junge ertrunken ist? Warum hat er keine Suche gestartet/ Notruf gerufen/ Widerbelebungsversuche begonnen? Das macht das zweite Szenario für mich sehr unwahrscheinlich, da alle diese Schritte nachweisbar gewesen wären
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Man könnte denke ich hieraus auch das hier öfter angedachte Ertrinken Leons "aus Versehen" oder aus Unachtsamkeit/Fahrlässigkeit des Vaters erkennen. Dann hätte das Gerät zunächst Bewegung/Schritte des Vaters aufzeichnen müssen, dann eine längere Pause (=Vater schläft auf Bank ein), dann Schritte in schneller Abfolge (Aufwachen und Suche nach dem vermissten Kind, der Vater wird wohl kaum aufgewacht sein und sich gedacht haben, na gut, dann ist er halt weg, dann leg ich mich mal als Überfallofper auf den Weg, sondern wird das Kind zunächst in der näheren Umgebung gesucht haben), dann Ruhe, weil er sich zum Überfallszenario entschieden hat und das Handy im Mistkübel versenkt hat.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich denke, dass der Vater hier den entscheideneden Denkfehler in seiner Tatdurchführung gemacht hat und man anhand der Daten feststellen kann, welches Szenario zum Ablauf der Nacht überhaupt möglich sind und welche sicher ausgeschlossen werden können.

Noch enger dürfte es werden, wenn das Handy nicht nur die reine Anzahl der Schritte aufgezeichnet hat, sondern diese Daten auch noch mit GPS-Daten verknüpft sind, was moderne Handys meiner Meinung nach machen, da bin ich mir aber nicht sicher.
Das sind gute Einwände. Da muss man aber nun beurteilen können, wie zuverlässig und wie genau der sog. Schrittzähler in dem Telefon gewesen ist.

Wir sprechen hier von vermutlich nur recht wenigen Metern Entfernung, ich bezweifle, dass die GPS Daten da ausreichend Klarheit verschaffen. Plausibler ist allerdings die Argumentation, wenn der Vater aus seinem Schlaf aufwacht und sich von der Bank erhebt (die übrigens genau am vermeintlichen Tatort steht, siehe Bild 10), dass er doch erst mal suchend zum Flussufer geht, und einige Meter hin und her, da sollten schon etlicche Schritte zusammenkommen - wenn die app verlässlich ist.

Man wird sehen, ob dazu noch etwas kommt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 09:00
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Erstens ist er das, wenn war er das durchaus, als er noch nur Zeuge war und zweitens ist es doch wohl auch in seinem Interesse als Geschädigter
Es ging mir nur darum aufzuzeigen, dass er nun als Beschuldigter nicht dazu verpflichtet ist für alles eine Erklärung zu geben und jeden etwaigen Irrtum aufzuklären. Aber es stimmt, dass teilweises Schweigen belastend gewertet werden kann.

Was er als Zeuge gesagt hatte und gefragt wurde, weiß ich leider nicht, es scheint nicht ausführlich berichtet zu werden,weil es wohl "nur" in den Akten steht und weder verlesen wird noch ausführlich durch Zeugen thematisiert wird (weil wohl Mündlichkeit im österreichischen Strafprozessrecht nicht so wichtig ist? Oder aber die Prozessberichterstattung ist zu oberflächlich).

Möglicherweise hast du recht, aber dann hast du wohl bessere Quellen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 09:53
Ich möchte nochmal was zum Einschlaf-Ritual bzw. Förderung von Müdigkeit beim Kind beitragen. Es stimmt - jeder, der kleine Kinder hat oder hatte - kennt diese Situationen. Die Systeme des Kindes sollen runterfahren (Schuckeln, gedämpftes Licht, keine interessanten Aktionen, leises Sprechen, Ruhe, langsame Bewegungen......) Aber hier handelt es sich um ein Syngap-Kind mit "Dauerfeuer" im Kopf, was evtl. unter ganz anderen Voraussetzungen einschläft und dann eh nur für kurze Zeit (wofür also dann DIESER Aufwand - für 1 Stunde Ruhe?, das steht doch auch in keinem Verhältnis) Aber gut, da ist nichts so, wie bei einem normalen Kind. Insofern müssen solche aufwändigen Ausflüge erst mal nicht so ungewöhnlich sein. Immerhin hat Leon aber auch genau SO gelernt, wie spannend es nachts ist. Für mich - nebenbei bemerkt - trotzdem auch ein mit hausgemachtes Problem.
Dennoch bleibt die Frage, warum eine Betreuungskraft bei der Beaufsichtigung von Leon Wasser in der Nähe meidet und der TV viele Kilometer fährt, um eben genau an einen solchen Gefahrenort zu kommen mit unangeschnalltem Kind, was im Zweifel blitzartig losläuft..... Das ist mehr als mutig!

