Schlussendlich habe ich jetzt auch diesen Thread gefunden und durchgelesen, und möchte zu allererst einmal, obgleich es weder für das Geschehen an sich noch für den Thread relevant ist, meine Begeisterung zum Ausdruck bringen.
Nun ist es so, dass ich den Fall natürlich bei Ungelöst - Cold Case Austria auf ATV gesehen habe, davor war er mir nicht bekannt und es ist wohl auch dem Zufall geschuldet, dass ATV und "Österreich findet euch" sich durch das Hilfsansuchen eines spanischen Journalisten der Sache angenommen haben obwohl man davon ausgehen muss dass die Anwesenheit der Österreicher ein bloßer Zufall war (oder weiß da jemand etwas was die Öffentlichkeit nicht weiß?). Dass von allen Fällen die dort bisher gezeigt wurden (ich habe jede Folge mehrmals gesehen) ausgerechnet jener der soweit weg passiert ist, durch die Sendung einen Durchbruch erlebt und das nach 30 Jahren, hätte ich niemals für möglich gehalten.
Wer mich jetzt aus den anderen Threads hier kennt weiß wie wichtig mir die öffentliche Fahndung in Internet, TV und Print ist, und dass man hier so einen Erfolg einfahren konnte, bestärkt mich in meiner Ansicht. Kann/darf man bei einem Todesfall überhaupt das Wort Erfolg in den Mund nehmen? Ich denke ihr wisst was ich meine. Danke an
@osttimor der mich darauf hingewiesen hat, btw.
Um jetzt mal in die Diskussion zu kommen, muss man nachträglich hinterfragen wie das 30 Jahre dauern konnte das Mädchen zu identifizieren. Wenn ich jetzt die Bilder sehe mit denen nach der vermissten Evi Rauter gesucht wurde und das Bild der toten Frau sehe welches von den spanischen Behörden veröffentlicht wurde, hätte auch ich sie wohl auf den ersten Blick erkannt wenn mir der Fall bekannt gewesen wäre. Es war die ganze Zeit alles da was man brauchte um ihre Identität aufzuklären. Ja ich weiß, Italien ist nicht Spanien, aber gerade was die spanischen Behörden betrifft zweifle ich jetzt offen an dass alles notwendige unternommen wurde. Wenn ich jetzt eine unbekannte Leiche habe, aber keinen Vermisstenfall der dazu passt und es auch mit anderen Methoden nicht gelingt der Toten einen Namen zu geben, sollte man schon meinen dass ich auf die Idee komme, mir Vermisstenfälle aus dem Ausland anzusehen. Die Ablage in einem Massengrab finde ich fürchterlich auch wenn sie vielleicht in vielen Ländern seinerzeit state of the art war (?), denn wenn ich den Körper nicht mehr habe hilft es mir auch nichts wenn die Technik in den nächsten Jahren Fortschritte macht, kann beispielsweise kein Isotopengutachten mehr in Auftrag geben welches hier zu 100% zu einer Identifizierung geführt hätte.
Es gibt internationale Schnittstellen für die Zusammenarbeit der polizeilichen Behörden, es gibt Europol, Interpol, uvm. Ich meine das wäre machbar gewesen ohne die Hilfe aus Österreich. Da hier die Zusammenarbeit offenbar noch nicht überall lückenlos funktioniert habe ich gleichzeitig Hoffnung dass man weitere Abgängige in einem anderen Land als unbekannte Leiche wiederfinden könnte, quer durch Europa und über den Globus. Also falls euch einmal langweilig sein sollte, wisst ihr was ihr tun könnt.
Soviel dazu, jetzt stellen wir uns naturgemäß die Frage Selbstmord oder Tötungsdelikt? Haben wir Grund am Suizid zu zweifeln? Jein. Also möglich gewesen sein sollte es wohl schon,
@rattich hat da ein sehr ordentliches Szenario entworfen wie es passiert sein kann, danke dafür.
Jetzt können wir natürlich drüber diskutieren ob ihre Fußsohlen nicht zu unversehrt oder zu sauber aussehen dafür, was aber zu nichts führen würde.
Ohne jetzt behaupten zu wollen dass die "offizielle" Version vom Suizid falsch ist, leuchtet es mir aber nicht ein dass man ohne Vorankündigung von Fiorentina nach Portbou fährt (10 Stunden?) um sich am nächsten Baum aufzuknüpfen. Ich habe viel Fantasie und Kreativität aber das kann mir keiner erklären wie das Sinn machen soll. Für heute fehlt mir aber die Motivation mir jetzt auszudenken, was alternativ dazu geführt haben könnte dass sie genau dort landet und ihr Leben ein Ende findet. Aber der Post ist ja auch so schon wieder viel zu lang. Vielleicht mache ich mir morgen Gedanken darüber.