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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

1.845 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, Suizid ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 00:43
Zitat von helwahelwa schrieb:Es war auch Lacaci der berichtete, dass der Körper von Evi zerstört worden war, um ihn besser transportieren zu können.
Was ist damit genau gemeint "dass der Körper zerstört worden war, um ihn besser zu transportieren". Wurde der Leichnam etwa für den Transport zerteilt?


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 00:55
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb am 26.05.2022:Seltsam, dass die Schlinge den Nacken einschnürt, und nicht die Kehle. Und dass dabei die "Verschlingung" genau mittig unter dem Kinn zu liegen kommt. Diese Art "rückwärtig" aufhängen habe ich noch nie gesehen!
Habe ich gerade gefunden. Wenn das Opfer wirklich auf diesem Aststumpf gestanden hätte, dann wäre vor ihr der Ast gewesen, an dem sie das Seil befestigt hätte, denn andernfalls hätte sie es nicht befestigen können. Da es offenbar nicht allzu lang war, wird es auch beim sich Fallen lassen vor ihr gewesen sein und es wäre auch vor ihr geblieben und damit wäre dieses "rückwärtige" Aufhängen nachvollziehbar, mehr noch es ist ein Indiz für die "Aststumpftheorie".
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Hat er etwas Genaueres gesagt, was ihn anhand der Bilder (von der Situation?) dazu brachte, seine Meinung zu revidieren?
Das ist das Problem, man müsste genau wissen, was er mit der Obduktion nicht für vereinbar hält. Wenn er einfach nur glaubt, dass man sich so nicht aufhängen kann, kann das durchaus ein fehlerhafter Schluss sein.


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14.06.2022 um 07:51
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was ist damit genau gemeint "dass der Körper zerstört worden war, um ihn besser zu transportieren". Wurde der Leichnam etwa für den Transport zerteilt?
Genau, für den Transport in das Gemrinschaftsgrab. Ich habe das gestern nur kurz am Rande erwähnt, da ich vor ein paar Tagen nach Hören des Podcasts von 2021 dazu geschrieben hatte (siehe unten). Ich wusste da aber nicht, wer es gesagt hatte. Es war Lacaci, der im Podcast ganz leise wurde, und auch so etwas wie "das waren Bestien, die waren ständig betrunken" über die Friedhofsmitarbeiter sagte (ohne Gewähr, da er ganz leise sprach und fast nuschelte). So ausführlich wurde es gestern in der Reportage nicht gesagt, auch die Schaufel wurde nicht erwähnt, wenn ich mich recht erinnere.
Zitat von helwahelwa schrieb am 09.06.2022:In dem bereits zitierten Podcast Crims, La noia de Portbou, von 2021 wurde auch die Frage gestellt, ob man den einbalsamierten Körper nicht im Massengrab hätte finden können. Hätte man wohl können, wenn der Leichnam nicht mit einer Schaufel zerstört worden wäre, das hatte man damals wohl öfter so gemacht, um den Transport zu erleichtern. Der Körper war also nicht mehr auffindbar.
Zitat von helwahelwa schrieb am 09.06.2022:Ja, ich finde es auch ganz schrecklich, wollte es schon kaum schreiben. Im Podcast wurde derjenige, der es erzählte und wohl auch schon öfters gesehen hatte, auch ganz leise, als würde er sich schämen. Ich muss noch mal reinhören, wer genau es gesagt hat.