Ich wiederhole mich nochmal, weil ich es unschlüssig finde:
Nach wie vor finde ich es seltsam, dass man zwar nach einem Hoodie-Mann (der sich ja eigentlich vom Geschehen entfernte) und einer Hugo-Flasche sucht bzw. nach Hinweisen dazu und wirklich KEINER in der Familie den Appell startet, dass ein Täter (es käme ja auch ein ganz anderer in Frage und nicht nur der Hoodie Mann) sich wohlmöglich meldet , da eine lange Haftstrafe und im weiteren Verlauf Mordanklage droht. Ich würde es doch wenigstens versuchen, wenn ich selbst angeklagt wäre und weiß, dass ich unschuldig bin und an das Gewissen des Täters appellieren.
Ein Räuber hätte es doch vielleicht auf Geld abgesehen, aber doch den Tod eines Kindes nicht gewollt bzw. dies gar nicht wahrgenommen in der Dunkelheit (Buggy=Rollator, von hinten kommend schlecht zu sehen) weil alles schnell ging. Ein Räuber hätte doch jetzt Gewissensbisse und schlaflose Nächte, man könnte es zumindest vermuten in Anbetracht der drohenden Anklage für einen unschuldigen Vater!!! Er könnte sich auch anonym melden mit Täterwissen, was nur er wissen kann - irgendwas! So wäre die Lage neu zu beurteilen. Und oftmals sind solche Aufrufe das Zünglein an der Waage, dass jemand sein Gewissen erleichtern will und diesen Schritt geht - oft auch nach Jahren, weil es belastet. Kein Versuch wert??
ICH würde das auf jeden Fall versuchen, da es nicht schaden kann, im Gegenteil - aber NICHTS, NULL!
Und da der TV nichts in der Hinsicht versucht hat, scheint er zu wissen, dass es diese Person nicht gibt! Das ist meine Schlussfolgerung! Er hat einfach nicht zu Ende gedacht, dass zumindest mich das stutzig macht. Aber dick aufgetragen nach eine Feld-Wald-und Wiesen Hugo-Flasche fahnden, die so nichtig ist, dass sich sicher keiner daran erinnert...... Zumal sie ja dann doch selbst mitgeführt wurde (?) Das alles ist für mich sehr unstimmig.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 10:30
@Malli
Nüchtern betrachtet, wann jemals, hätte sich ein Täter gemeldet, nach einem Suchaufruf, mit direkter Ansprache an sein Gewissen.
Solche Aufrufe kommen in True Crime Dokus regelmäßig vor, besorgte Ehemänner, bitten mutmaßliche Entführer, doch bitte ihre Frau gehen zu lassen oder sich zu stellen, oder wenigstens anonyme Hinweise zu geben .Und am Ende stellt sich meist heraus, es war der Gatte höchstpersönlich.
Es ist ein bisschen zu viel verlangt von den Angehörigen, an einen Täter zu appellieren.
Man stelle sich vor, hier in dem Fall hätte das Ehepaar, auf seiner offiziellen Website an einen ominösen Täter appelliert. Im Umkehrschluss müsste man heute evtl sagen, der hier Angeklagte, hätte quasi nach sich selbst gesucht und den Appel an sich selbst gerichtet.
Das sie überhaupt nach der Flasche und dem Hoodie Mann privat haben suchen lassen, ist schon erstaunlich. Der Angeklagte würde das heute sicher nicht noch mal so machen. Er lässt nach einer Flasche suchen, die er zufällig mit sich führte ? Wie Crazy ist das? Und der bartlose Hoodie Mann? Wer weiß, wen er da als Vorlage im Hinterkopf hatte?
Die Ehefrau war vermutlich im festen Glauben, wir müssen die EB unterstützen darling, wir müssen unsere Reichweite nutzen.
Aber sollte der Angeklagte nun als tatsächlicher Täter schuldig gesprochen werden, wie steht man dann da, mit solchen Aufrufen vorher? Hat er nach sich selbst suchen lassen?
Und wieder wird es die Frau sein, die hier durch die Handlungen ihres Mannes, in einen Konflikt gebracht wird. Einerseits soll dem verstorbenen Kind Gerechtigkeit zugesprochen werden. Andererseits möchte sie dann evtl den Täter so schnell wie möglich, wieder zu Hause haben.
Unvorstellbar in so einem Konflikt zu stecken und das womöglich lebenslänglich.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 10:38
Zitat von MalliMalli schrieb:Aber hier handelt es sich um ein Syngap-Kind mit "Dauerfeuer" im Kopf, was evtl. unter ganz anderen Voraussetzungen einschläft und dann eh nur für kurze Zeit (wofür also dann DIESER Aufwand - für 1 Stunde Ruhe?, das steht doch auch in keinem Verhältnis)
Das mit dem Daurfeuer hatte die Mutter eines Syngap-Jungen ja so in einem Artikel beschrieben, der hier kürzlich verlinkt war. Ich fand das sehr eindrücklich beschrieben. Auch wenn Syngap-Kinder "anders" sind, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es ihnen hilft, einzuschlafen, wenn man zum inneren Dauerfeuer auch noch von außen mit Reizen auf das Hirn feuert, noch dazu mit welchen, die Emotionen wie Freude auslösen, was ja zu Aufgeregtheit führt.

