8-jähriges Mädchen tot in Wald bei Bern gefunden

Der Prozess ist nun am Ende, am 13. Juni soll das Urteil fallen.

Die Mutter bestreitet die Tat weiterhin. Eine wichtige Rolle im Prozess spielt die Aussage eines 12-jährigen, welcher angibt, die Mutter mit der Tochter kurz vor der Tat gesehen zu haben. Die Mutter bestreitet dies und die Verteidigung hält den Zeugen für unglaubwürdig, er habe einen "stark ausgeprägten Geltungsdrang".

Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft 16 Indizien in den Prozess eingebracht, darunter:

- Auf der Tatwaffe, einem Stein, wurden Kontaktspuren (DNA) der Mutter festgestellt.
- Der erwähnte Zeuge.
- Keinerlei Aktivitäten auf dem Handy der Mutter, aber viele davor und danach.
- Das Opfer wies rund eine Woche vor der Tat eine Kopfverletzung auf, für welche die Mutter unterschiedliche Erklärungen lieferte.

Hier lässt sich der Prozessticker nachverfolgen:

https://www.blick.ch/schweiz/bern/heute-wird-endlich-bekannt-was-hinter-dem-kindermord-im-koenizbergwald-steckt-wieso-wurde-lisa-8-getoetet-id19811074.html

https://www.watson.ch/schweiz/bern/650160285-totes-maedchen-bei-koeniz-mutter-wegen-mordes-an-tochter-

Soeben wurde folgende Nachricht ins Netz gestellt:

Eine 32-jährige Mutter ist am Donnerstag in Bern zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt worden. Das Regionalgericht Bern-Mittelland sah es für erwiesen an, dass sie ihre achtjährige Tochter getötet hat. (sda)

Update folgt ...

https://www.suedostschweiz.ch/blaulicht/bern-mutter-handelte-laut-gericht-bei-mord-an-tochter-krass-egoistisch

Die Aussage des 12-jährigen Zeugen habe bei dem Urteil eine Schlüsselrolle gespielt.

... Zwei Motive kämen in Frage, sagte Cesarov.

Vielleicht sei die Mutter zum Schluss gekommen, es wäre ohne Tochter einfacher, wieder eine Beziehung zu einem Partner aufzubauen. Oder sie habe sich des Kindes entledigen wollen, weil das Leben als Alleinerziehende anstrengend gewesen sei.

Ihren Beteuerungen, sie sei zur Tatzeit daheim gewesen, wollte das Gericht nicht Glauben schenken. Die Frau habe der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Gericht nicht die Wahrheit gesagt, hielt Cesarov fest. ...

Das Gericht berief sich beim Schuldspruch auf die vorliegenden Beweismittel. Eine Schlüsselrolle spielten dabei die Angaben eines Jungen, der zur Tatzeit im Februar 2022 zwölf Jahre gewesen war. Er sagte aus, er habe die Frau und ihre Tochter kurz vor der Tatzeit in den Wald gehen sehen.

Der Junge habe die Aussage einst «wie aus der Pistole geschossen» gemacht und sei danach stets bei seiner Darstellung geblieben, sagte der Gerichtspräsident. Sie passten auch zu den technischen Auswertungen in dem Fall.

@emz
Ich habe den Prozess in 20 Min.ch verfolgt und habe wirklich Zweifel an der Schuld der Mutter, möglicherweise weil ich mir das einfach nicht vorstellen kann, bin selber Mutter. Wenn sie nicht Abhängig, Psychisch Krank oder sonst irgendwelche groben Störungen hat ist so eine Tat unvorstellbar. Bin ich allein mit meinen Zweifeln oder hat da noch jemand so ein Gefühl?

Moritz Müller, der Anwalt der angeklagten und jetzt verurteilten Erika M., zeigte sich nach dem Prozess ernüchtert. «Ich verstehe es nicht. Ich verstehe das Urteil nicht. Ich werde es weiterziehen.» Man werde Vorbereitungen für die nächste Verhandlung in die Wege leiten. Das Urteil habe die Mandantin schwer getroffen, so Müller weiter.

Quelle: https://www.blick.ch/schweiz/bern/heute-wird-endlich-bekannt-was-hinter-dem-kindermord-im-koenizbergwald-steckt-wieso-wurde-lisa-8-getoetet-id19811074.html

Der Anwalt plant schon die nächste Verhandlung.

Vor allem stutzig macht, wieviel Gewicht der Zeugenaussage gegeben wurde. Wie kann man ausschließen, dass sich der Zeuge nicht in Personen oder Tag/Zeit geirrt hat. Andererseits stand da auch was von technischen Daten, die das stützen. Ohne die Urteilsgründe oder Berichte zu jedem Prozesstag zu kennen letztlich schlecht einzuschätzen.