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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 08:35
Zitat von helwahelwa schrieb:Die Fotos von Evi waren noch in der Entwicklung, während er die Autopsie durchführte, und wurden dann, 4 Tage nachdem er seinen Bericht geschrieben hatte, direkt an den Untersuchungsrichter geschickt. Er hat sie also bis letztes Jahr nicht gesehen. Blutproben hat er nicht entnommen, da es sich ja um einen Suizid ohne besondere Vorkommnisse handelte, wie ihm gesagt wurde.
Nachdem er die Bilder gesehen hat, hält er einen Selbstmord nicht mehr für möglich.
Damit haben wir dann also die Einschätzung des Gerichtsmediziners, dass er auf der Basis aller ihm nun (und damals nicht) vorliegenden Fakten nicht von einem Selbstmord ausgeht. Wenn man nicht spekulieren, sondern Fakten-basiert diskutieren möchte, dann sollte man das dann wohl mal grundsätzlich als zutreffend annehmen. Die Seillänge passt nicht, die Geometrie des möglichen Standpunktes und der Position des Astes finde ich schwer mit der Auffindeposition vereinbar. Spurenlage an den Füßen und Armen passt nicht zu einem Suizid, bei dem sie im Baum herumgeklettert sein muss und zuguterletzt ist das ihr zur Verfügung stehende Zeitfenster für die notwenigen Aktivitäten an einem ihr fremden Ort bei einer Anreise per Zug extrem klein.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 09:05
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Damit haben wir dann also die Einschätzung des Gerichtsmediziners, dass er auf der Basis aller ihm nun (und damals nicht) vorliegenden Fakten nicht von einem Selbstmord ausgeht. Wenn man nicht spekulieren, sondern Fakten-basiert diskutieren möchte, dann sollte man das dann wohl mal grundsätzlich als zutreffend annehmen.
Nein, es ist nur die Meinung des Gerichtsmediziners, es ist kein Fakt. Die damaligen Ermittler haben es anders gesehen, hier steht also Meinung gegen Meinung. Der Rechtsmediziner hat seine Ansicht nur aus Fotos gewinnen können, die er mehr als 30 Jahre später gesehen hat, er war nicht vor Ort.

Aus 2-dimensionalen Fotos auf die Art und Weise zu schließen, wie sich die Frau umgebracht haben könnte, ist sehr schwierig und erfordert ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Das gilt natürlich auch für die Abschätzung der Seillänge, aber ich würde sagen, es passt.

Es fehlen auch vollkommen Theorien, wie das durch ein Drittverschulden möglich gewesen wäre, ohne das man nicht anhand Spuren (z.B. an den Kakteen) das gesehen hätte. Einen Körper so aufzuhängen, ist mit weitaus mehr Schwierigkeiten verbunden, als wenn jemand einfach auf den Aststümpfen steigt und vor sich das Seil um den Ast bindet. Diese Schwierigkeiten sind dann normalerweise - gerade in einer unzugänglcihenm Umgebung - recht deutlich zu sehen.

Hier der Link zum Beitrag von @Freewing, der diese Theorie sehr gut beschreibt:

Beitrag von Freewing (Seite 19)

Zusätzliches Indiz für diese Theorie ist auch das von @Kuno426 erwähnte "rückwärtige" Aufhängen, was bei der Suizid-Theorie in Kombination mit der Aststumpf-Theorie damit zu begründen ist, weil der Ast genau vor dem Opfer war, als es das Seil geschlungen wurde und sich dann hat fallen lassen..

Wer nicht an Suizid glaubt, müsste eigentlich erstmal klar stellen, wie das Genick brechen konnte, ohne dass das der Austopsie aufgefallen wäre. Ein Genickbruch passiert nicht von allein, da sind höhere Kräfte notwendig, welche bei einem Suizid durchaus auftreten können, bei einem "Einhängen" in den Baum jedoch nicht. Das gilt dann natürlich auch für ein entsprechendes Szenario, was dann keine Spuren in der Nähe des Baumes hinterlassen würde, welche nicht den Ermittlern aufgefallen wären. So ist ein Drittverschulden daher nur eine rein theoretische Möglcihkeit.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 09:06
Hallo helwa🙂

Zuerst auch von mir vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
Zitat von helwahelwa schrieb:Etwas ausführlicher waren die Erklärungen des Gerichtsmediziners Lacaci, der seine Meinung revidiert hat und nicht mehr von einem Suizid ausgeht, im Gegensatz zu dem Verantwortlichen der Guardia Civil, für den der Fall erledigt ist und der meint, es sei alles korrekt gelaufen.
Dass der Verantwortliche der Guardia Civil nichts anderes sagt dürfte wohl allen klar sein.....