Und wie Du schreibst, das Problem war doch wohl v.a. dass das Kind nicht durchgeschlafen hat, bis zu 20 x pro Nacht aufgewacht ist. Selbst wenn die Buggy-Fahrt in StJohann also zum Einschlafen geführt hätte, wäre der Vater doch nicht mal die 30 km bis nach Hause zurück gekommen, ohne dass Leon mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder aufgewacht wäre.

Aber ich kann eh so einige Aktionen der Eltern nicht nachvollziehen. Z.B. dieses Bemühen um das Abstellen der Kirchenglocken am Morgen, damit das Kind davon nicht geweckt wird und die Empörung darüber, als die Gemeinde das ablehnte. Was hätte man denn damit erreicht: anstatt 20 mal wäre das Kind nur noch 19 mal aufgewacht?

Man muss sich doch dann fragen, ob das wirklich so eine Aufregung und so einen Ärger wert war, der ja emotional durchaus viel Kraft kostet.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 10:38
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Es ist ein bisschen zu viel verlangt von den Angehörigen, an einen Täter zu appellieren.
Nein, warum das?? Wenn ich möchte, dass der Mordvorwurf entkräftet wird und auch selbst (Ehefrau) an einen Raubüberfall glaube, dann ist das fast ein normaler Ablauf. Ich hab ja auch nach dem Hoodie-Mann und der Falsche "gefahndet", warum also nicht ein weitere Aufruf nach einem Täter. Man unterstützt damit ja nicht die EB, sondern will ja tatsächlich selbst aus dem Visier der Ermittlung gelangen.
und True crime heißt ja auch true crime, weil es sich so zugetragen hat - übrigens auch hier in Deutschland bei Entführungen usw.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Und wieder wird es die Frau sein, die hier durch die Handlungen ihres Mannes, in einen Konflikt gebracht wird. Einerseits soll dem verstorbenen Kind Gerechtigkeit zugesprochen werden. Andererseits möchte sie dann evtl den Täter so schnell wie möglich, wieder zu Hause haben.
Ui, damit unterstellst du der Ehefrau ja etwas......ich bin ziemlich überzeugt davon, dass sie an die Unschuld ihres Mannes glaubt. Somit kein Konflikt!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 10:41
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und wie Du schreibst, das Problem war doch wohl v.a. dass das Kind nicht durchgeschlafen hat, bis zu 20 x pro Nacht aufgewacht ist. Selbst wenn die Buggy-Fahrt in StJohann also zum Einschlafen geführt hätte, wäre der Vater doch nicht mal die 30 km bis nach Hause zurück gekommen, ohne dass Leon mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder aufgewacht wäre.
Alles richtig, entkräftet aber nicht die Kuriosität des Ausfluges. Denn dieser hat in den Jahren vorher und Monaten in ähnlicher Form stattgefunden. Wäre es ein einmaliges Ereignis, wäre das ganz klar die Steilvorlage für diesen Prozess gewesen: bewußte Fahrt mit Tötungsabsicht des Kindes. Hier aber bleibt es leider (wenn auch fragwürdiger, genau!!) weitere nächtlicher Ausflug mit dem Kind.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 10:46
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Im Umkehrschluss müsste man heute evtl sagen, der hier Angeklagte, hätte quasi nach sich selbst gesucht und den Appel an sich selbst gerichtet.
Das sie überhaupt nach der Flasche und dem Hoodie Mann privat haben suchen lassen, ist schon erstaunlich. Der Angeklagte würde das heute sicher nicht noch mal so machen. Er lässt nach einer Flasche suchen, die er zufällig mit sich führte ?
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Die Ehefrau war vermutlich im festen Glauben, wir müssen die EB unterstützen darling, wir müssen unsere Reichweite nutzen.
Entweder das war vom Angeklagten initiiert, ser damit die Öffentlichkeit, aber ganz sicher auch die eigene Ehefrau von sich als Täter ablenken wollte. Oder aber es fand auf betreiben der Ehefrau statt, die verzweifelt alles tun wollte, um den schuldigen zu finden, und das konnte der Vater halt schlecht verweigern, ohne dass Fragen aufgekommen wären, warum er die Chance der eigenen SocialMedia-Reichweite nicht nutzen will.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 10:49
Zitat von GrillageGrillage schrieb:calligraphie schrieb:
Im Umkehrschluss müsste man heute evtl sagen, der hier Angeklagte, hätte quasi nach sich selbst gesucht und den Appel an sich selbst gerichtet.
Das sie überhaupt nach der Flasche und dem Hoodie Mann privat haben suchen lassen, ist schon erstaunlich. Der Angeklagte würde das heute sicher nicht noch mal so machen. Er lässt nach einer Flasche suchen, die er zufällig mit sich führte ?
verstehe das beides nicht...... Wir denken, glaub ich, in andere Richtungen

Sicher würde er das machen - er will und muss ja von sich ablenken, um die Raubüberfall-These zu untermauern. Doch einige Schritte fehlen bei einem so mitteilungsfreudigen Paar....


