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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

1.845 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, Suizid ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 11:25
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Nein, das muss es auch nicht. Es kann reichen, dass hier heftige Emotionen im Spiel sind. Eine andere Person, für die Evi bereit war, "spontan" und ohne Wissen ihrer Familie auf einmal einen trip nach Spanien zu machen. Und diese Person nutzt das schamlos aus, oder erweist sich während der Fahrt als das Gegenteil von dem, was sie bis dahin in dieser Person gesehen hat. Vielleicht war "er" es, der sein wahres Gesicht zeigte. Und Evi das Gefühl gab, dass sie so masslos enttäuscht wurde, dass sie nicht darüber hinwegkommen kann.
Ich hatte das selbe bereits vor einigen Seiten vermutet.
Gerade der Teil mit den heftigen Emotionen steht für mich persönlich im Vordergrund, damals waren halt auch andere Zeiten und 19 war durchaus ein alter in denen viele ihre erste Beziehung hatten. - Heftiger Liebeskummer ist das woran ich noch immer denke.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn sie mit einer "besonderen Person" dorthin reiste, vermute ich auch nicht, dass Portbou das eigentliche Ziel war, sondern vermutlich man weiter nach Spanien wollte.
Habe ich so bisher nicht betrachtet, ist aber gut denkbar.

Die alternative ist und bleibt eine nicht erkannte schwere "Depression". War zu der Zeit absolut nichts ungewöhnliches, insbesondere da die Akzeptanz von Psychischen Erkrankungen erst deutlich später kam, bzw. in vielen teilen der Welt noch heute nicht vorhanden ist.
Man darf dabei nicht außer acht lassen das jemand mit Psychischen Erkrankungen für die Allgemeinheit Großteils als verrückt galt & hier weniger über Psychotherapie als über die "Klappse" gesprochen wurde.
Daher war es eher normal das man solche "Verstimmungen" absolut für sich behielt und auch der Familie nicht mitgeteilt hat.

Und bevor wieder Stimmen laut werden a´la "das bekommt man doch mit als Familie" . Nein. Weder damals, noch heute gibt es dafür eine Garantie.
Die meisten Suizide erfolgen für die angehörigen völlig überraschend.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 11:38
Zitat von JustreadingJustreading schrieb:Daher war es eher normal das man solche "Verstimmungen" absolut für sich behielt und auch der Familie nicht mitgeteilt hat.
Das ist sicherlich richtig, wobei es der Schwester schon aufgefallen sein könnte, dass Evi in keiner guten Stimmung in Florenz war. Mein Punkt ist aber immer noch, dass, wenn der Grund für depressive, suizidale Stimmung bereits existierte, als sie in Italien war, sich der Suizid auch dort ereignet hätte. Ich glaube nicht, dass sie "nur" dazu nach Portbou gereist wäre, wobei ich immer noch denke, dass sie den Ort vorher gar nicht kannte.

Umgekehrt ist aber ein Mensch durch ein positives Gefühl viel leichter dazu zu bringen, etwas "Spontanes" zu tun. Zum Beispiel einfach mal "spontan nach Spanien" zu fahren, mit einem Menschen, in dem man etwas ganz Besonderes sieht.

Und jemand aus dem vermutlich eher behüteten Leben in Südtirol, der so "ausreisst," der muss darin auch etwas ganz Besonderes sehen. Denn vermutlich wäre Evi schon klar gewesen, dass das in ihrem Umfeld Kopfschütteln oder mehr ausgelöst hätte, so im Sinne von :"wie, du lernst da in Florenz einen Mann kennen und dampfst einfach nach Spanien ab, ohne uns davon zu erzählen..." Das wäre aufregend, prickelnd und in gewissem Sinne etwas "verboten" gewesen ("Evi, was sollen denn die Leute denken?!") ... aber sie macht es, weil "er" es Wert ist... und dann auf einmal erweist sich die ganze Sache als das Gegenteil. "Er" ist es nicht Wert. "Er" hat sie nur benutzt, ausgenutzt, an der Nase herum geführt, was auch immer...

