Corydalis schrieb:Es fällt mir schwer, zu unterstellen, dass in dieser Situation mindestens zwei Täter kaltblütig und unbeirrt die erforderlichen Handlungen ausführen. Und vor allem auch hier die Frage: wozu der Aufwand?
Falls es Fremdverschulden war, dann würde ich diese Frage beantworten mit: Um eben jenes zu verschleiern und es wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. Es kann ja letztlich alles mögliche passiert sein - lustige Fahrgemeinschaft nach Spanien, man nimmt irgendwas ein, Evi nimmt zuviel und ist plötzlich tot (ein Beispiel von vielen, aus der Luft gegriffen). Panik, die Leiche muss weg...
Ich kann mir so einen Hergang noch am aller ehesten vorstellen. Evi lernt noch in Florenz, vielleicht am Bahnhof, jemand kennen, eine Gruppe Gleichaltriger etwa, und lässt sich auf das Abenteuer ein. So nach dem Motto "Siena ist doch langweilig, komm lieber mit, wir fahren jetzt nach Spanien!" - das klingt für eine 19jährige sicher verlockend und spannend. Sie kann ja auch durchaus vorgehabt haben, sich dann von unterwegs oder am Abend bei ihrer Schwester diesbezüglich zu melden. Bis nach Spanien hinein geht auch alles gut mit der Fahrt, aber dann passiert irgendwas Dummes. Ein Unfall, sie wird aus Versehen bei einer Pause angefahren; irgendeine Drogengeschichte, Evi bekommt zuviel ab, dämmert weg...man denkt, sie schläft...beim Zwischenhalt in Portbou entdeckt man das Debakel und was jetzt? Irgendeiner aus der Gruppe hat dann die glorreiche Idee mit dem "Selbstmord". Dazu würde das Klauen des Seils auf dem Boot passen.
Ich hab mir schon mehrfach überlegt, ob wir Portbou nicht überbewerten. Ob das am Ende gar nicht das Endziel eines möglichen Täters/einer Tätergruppe war, sondern man nach - keine Ahnung, Barcelona, wollte? Bloß auf der Strecke dahin passiert halt irgendwas mit Evi, und sie wird bei der nächsten Möglichkeit (Portbou) "entsorgt". Tasche und Fahrkarte können irgendwo auf der Strecke von Portbou nach [Ziel X] in irgendeinem spanischen Abfalleimer gelandet sein, das Geld hat man behalten oder auch weggeworfen; die Gruppe fuhr ans geplante Endziel und war somit bis heute komplett aus dem Fokus. Und ja, vielleicht hat da wirklich jeder bis heute dicht gehalten. Ich kann mir das schon vorstellen, zumal man so ein Erlebnis sicher auch verdrängt...
Rick_Blaine schrieb:Ein wenig erinnert das an jenen traurigen Fall der jungen Grazerin, die auf der Fahrt von Zürich nach Hause aus immer noch ungeklärten Umständen weitab von der Strecke in Südtirol ermordet wurde.
Du meinst den
Mord an Ulrike R. (Streetparade)? Ja, der ist ähnlich rätselhaft. Ohne dass ich denke, dass die Fälle was miteinander zu tun haben...oder vielleicht sogar doch, aber das wäre jetzt purste Spekulation. Jedenfalls ist ganz schön was los in Südtirol...
Tritonus schrieb:@IreneAdler
Weißt du wo genau, an welcher Mauer sich diese Inschrift befindet? Bin über Googemaps/earth nicht weiter gekommen. An der Straße gibt es etliche Mäuerchen dieser Art.
Nein, genau weiß ich es leider auch nicht. Ich denke, beim Aufgang vom Hafen zum Friedhof. Da führt so eine spiralförmige Rampe hoch, die man aber mit Streetview nicht mehr "betreten" kann. Irgendwo hinter den Pfosten
hier , denke ich. Das wäre allerdings von Richtung Altstadt her.
helwa schrieb:Aber wenn man bei Google durchwandert, sieht man den Text nicht, evtl. ist der Text nicht mehr da, oder die google Bilder sind älter.
Wie gesagt, ich komme an der Stelle nicht weiter. Wenn es vom Hafen her war, müsste es irgendwo in der Passeig de la Sardana sein, wenn ich das richtig sehe. Oder es wurde wirklich inzwischen entfernt.
Justreading schrieb (Beitrag gelöscht):Hier einmal die Nummer falls noch jemand interesse hat , achtung Ausland: +39 06 68475475
Ich fürchte, wenn du dreimal dort anrufst, kriegst du drei unterschiedliche Auskünfte und wenn du zehnmal anrufst, zehn. Das ist bei der dt.Bahn genauso. Die haben generell auch keine besseren Quellen als wir, nämlich das Netz, oder Kollegen, die sich noch erinnern. Zugriffe auf Fahrplanarchive usw. haben ganz normale Hotlinemitarbeiter nicht. So etwas gibt es zwar, allerdings auch nicht zurück bis zum Sankt Nimmerleinstag, und da kriegt man auch nur mit berechtigtem Interesse Zugang bzw. Auskunft, sprich als Polizei oder ähnliche Behörde. Ich brauchte auch einmal einen Fahrplan von Anno Tobak und habe weiß der Geier wo herumtelefoniert - bekommen habe ich zwar Infos, aber eben zig verschiedene. Deine Mühe daher in allen Ehren, aber ich denke wirklich, diese Aussage der Dame kann man nicht als Quelle werten. Außer du kriegst jetzt tatsächlich irgendwas Schriftliches, ich bin gespannt.