Tritonus schrieb:Du hast jetzt über die Knoten und die verschiedenen Arten des Sterbens durch Erhängen geschrieben, aber wie stellst du es dir konkret vor, wie es bei Evi war? Wie genau ist das Aufhängen deiner Meinung nach vonstatten gegangen, wie haben die Leute das mit ihr gemacht und vor allem warum?
Hallo Tritonus!🙂
Vorab. Ich kenne diesen Knoten aus der Praxis bei der Feuerwehr, habe diese Art Knoten schon etliche Male gestochen oder auch gelegt. Da weis man, wie so ein Knoten funktioniert und was man damit machen kann.
Dazu wurden wir mehr als einmal belehrt, diese Art Knoten, genauso wie den Zimmermannsstich, keinesfalls, höchstens im absolut äußersten Notfall, wenn wirklich gar keine Chance mehr besteht, Ihr einen ordentlichen Rettungsknoten zu binden, einer Person, die nur durch auf- oder abheilen gerettet werden kann, nur wenn diese sich in unmittelbarer Lebensgefahr befindet, bei Ihrer vermeintlichen Rettung, anzulegen.
Das weil diese beiden Knoten sich "unter Zug" (Zugbelastung) immer fester zuziehen und dadurch dem zu Rettenden schwere innere Verletzungen zu fügen könnten. Wobei hier ein solches Anwenden am Oberkörper, also dem Brustbereich, unterhalb der Arme, erfolgt wäre
Da kann man sich dann doch recht gut vorstellen, wie ein solcher Knoten am Hals wirkt.
Da bei Evi die Verletzungen die dabei zwangsläufig entstehen müssen, ich denke dabei auch ganz besonders an die Verletzungen während der "Zappelphase", vollkommen fehlen, halte ich ein Erhängen einer lebenden Evi mit diesem Knoten für unmöglich.
Da ich aus dem, was ich heraus lesen konnte (ich kann leider mit meinem Smartphone manche Dokumente/Links einfach nicht öffnen, keine Ahnung warum,) auch noch weis, dass Evi höchstwahrscheinlich durch Genickbruch starb,
habe ich mir erlaubt, da ich vor einigen Jahren einmal ein Buch zum Thema Hinrichtungsarten las, einfach einmal mit zu erwähnen, wie das von statten gehen müsste, dass beim Erhängen ein Knickbruch entsteht.
Somit folgere ich daraus, dass dieser Genickbruch vor dem Erhängennpassiert sein muss. Ob durch einen Unfall, eine unglückliche Situation oder gar bewusst herbei geführt, vermag ich nicht zu beurteilen.
Damit bleibt für mich nur die Möglichkeit, dass man Evi nach Ihrem eigentlichen Tod, dann dort in den Baum hängte, was wiederum mit grosser Wahrscheinlichkeit nur von zwei Personen erledigt werden konnte.
Das das bis hier her schon verrückt klingt, ist auch mir klar, erscheint mir aber als logisch richtige Folgerung, an Hand der bekannten Informationen.
Weitere Theorien hatte ich bis her mir nicht wirklich überlegt. Um Dir aber die Antwort nicht schuldig bleiben zu müssen, habe ich mal versucht diese Geschichte weiter zu denken.
Über den Rest kann ich naturgemäß nur Spekulieren, das dürfte jedem klar sein.
Wenn man voraussetzt, dass Evi durch Genickbruch starb, dazu voraussetzt, dass Jemand der dabei "Anwesenden"/"Beteiligten" das sofort erkannte, dazu wusste, dass beim "Tod durch den Strang" es eigentlich Tod durch Genickbruch war, hat dann wohl sofort reagiert, und um diesen Tod durch Unfall zu vertuschen, einen Selbstmord initiiert. Dabei allerdings entweder nicht gewusst, wie das mit dem Genickbruch beim Hängen genau von statten geht, oder aus Mangel an Zeit und passendem Material, das dafür viel zu kleine Seil stammt ja aus dem Umfeld des Tatorts, das "Beste daraus gemacht".
Der Grund dafür, der dürfte dann wohl darin zu suchen sein, dass man mit diesem Tod nicht sofort in Verbindung gebracht wird, und sich Zeit schaffen will, damit man sich absetzen kann. Bei einem reinen Unfall, eher unverständlich, bei einer direkten oder indirekten Beteiligung mehr als nachvollziehbar.