Alle Achtung vor Gerichtsmediziner Lacaci, der offen zu gibt, dass hier, sagen wir es vorsichtig "nicht optimal ermittelt wurde"........

Dabei einen tiefen Einblick in das gesamte spanische System dieser Zeit gibt.
Zitat von helwahelwa schrieb:Lacaci fand ich sympathisch und auch überzeugend. Er hat erklärt, dass er damals der einzige Gerichtsmediziner für 8 Gerichte war, und dass heute für seinen damaligen Zuständigkeitsbereich 6 Gerichtsmediziner beschäftigt sind. Meistens hatte er also gar keine Zeit vor Ort zu sein. Und wenn er Zeit hatte, dann wollte er es nicht, weil er mit seinem eigenen Wagen privat hätte hinfahren müssen, wohingegen die Herrschaften, ich glaube die Richter sind gemeint, mit dem vom Staat bezahlen Taxi durch die Gegend fuhren. Außerdem war er auf der kurvenreichen Straße nach Portbou beinahe einmal abgestürzt. Auch deshalb wollte er nicht dorthin.
Die Leiche wurde ihm also zum Friedhof von Figueres gebracht, wo damals die Autopsien durchgeführt wurden.
Ich kann mir gut vorstellen wie überfordert er damals war und auch wie frustriert. Dadurch ist Sein Verhalten aus Seiner subjektiven Sicht sicher mehr als nachzuvollziehbar.

Auch wenn es eigentlich keinesfalls sein kann, dass man nur, weil die Richter Taxis bezahlt bekommen, man selbst das eigene Auto nehmen muss und auf der Fahrt nach Portbou einmal schlechte Erfahrungen machte, nun nicht mehr Seine eigentliche Arbeit ordentlich macht, nicht mehr vor Ort geht. .
Zitat von helwahelwa schrieb:Die Fotos von Evi waren noch in der Entwicklung, während er die Autopsie durchführte, und wurden dann, 4 Tage nachdem er seinen Bericht geschrieben hatte, direkt an den Untersuchungsrichter geschickt.
Die nächste Aussage, die beweist, wie perfekt spanische Behörden doch arbeiteten. Auch hier wieder meine Hochachtung für Lacaci und Seine Ehrlichkeit.
Zitat von helwahelwa schrieb:Es war auch Lacaci der berichtete, dass der Körper von Evi zerstört worden war, um ihn besser transportieren zu können.
Erneut meine Hochachtung an den Mann, dass er dies so offen ausspricht.

Insgesamt ist diese Aktion natürlich wohl das Sahnehäubchen auf einer Reihe von Pleiten, Rech und Pannen, oder nennen wir es beim Wort, dem völligen Versagen des spanischen Justizsystems und Behörden in diesem Falle.

Mich schaudert es bei dem Gedanken, wieviele Taten in diesem Land bei solchen Zuständen vielleicht gensuso perfekt geklärt wurden, wieviele Unschuldige dabei wohl ins Gefängnis wanderten und wieviele Täter frei herum spazieren. Vielleicht sind wir in Deutschland auch nur verwöhnt....????

Ich konnte mir allerdings bis heute solche Zustände noch 1990 in einem voll in der EU integrierten Land wie Spanien nicht vorstellen, aber egal.

Zusammengefasst heißt das für mich, die Ursache von Evi's wird ungeklärt bleiben. Damit kann dieser Fall bei den Akten bleiben, wo er eh schon lag und wir getrost unsere Diskussionen darüber einstellen........ Eviva Espagna!!!