Eben noch himmelhoch jauchzend - jetzt zu Tode betrübt. Denn jetzt kann es erst Recht heissen: "Evi, wo warst Du denn? Was? Bist einfach mit jemandem weggefahren und der war nichts als ein Hallodri? Evi, was sollen denn die Leute denken?!" Wenn sie glaubte, damit erst Recht nicht umgehen zu können... kann das schon zu so einer extremen Reaktion führen.

Wie weit so ein Szenario plausibel ist kann man aber leider nur beurteilen, wenn man Evi und ihr Umfeld besser kennen würde. Unmöglich ist es aber nicht. Und es bleibt eben ein Unbekannter dabei.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 12:24
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:... aber sie macht es, weil "er" es Wert ist... und dann auf einmal erweist sich die ganze Sache als das Gegenteil. "Er" ist es nicht Wert. "Er" hat sie nur benutzt, ausgenutzt, an der Nase herum geführt, was auch immer...
Damit könnte ich mich tatsächlich "anfreunden" ;) , zumal es auch ein bisschen mein Bauchgefühl wiederspiegelt, welches ich hatte, als ich einige Bilder in der Doku sah. Auch wenn diese Bilder hier bestimmt schon gepostet wurden, war mir nicht wirklich klar, wie nah die Gebäude scheinbar sind. Vielleicht wurde der Ort dann von ihr so gewählt, damit er es sieht, wie sie da hängt. So nach dem Motto: Sieh, was du mir angetan hast.

Allerdings ist mir auch aufgefallen, wie hoch eigentlich die (abgeschnittenen?) Äste doch vom Boden entfernt sind und ich hab mich ernsthaft gefragt, wie man da rauf kommt, denn die Stumpfe sind links, da wo es recht tief ist. Wie eine Leiter sind die ja nicht gerade zu besteigen. Ich habe da schon Schwierigkeiten, mir vorzustellen, wie das ohne Schrammen gehen soll, was aber nicht heisst, dass sie das nicht geschafft haben kann.

Spoilerevi3


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 12:44
Zitat von BrausebonbonBrausebonbon schrieb:Allerdings ist mir auch aufgefallen, wie hoch eigentlich die (abgeschnittenen?) Äste doch vom Boden entfernt sind
Das ist mir auch aufgefallen und ich hatte dazu auch ein noch besseres Bild aus der Reportage gepostet, wo wirklich der Anfang des Baumstamms auf der Erde zu sehen war. Das wurde leider gelöscht, da ohne Quellenangabe.
Ich schrieb dazu:
"Ich schaue mir gerade Crims Teil 1 nochmal an. Was ich gestern schon erstaunlich fand, ist dieses Foto, wo man sieht, wie hoch eigentlich die Aststümpfe am Baum angesetzt sind, die Evi evtl. Als Trittleiter benutze. Das was ganz schön hoch, da müssten doch Spuren an ihr zu finden gewesen sein, wenn sie bis dahin hoch geklettert wäre."


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15.06.2022 um 12:55
@helwa
Ups, jetzt wo du es sagst.. habe die Quellenangabe vergessen und kann leider nicht mehr editieren.
Quelle: screenshot aus der spanischen Doku.


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15.06.2022 um 13:08
Nochmal zu Quellenangabe:

https://www.ccma.cat/tv3/alacarta/crims/la-noia-de-portbou-part-1-no-name/video/6163737/
Bei 11:02 min

Gleiche Quelle, ein paar Sekunden eher (10:58)
Spoiler
evi5

Da sieht man dann auch den Baumanfang komplett @helwa ;)


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 13:50
Zitat von BrausebonbonBrausebonbon schrieb:Gleiche Quelle, ein paar Sekunden eher (10:58)
Spoiler
Da sieht man dann auch den Baumanfang komplett @helwa ;)
Vor allem sieht man, dass sie keineswegs "jungfräulich weiße" Fußsohlen hat. Auch auffällige Totenflecken an den abhängigen Teilen der Extremitäten sind nicht zu sehen. Also scheint der Tod erst relativ kurz vor dem Auffinden eingetreten zu sein.



tf


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15.06.2022 um 13:57
Ergänzend noch eine Vergrößerung vom linken Unterarm.



