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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

1.845 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, Suizid ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 16:28
Zitat von trasstrass schrieb:übersetzt mit google translator:
Es bleibt jedoch der Zweifel, dass es sich um Selbstmord handelte, aufgrund der Position des Körpers, nur 40 Zentimeter vom Baum entfernt, und von dem Knoten, der als "professionell" angesehen wird.
Noch einmal ein Wort zu dem Knoten.

Ja, er heißt "Doppelter Ankerstich". Doch diesen Knoten als "professionell" zu bezeichnen, sollte das kein Übersetzbgsfehler sein, bzw. um diesen knüpfen zu können, "nautische Kenntnisse" zu erwarten, dürfte weit über das Ziel hinaus geschossen sein.

Wie mehrfach geschrieben ist dieser Knoten eine ganz einfache Seilschlinge, die allein in Deutschland Millionen von Menschen völlig problemlos hin bekommen. Gelernt haben Ihn über die Jahrzehnte tausende Feuerwehrkräfte und THW - Helfer dazu höchstwahrscheinlich tausende Helfer der Sanitätsorganisationen (sobald Sie dort mit dem Aufgabenbereich Logistik oder Technik zu tun haben). Vermutlich auch abertausende Bundeswehrangehörige.

Wobei ich behaupte, dazu sind unzählige "Zivilisten" mit diesem Knoten vertraut, wenn Sie Ihn auch vielleicht nicht benennen können.

Dafür braucht wirklich kein Mensch einen Segelschein oder nautische Kenntnisse.

Wie schon X mal geschrieben, schaut Euch die Bilder 1 & 2 in der Bildergalerie an.

Sollte der Knoten, der die beiden Seilenden am Ast verband, eine Art Spezialknoten sein, den Evi unverändert übernommen hat, dann, aber auch nur dann, hätte Sie das Seil quasi in den Ast von der Spitze her einfädeln müssen.

Wobei auch aus diesem dann am Baum hängenden "geschlossenen Seilring", bei entsprechender Seillänge, diese Art Schlinge noch völlig problemlos gebildet werden kann.

In diesem konkreten Fall schließe ich dies allerdings aus, und schließe mich der Meinung an, dass Sie dann diese Schlinge beim Hochsteigen bereits am Hals gehabt haben.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 16:48
Zitat von rattichrattich schrieb:Zum Streckenverlauf und zur Dauer der Bahnfahrt hier ein Richtwert von heute:

Die Bahnfahrt, die aktuell für 105 € angeboten wird, geht von Florenz über Mailand und Lyon nach Portbou und dauert 13:39 Stunden.* Diese Werte müssen natürlich nicht denen von damals entsprechen, aber sie liefern zumindest einen Anhaltspunkt. Die Bahnstrecke (und auch andere Reisemöglichkeiten) wird in dem Link unten auch auf einer Karte angezeigt.
Ich sehe da nur den Anhaltspunkt, dass man bei Abfahrt um 10 Uhr (um 9 war sie ja nicht nicht einmal angekleidet) definitiv nicht in 13:39 in Portbou ankommen kann:

Ab Florenz 10:00 An Mailand 11:50
Ab Mailand 15:53 An Lyon 20:29
Ab Lyon 20:26 An Perignan 00:04
Ab Perignan 07:55 An Portbou 08:45
Ergibt eine Reisezeit von 22:45 Stunden!

Und hierbei ist schon geschummelt, dass der Zug in Lyon losfährt bevor der aus Mailand dort eintrifft! Ich hatte es schon geschrieben: Ich bin genau diese Strecke Ende der 80er gefahren. Es war defeinitv nicht möglich, am späteren Vormittag in Florenz loszufahren und dann noch am gleichen Tag anzukommen. Die Verbindungen sind (waren) einfach zu schlecht und die Züge fuhren langsam und waren eigentlich immer verspätet..
Zitat von KieliusKielius schrieb:Neben Depressionen leiden Selbstmörder aber häufig auch an anderen psychiatrischen Erkrankungen, wie die Statistik zeigt. Wer sich selbst umbringt, ist aber in aller Regel psychisch krank. Mit der freien Entscheidung eines gesunden Menschen hat ein Freitod nur selten zu tun.
Von nichts dergleichen haben die Verwandten aber berichtet.