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 11:04
Zitat von MalliMalli schrieb:Insofern müssen solche aufwändigen Ausflüge erst mal nicht so ungewöhnlich sein.
Interessant ist es doch, wie oft der Angeklagte im Jahr 2022 solche nächtlichen Ausflüge getätigt hat! Hat er nur wenige nächtliche Ausflüge unternommen, quasi 1 bzw 4 Wochen vor der geplanten Tat, dann gehe ich davon aus, dass er sich absichern wollte, um hinterher (nach der Tat) sagen zu können, diese Ausflüge gehörten zur Routine und waren normal.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Auch wenn Syngap-Kinder "anders" sind, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es ihnen hilft, einzuschlafen, wenn man zum inneren Dauerfeuer auch noch von außen mit Reizen auf das Hirn feuert, noch dazu mit welchen, die Emotionen wie Freude auslösen, was ja zu Aufgeregtheit führt.
Ja, das glaube ich nämlich auch, anstatt Beruhigung wird eine Aufgeregtheit/Unruhe produziert, was man ja eigentlich vermeiden wollte. Da gibt es bestimmt wirksamere Methoden, die zur Beruhigung beitragen würden, denn ich glaube nicht, dass alle Eltern, deren Kinder das Syngap Syndrom haben, um 3 Uhr nachts aufstehen und Ausflüge/Spaziergänge unternehmen, das kann ich mir absolut nicht vorstellen.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Andererseits möchte sie dann evtl den Täter so schnell wie möglich, wieder zu Hause haben.
Unvorstellbar in so einem Konflikt zu stecken und das womöglich lebenslänglich.
Die Ehefrau glaubt wirklich an die Unschuld ihres Mannes und falls er verurteilt wird, schiebt sie die Schuld auf die Ermittler, die nicht in der Lage waren, den bösen Hoodie Mann oder wen auch immer, ausfindig zu machen, der ihnen das angetan hat. Auch wird sie die Ermittlungsergebnisse anzweifeln und alles in Frage stellen. Das ist für mich jetzt schon glasklar.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 11:31
Zitat von Gast009Gast009 schrieb:Die Ehefrau glaubt wirklich an die Unschuld ihres Mannes und falls er verurteilt wird, schiebt sie die Schuld auf die Ermittler, die nicht in der Lage waren, den bösen Hoodie Mann oder wen auch immer, ausfindig zu machen, der ihnen das angetan hat. Auch wird sie die Ermittlungsergebnisse anzweifeln und alles in Frage stellen. Das ist für mich jetzt schon glasklar.
Ich nehme das auch an. Wie soll man auch sowas ungeheuerliches verstehen....der geliebte Ehemann bringt das eigene Kind um, obwohl er sich bislang immer rührend drum kümmerte. Das ist eigentlich unvorstellbar und jedweder Zweifel wird erfolgreich verdrängt, das ist ein natürlicher Schutzmechanismus.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 11:39