ttf2nt


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15.06.2022 um 14:50
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:warum ich ständig über dieses kurze Seil (für mich auch rein optisch wesentlich kürzer als 40 cm btw) und die merkwürdige Hängeposition stolpere.
Ich auch. Bei Erhängen habe ich immer das klassische Bild von selbstzuziehendem Henkersknoten, zugezogener Schlinge und einzügigen Seil vor Augen! Dass es auch mit Schlinge im Nacken und Genickbruch funktioniert - keine Frage. Leider.
Ob selbst oder fremd, Schlinge schon am Boden um den Hals gelegt. Haare aus der Schlinge gezogen für zusätzlichen Widerstand (ansonsten wäre die Schlinge vllt über die langen Haare gerutscht, die Haare samt Schlinge hochgerutscht, oder die Haare hätten das Fallen gepuffert?). Die losen Enden vorm Gesicht / auf der Vorderseite, um die Hände beim Klettern frei zu haben und um zu sehen, was man knotet. Dabei mit dem Gesicht ziemlich nah am Ast.
Auch schon soweit zugezogen, dass der Kopf nicht aus der Schlinge rutscht?
Ist überhaupt die Fallhöhe entscheidend und nicht nur das eigene Gewicht, damit beim ruckartigen Nach-hinten-Reissen die Halswirbel brechen/das Rückenmark geschädigt wird?
Das Nach-hinten-Reissen funktioniert ja wahrscheinlich auch nur, wenn die "Verschlingung der Schlinge" unterm Kinn bleibt. Hätte sich die Schlinge weiter zugezogen, wäre der Hals nicht so überstreckt worden. Oder wäre das nicht relevant, weil trotzdem das ganze Körpergewicht auf den Halswirbeln lastet? Als med. Laie kann ich mir das nur schwer vorstellen.


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15.06.2022 um 15:17
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Könnte für Evi als Grund für einen Suizid, die ja anscheinend, was ich so hier lese, aus einer erz katholischen Gegend kam, zu dieser Zeit eventuell spontaner Sexualverkehr, von mir aus auch mit mehreren Partnern, schon ausreichend gewesen sein?
Also - nee.
Ich lebe seit einiger Zeit in einer ländlichen, katholischen Gegend, aber da sind noch ganz andere Dinge als spontaner Sex kein Grund zum Suizid. Ich kenne aus anderen Gegenden Pietisten (die sind erzevangelisch), die haben eine wesentlich rigidere Sexualmoral.
Man darf sich Katholiken wirklich nicht so streng vorstellen, im Gegenteil, dadurch dass sie alles wieder beichten können, sehen die vieles ziemlich locker, also im alltäglichen Leben. Hier sind z.B. homosexuelle Pfarrer überhaupt kein Problem. O.k., diese outen sich jetzt nicht, aber alle wissen es und ich habe noch niemanden erlebt, der daran Anstoß nimmt, im Gegenteil, viele oder sogar die meisten sind für die Abschaffung des Zölibats. (Deshalb treten ja so viele Leute aus der Kirche aus, weil die Oberen in der Hierarchie völlig den Kontakt zur Basis verloren haben). O.k., Evis Suizid ist 30 Jahre her, aber das was ich hier erzähle, ist auch nicht erst seit gestern so. Ich weiß z.B. von den Älteren, dass es sogar Brauch, wenn nicht Pflicht war, erst dann zu heiraten, wenn die Braut schwanger war, so dass für die Familie des Mannes der Nachwuchs gesichert war. Klar, das wurde jetzt nicht offiziell gepredigt, aber es war halt Praxis.
Also du kannst einigermaßen sicher sein, dass moralische Bedenken wegen eines sexuellen Abenteuers nicht der Grund für Evis Suizid waren. Irgendwelche emotionalen Probleme wie extremer Liebeskummer sind viel wahrscheinlicher.


