Ich möchte nochmals betonen, dass ich weder pro Suizid noch pro Fremdeinwirkung bin. Wenn dann tatächlich eher ein wenig zur Suizidtheorie. Aber es gibt diverse Fragen, die geklärt gehören. Ich hoffe, dass das gründlich erfolgt.
rattich schrieb:Auf den Autopsiefotos sieht man, dass Evi zu Beginn der Obduktion noch das Seil um den Hals trug. Demnach kannte Herr Lacaci schon damals die Seillänge.
Er hatte nur ein Stück vom Seil "auf dem Tisch". Da er ja offenbar keine oder nicht alle Fotos kannte und erhalten hat, ggf nicht einmal die Akte, wissen wir auch nicht, ob er die genaue Seillänge kannte. Er war nicht vor Ort, da die Mittel fehlten.
Justreading schrieb:Die Autopsie erfolgte wie es normal ist - und auf einigen Bildern erkennbar ist - völlig entkleidet. Eine versuchte oder vollzogene Vergewaltigung hinterlässt in 9,5/10 fällen DEUTLICHE spuren am Körper des Opfers. Ich kann mir kein Szenario vorstellen wie dies hätte unentdeckt bleiben sollen.
Es erfolgte aber offenbar keine forensische Autopsie. Denn es wurden weder (Vaginal)Abstriche oder Blutuntersuchen bzw Toxikologie vorgenommen. Laboruntersuchungen fanden keine statt, weil die Mittel fehlten/Überlastung des Labors. Man weiß also auch nicht, wie gründlich diese Obduktion in forensischer Hinsicht auch auf der körperlichen Ebene war.
Meine Vermurung tendiert mittlerweile dahin, dass die Obduktion nur rein der Identifizierung galt, also Fingerabdrücke, Gesundheitszustand, Schwangerschaften, Alter, Herkunft, usw. Ich vermute mittlerweile auch, dass Hr Lacaci damals noch nicht die hinreichende Kompetenz/Qualifikation/Ausbildung für eine forensische Autopsie besaß. Und ggf gab der Rahmen weitere Mittel dafür auch nicht her.
Da keine toxikologische Untersuchung erfolgte, wissen wir auch nicht, inwiefern Evi ggf betäubt oder eingeschränkt abwehrfähig war. Daher muss es diesbezüglich keine größeren Abwehrzeichen geben. Bei einer Vergewaltigung muss man dann auch genau das untersuchen. Ist das erfolgt? Wenn demnach ja nicht einmal Abstriche erfolgten?
Theoretisch könnte sie aber zunächst auch einvernehmlichen Sex gehabt haben und irgendwas wäre später eskaliert, zB bei irgendwelchen Spielen wie Hr Lacaci meinte. Aber dann würde man damit erkennen, dass sie einen Begleiter gehabt haben muss.
(Theoretisch ist auch denkbar, dass Hr Lacaci und die Polizei hierzu mehr Wissen haben, was aber nie veröffentlicht wurde, weil damals mglw nicht als relevant eingeschätzt. Wenn aber 1000 km dazwischen liegen wird es mglw doch ganz plötzlich relevant)
Beides, Vergewaltigung und Sex mit irgendeiner Eskalation, kann aber sowohl für Suizid wie auch für Fremdeinwirkung sprechen.
rattich schrieb:Auch frage ich mich, wie der Gerichtsmediziner damals, als er die Tote vor sich hatte und genau untersuchen konnte, diese Spuren nicht erkannt haben soll, aber jetzt auf Bildern nachträglich als Merkmale eines Tötungsdelikts identifizieren können will.
Wenn er mglw die Qualifikation nicht besaß, nicht genügend Informationen hatte, nicht genügend Mittel zur Verfügung hatte, nicht genügend Zeit hatte, der Auftrag in Richtung Identifikation und nicht in Richtung Mord galt. Aber es gab ja laut Medienberichten auch damals schon Zweifel an der Suizidvariante, sowohl bei Polizei wie bei Lacaci. Man hat sich dann wohl nur dennoch für diese entschieden.
rattich schrieb:Dann wäre diese versuchte Vergewaltigung aber ganz spurlos abgelaufen. Evi war beim Auffinden vollständig bekleidet, und ihre Sachen waren nicht zerrissen oder auch nur verschoben. Auch Blutergüsse vom Festhalten oder entsprechende Verletzungen (Kratzer, Verstauchungen) bzw. Abwehrverletzungen gab es keine.
Wie gesagt, es gab keine toxikologische Untersuchung und wir wissen nicht, inwiefern sie betäubt oder sonstwie beeinträchtigt war. Und vielleicht war der Beginn ja auch noch einvernehmlich oder oder. Denkbar wärs.
rattich schrieb:Meine Vermutung ist, dass sie mit ihrer „alten“ Identität als Evi Rauter aus Lana psychisch gar nicht in der Lage gewesen wäre, eine „Todsünde“ wie Suizid überhaupt zu begehen.
Sollte sie vergewaltigt worden sein oder unter Drogeneinfluss oder Alkohol oder oder irgendwas (zunächst) halbwegs freiwillig mitgemacht haben, wofür sie sich anschließend schämte, wäre das durchaus auch ein Suizidgrund. Es wäre aber auch ein Grund für eine Eskalation einer zwischenmenschlichen Situation.
Es könnte dann aber auch ebenso für eine Entführung oder sonstwas sprechen.
Sollen Medien und Polizei das mal beleuchten und so weit wie möglich mit heutiger Technik und Kompetenz klären.