Zitat von Gast009Gast009 schrieb:Ja, das glaube ich nämlich auch, anstatt Beruhigung wird eine Aufgeregtheit/Unruhe produziert, was man ja eigentlich vermeiden wollte. Da gibt es bestimmt wirksamere Methoden, die zur Beruhigung beitragen würden, denn ich glaube nicht, dass alle Eltern, deren Kinder das Syngap Syndrom haben, um 3 Uhr nachts aufstehen und Ausflüge/Spaziergänge unternehmen, das kann ich mir absolut nicht vorstellen.
Ich würde als Laiin sogar meinen, dass man in Leons Zimmer hätte besser versch. CD`s
mit Meeresrauschen, Wasserplätschern, Vogelgesänge & Co. hätte zur Beruhigung abspielen können.
Da hätte man sich so viel einfallen lassen können, auch eine gr. Schaukel,
wo man ihn reinlegen könnte, die sanft hin & her schaukelt.
Eben so konzepiert, dass Leon nicht rausfallen kann und dort hätte auch schlafen können.
Wenn man genau weiß, was dieses Kind liebt, dann könnte man mit wenigem Geld sehr kreativ werden
und es wäre gefahrlos und auch f. d. Eltern entspannter gewesen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 11:55
@Gast009
Das Rauschen des Flusses hat das Kind vielleicht beruhigt. Der Vater wollte vielleicht nur den Buggy schieben ohne Interaktion mit dem Kind. Der Vater musste vielleicht mal raus und wollte sich nicht nur am Bett mit Einschlafritualen quälen. Der Rhythmus der Kindes war vielleicht "1 Stunde Schlaf - 3 Stunden Halli Galli". Es gibt zig Gründe warum er dieses Nachtprogramm durchgezogen haben könnte.

Der Vater hat Leon nicht seit gestern betreut, sondern hatte schon mindestens 1.800 Nächte mit seinem Sohn hinter sich. Mit Sicherheit wurden da schon alle Strategien ausprobiert.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 12:10
Zitat von SabsySabsy schrieb:Ich würde als Laiin sogar meinen, dass man in Leons Zimmer hätte besser versch. CD`s
mit Meeresrauschen, Wasserplätschern, Vogelgesänge & Co. hätte zur Beruhigung abspielen können.
Da hätte man sich so viel einfallen lassen können, auch eine gr. Schaukel,
wo man ihn reinlegen könnte, die sanft hin & her schaukelt.
Danke, genau das waren auch meine Gedanken!
Oder mal "Gaba Relax" ausprobieren, welches den Geist entspannt und beruhigt, da gibt es so viel mehr, was man hätte ausprobieren können, denn ich glaube nicht, dass er wirklich alles ausprobiert hat... Aber wenn jemand im Voraus plant, seinen Sohn auf einem nächtlichen Spaziergang loswerden zu wollen, der ist auch nicht wirklich daran interessiert, viele andere Dinge auszuprobieren, die evtl. wirklich eine Verbesserung gebracht hätten...