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 09:40
Ich höre gerade Lacacis Beitrag zur Autopsie. Es wurde ihm eine junge Frau geliefert, die, wie man ihm sagte, sich an einer Kiefer aufgehängt hatte.
Er schätzt ihr Alter auf 17 - 22 Jahre.
An den Händen findet er die verdickten Hornhautstellen. Diejenige Stelle vom Schreiben und auf den Handflächen unterhalb der Mittelfinger. Letztere, wird ihm erst später von einem andalusischen Kollegen erklärt, wäre typisch für Reiter.
Er findet keine Verletzungen, kein Spuren von Gewalt oder Kampf.
Hände und Füße gepflegt und sauber, perfekt sagt er.
Als Todesursache stellt er fest: Erhängen - Durchtrennung Rückenmarkkanal.
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:nun nicht mehr Seine eigentliche Arbeit ordentlich macht, nicht mehr vor Ort geht.
Das war ja anscheinend eben nicht seine Aufgabe, sonst wäre die Tätigkeit ja bezahlt worden.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 09:44
Zitat von LentoLento schrieb:Nein, es ist nur die Meinung des Gerichtsmediziners, es ist kein Fakt. Die damaligen Ermittler haben es anders gesehen, hier steht also Meinung gegen Meinung. Der Rechtsmediziner hat seine Ansicht nur aus Fotos gewinnen können, die er mehr als 30 Jahre später gesehen hat, er war nicht vor Ort.
Das war ja offenbar häufig gängige Praxis. Willst du damit also alle Einschätzungen der Gerichtsmedizin dort anzweifeln?
Zitat von LentoLento schrieb:Aus 2-dimensionalen Fotos auf die Art und Weise zu schließen, wie sich die Frau umgebracht haben könnte, ist sehr schwierig und erfordert ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.
Unterstellst du, dass er das Vorstellungsvermögen nicht hat während du selbst nichts anderes machst, als dir anhand von 2-dimensionalen Fotos eine Theorie zurechtzulegen?
Zitat von LentoLento schrieb:Es fehlen auch vollkommen Theorien, wie das durch ein Drittverschulden möglich gewesen wäre, ohne das man nicht anhand Spuren (z.B. an den Kakteen) das gesehen hätte.
Och, dazu gäbe es schon mögliche Ansätze. Wobei ich den Punkt mit den Kakteen nicht verstehe!


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14.06.2022 um 09:45
Zitat von helwahelwa schrieb:Ich höre gerade Lacacis Beitrag zur Autopsie.
Nochmals herzlichen Dank! Keine Aussage zum Todeszeitpunkt?


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 10:02
Weiter führt Lacaci in CRIMS aus, dass er sie für eine Nordeuropäerin hielt, weil ihre Haut an den Bikinistellen sehr weiß war. Die Körperstellen, die der Sonne ausgesetzt waren, sahen leicht gerötet aus, als ob sie einen halben Tag oder einen Tag in der Sonne gewesen wäre. Außerdem war sie damals nicht epiliert, was für Spanierinnen damals und heute absolut unüblich war.
Auch wurde ein Teil der Kleidung von Evi nur in Mittel- und Nordeuropa verkauft.

Lacaci selbst hat die Einbalsamierung beim zuständigen Richter beantragt, um eine spätere Identifizierung zu ermöglichen und den Körper für Angehörige aufzubewahren. Außerdem fiel manchmal der Strom aus und die Kühlkammern kühlten dann nicht mehr, sodass eine längere Aufbewahrung in der Kühlkammer nicht möglich war.