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15.06.2022 um 15:35
Zitat von helwahelwa schrieb:Ich habe Ende der 80er Jahre selbst dort einige Monate gelebt, bevor ich nach Barcelona gezogen bin.
Das heißt, du kennst die Kiefer von damals? Stell dir vor, du bist Evi, ortsfremd, und kommst entweder um 5:15 mit dem Zug an oder in der Nacht mit einem Fahrzeug. Ist die Kiefer im Dunkeln/Halbdunkeln/Dämmerung zu sehen? Vielleicht durch eine Lichtquelle in der Nähe? Oder müsste ein Ortsfremder lange Suchen und auf Helligkeit warten, um die Kiefer zu finden? Vermutlich müsste man nach dem Finden des geeigneten Baumes ja auch noch das Seil suchen (zumindest wäre das meine Reihenfolge). Ist da nachts um 5/6 Uhr viel los? Also z.B. regelmäßig viele junge Leute, Interrailer, die mit dem 5:15 Zug ankommen und dann um die Zeit wach sind und auf den Straßen unterwegs? Also mögliche Zeugen/Täter (wobei ich inzwischen eher bei Suizid bin).

Du bist vermutlich auch die, die den Fall am besten einschätzen kann: Ortskenntnis, katalanische Sprachkenntnisse (Zeitungsartikel, die wir nur mit Übersetzung lesen können) usw. Was meinst du, helwa, wie ist Evi zu Tode gekommen?


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 15:43
Zitat von keeprunningkeeprunning schrieb:Vor allem sieht man, dass sie keineswegs "jungfräulich weiße" Fußsohlen hat. Auch auffällige Totenflecken an den abhängigen Teilen der Extremitäten sind nicht zu sehen. Also scheint der Tod erst relativ kurz vor dem Auffinden eingetreten zu sein.
Das habe ich auch schon mal gefragt, ob das Dreck an den Fußsohlen ist oder ob sich Leichenflecken so abzeichnen, also nur an der Lauffläche der Fußsohle.


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 16:03
Zitat von JustreadingJustreading schrieb:Die alternative ist und bleibt eine nicht erkannte schwere "Depression". War zu der Zeit absolut nichts ungewöhnliches, insbesondere da die Akzeptanz von Psychischen Erkrankungen erst deutlich später kam, bzw. in vielen teilen der Welt noch heute nicht vorhanden ist.
Man darf dabei nicht außer acht lassen das jemand mit Psychischen Erkrankungen für die Allgemeinheit Großteils als verrückt galt & hier weniger über Psychotherapie als über die "Klappse" gesprochen wurde.
Daher war es eher normal das man solche "Verstimmungen" absolut für sich behielt und auch der Familie nicht mitgeteilt hat.
So ist es, wie Du schon sagst, nicht nur damals. Auch heute ist das immer noch teilweise so und dieses Tabu führt vermutlich dazu, dass mehr Menschen Suizid begehen, weil sie nicht wagen Hilfe sich zu holen oder weil Angehörigen es vielleicht auch nicht sehen wollen.

https://www.n-tv.de/wissen/Suizid-bleibt-ein-totgeschwiegenes-Tabu-article11315681.html

Dieser Artikel ist von 2013, wie mag es 1990 gewesen sein, im eher konservativen und katholisch geprägten Italien? Wie würde die Familie, wie würde die Umgebung reagieren? Welchen Stand hätte dann die Familie?

Sollte ihr Vorhaben gewesen sein, dass der Suizid nicht im Heimatort bekannt werden sollte, so sind die Besonderheiten dieses Falles gut erklärbar. Sie nennt ihrer Schwester ein komplett anderes Ziel, sie reist über mehrere Grenzen und legt dabei zusätzlich eine große Strecke zurück und begeht dann Suizid. Dass es dann ausgerechnet Portbou wurde, liegt sogar nahe. Dort ist ein Umsteigen wegen dem Übergang von Normal- auf Breitspur bei den meisten Zügen zwingend. Dadurch stellt sich für jemandem mit diesem "Ziel" die Frage, warum sollte er hier noch weiter fahren? Alle selbst gesteckten Voraussetzungen wären erfüllt (große Entfernung, mehrere Staatsgrenzen), die Antwort wäre daher "Warum sollte ich". Wie gesagt, das zeitliche stimmt und es passt auch, dass man keinerlei Papiere bei ihr gefunden hat. Bei einem Suizid irgendwo in Italien wäre sie vermutlich zeitnah identifiziert worden, so waren es 32 Jahre.