Mir fehlen hier die Argumente für solch einen umständlichen Selbstmord. Warum ein Ort, den sie laut Schwester und Vater überhaupt nicht kannte? Der zudem noch so weit entfernt und extrem umständlich zu erreichen war (heutzutage 3 mal umsteigen, damals nach meiner Erinnerung sogar häufiger)? Warum riskiert sie es, ohne "Tatwaffe" diese Reise anzutreten? Sie kann ja nicht davon ausgehen, dass sie die in der Nacht noch findet und sich dann unentdeckt an einem ihr noch völlig unbkannten Ort richten kann. Wie gelangt sie ohne Kratzer und Schürfwunden in Dunklen an dem steilen Hang voller Kakteen an diesen Baum? Und wie klettert sie ohne derartige Verletzungen an diesem hoch, um dann in die Schlinge zu springen? Wie schafft sie es überhaupt, die so (40 cm?) kurze Schlinge am Ast zu befestigen und über ihren Kopf zu ziehen?

Zu letztem Punkt noch einmal der Link zu einem Film mit unverpixelten Aufnahmen gleich am Anfang (WARNUNG!): https://www.atv.at/tv/ungeloest-cold-case-austria/staffel-02/episode-06/staffel-2-folge-6-das-erhaengte-maedchen

Bei Sekunde 2 gibt es eine Aufnahme von der Seite, in der man sieht, wie kruz das Seil ist. Es muss zunächst um den Ast geknotet worden sein. Danach dann muss sie den Kopf unter dem Ast hindurch in die Schlinge gesteckt haben. Dafür müsste sie sich am Ast hochgezogen und festgehalten haben. Die "Fallhöhe" kann dann nur wenige cm betragen haben. Kann man sich bei so einer geringen Fallhöhe überhaupt das Genick brechen? Erscheint mir auch irgendwie sonderbar, dass die junge Frau aus dem Klimmzug heraus so etwas vollbracht haben soll - im Dunklen, am Hang, und das alles, wie hier mehrfach geschrieben, ohne Kratzspuren!


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 17:17
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ergibt eine Reisezeit von 22:45 Stunden!
Mit der Angabe 13:39 Stunden ist wohl die reine Fahrtzeit gemeint, also die Zeit, in der der Zug in Bewegung ist (ich habe es jetzt nicht exakt nachgerechnet). Die Zwischenaufenthalte in den einzelnen Stationen bis zur Weiterfahrt sind nicht mit eingerechnet. Man muss auch bedenken, dass der Zug heute einen großen Umweg nach Norden über Lyon nimmt.

Wenn Evi damals angenommen um 10 Uhr in Florenz losfuhr und am nächsten Morgen um 5:45 Uhr in Portbou ankam, wären das ca. 20 Stunden. Die Fahrtstrecke war damals ja eine andere. Das könnte doch hinkommen.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 17:28
Zitat von rattichrattich schrieb:Wenn Evi damals angenommen um 10 Uhr in Florenz losfuhr und am nächsten Morgen um 5:45 Uhr in Portbou ankam, wären das ca. 20 Stunden. Die Fahrtstrecke war damals ja eine andere. Das könnte doch hinkommen.
Die Fahrstrecke war nicht wesentlich anders. Aber OK, nehmen wir mal an, das sie um 5:45 am Bahnhof ankam. Etwas über eine Stunde später wird sie am Baum hängend entdeckt und hat in der Zeit noch den ihr unbekannten Ort erkundet, um ein Seil und die Pinie zu finden, ist in unwegsamen Gelände und dem Baum herumgeklettert, um sich dann zu richten. Ein echt strammes Programm vor Ort nach der eher gemächlichen 20 stündigen Anfahrt! Nicht unmöglich, mir kommts aber sehr unwahrscheinlich vor.
Ebenso verstehe ich nicht, wie sie es hinbekommen hat, ohne Kratzer oben am Baum das Seil festzubinden, die Schlinge zu legen, den Kopf durchzustrecken und sich dann mit ein paar cm Fallstrecke das Genick zu brechen. Und das alles mit einer Hand weil sie sich ja am Baum festhalten musste? Wie soll sie das geschafft haben?


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 17:35
Es gibt Ausnahmen, aber Klimmzüge sind für Frauen nicht die leichteste Übung.
Kann sie nicht doch auf den Ästen gestanden haben?


