Lento schrieb: Einen Körper so aufzuhängen, ist mit weitaus mehr Schwierigkeiten verbunden, als wenn jemand einfach auf den Aststümpfen steigt und vor sich das Seil um den Ast bindet.
Ich meine mich zu erinnern, dass in irgendeiner der hier verlinkten Quellen gesagt wurde, die unteren Äste wurden erst im Zuge der Leichenbergung abgesägt. Ich finde es nur ums Verrecken mal wieder nicht. Kann mir jemand helfen?
Justreading schrieb:Ausgehend von der Ankunftszeit des Zuges
....von dem wir ja aber nun immer noch nicht wissen, ob Evi darin saß und ob er überhaupt fuhr an diesem Tag
;)Justreading schrieb:Man schaue sich doch bitte einmal den Zustand einer 10 Jahre (!) alten Leiche an. Da gibt es nicht mehr viel zum "zerstören".
Also, ich habe nun schon tatsächlich mehrere einbalsamierte Leichen gesehen, und einige davon auch Jahre nach der Bestattung (im Zuge von Umbettungen weil die Friedhöfe aufgelöst wurden). In bestimmten Kulturkreisen gehört das offene Aufbahren vor der Beerdigung dazu, und die Einbalsamierer sind wahre Künstler. Ich kannte mal einen persönlich, daher meine "Einblicke". Es hat da auch ein jeder quasi eine Art Spezialrezept für die "perfekte" Mischung, die nicht herausgerückt wird. Und man sehe sich z.B. auch die Körper einbalsamierter Heiliger der katholischen Kirche an (als willkürliches Beispiel mal
Cathérine Labouré) - da ist 32 Jahre nix, was einem so präparierten Körper schadet, echt nicht.
Aringarosa schrieb:Da die Kiefer noch vor Ort steht, kann es doch nicht so schwer sein, einen möglichen Tathergang zu rekonstruieren, um daraus folgern zu können wie wahrscheinlich Suizid/Fremdverschulden ist.
DAS wäre eigentlich im Moment das einzig Richtige, was noch Aufschluß geben könnte.
Tritonus schrieb:und das hätte wirklich sehr deutliche Spuren auf dem Boden und auch an Evis Körper hinterlassen
Auch hier habe ich in einer der zahlreichen verlinkten Quellen gelesen, dass der Boden von der Vielzahl an Leuten, die bei der Bergung beteiligt waren, reichlich zertrampelt gewesen ist. Ich gehe d'accord mit der Vermutung, dass man gar nicht gezielt nach irgendwelchen Fußspuren, Leiterspuren, was auch immer-Spuren gesucht hat. Zum einen ist ja wohl die erste Reaktion, wenn man jemandem im Baum hängen sieht, erstmal zu prüfen ob derjenige noch lebt bzw. ob man noch helfen kann. Die zweite dann, wenn das negativ ausfällt, dürfte sein, den Körper vom Baum zu bekommen. Ob man da zwangsläufig auf Umgebungsspuren achtet, wenn für die Beamten damals der Suizid eigentlich sofort feststand? Zumal dieses Wäldchen ja auch gut frequentiert zu sein scheint, siehe österreichische Campinggruppe, also gibts da wahrscheinlich überall (Abdruck)spuren irgendeiner Art, auf die man schlichtweg in dem Bestreben, den Körper abgenommen zu kriegen (remember: Sichtbar von allen Seiten, Wohnhaus in der Nähe - da ist man wohl doch bestrebt, so schnell wie möglich ohne großes Aufsehen die Leiche da wegzubekommen) nicht geachtet haben wird.
Tritonus schrieb:Wobei sich dann immer noch die Frage stellt, wozu das Ganze.
Zur Verdeckung / Vertuschung eines Mordes oder Unfalls. Das halte ich weder für naiv noch für kindisch. Der Genickbruch kann durch einen Unfall entstanden sein (ausrutschen, schubsen, hinfallen, irgendein dummes Spiel, Suff, was auch immer). Irgendjemand in Evis Begleitung fühlte sich mehr oder weniger dafür verantwortlich und reagierte über. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass
helwa schrieb:....sie nicht bei Bewusstsein war, unter Drogen stand
und auch die Begleitung(en) nicht mehr ganz ihrer sieben Sinne mächtig waren, um das mal vorsichtig auszudrücken.
ChriRi schrieb:Ich habe einmal eine Dokumentation gesehen, in der gesagt wurde, entscheidend ob Genickbruch oder Ersticken ist die Situierung des Knotens (im Nacken versus Hals).
Die habe ich auch gesehen. Die ist im übrigen der Grund, warum ich ständig über dieses kurze Seil (für mich auch rein optisch wesentlich kürzer als 40 cm btw) und die merkwürdige Hängeposition stolpere. Mal ganz dumm gesagt, als Suizidkandidat hat man genau eine Chance, es reibungslos und möglichst schnell und schmerzfrei zu erledigen. Und wenn man die vergeigt, kann es ganz schnell unangenehm werden und vor allem länger dauern als geplant. Ich an Evis Stelle wäre mir nicht sicher gewesen, ob es mit diesem kurzen Seil und dann noch mit diesem abenteuerlichen Klammeraffen-Baumaufstieg und der umständlichen Anbringung des Seils am Ast überhaupt klappt. So wie sie da hängt, ist rein für mein persönliches (und durchaus auch ein wenig medizinisch geschultes) Auge das Seil für einen Genickbruch zu kurz und für ein Ersticken ist der Knoten in der falschen Position.
Aringarosa schrieb:Mal eine andere Betrachtungsweise: Genau so wie Beamte Evi vom Baum abgenommen haben, genau so könnten mögliche Täter Evi an den Baum gehangen haben.
Ja, danke. Ich verstehe auch nicht, wieso das hier so vehement abgestritten und lächerlich gemacht wird. Klar, für einen allein wirds schwierig. Aber ich gehe hier nach wie vor von einer Gruppe und tatsächlich auch von irgendeinem dummen Unfall aus, der in Panik vertuscht werden sollte.
Letztendlich ist der Ort ja nicht nur rein als Suizidplatz attraktiv, sondern hier könnte man auch wunderbar zusammen z.B. den Sonnenaufgang beobachten....
riflettiamo schrieb:Also mir kommt alles wie eine "Installation eines Kuenstlers" vor, der in der Öffentlichkeit sein Werk herzeigen will: wie der Körper haengt, das engelhafte schlafende ruhige unschuldige Gesicht, die Sicht zum Meer, dahinter der Friedhof, ....
Vollkommene Zustimmung.
OdinAndy schrieb:Das Aufstellen und zumindest halbwegs sichere Besteigen einer Leiter dürfte wohl nur dann funktioniert haben, wenn man diese schräg von oben, also der aufsteigenden Seite irgendwo so platzieren konnte, dass Sie sich quasi an den Baum fest anlehnen und auch seitlich nicht verurutschen konnte. Von der abfallenden Hanseite ist ein Anleitern sicher auch irgendwie machbar, wenn man die Leiter unten mit Erdnägel gegen ein Abrutschen sichert, oben am Baum festbindet, aber dennoch wohl ein sehr wackeliges Unternehmen und nur für Fachleute ausführbar
Pfjoaaah ihr geht von einer richtigen Leiter aus - dann ja. Aber was, wenns einfach so ein
Tritt, ne Kiste, ein Eimer o.Ä. war? Das kriegste auch in Hanglage gut aufgestellt, ohne Fachmann zu sein, und die Höhe war ja, wie ihr hier immer alle anmerkt, nicht so groß
;)