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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.396 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 16:32
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Also da ist plötzlich Schluss mit hinterfragen und alles ganz genau eruieren und so weiter. Ist ja auch ein bisschen unbequem die eigene Haltung zu reflektieren.
Gegensätzlich zur “Diagnose” Übereltern, finde ich einen anderen Text (wurde bereits mehrfach zitiert), in welchem es für die Eltern bei einer Anfahrt von ca 5h nach Wien unmöglich ist mit beiden Elternteilen anzureisen. Hingegen soll der Arzt aber seine Visite an der Rolltreppe abhalten. Das passt überhaupt nicht zusammen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 17:37
Zitat von MalliMalli schrieb:Mmmh, wie soll man jetzt die letzten Sätze in dem Bericht auffassen?
Fakt ist, dass sie sich wohl mit ihrer Fürsorge und Hinterfragen von anderen stark abgehoben haben. Diesen Level muss man erst mal aufrechterhalten..... Um Kräfte zu sparen, ist es meiner Meinung nach auch mal gut, Dinge einfach so zu akzeptieren und zu "machen" ohne großes Abwägen usw.
Zumal es ansonsten wenig bringt, einen recht großen Aufwand zu betreiben, um Spezialisten für Untersuchung, Diagnose und Therapie aufzusuchen.
Für mich wirkt es insgesamt so, als habe man sich die Aussagen rausgesucht, die die eigene vorgefasste Meinung bestätigten und die Aussagen, die einem nicht in den Kram passten, ziemlich rüde abgekanzelt. Diejenigen waren dann eben zu wenig qualifiziert, hatten zu wenig Einfühlungsvermögen oder haben nicht erkannt was für ein "komplexer Bua mit vielen Baustellen " Leon war. In dem Beitrag ist die Rede, dass man "viel hilfreiche Tipps" bekommen hat, gleichzeitig wird die Diagnose der Ärzte ins lächerliche gezogen und verhöhnt. Dabei macht man so einen intensiven Klinikaufenthalt mit der ganzen Familie sicher nicht, um "hilfreiche Tipps" zu bekommen, sondern eben ärztliche Diagnosen und Therapieanweisungen. Ärztliche Diagnosen und Therapieverordnungen sind doch kein bunter Strauss, aus dem man sich als Laie rauspicken kann, was einem passt.

Ich finde es durchaus bewundernswert, mit wie viel Engagement die Eltern sich um ihr Kind gekümmert haben. Gleichzeitig stört mich extrem dieses öffentliche Bashing und Verurteilen, wenn etwas in ihren Augen nicht optimal lief. Man hat keine Scheu, öffentlich die Kompetenz von Fachleuten in Frage zu stellen und klagt fast im gleichen Atemzug, dass es nicht genug Fachleute gibt. Gemeint ist wohl eher: es gibt nicht genug Fachleute, die mit uns einer Meinung sind...

Es geht mir dabei überhaupt nicht darum, mit dem Finger auf die Eltern zu zeigen. Ich finde aber, dass diese Beiträge auf der Seite Leon&Friends durchaus einen Blick hinter auf das Gefüge in der Familie ermöglichen, was dann offensichtlich letzendlich in dieser Tat geendet hat, wenn sie denn so abgelaufen ist, wie die Ermittler es glauben.

Man beschwert sich öffentlich über nicht genehme Diagnosen, mangelnde Rücksichtnahme und Verständnis von allen Seiten und klagt, wie sehr die Fürsorge für das Kind den Alltag, die Hobbys und das Familienleben auffrisst. Man bekommt dafür Zuspruch, Bestätigung und teilweise sogar Bewunderung von wildfremden Menschen, die 100te Kilometer weit weg sind, die Situation gar nicht im Detail kennen und die Geschichte nur von dieser einen Seite gehört haben. Diese Bestätigung gibt einem die Gewissheit, die Dinge richtig zu sehen und zu machen, im Recht zu sein. Und genau das ist in meine Augen fatal, denn es bestätigt die Eltern im Misstrauen und der Ablehnung gegenüber Ärzten, Pflegekräften, Heilerziehungspflegern und anderem Fachpersonal. Und das wären die einzigen gewesen, die eine Erleichterung und Entlastung in das Leben der Familie hätten bringen können.