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 17:40
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ein echt strammes Programm vor Ort nach der eher gemächlichen 20 stündigen Anfahrt! Nicht unmöglich, mir kommts aber sehr unwahrscheinlich vor.
Vielleicht erfahren wir aus den beiden katalanischen Dokus (die erste wird heute Abend gesendet) mehr darüber, auch von Evis Schwester. (Evtl. kann ja jemand den Inhalt für uns zusammenfassen?)
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Wie soll sie das geschafft haben?
Ich nehme an, dass Deine Fragen nicht (nur) an mich persönlich gerichtet sind, aber wie ich mir das alles vorstelle, habe ich (und natürlich auch andere User) schon im Thread erläutert. Bitte um Verständnis, dass ich das nicht alles nochmal wiederholen kann. Bei Interesse bitte einfach nachlesen.


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13.06.2022 um 17:54
Zitat von rattichrattich schrieb:Bitte um Verständnis, dass ich das nicht alles nochmal wiederholen kann. Bei Interesse bitte einfach nachlesen.
Habe ich gemacht. Überzeugt haben mich die Erklärungsversuche nicht. Daher war die Frage auch nicht an dich gerichtet, sondern eher rhetorisch.


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13.06.2022 um 18:05
Zitat von rattichrattich schrieb:und am nächsten Morgen um 5:45 Uhr in Portbou
Ankunft war 5.15 h. (un quart de sis)


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13.06.2022 um 18:24
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ebenso verstehe ich nicht, wie sie es hinbekommen hat, ohne Kratzer oben am Baum das Seil festzubinden, die Schlinge zu legen, den Kopf durchzustrecken und sich dann mit ein paar cm Fallstrecke das Genick zu brechen. Und das alles mit einer Hand weil sie sich ja am Baum festhalten musste? Wie soll sie das geschafft haben?
Zitat von ThordisThordis schrieb:Kann sie nicht doch auf den Ästen gestanden haben?
Offenbar hatte sie ja weder entsprechende Zeichen an den Armen, trotz kurzärmeligem Shirt, und auch nicht an den Füßen, obwohl sie dann barfuß auf den Stamm/die Absätze der Äste geklettert und gestanden sein muss. ggf sogar ein Bein etwas um den Stamm gelegt haben muss, um mehr Halt zu bekommen.


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13.06.2022 um 18:35
Zitat von ThordisThordis schrieb:Es gibt Ausnahmen, aber Klimmzüge sind für Frauen nicht die leichteste Übung.
Kann sie nicht doch auf den Ästen gestanden haben?
Sicher "kann" sie auf den Ästen gestanden haben. Klimmzüge wären auch nicht notwendig gewesen.

Ich wundere mich eher über den Gerichtsmediziner in dieser Doku. Hat er sich den Stamm von dem Bild aus dem Beitrag von Freewing Beitrag von Freewing (Seite 11) überhaupt richtig angesehen? Und wenn nicht, muss man sich schon fragen, ob er sich überhaupt ausreichend mit dem Fall beschäftigt hat. Solche Dokus sollte man immer kritisch betrachten, die sind häufig recht reißerisch gehalten, ein Verbrechen ist natürlich immer interessanter als ein Selbstmord.

xlqr5dbrb712 Leiche Baum 3 2

Hätte sie auf diesen Ästen gestanden, dann würde die Fallhöhe rund 80cm betragen, passend zum vorliegenden Genickbruch. Klar kann der zufällig anderweitig erfolgt sein, aber wäre dann schon nicht mehr sooo wahrschweinlich. Ich denke, so aus der Luft gegriffen wird die Suizid-Theorie auch nicht sein.

Sie hätte dort auch nicht den Stamm "umklammern" müssen, sie hätte sich mit dem Oberkörper eher nur anlehnen (Rinde ist immer sehr rauh, da rutscht man nicht weg) und dann die Schlinge über den Kopf ziehen müssen. Wie gesagt, ich wundere mich über die Darstellungsweise des Gerichtsmediziners in der Doku. Schürfungen wären an den Armen vermutlich nicht notwendig gewesen.

Aber sicher hätte man dann Spuren an den Fußsohlen sehen müssen. Die Frage ist jedoch, sind die auch mit Sicherheit ausreichend in die Autopsie einbezogen worden?