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14.06.2022 um 10:14
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Unterstellst du, dass er das Vorstellungsvermögen nicht hat während du selbst nichts anderes machst, als dir anhand von 2-dimensionalen Fotos eine Theorie zurechtzulegen?
Nein, die damaligen Ermittler konnten das vor Ort eben deutlich besser einschätzen. Sie konnten am Objekt untersuchen, ob die Aststümpfe sich geeignet hätten und hatten auch eine entsprechende Voreinschätzung dem Gerichtsmediziner gegeben. Ich kann das auch anhand der Fotos nachvollziehen. Mehr mache ich nicht. Und etwas anderes ist auch nicht bei der Autopsie herausgekommen, mehr noch, die Autopsie hat die Suizid-Theorie weiter bestätigt denn:
Zitat von helwahelwa schrieb:Er findet keine Verletzungen, kein spuren von Gewalt oder Kampf.
Hände und Füße gepflegt und sauber, perfekt sagt er.
Als Todesursache stellt er fest: Erhängen - Durchtrennung Rückenmarkkanal.
Danke, dann gibt es genaugenommen zum Genickbruch keine wirkliche Alternative außer Suizid. Wie gesagt ein Drittverschulden bleibt nur noch eine rein theoretische Möglichkeit.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 10:17
In CRIMS wird auch ein Zeitungsartikel von 2011 gezeigt, in dem steht, dass man mit DNA-Untersuchungen nun 23 unbekannte Tote in Katalonien identifizieren wolle.
Auch la noia de Portbou, deren Körper aber leider zerstört und nicht mehr auffindbar war.
Lacaci wird da etwas sentimental und auch böse, er bezeichnet sie als seine Leiche und dass es ein Unding ist, dass ein ganzer Körper, der gerichtlich aufbewahrt werden sollte, einfach so, ohne jede Genehmigung, verschwinden konnte.


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14.06.2022 um 10:22
Zitat von LentoLento schrieb:Nein, die damaligen Ermittler konnten das vor Ort eben deutlich besser einschätzen. Sie konnten am Objekt untersuchen, ob die Aststümpfe sich geeignet hätten und hatten auch eine entsprechende Voreinschätzung dem Gerichtsmediziner gegeben. Ich kann das auch anhand der Fotos nachvollziehen. Mehr mache ich nicht.
Dass die Ermittler den Job des Gerichtsmediziners übernehmen, ist mir neu. De facto hat er die Bilder erst kürzlich gesehen und kommt dann zu einem völlig anderen Schluss als du. Und das ist durchaus bemerkenswert, denn damit räumt er ja ein, dass er in seiner ersten Einschätzung einen Fehler gemacht hat! Der Mann ist also sicher sehr überzeugt von seiner neuen Beurteilung.
Zitat von LentoLento schrieb:Und etwas anderes ist auch nicht bei der Autopsie herausgekommen, mehr noch, die Autopsie hat die Suizid-Theorie weiter bestätigt denn:

Zitat von helwahelwa schrieb:
Er findet keine Verletzungen, kein spuren von Gewalt oder Kampf.
Hände und Füße gepflegt und sauber, perfekt sagt er.
Als Todesursache stellt er fest: Erhängen - Durchtrennung Rückenmarkkanal.

Danke, dann gibt es genaugenommen zum Genickbruch keine wirkliche Alternative außer Suizid. Wie gesagt ein Drittverschulden bleibt nur noch eine rein theoretische Möglichkeit.
Du ignorierst seine neue Einschätzung auf der Basis aller Informationen! Die besagt das genaue Gegenteil! Und wo steht da, dass es keine Alternative gibt? Ist Drittverschulden ohne Spuren von Gewalt und Kampf undenkbar? Nur zur Erinnerung: Es gab keine Blutuntersuchung...


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14.06.2022 um 10:33
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Du ignorierst seine newue Einschätzung auf der Basis aller Informationen! Und wo steht da, dss es keine Alternative gibt? Ist Drittverschulden ohne Spuren von Gewalt und Kampf undenkbar? Nur zur Erinnerung: Es gab keine Blutuntersuchung...
Für einen Suizid sehe ich mittlerweile keine Alternative. Wie gesagt, zu einem Genickbruch gehört Gewalt dazu. Dass dabei keine Spuren erkannt werden ist für mich nur eine rein theoretische Möglichkeit und da ist ein Irrtum heute eines Gerichtsmediziners deutlich wahrscheinlicher.