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 12:22
Zitat von EmsigEmsig schrieb:Der Rhythmus der Kindes war vielleicht "1 Stunde Schlaf - 3 Stunden Halli Galli"
Hat er nicht auch ausgesagt, dass er Leon zufrieden stellen wollte, da er wusste dass, das mit dem Schlafen wohl nichts mehr werden würde?

Und selbst wenn gehörte es ja, zumindest zusätzlich durch die Mutter bestätigt, doch zur Routine (wenn auch seltener geworden).

Klar kann man es hier nun ein weiteres Indiz Platt reden, aber sich hier anmaßen zu wollen man wüsste was besser gewirkt haben würde, ist doch echt weit ausgeholt.

Egal ob TV nun schuldig oder nicht - ihm nachsagen zu wollen er hätte absolut keine Ahnung gehabt wie er seinen Sohn zum schlafen bringt oder beruhigen kann ist weder zielführend noch angebracht. Denn wie angeführt (schuldig oder nicht) hat er mehr Erfahrung im Umgang mit einem an Syngap erkranktem Kind als wir alle zusammen - gehe ich zumindest doch mal davon aus.

Und Leons Mutter hat die Maßnahmen bestätigt - somit ist alleine die Tatsache des nächtlichen Spaziergangs gar nicht so auffällig, auch wenn es natürlich zur Tat passen würde.


Ich Frage mich aber ob die nächtlichen Spaziergänge in der Regel immer soweit weg waren - wenn dem nicht so wäre, ist das ganze dann hinsichtlich des Ortes doch auffällig.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 12:28
Zitat von EmsigEmsig schrieb:Der Vater hat Leon nicht seit gestern betreut, sondern hatte schon mindestens 1.800 Nächte mit seinem Sohn hinter sich. Mit Sicherheit wurden da schon alle Strategien ausprobiert.
Das ist aber das Problem, schon bei der Erziehung von "normalen" Kindern, dass das was kurzfristig funktioniert, nicht immer langfristig zielführend ist, sondern das ganze Problem noch verschlimmert. Paradebeispiel, das wohl fast allen bekannt ist, ist das Kind an der Kasse, das in der Warteschlange an der Kasse einen Tobsuchtsanfall weil es irgendeinen dort ausgestellten Lutscher, Stickeralbum oder Schnuckelkram haben will. Die einfachste und effektivste Methode das Kind zu beruhigen und damit dei empörten Blicke der anderen Kunden und Verkäufer abzustelelen, ist, ins Regal zu greifen und dem Kind das gewünschte in die ausgestreckte Hand zu drücken. Erfolg: ein strahlendes, vor Zufriedenheit glucksendes Kind.
Mittel-bis langfristifg wird das Problem aber damit einfach nur immer schlimmer.
Das fatale dabei ist, dass man als Eltern ja manchmal selber einfach nicht mehr kann. An mnachen Tagen eben einfach zu erschöpft ist, in Hetze, zu gerädert, um das wieder bis zum Ende durchzuziehen und dann eben doch mal nachgibt. Ich konnte mit meinen Kindern an jeder Kasse stehen, ohne Diskussionen. Aber wehe, die waren einmal mit ihrem Vater, der Oma oder Tante unterwegs und haben bekommen war sie wollten. Danach gab es wieder vier Wochen lang Diskussionen bis hin zu Heulkrämpfe und Wutausbrüchen.