@OdinAndy genau. Der Knoten taugt nicht als Indiz für ein Verbrechen.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Warum riskiert sie es, ohne "Tatwaffe" diese Reise anzutreten? Sie kann ja nicht davon ausgehen, dass sie die in der Nacht noch findet und sich dann unentdeckt an einem ihr noch völlig unbkannten Ort richten kann.
Diese Frage stellt sich nicht. Sollte es wirklich Suizid sein, einen Termin hatte das Opfer sicher nicht. Hätte sie erst später etwas passendes gefunden, wäre der Suizid erst später erfolgt oder vieleicht auch gar nicht.


Natürlich gibt es viele Fragen, die dieser Fall aufwirft, die wird man heute kaum mehr beantworten können.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 18:55
Zitat von LentoLento schrieb:Hätte sie auf diesen Ästen gestanden, dann würde die Fallhöhe rund 80cm betragen, passend zum vorliegenden Genickbruch.
Das Seil ist niemals 80 cm lang. Die Oberseite des Kopfes (nicht nach unten geneigt) ist praktisch unmittelbar unterhalb des Astes.
Zitat von LentoLento schrieb:Sie hätte dort auch nicht den Stamm "umklammern" müssen, sie hätte sich mit dem Oberkörper eher nur anlehnen (Rinde ist immer sehr rauh, da rutscht man nicht weg)
Na, und weil sie so rau ist, hätte sie dann ja entsprechende Kratzspuren an den Füssen gehabt, denn sie wäre ja in jedem Fall barfuss im Baum herumgeklettert. Und auf diesen Ast müsste sie ja auch irgendwie gestiegen und sich dabei am Stamm festgeklammert haben.

Meine eigenen Klettererfahrungen in Pinien sind übrigens von recht klebrig-harzigen Erinnerungen geprägt. An Füssen, Händen, Kleidung wären dann ja bei den notwendigen Aktionen für die Befestigung des Seiles und den Suizid zu erwarten. Gab es dazu irgendwelche Befunde im Bericht der Gerichtsmedizin?


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 19:03
Am linken Ellenbogen sind Schmutzflecken oder Blutergüsse erkennbar.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 19:04
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Das Seil ist niemals 80 cm lang. Die Oberseite des Kopfes (nicht nach unten geneigt) ist praktisch unmittelbar unterhalb des Astes.
Das Seil muss nicht 80cm lang sein. es reichen 40cm und so lang wird es schon sein. Ab 2:38 der Doku sieht man die Länge, ich würde schon 40-50cm schätzen.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Na, und weil sie so rau ist, hätte sie dann ja entsprechende Kratzspuren an den Füssen gehabt, denn sie wäre ja in jedem Fall barfuss im Baum herumgeklettert. Und auf diesen Ast müsste sie ja auch irgendwie gestiegen und sich dabei am Stamm festgeklammert haben.
Wie gesagt, dass mit den Füßen ist die Frage, aber wenn man das Bild ansieht, kann man mit dem Fuß erst in die Astgabel steigen und dann mit dem anderen Fuß auf den abgeschnittenen Ast (das ist fast schon einen Leiter). Nein, dazu muss man sich nicht festklammern, da reicht ein seitliches Abstützen mit der Handfläche. Für mich besteht die Frage, hat die Autopsie wirklich ausreichend die Fußsohlen betrachtet. Ohne Akteneinsicht weiß man es nicht. das was der Gerichtsmediziner jedenfalls in der Doku sagt, stimmt zum Großteil einfach nicht. Und dann muss man sich immer fragen, wie weit hat er sich mit dem Fall überhaupt befasst


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 19:22
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Am linken Ellenbogen sind Schmutzflecken oder Blutergüsse erkennbar.
Was soll mir das sagen?