Natürlich geben einem die positiven Rückmeldungen und Bestätigungen auch Kraft und mentale Hilfe. Aber letztendlich sind das alles nur virtuelle Bestätigungen, die Menschen meines es ja durchaus gut, aber eine konkrete Entlastung, konkrete Hilfe und schon gar keine realistische Beurteilung leisten sie halt nicht. Und das hat in meinem Augen dann mittelfristig zu einem Gefühl des Alleingelassen-werdens, das man immer mehr aus den Beiträgen der Familie auf der Vereinshomepage herauslesen kann geführt; damit dann zu einem Gefühl, man müsse alles alleine stemmen und zu der massiven Überforderung, und damit auch zum dem schrecklichen Ende geführt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 19:46
@cododerdritte
Das sehe ich sehr ähnlich.
Dieses Verhalten ist häufig anzutreffen.Auch bei Erwachsenen die selbst wegen diverser Erkrankungen und gesundheitlichen Problemen Ärzte aufsuchen und sehr fällt es mir in den letzten Jahren an Familien auf.
Kinder werden als eine Art Projekt gesehen.Dieses muss gestaltet und gefördert werden,nichts soll Zufall sein,alles risikoarm berechnet.
Das wird gerne als Bedürfnisorientiert gewertet.
Betrachtet man die Dinge näher, fragt man sich häufig wessen Bedürfnisse.
Die der Eltern,oder des Kindes?
Kommt ein Kind wirklich mit einem"Nein jetzt gibt es kein Eis" so schlecht zurecht,oder sind es die Eltern wo ein Problem damit haben,den Frust und die Reaktion auszuhalten?

Und was jedem der Kinder hat,oder mit ihnen arbeitet an relativ normalen Entwicklungsstadien begegnet,ist bei Kindern mit Krankheiten,Behinderungen etc. nochmal stärker.
Man wünscht sich zwar Entlastung,aber man will nichts abgeben.
Es soll besser werden,aber ohne gewohnte Änderungen.
Warum? Dafür gibt es viele Gründe.
Vielleicht ist einer,dass man sichh ja ändern müsste die Einstellung zu vielen Dingen und dass die bisherigen "Gesetze" nach denen man gelebt hat nun einer anderen Logik folgen müssen.
Auch mit Unwissenheit leben lernen.

Imperfekt wäre dann das neue Perfekt sein.
Dafür aber mit weniger Druck,der sowieso nicht zu dem Erfolg führt wie eine Sportübung.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:07
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für mich wirkt es insgesamt so, als habe man sich die Aussagen rausgesucht, die die eigene vorgefasste Meinung bestätigten und die Aussagen, die einem nicht in den Kram passten, ziemlich rüde abgekanzelt. Diejenigen waren dann eben zu wenig qualifiziert, hatten zu wenig
Sorry, wenn ich in eine spezielle Klinik gehe um meinen Sohn diagnostizieren zu lassen und da hilfreiche Tipps bekomme, was die Therapie des Kindes angeht, ist das völlig in Ordnung.
Wenn die Ärzte dann aber übergriffig werden und mir unterstellen überfürsorglich zu sein, weil ich mich um ihn kümmere, dann würde auch ich mich darüber beschweren, denn die Ärzte wissen nicht was zu hause los ist und warum ich mich vielleicht mehr kümmere als sie es für richtig halten.
Sie wollten dort Hilfe für Ihren Sohn und nicht sich beurteilen lassen, ob sie überfürsorglich sind oder nicht und auch keine Therapie für sich vorgeschrieben bekommen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:09
@Malli
Man muss sich das andersrum fragen oder beantworten.
Ich denke das macht man so wie man es am besten bewältigen kann und welche Stadien der Trauer gerade am erträglichsten sind.
Sicher gibt es da auch Fälle wo die Trauer in eine Depression übergeht,oder man nichts an sich ranlässt,weil man die Gefühle nie zulassen durfte etc.
Aber ansonsten ist das sehr unterschiedlich.
Und war die Familie vorher sehr darauf bedacht alles zu managen und zu schaffen,so kann es mit der Trauer ähnlich sein.
Und wahrscheinlich springt bei der Mama nachts das Gedankenkarusell an und sie zermartert sich seit dem Sommer den Kopf,was in dieser Nacht passiert Ist.Womöglich schon lange mit dem unguten Gefühl,dass ihr eigener Mann eine verhüllt Seite in sich hat und kein Kapuzenmann.
Die schlimmste Strafe neben einer Haft wird sein,den Blick seiner Frau und der restlichen
Familie niemals zu vergessen.
Diese Schuld wird keine Jahre kennen und trauern wird er ebenso.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:11
@blacklady2309
Das passiert aber auch wenn man es gar nicht beabsichtigt hat so zu werden.Das betrifft sehr viele Eltern von besonderen Kindern,oder chron.Kranken.
Darum ist es auch gut,dass heute mehr wie früher auch auf die restliche Familie geachtet wird.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:18
Zitat von SuppengespenstSuppengespenst schrieb:Das passiert aber auch wenn man es gar nicht beabsichtigt hat so zu werden.Das betrifft sehr viele Eltern von besonderen Kindern,oder chron.Kranken.
Darum ist es auch gut,dass heute mehr wie früher auch auf die restliche Familie geachtet wird.
Da hast du natürlich recht, aber es macht trotzdem einen Unterschied, wie man es rüberbringt.

Würde der Arzt zu mir kommen und sagen:
Ich würde gern mal mit euch reden, kann es sein, dass ihr etwas überfürsorglich seid, so kommt es mir vor, vielleicht solltet ihr es etwas zurückschrauben und euch allen etwas mehr Luft geben oder gibt es vielleicht Gründe, das ihr es so handhabt.