Es gibt eben nur zwei Möglichkeiten, entweder haben es damals die Ermittler vor Ort fehlerhaft eingeschätzt UND er hat sich damals sich bei der Autopsie geirrt und Spuren übersehen oder er irrt sich heute. Von der Wahrscheinlichkeit her, dass damals sich die Ermittler geirrt haben UND er dei Autopsie zu schlampig ausgeführt hat, sehe ich einen geringere Wahrscheinlichkeit als für einen heutigen Irrtum. Welche neue Informationen außer den Fotos hat er denn?

Aber ich klinke mich hier jetzt aus, die Diskussion bringt nichts mehr. Es wird mit recht lebensfremd argumentiert (Genickbruch durch Dritte ohne Spuren von Gewalt). Das bringt dann nichts mehr.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 10:51
Zitat von LentoLento schrieb:Für einen Suizid sehe ich mittlerweile keine Alternative. Wie gesagt, zu einem Genickbruch gehört Gewalt dazu. Dass dabei keine Spuren erkannt werden ist für mich nur eine rein theoretische Möglichkeit und da ist ein Irrtum heute eines Gerichtsmediziners deutlich wahrscheinlicher.
Wieso mittlerweile? Und was meinst du mit der theoretischen Möglichkeit, "dass keine Spuren erkannt werden"? Verstehe ich nicht!

Zu einem Genickbruch gehört in der Tat Gewalt. Die Stricklänge von etwa 40 cm ist etwa 3-4 mal kürzer als die in der von mir verlinkten Empfehlung zum Exekutionsvorgehen dargelegt. Wie du darlegst, gab es an ihren Händen und Füssen keine Spuren. Die müsste man aber erwarten, wenn sie an der rauhen Borke der Pinie entlanggescheuert wäre, weil sie in den Baum klettern, das Seil befestigen und dann in die Schlinge steigen musste. War es hingegen kein Selbstmord, kann man diese Fakten durchaus erklären.
Zitat von LentoLento schrieb:Es gibt eben nur zwei Möglichkeiten, entweder haben es damals die Ermittler vor Ort fehlerhaft eingeschätzt UND er hat sich damals sich bei der Autopsie geirrt und Spuren übersehen oder er irrt sich heute.
Er muss sich nicht bei der Autopsie geirrt haben. Die Ermittler haben ihm gesagt, sie gehen von Selbstmord aus, er hat die Bilder damals nicht gezeigt bekommen. Dann hat er die Autopsie gemacht und nichts gefunden, was dem widerspricht. Fehlende Spuren an ihren Extremitäten und evtl. gefundene Spuren z.B. der Schlinge konnte er mangels Bilder und Besuch nicht mit dem Tatort in Verbindung bringen und die Ermittler haben die Auffindesituation evtl gar nicht mit seinen Befunden abgegeglichen, weil nach seiner Aussage sein Befund gleich zum Untersuchungsrichter geschickt wurde, der den Fall damit offenbar gleich zu den Akten legte.
Zitat von LentoLento schrieb:Von der Wahrscheinlichkeit her, dass damals sich die Ermittler geirrt haben UND er dei Autopsie zu schlampig ausgeführt hat, sehe ich einen geringere Wahrscheinlichkeit als für einen heutigen Irrtum. Welche neue Informationen außer den Fotos hat er denn?
Er hat durch sie erstmals den Überblick über den "Tatort" bekommen und kann den mit seinem Befund abgleichen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu seinem Kenntnisstand vor 20 Jahren. Schlampig war, dass er nicht vor Ort war. Dass die Autopsie insgesamt schlampig gewesen wäre, würde ich nicht schreiben, das fände ich ohne entsprechende Belege nicht korrekt.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 11:01
2021 hat dann das Team von Crims versucht, alle Infos zu la noia de Portbou zusammenzutragen, um sie vielleicht doch noch identifizieren zu können. Sie haben mit den Verantwortlichen, die im aktuellen Fernsehbeitrag zu sehen sind, gesprochen und dann 2021 zunächst nur den Podcast gesendet.
Lacaci hat im Rahmen dieser Recherche erst die Fotos gesehen. Und er war richtig sauer, weil er die Fotos damals bei der Autopsie hätte sehen müssen.
Auch wurden wohl die Berichte der Ermittlungsbehörden inkl. Fotos erst bei Gericht vorgelegt, wenn die Todesursache ermittelt war, dass heißt, wenn der Autopsiebericht vorlag.
Am 4. September wurde Evi gefunden, am 6. fand die Autopsie statt und der Autopsiebericht wurde unterzeichnet. Und am 10. waren die Fotos entwickelt und wurden von der Guardia Civil direkt an den Ermittlungsrichter geschickt.
Lacaci glaubt, um sich so erhängen zu können, hatte sie schweben müssen. Es hätte 2 Personen gebraucht, um sie dort aufzuhängen. Ein anderer Gerichtsmediziner, der frühere Kollege von Lacaci, Narcís Bardalet, hält das nicht für möglich, da es sonst Kampfspuren hätte geben müssen.
Lacaci schließt für sich, dass sie völlig ohne Bewusstsein, am schlafen gewesen sein musste, also betäubt war und wohl unter Drogeneinfluss dort aufgehängt wurde. Sie hätte mit den Oberschenkel am Baum hochklettern müssen, aber sie hatte absolut keine Spuren davon. "Es ist mehr als klar, sie wurde dort hingehängt." ist Lacaci überzeugt.
Der Verantwortliche der Guardia Cicil hält es jedoch für einen Suizid, weil nichts gefunden wurde, was das Gegenteil beweisen würde.
Lacaci sagt, dass es ein großer Fehler war, dass er damals nicht nach Portbou gefahren sei. Wäre er vor Ort gewesen, wäre vieles anders gewesen.