Falls ein Suizid vorliegt:

Wenn sie diesen Ast als Stehhilfe genutzt hat, wird sie sich schon mit der linken Körperhälfte abgestützt haben, sonst hätte sie nach hinten greifen müssen, was natürlich nicht der Fall gewesen sein dürfte. Dabei kann es zu dem Bluterguss und Verschmutzung gekommen sein. Wenn das dann so war, wird sich der Körper nach dem Erhängen noch um 180° gedreht haben, weil das Seil etwas verdrillt war.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 19:29
Zitat von LentoLento schrieb:Das Seil muss nicht 80cm lang sein. es reichen 40cm und so lang wird es schon sein. Ab 2:38 der Doku sieht man die Länge, ich würde schon 40-50cm schätzen.
Sie klettert ohne Schürfwunden und Verharzungen an Füssen und Händen auf die Äste, bindet das Seil am Ast fest, macht den Schlingenknoten, steckt den Kopf durch (Ast ist dann etwa auf Schlüsselbein/Halshöhe, lässt sich in die Schlinge fallen - allerdings irgendwie schräg, denn sie streift dabei nicht den Ast mit ihrem Kopf (keine Spuren) und bricht sich dann dadurch das Genick? Hier mal eine Aufstellung für die Fallhöhe, die den Genickbruch verursacht:

Wikipedia: Official Table of Drops

Bei 70 Kg Gewicht ist das eine Seillänge, die die in diesem Fall sehr deutlich übersteigt...
Zitat von LentoLento schrieb:Was soll mir das sagen?
Was es dir sagen soll? Na, dass am linken Ellenborgen Schmutzflecken oder Blutergüsse vorhanden sind.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

13.06.2022 um 20:28
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Sie klettert ohne Schürfwunden und Verharzungen an Füssen und Händen auf die Äste, bindet das Seil am Ast fest, macht den Schlingenknoten, steckt den Kopf durch (Ast ist dann etwa auf Schlüsselbein/Halshöhe, lässt sich in die Schlinge fallen - allerdings irgendwie schräg, denn sie streift dabei nicht den Ast mit ihrem Kopf (keine Spuren) und bricht sich dann dadurch das Genick? Hier mal eine Aufstellung für die Fallhöhe, die den Genickbruch verursacht:
So wie es aussieht, wäre der Ast, an dem sie hing, schräg vor ihr gewesen. D.h., sie wäre automatisch schräg gefallen und hätte daher nicht den Ast gestreift. Ein Baum ist ja kein zweidimensionales Objekt. Wenn da unten so gut wie keine Äste sind, gibt es auch nichts, wo man hätte langstreifen können.

Deine Tabelle bringt nichts, dort sind nur die Längen, für die es 100%ig sicher gestellt sein muss, dass bei der Hinrichtung auch das Genick bricht, damit der Hingerichtete nicht einem längeren Erstickungstot ausgesetzt sind.


Man sollte nicht immer gleich davon ausgehen, dass die ursprünglichen Ermittler vollkommen aus der Luft gegriffen auf einen Suizid geschlossen haben. Die kennen normalerweise viel besser die Örtlichkeiten und man kann das meist besser beurteilen als mehr als 30 Jahre später. Leider werden dann die Gründe für diese Annahme nicht immer ausreichend dokumentiert.

Wie gesagt, der Gerichtsmediziner der Doku zeigt, dass er von den Örtlichkeiten wenig Ahnung hat. Und dann will er es besser wissen? Vermessen.

Das sagt natürlich nicht automatisch, dass die Ermittler damals wirklich Recht hatten, aber es gibt eben schon Indizien, welche mit einem Suizid durchaus vereinbar sind.

Und wenn der Genickbruch anders verursacht wurde, dann hätte es eben ganz andere Spuren noch geben müssen. Also wie soll das dann abgelaufen sein?


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13.06.2022 um 22:01
PS: Ich habe noch etwas über meine letzte Frage an @Kaietan nachgedacht.

Denn Genickbruch ist nicht gleich Genickbruch, da muss man sicher differenzieren.


Man kann doch an einem Suiziid kaum zweifeln. Das Genick war gebrochen und wenn das Genick beim Suizid gebrochen war, dann wird man das doch mit hoher Sicherheit festgestellt haben. Denn nur dann treten Zugkräfte auf die Halswirbel nur in Längsrichtung auf. Das wird sicher zu einem charakteristischem Bruchbild führen. Bei Genickbrüchen bei Unfällen, Verbrechen o.ä. wird es doch meist zu Stauchungen, Torsionen oder Scherkräften kommen, die dann sicher ein ganz anders Bruchbild ergeben.

Ob derjenige, welcher die Obduktion gemacht hat, dann noch haargenau die Fußsohlen ansieht, waage ich zu beweifeln.