Bei den nächtlichen Fahrten sehe ich es genauso. Diese Eltern waren dauererschöpft. Wenn ein Kind 20 x die Nacht aufwacht, weiß man doch, dass man jetzt wieder 20 Minuten an dessen Bett sitzen wird, dann 20 Minuten im eigenen Bett liegt und wenn man gerade eingeschlafen ist, schon wieder das Geweine hört. 20 x aufzustehen und da träge zu hocken, in dem Wissen, dass dasjetzt den Rest der Nacht so geht, ist sehr viel schlimmer, als 2 Stunden durch die Nacht zu kutschieren. Klingt paradox, ist aber so.
Leon hatte Spaß bei den Ausflügen, gute Laune. Im Bett hätte er die ganze Nacht schlechte Laune gehabt, wäre quengelig gewesen.
Da liegt die Entscheidung nahe, einfach die Sachen zu packen und ihn für Stunden durch die Nacht zu karren.

Das mag kurzfristig wie einer "erprobte Strategie" aussehen, hat aber sicher die Situation aller, und v.a. für Leon verschlimmert. Als junge Eltern bekommst Du bei Schlafstörungen des Kindes immer wieder eingetrichtert, wie wichtig beruhigende Rituale sind, ein fester Rythmus, wie wichtig es ist, selber Ruhe, Gelassenheit und Entspannung aus zustrahlen, auch wenn Du gerade genau das Gegenteil davon fühlst. Wie wichtig Konsequenz und Disziplin sind, damit es gelingt, die Rituale im Leben des Kindes zu verankern.

Leon war natürlich kein "normales" Kind (sorry, wenn ich das immer so formuliere, aber ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken soll, ich streube mich gegen das Wort "behindertes Kind"). Sein Entwicklungsstand entsprach nicht dem eines Kindes in seinem Alter. Das heißt aber nicht, dass er prinzipiell ganz andere, ja sogar konträre Bedürfnisse hatte als Kinder im Allgemeinen. Er hatte Dauerfeuer im Kopf und umso wichtiger wäre es sicher gewesen, ihm räumliche und zeitliche Inseln zu schaffen, in denen das Dauerfeuer nicht noch durch ständige Reize von außen angefeuert wird.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 12:33
Auch nochmal was anderes zum Schlafverhalten.
Ich habe jetzt nochmal andere Fälle durchgesehen und da ist auffällig, dass nicht die Eltern bestimmen, was am Ende passiert, sondern eher vom Kind dazu gedrängt werden. Will heißen: das Kind wacht nach einer Stunde auf oder schläft gar nicht erst ein, ist munter, zeigt auf das, was es will (rausgehen, im Buggy fahren etc.) und da es meine Einwände nicht versteht und verbal dem auch nichts entgegensetzen kann, ist jedweder Einwand zwecklos. Um nicht einen Wutanfall oder lautes Gebrüll zu kassieren, beuge ich mich und fahre los bzw. gebe dem nach, was das Kind will. Man kann diesen Kindern ja seine Einwände nicht deutlich machen. Ein kleines Kind lernt kontinuierlich dazu dem kann man begreiflich machen, was für alle in dem Moment das beste ist - es akzeptiert die Eltern als Autoritätsperson und begreift. Ein Syngap Kind kann das in der Form gar nicht und kann zudem sogar erlernte Dinge wieder vergessen. Ich erinnere daran, dass man stolz war, dass Leon nun mit 6 Jahren auf etwas zeigen konnte, was er wollte.
Und so entsteht natürlich ein Kreislauf, der v.a. für den Elternteil fatal ist, da dieser müde und ausgelaugt ist, und trotzdem die unmöglichsten Klimmzüge nachts unternehmen muss, damit Ruhe einkehrt und auch nicht das ganze Haus wach wird.
Die mangelnde Fähigkeit einzuschlafen und überhaupt mal am Stück zu schlafen und die Wutausbrüche bzw. Aggression sind in der Form zusammen etwas, das ist Dauerbeschuss! Und das nimmt ja kein Ende bzw. wird höchstens noch schlimmer.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

27.07.2024 um 12:41
Insofern für mich: man kann aus dem Aufenthaltsort in der Nacht "nichts wirklich machen" (auch wenn einiges wirklich fragwürdig bleibt, da ich behaupte, es hätte auch spannende Orte in der Nähe gegeben und nicht unbedingt an besagtem Gewässer!!) aber natürlich bleibt, WAS da geschah und das ist und bleibt einfach unglaubwürdig bzw. ist ja auch per Gutachten widerlegt.


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