Ob man so nüchtern den eigenen Tod plant, weiß ich nicht, es ist eben nur eine Möglichkeit. Vermutlich eine mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil es die wenigsten unabhängigen Zufälle beinhaltet. Eigentlich ist es nur einer, welche Richtung sie in diesem Fall eingeschlagen hat. Alles andere hätte sich bei diesem Entschluss von allein ergeben.


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15.06.2022 um 16:46
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Evi kam aus einem winzigen Kaff in den Bergen in Südtirol, wo sicherlich nicht so eine Toleranz herrschte, wie heute in einer typischen Grosstadt, auch in Italien.
Ich schätze deine Beiträge sehr, aber diese Einschätzung teile ich nicht. Evi kam nicht aus einem winzigen Kaff in den Bergen, sondern aus Lana. Das ist im Speckgürtel von Meran. Ich gehe davon aus, dass sie in Bozen oder Meran auf der weiterführenden Schule war, das habe ich nicht parat. Oft sind die Kinder aus den Tälern in Schulheimen untergebracht, um keinen langen Schulweg zu haben. Die leben unter der Woche recht unabhängig von ihrer Familie.


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15.06.2022 um 18:20
Zitat von enidan17enidan17 schrieb:Das habe ich auch schon mal gefragt, ob das Dreck an den Fußsohlen ist oder ob sich Leichenflecken so abzeichnen, also nur an der Lauffläche der Fußsohle.
Das ist Dreck.


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15.06.2022 um 18:29
Zitat von ThordisThordis schrieb:https://www.stol.it/artikel/chronik/spurensuche-mit-schwester-im-tv
Der Link funktioniert nicht mehr richtig, da kommt max. 1 min was über den Fall Evi Rauter, danach endlos irgendwelche anderen Nachrichten. Aber kein Hinweis, dass die Doku nur zwei Tage abrufbar ist...


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Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana

15.06.2022 um 18:51
Ich bin zufällig in den spanischen Medien auf diesen traurigen Fall aufmerksam geworden. Ich hoffe die Angehörigen können nach dieser dramatischen Entwicklung ihren Frieden wieder finden.

Ein Suizid erscheint mir absolut nicht plausibel. Junge Frau die mit dem Zug, für den sie das Geld nicht hatte. in einen ihr völlig unbekannten Ort fährt, um sich dort umzubringen und dann noch durch erhängen? Wenn Evi wirklich "verschwinden" wollte, hätte es ganz sicher zig andere Orte gegeben.
Denn so ist es ja eher ein "exponierter Ort". Neben dem Friedhof, einem Mehrfamilienhaus, da ist doch vollkommen klar, dass sie schnell gefunden wird. Dass man sie so lange nicht identifizieren würde, konnte sie nicht ahnen. Dazu soll das in Dunkelheit bzw. maximal Dämmerung stattgefunden haben, unwegsames Gelände, keine Spuren von Rinde etc. an der Kleidung/Haut... sehr viele seltsame Umstände.
Ich vermute eher, dass sie kurz bevor "der Ernst des Lebens" los ging, einem Abenteuer aufgschlossen war. Sie hat jemanden kennengelernt, war schwer verliebt. Diese neue Bekanntschaft und mutmasslicher Fahrer des später etwa zeitgleich abgestellten PKW mit ital Kennzeichen, hat ihr vorgeschlagen "lass uns einen spontanten, verrückten Ausflug" machen und nicht nach Siena fahren. Wir fahren nach Spanien.
Möglicherweise "brauchte" diese Bekanntschaft eine weibliche Begleitung für diese Fahrt. Kann gut etwas mit Drogenschmuggel zu haben. Ein PKW mit einer einzelnen Person wird anders kontrolliert, als ein Pärchen.
Evi kann während der Fahrt geschlafen haben, in Portbou angekommen, war ihr dann klar, dass das alles kein romantischer Ausflug gewesen ist. Möglicherweise haben sie oben beim Friedhof geparkt. Es gab Streit, Gerangel und Evi ist unglücklich gestürzt (Verletzung am Arm, Genickbruch) . Der Täter kannte die Örtlichkeit. Der "Unfall" bzw. die Tat musste umgehend vertuscht werden. Er hat sie mit dem Seil an dem Ast hochgezogen (daher auch keine Kletterspuren oder Spuren von Rinde an der Kleidung etc.) die Enden so kurz abgeschnitten und ist abgehauen bevor es hell wurde. Ihre Dokumente hat er irgendwo entsogrt. Den PKW hat er nicht mehr genutzt, weil er extra für diese Fahrt geklaut wurde.
Ist ganz schön viel Spekulation, aber auch nicht wirklich weniger "verrückt" als die Selbstmord Theorie...


