Photographer73 schrieb am 12.08.2022:Sollte die MP auf 3 Schuss Salven eingestellt gewesen sein, fände ich das auch schon wieder beachtlich. Das könnte ich bei einem Einsatz gegen Terroristen oä verstehen, aber nicht in dieser Situation.
Das war der Sicherungsmann und man hätte keine MP mitgenommen um damit Einzelfeuer zu schießen.
Und es wäre wahrscheinlich ein Polizist tot oder schwer verletzt, wenn dieser Sicherungsmann nicht eingegriffen hätte.
Du solltest Dir mal das Video weiter vorne Ansehen. Da wird aus allen Perspektiven gezeigt wie so ein Messerangriff in der Praxis ausieht.
Fazit des Lehrfilmes;
1. Hat man weniger als 7 Meter Abstand, kann man einen Messerstich kaum abwehren oder ausweichen. Man kriegt das Messer in den Bauch.
2. Der Angergriffene hat bei gezogener Waffe, eine Sekunde zu eine Entscheidung und Durchführung der Abwehr.
3. Selbst sind die Angreifer, mit der hierzulande verwendeten Munition mit einem einzigen Schuß nicht zu stoppen, es sei denn man träfe genau das Kleinhirn. D.h. der Angreifer, zwar getroffen stürmt aber weiter auf einen zu.
4. Demzufolge gibt der Angegriffene weitere Schüsse ab. Selbst wenn er das ganze Magazin einer Pistole rausballern muß.
5. Keinesfalls ist es möglich für den Angegriffenen gezielt zu schießen, wenn der Angreifer auf ihn zu rennt.
Ihm da nur ins Bein zu zielen, oder gar noch einen Warnschuß abzugeben, ist nicht möglich in so einer Situation.
6. In der Polizeischule wird gelehrt, in so einem Fall in dem das Leben von Beamten akut angergriffen wird nur auf den Körper gezielt wird.
Was viele auch gar nicht bedenken ist, das die eingesetzt MP5 zwischen 800 und 900 Schuß die Minute abgeben kann (Kadenz),
Das bedeutet, einmal den Finger gekrümmt und 5 oder auch 6 Patronen sind abgefeuert auf Dauerfeuer.
Es lohnt sich den Film zu schauen, Da sieht man manches mit andern Augen und die Polizisten werden auch gezeigt wie sie meist sind . Normalbürger, die auch nur ihre Familie wiedersehen wollen.
Was mich wundert ist, das die Pistolensicherung nicht schon vorher eingegriffen hat. Vielleicht hätten die weniger Schaden angerichtet und der Junge würde noch leben.
Das wird sicherlich auch alles ermittelt und fließt in den späteren Untersuchungsbericht ein.
Dienstliche Konsequenzen wird das aber auch nicht haben weil Momentsversagen
Die Eskalation muß sich schnell zugespitzt haben. Und bei dem Einsatz der Dienstwaffe hat im Endeffekt immer der Schütze die Entscheidung nach eigener Beurteilung zu treffen.
emz schrieb:Mein Mitgefühl ist nicht nur bei den Hinterbliebenen des Getöteten, sondern auch bei dem Polizisten, der geschossen hat. Er muss damit weiterleben, einen Menschen getötet zu haben, ganz abgesehen von einer etwaigen Schuldfrage. Auf ihn und seine Familie kommt jetzt eine harte Zeit zu.
Dem kann ich nur zustimmen. Der ist sicher nicht zur Polizei gegangen um Leute umzubringen.
Er hat sicher gehofft, das ihm das in seiner Dienstzeit nie passiert.
Ja gut, als Sicherungsmann mußte er seinen Job machen. Aber Zweifel und Schuldgefühle werden ihn auch plagen. Hat er Vielleicht zu früh geschossen, weil sein Kollege vielleicht hätte ausweichen können, oder einfach nur, ob er die Salve nicht hätte tiefer halten könnnen um nur die Beine zu erwischen.
Dies war sicher einer der Tage, die in seinem Leben lieber nie passiert wären.