keeprunning schrieb:Wenn ich eine Primärquelle habe, die A sagt, kann diese Information falsch sein. Wenn ich mich nur auf meinen Glauben verlasse, habe ich aber gar keine Information. Von daher ist es ratsam, bis zum möglichen Beweis des Gegenteils als Hypothese eher von der Aussage der Primärquelle auszugehen und nicht vom Bauchgefühl. Du könntest, wenn Du die Information als falsch annimmst, die Widerlegung ja einfach vornehmen.
Habe ich ja gemacht
:D Ich habe ja nicht geschrieben, also von meinem Bauchgefühl her lügt die Frau von der italienischen Bahnhotline, sondern ich habe empirische (=durch Vergleich erbrachte) Beispiele erwähnt, die belegen, dass solche Hotlineauskünfte, wenn sie Informationen aus der Vergangenheit betreffen, idR sehr ungenau sind. Hat nix mit Bauchgefühl zu tun, sondern allenfalls mit Erfahrung
;)Aringarosa schrieb:Zum Beispiel stammte der Strick von einem Boot, das in der Bucht von Portbou gelegen ist.
Ich hab jetzt mal eine dumme Frage an alle: Hier steht jetzt "von einem Boot in der Bucht". Ich weiß nicht, wo
@Aringarosa diese Info her hat, ob das schon in den Anfangsquellen so stand (auf die Schnelle fand ich jetzt nichts), aber: Ein Boot in der Bucht ist was anderes als ein
Boot am Hafen. Egal ob Fischer- oder Sporthafen. Wenn der Strick von einem Boot stammt, das in der Bucht vor Anker lag, ergibt sich für mich ein völlig anderes Bild. Evi muss nicht mehr extra in den Hafen laufen und gucken, ob sie irgendwo einen Strick findet, sondern sie weiß ganz genau, dass auf diesem einen Boot einer ist - hat ihn vielleicht mitgenommen, als sie selbst von diesem Boot kam. Was meint ihr, würde dadurch eine mögliche (Teil)anreise per Boot wieder in den Fokus rücken? Jemand mit Kapitänsbekanntschaft hat ja ganz am Anfang des Threads mal dargelegt, dass die ganze Strecke mit einem Boot nicht in der Zeit zu bewältigen ist, aber was wäre mit einer Zug- oder Autofahrt bis in irgendeine französische Küstenstadt und von da mit dem Boot rüber? Keine Ahnung, völlig aus der Luft gegriffen jetzt mal z.B. Saintes-Maries-de-la-Mer. Das war in den 1990er aufgrund der Wallfahrt der Sinti und Roma auch ein Anziehungspunkt für junge Leute aus ganz Europa, und ein aktiver Fischer- und Bootssportort. Wir sind von dort damals mit dem Motorboot nach Figueres gefahren, was von Portbou jetzt nicht so weit entfernt ist. Wäre zeitlich absolut machbar gewesen. Steht und fällt natürlich damit, ob das Boot im Hafen oder einfach in der Bucht war, und erklärt dann auch nicht, wie Evi auf dieses Boot gekommen wäre, aber immerhin in Betracht ziehen könnte man das mal.
Justreading schrieb:Des weiteren erneut: wie haben die Täter überhaupt vom Genickbruch erfahren? Dieser ist in der Regel nicht sichtbar, und der Laie tastet bei einer "Verunfallten" Person in der Regel nicht die entsprechenden Wirbel ab...
Naja, wenn jemand z.B. bei einer Wanderung im dunkeln dumm stürzt und es knackt hörbar, und danach steht die Person nicht mehr auf, dürfte der Genickbruck rel. klar sein...
riflettiamo schrieb:ich schreibe aus Italien, habe mehrere italienische Artikel gelesen und möchte einen kurzen Beitrag geben, weil ich sehe, dass bei den Übersetzungen in’s Deutsche Fehler passiert sind. z.B.
Die Schwester sagt in mehreren Zeitungsartikeln, Evi hatte die CARTA VERDE FS mitgenommen. Das war eine Karte von FS (Ferrovie dello Stato) fuer Jugendliche bis 26 Jahre mit der man einen Skonto ueber 10% teils 25% auf INLANDSZUGFAHRTEN in Italien bekam. Die Karte war NICHT fuer das Ausland gültig. Ich hatte immer solche Karten bis ich 26 Jahre alt war. Hier der Link Trenitalia mit der Erklärung der Carta Verde.
https://www.trenitalia.com/it/offerte_e_servizi/carta_verde_e_cartaargento.html
Es gab keine allgemeine Zugkarte fuer Studenten ohne Limit. Man konnte sich die Interrailkarte kaufen, Euro 327.000, die 1 Monat gueltig war in Italien und Europa. Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Vielen Dank für diese wertvolle Info! Genau so habe ich mir das eigentlich auch gedacht. Italien würde ja auch massiv in die Personenbeförderungsentgelte von Frankreich und Spanien eingreifen, wenn sie einfach ein Ticket rausgeben, das auch in diesen Ländern gilt. Das erfordert ja doch länderübergreifende Absprache, und davon hätte man, denke ich, gehört. Ich bin auch aus der Interrail-Generation und ich weiß noch, wieviel Heckmeck das internationale Bahnreisen damals war. Und auch die Bahncard gilt ja heute nur in DE und zB nicht in Ö oder CH.
helwa schrieb:In dem bereits zitierten Podcast Crims, La noia de Portbou, von 2021 wurde auch die Frage gestellt, ob man den einbalsamierten Körper nicht im Massengrab hätte finden können. Hätte man wohl können, wenn der Leichnam nicht mit einer Schaufel zerstört worden wäre, das hatte man damals wohl öfter so gemacht, um den Transport zu erleichtern. Der Körper war also nicht mehr auffindbar.
.........ich weiß nicht wie es euch allen geht, aber das finde ich gerade ganz ganz schrecklich
:( Arme Evi
:(