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15.06.2022 um 18:55
Das der Todeszeitpunkt zeitnah zum Auffinden gewesen sein könnte, wie von @keeprunning vermutet, halte ich für plausibel,
sollte dann aber auch bekannt gegeben werden.

Wenn man sich die Perspektive auf dem von @Brausebonbon eingestellten Foto ansieht, dann müssten bei einem hochklettern
Schmutz-Spuren von der Kiefer am Overall von Evi festgestellt worden sein.
Daher interpretiere ich die Bemerkungen "artistische Meisterleistung" und Evi hätte "schweben" müssen nicht dahingehend, dass
Evi nicht fähig gewesen wäre, auf den Baum zu klettern, sondern das ihr Overall zwangsläufig verschmutzt gewesen sein hätte müssen.
Wenn der Overall sauber war, stimmt irgendetwas nicht.


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15.06.2022 um 19:22
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Ist überhaupt die Fallhöhe entscheidend und nicht nur das eigene Gewicht, damit beim ruckartigen Nach-hinten-Reissen die Halswirbel brechen/das Rückenmark geschädigt wird?
Das Nach-hinten-Reissen funktioniert ja wahrscheinlich auch nur, wenn die "Verschlingung der Schlinge" unterm Kinn bleibt. Hätte sich die Schlinge weiter zugezogen, wäre der Hals nicht so überstreckt worden. Oder wäre das nicht relevant, weil trotzdem das ganze Körpergewicht auf den Halswirbeln lastet? Als med. Laie kann ich mir das nur schwer vorstellen.
Ich habe es hier beteits mehrfach geschrieben!

Evi hatte um den Hals eine "Seilschlinge". Diese heißt zwar "Doppelter Ankerstich ist aber kein "fester Knoten" in diesem Sinne, kann so ziemlich von Jedermann gestochen werden und bildet keinen Knoten in dem Sinne, wie man sich das vielleicht vorstellt. Das kann man auf dem Foto der Leiche von Evi auf Seite 10 dieses Forums deutlich sehen.

Auf Seite 11 sind dann zwei sehr anschauliche Fotos, die den gleichen "Knoten", ohne Leiche, deutlich zeigen. Diese sind auch in der Bildgalerie einsehbar.

Grundsätzlich kann man wohl sagen, wer sich diese Schleife um den Hals legt, mindestens so fest, dass Sie nicht über das Kinn rutschen kann, vorher das Seilende irgendwo oberhalb befestigt, und sich dann in diese Schlinge auch nur sinken lässt, braucht sich keine Sorgen mehr zu machen. Er wird wird definitiv sterben. Da stören weder Haare noch mögliche Kleidung oder Kapuzen. Die einzige winzige Chance, die er haben dürfte, da nochmal raus zu kommen, wäre wohl nur, wenn er recht schnell Bodenkontakt mit den Füssen herstellen kann, oder in Evi's Situation, sich vielleicht am Baum festklammern könnte.

Denn diese Seilschlinge, der "doppelte Ankerstich" ist ein Knoten, der dazu verwendet wird, Lasten einzubinden um diese sicher nach oben zu ziehen und hat die Eigenschaft, dass er sich sobald er unter Last kommt selbst immer fester zuzuziehen. Solange, bis dies nicht mehr weiter möglich ist. Selbst würde Sie eine Hand da noch dazwischen bekommen, wäre das belanglos, da der Knoten sich immer fester schließt. Vermutlich würde selbst ein Arm zwischen Seil und Knoten nicht mehr helfen.

