Aringarosa schrieb:Wenn Evi den Strick vom Boot genommen hat, einen Knoten zusammengebracht hat und sich dann mit diesem
Strick aufgehängt hat, dann hätte man an ihren Händen Fasern dieses Stricks finden müssen. Dies festzustellen, war auch 1990 keine forensische Herausforderung. Wenn da keine Fasern waren, dann haben tatsächlich Heilige und Götter Evi bei "ihrem Suizid" geholfen.
Ich glaube, hier ist der Punkt wichtig:
Man ging definitiv und ohne Zweifel von Suizid aus, daher wird man keine Fasern an den Händen untersucht haben.
A la "wenn du Hufgetrappel hörst, denk an Pferde, nicht an Zebras"
Ich glaube, dass einige Untersuchungen gar nicht erst veranlasst wurden, da da ein Mädel erhängt vorgefunden wurde, keine anderen Spuren zu sehen waren (alles plattgetreten, keine Leiterspuren etc), somit blieb nur "Suizid", zusätzlich zum Genickbruch ohne weiteren Spuren am Körper.
Der Gerichtsmediziner war nicht Vorort. Ihm wurde die Leiche gebracht, aber er hatte keine persönlichen Eindrücke vom Tatort. Er hat damals nicht alle Fotos vom Tatort übermittelt bekommen.
Da hing eine junge Frau, keine weiteren Spuren von Fremdeinwirkung- das wird ihm ja gesagt worden sein. Dann liegt sie vor ihm, sichtbare Spuren des Seils beim Genick, Genickbruch für ihn klar feststellbar. Ein paar Flecken, fertig.
Selbstmord.
Ich habe zuletzt einige Reportagen zu der Thematik Gerichtsmedizin gesehen. Viele cold cases konnten durch eine Exhumierung einige Jahre später geklärt werden, da Spuren tatsächlich manchmal erst Tage später sichtbar werden (diverse Druckstellen am Körper, die dann zu den Tätern führten).
Wissend, dass ER nicht mehr eruiert werden kann, 30 Jahre wäre für diese Methode möglicherweise sowieso auch zu spät, ich kenne mich bezüglich einbalsamierung/etc nicht aus.
In diesem Fall wurde leider zu schnell das offensichtliche (Frau erhängt, keine offensichtlichen Spuren) abgehakt.
Es gab ja auch, weil kein Anlass, keine toxikologische Untersuchung.
Ich glaube nicht, dass Portbou eine Bedeutung für sie hatte. Ich glaube nicht, dass das ihr Ziel war, DORT zu hängen. Dem wird zu viel beigemessen.
Ich gehe eher davon aus, wenn es denn Suizid war, dass sie einfach in "irgendeinen" Zug gestiegen ist, um "weg zu kommen".
Vielleicht hat sie beim einfahren mit dem Zug in Portbou erst den Hafen (der kein sporthafen war) gesehen, das kleine Kaff gesehen, was auch immer.