Dann wäre das ok und ich würde mich auf ein Gespräch einlassen

Sagt der Arzt aber:
Ihr seid zu überfürsorglich, macht mal eine Therapie.

Dann ist dies übergriffig und ich mache dicht, weil ich das Gefühl hab, der Arzt will es garnicht wissen, sondern sieht es als Fakt an, ohne mit mir zu sprechen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:19
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:Sorry, wenn ich in eine spezielle Klinik gehe um meinen Sohn diagnostizieren zu lassen und da hilfreiche Tipps bekomme, was die Therapie des Kindes angeht, ist das völlig in Ordnung.
Wenn die Ärzte dann aber übergriffig werden und mir unterstellen überfürsorglich zu sein, weil ich mich um ihn kümmere, dann würde auch ich mich darüber beschweren, denn die Ärzte wissen nicht was zu hause los ist und warum ich mich vielleicht mehr kümmere als sie es für richtig halten.
Sie wollten dort Hilfe für Ihren Sohn und nicht sich beurteilen lassen, ob sie überfürsorglich sind oder nicht und auch keine Therapie für sich vorgeschrieben bekommen.
Wir waren ja nicht dabei. Ich glaube eher - weil Ärzte nun mal oft so ticken, wenn sie das Problem als ganzheitliches Familienproblem sehen UND das ist es ja - dass die Ärzte gemerkt haben, dass sich die Eltern so einfach dauerhaft übernehmen. Schließlich sind sie es, die diese Last tragen müssen die weiteren Jahre. Wenn man da nicht aufpasst, verliert man seine eigenen Bedürfnisse aus den Augen und wird mitunter krank, entzweit sich etc. Das wäre letztendlich auch für das Kind sehr schlecht. Es ist schon richtig, Menschen zu bremsen, wenn man das Gefühl hat, sie würden sich übernehmen. Dass dieser Vorschlag von den Eltern so negativ bewertet wird, kann natürlich daran liegen, wie es rübergebracht worden ist. Kann, muss aber nicht. Es kann auch schlicht daran liegen, dass sie das einfach nicht haben hören wollen. Letztendlich ist dann ja jemand an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert .....


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:19
Die Bearbeitungszeit war vorbei:
Manchmal kommt man weiter,wenn man akzeptiert, dass es nie so sein wird wie man dachte,sich wünschte oder hoffte.Man muss die Messlatte von der man glaubte sie schon anders angelegt zu haben,nochmals verschieben.Den Standpunkt ändern.
Das ist schwer,sehr schwer. Aber oft der einzige Weg


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:22
@Suppengespenst
Hier ist allerdings die Krux, dass da nicht so viel Spiel bezüglich Messlatte ist. Es ist und bleibt eine Mammutaufgabe, die jeden Tag neu bewertet werden muss und jeden Tag eine neue Herausforderung. Da kann man nur zwischendurch mal irgendwie versuchen aufzutanken psychisch und auch physisch. Aber prinzipiell geb ich dir recht, da oft viel Anspannung abfällt, wenn man akzeptiert und annimmt. Das meinte ich ja weiter vor mit "laufen lassen"


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:34
Zitat von MalliMalli schrieb:Ich glaube eher - weil Ärzte nun mal oft so ticken, wenn sie das Problem als ganzheitliches Familienproblem sehen UND das ist es ja - dass die Ärzte gemerkt haben, dass sich die Eltern so einfach dauerhaft übernehmen
Das hatte doch auch die Dame von diesem Verein(?) angedeutet (das Video ist hier auch verlinkt) und dass die Eltern sich aber da, naja... nicht helfen lassen wollten? Ich suche es gern nochmal raus.

Das hier meine ich: https://tvthek.orf.at/profile/Thema/11523190


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 20:46
Im TV kam mal eine Doku,wie es Menschen geht die ihren Partner jung verloren haben.
Das war eine Frau deren Mann bei einem Unfall gestorben ist und ein junger Witwer.
Die beiden haben sich in einer Trauergruppe kennengelernt und verliebt.
Beide hatten Kinder.
Ich fand das schön.Sicher ungewohnt für die Kinder und Familie. Aber (Stief)Eltern die wieder mehr Lebensfreude haben sind doch letztlich auch für die Kinder gut.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 21:14
Zitat von SuppengespenstSuppengespenst schrieb:Manchmal kommt man weiter,wenn man akzeptiert, dass es nie so sein wird wie man dachte,sich wünschte oder hoffte.Man muss die Messlatte von der man glaubte sie schon anders angelegt zu haben,nochmals verschieben.Den Standpunkt ändern.
Das ist schwer,sehr schwer. Aber oft der einzige Weg
Richtig und vielleicht ist das auch genau das, was die Ärzte gesehen haben und ihnen deswegen zu einer Therapie geraten haben. Es bedarf weniger, um schon professionelle Hilfe zu brauchen. Auch Eltern weniger beeinträchtigter kinder oder Angehöriger gehen beispielsweise in Selbsthilfegruppen.


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