Auch die Stelle selber widerspricht aus meiner Sicht keinem Suizid.

Die einzige Frage bleibt, wie und warum sie dort hin gekommen ist und was die Gründe waren. Aber das wird man kaum mehr beantworten können.


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13.06.2022 um 22:24
Zitat von LentoLento schrieb:Die einzige Frage bleibt, wie und warum sie dort hin gekommen ist und was die Gründe waren.
Ich glaube, man darf die Sache nicht von hinten betrachten. Es kann doch sein, dass sie suizidal in welchem Grad auch immer war und möglichst schnell möglichst weit von Florenz weg wollte. Das heißt aber nicht, dass sie in Florenz am Küchentisch saß und sich überlegt hat, wie sie schnellstmöglich nach Portbou kommt, sondern aus irgendeinem Grund hat sich eine spontane Mitfahrgelegenheit oder günstige Zugverbindung ergeben, die nach Portbou ging. Wäre die MFG oder der Zug nach Bilbao gegangen, würden wir jetzt hier sitzen und rätseln, warum in aller Welt sie nach Bilbao gefahren ist. Das gleich gilt für das Seil. Hätte sie es nicht gefunden und sich einen halben Tag später am Meer die Pulsadern aufgeschnitten, würden wir uns fragen, warum sie sich um die Mittagszeit die Pulsadern aufschneidet und überhaupt, ob sie das selbst war und das nicht doch ein anderer gemacht hat.
Die weite Fahrt ist für mich noch einer der nachvollziehbarsten Umstände.


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13.06.2022 um 23:43
So, ich habe gerade den 1. Teil von CRIMS gesehen, leider hatte ich genau, als es zum Thema der Autopsie kam, technische Probleme. Ich versuche morgen noch mal, ob ich den fehlenden Teil sehen kann.
ES GIBT ERSTMAL NICHTS NEUES. Das allermeiste ist genau dasselbe wie aus dem Crims-Podcast von 2021, nur, dass man natürlich alle Personen sehen konnte, die gesprochen haben.
Etwas ausführlicher waren die Erklärungen des Gerichtsmediziners Lacaci, der seine Meinung revidiert hat und nicht mehr von einem Suizid ausgeht, im Gegensatz zu dem Verantwortlichen der Guardia Civil, für den der Fall erledigt ist und der meint, es sei alles korrekt gelaufen.

Lacaci fand ich sympathisch und auch überzeugend. Er hat erklärt, dass er damals der einzige Gerichtsmediziner für 8 Gerichte war, und dass heute für seinen damaligen Zuständigkeitsbereich 6 Gerichtsmediziner beschäftigt sind. Meistens hatte er also gar keine Zeit vor Ort zu sein. Und wenn er Zeit hatte, dann wollte er es nicht, weil er mit seinem eigenen Wagen privat hätte hinfahren müssen, wohingegen die Herrschaften, ich glaube die Richter sind gemeint, mit dem vom Staat bezahlen Taxi durch die Gegend fuhren. Außerdem war er auf der kurvenreichen Straße nach Portbou beinahe einmal abgestürzt. Auch deshalb wollte er nicht dorthin.
Die Leiche wurde ihm also zum Friedhof von Figueres gebracht, wo damals die Autopsien durchgeführt wurden.
(Zur Autopsie fehlt mir ein Teil, versuche morgen nochmal.)
Die Fotos von Evi waren noch in der Entwicklung, während er die Autopsie durchführte, und wurden dann, 4 Tage nachdem er seinen Bericht geschrieben hatte, direkt an den Untersuchungsrichter geschickt. Er hat sie also bis letztes Jahr nicht gesehen. Blutproben hat er nicht entnommen, da es sich ja um einen Suizid ohne besondere Vorkommnisse handelte, wie ihm gesagt wurde.
Nachdem er die Bilder gesehen hat, hält er einen Selbstmord nicht mehr für möglich.
Es war auch Lacaci der berichtete, dass der Körper von Evi zerstört worden war, um ihn besser transportieren zu können.

Wenn mir noch etwas einfällt, berichte ich.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

14.06.2022 um 00:32
Vielen Dank für deinen Bericht @helwa
Hat er etwas Genaueres gesagt, was ihn anhand der Bilder (von der Situation?) dazu brachte, seine Meinung zu revidieren?


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