Am Ende der Reportage wird noch erklärt, wie der Kontakt mit den Österreicher Journalisten zustande kam und dass das Mädchen identifiziert wurde. Cliffhanger
Dazu mehr im 2. Teil.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 11:10
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Zu einem Genickbruch gehört in der Tat Gewalt. Die Stricklänge von etwa 40 cm ist etwa 3-4 mal kürzer als die in der von mir verlinkten Empfehlung zum Exekutionsvorgehen dargelegt. Wie du darlegst, gab es an ihren Händen und Füssen keine Spuren.
Das Thema hatten wir schon und es hatte @Freewings auch recht gut erklärt. Eine Stricklänge von 40cm bedeutet im "günstigsten Fall" eine Fallhöhe von 80cm. Und Deine Tabelle gilt für das Erhängen und soll auch bei starken Nacken sicherstellen, dass ein Genickbruch erfolgt. Das ist daher nicht vergleichbar.

Du sagtst selber, ein Genickbruch erfordert Gewalt. Dafür hat außer dem Erhängen die Autopsie keinerlei Hinweise gegeben. Es gibt jedenfalls offensichtliche Spuren des Erhängens, das den Genickbruch verursacht haben KANN, andere gibt es nicht. Ohne den Genickbruch wäre es sicher weniger eindeutig.

Wie gesagt, ich glaube nicht an einen Genickbruch ohne dass Spuren bei der Autopsie zu finden wären. Du gehst selber von einer fehlerfreien Autopsie aus. Und damit ist die Diskussion für mich nun endgültig beendet, denn über Diskussionen von rein theoretischen Möglcihkeiten werde ich mich nicht beteiligen, das gibt keinerlei Erkenntnisgewinn.

Die großen Fragen sind andere, wie sie dahin kam, warum, etc.. Aber die werden wir hier nicht beantworten können.


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