Das bedeutet allerdings nicht unbedingt dass ein Knickbruch eintreten muss, aber zumindest der Tod durch strangulieren. Das ist kein schöner Tod und das kann dauern. Da das hier nicht der Fall war, da bleiben ganz andere Verletzungen am Hals/Gesicht zurück, dazu käme, die durch den Todeskampf ausglöste wilde Zappelei und damit weitere ebenfalls unübersehbare Verletzungen, so nahe wie Evi an diesem Baum hing, dass man hier wohl von einem Knickbruch ausgehen muss.

Dass beim Hängen ein Knickbruch eintritt, ist allgemein von Faktoren abhängig, wie der Fallhöhe und dem Gewicht des Körpers und ob ein "richtiger Knoten" (z.B. der Henkersknoten) vorhanden ist, bzw auch noch von dessen Sitz. richtigen Sitz. Zu den medizinischen Voraussetzungen haben andere Teilnehmer qualifiziertere Angsben gemacht, wie ich das könnte.

Zum Beispiel in diesem Post / Seite: 35
Zitat von JustreadingJustreading schrieb am 12.06.2022:Justreading
12.06.2022 um 13:56
Eigentlich wollte ich mich aus gegebenen Anlass komplett zurückziehen und still mitlesen, jedoch möchte ich mich hier nochmal zu Wort melden.
Hier noch der Link zum erwähnten Foto. Aber Achtung: Bild mit Leiche!!!
Zitat von bartlebeebartlebee schrieb am 27.05.2022:2.Foto der Erhängten (Vorsicht, direktlink!)
https://www.elpuntavui.cat/imatges/55/06/alta/780_0008_5506722_586168c07224a3646a343a121f69abf2.jpg



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15.06.2022 um 19:58
Zitat von helwahelwa schrieb:Evi kann durchaus betäubt/unter Drogen aufgehängt worden sein. Ich weiß es nicht, du aber ganz sicher auch nicht.
Und die polizeiliche Ermittlung argumentiert auch nur damit, dass man keine Beweise gefunden hat, die gegen einen Selbstmord sprächen. Das heißt aber auch noch lange nicht, dass es ein Selbstmord gewesen sein muss.
Ich verfolge Deine Beiträge schon eine ganze Zeit hier, auch Dein Battle mit @keeprunning.
Du hast natürlich auch einen enormen Vorteil, dass Du Portbou zur damaligen Zeit kanntest und folglich auch der Sprache mächtig bist.
NUR: Wir haben früher bei der Bundeswehr Kameradenbergung geübt usw.. Auch das Abseilen (!) eines gespielt verletzten Kameraden. Hast Du so etwas auch schon durch? Die meisten Menschen haben keine Vorstellung, wie schwer es ist einen instabilen Menschen ein paar Meter zu bewegen. Das ganze in einem schrägen Hang, mit fragwürdigen Untergrund, dann Verbringung der Person an den Baum und nicht herunter und das alles ohne erkennbare Spuren zu hinterlassen? Es ist auch ein kolossaler Unterschied ob die Person bei Bewusstsein ist und irgendwie mit agiert, oder eben nicht. Ich behaupte auch nicht, dass es zwingend ein Suizid war, es erscheint mir nur in der Gesamtschau plausibler. Mal unterstellt und es hätte ein Tötungsdelikt zum Nachteil von Evi R. gegeben welches es zu kaschieren galt, warum nicht das offene Meer nehmen? Warum nicht die Tote auf die ach so zahlreichen Bahngleise legen, wo auch damals erheblicher Verkehr herrschte? Warum eine solch aufwendige und etliche Risiken beinhaltende Variante wählen? Nur ein einziges Abrutschen der Leiche im Hang beim Transport, oder Seilspuren beim Hochziehen am Ast, usw. und die ganze geplante Vertuschungsaktion wäre unweigerlich in Frage gestellt worden. Warum also sollten mutmaßliche Täter ein solches Risiko eingegangen sein? Wo kam der Perfektionismus, die Profession her welche sich dann in den fehlenden Spuren gezeigt hat?


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