Avalonsfee schrieb:Ich habe den Prozess in 20 Min.ch verfolgt und habe wirklich Zweifel an der Schuld der Mutter, möglicherweise weil ich mir das einfach nicht vorstellen kann, bin selber Mutter. Wenn sie nicht Abhängig, Psychisch Krank oder sonst irgendwelche groben Störungen hat ist so eine Tat unvorstellbar. Bin ich allein mit meinen Zweifeln oder hat da noch jemand so ein Gefühl?

warum? weil mütter einen heiligenschein in der gesellschaft tragen?
wenns ein mann gewesen wäre, könntest du dir das eher vorstellen?
wie kommen denn ihre kontaktspuren and den stein?

Auch interessant wäre, ob/wie ausgeschlossen wurde, dass die DNA der Mutter nicht von den Haaren der Tochter an den Stein gelangt ist (zB weil bei Haarewaschen, - kämmen o. ä. DNA an den Kopf ihrer Tochter gekommen sein kann und dort verblieben sein könnte und dann bei dem Schlag irgendwie auf den Stein übertragen wurde ). War es ne ganz klare DNA Spur? Keine Mischspur o. ä? Vermutlich gab es dazu ein Gutachten, hat jemand ne Quelle zum entsprechenden Prozesstag?

Die Feststellungen zum Motiv scheinen ja inexistent bzw reine Mutmaßungen?

TimScott schrieb:warum? weil mütter einen heiligenschein in der gesellschaft tragen?

Nein weil ich mir das als Mutter einfach nicht vorstellen kann, weil eine gescheiterte Partnerschaft als Grund zu dünn ist, zumindest wenn sie psychisch gesund ist. Weil zwischen einer Mutter und einem Kind eine noch größere Bindung steht, sie hat dieses Kind geboren, das macht meine Zweifel, für mich nicht vorstellbar

abgelenkt schrieb:Auch interessant wäre, ob/wie ausgeschlossen wurde, dass die DNA der Mutter nicht von den Haaren der Tochter an den Stein gelangt ist (zB weil bei Haarewaschen, - kämmen o. ä. DNA an den Kopf ihrer Tochter gekommen sein kann und dort verblieben sein könnte und dann bei dem Schlag irgendwie auf den Stein übertragen wurde ).

Sie war ja mit ihrer Tochter sehr oft dort, vielleicht lag dieser Stein so geschützt das die Spuren nicht durch das Wetter verwischt wurden, das ihre DNA am Kopf des Kindes ist, finde ich normal, wie oft streicht man dem Kind über den Kopf? Sollte es tatsächlich stimmen dann leuchtet mir ein das man das Telefon Zuhause lässt aber wer kommt denn aus die Idee Musik Stream an zu lassen? Finde ich auch kurios irgendwie. Das Motiv ist ebenso fragwürdig.

Avalonsfee schrieb:Nein weil ich mir das als Mutter einfach nicht vorstellen kann, weil eine gescheiterte Partnerschaft als Grund zu dünn ist, zumindest wenn sie psychisch gesund ist. Weil zwischen einer Mutter und einem Kind eine noch größere Bindung steht, sie hat dieses Kind geboren, das macht meine Zweifel, für mich nicht vorstellbar

zwischen einer mutter und einem kind besteht mit sicherheit nicht immer eine (große) bindung, wie kommst du denn bitte darauf? sorry, aber das liest sich ziemlich lebensfremd für mich

TimScott schrieb:zwischen einer mutter und einem kind besteht mit sicherheit nicht immer eine (große) bindung, wie kommst du denn bitte darauf? sorry, aber das liest sich ziemlich lebensfremd für mich

Nicht immer ja da hast du vielleicht Recht aber für gewöhnlich schützen Mütter ihre Kinder, vorallem wenn man sie seit Jahren schon gross zieht, die Aussagen waren von Seiten des Umfelds das sie eine sehr liebevolle Mutter war. Wieso sollte sich das ändern? Einfach so? Laut Gutachten ist sie nicht psychisch erkrankt oder ähnliches.

@abgelenkt
https://www.20min.ch/story/koenizbergwald-erschlug-sie-ihre-tochter-8-heute-steht-ma-vor-gericht-103119506

Da kann man den Prozess Verlauf verfolgen

Wie heißt es so schön:
Der gefährlichste Ort für ein Kind ist die eigene Familie.

Avalonsfee schrieb:Bin ich allein mit meinen Zweifeln oder hat da noch jemand so ein Gefühl?

Meine Zweifel sind sicherlich nicht so stark wie deine, aber restlos überzeugt bin ich auch nicht von der Schuld der Mutter.

abgelenkt schrieb:wieviel Gewicht der Zeugenaussage gegeben wurde.

Das überrascht mich auch.
Es ist ein zwölfjähriger Junge und ich halte es auch vermutlich, dass er sich in der Person oder im Tag/ Uhrzeit geirrt hat.
Ich finde es eigentlich auch eine ziemlich unangemessene Last, die man dem 12jährigen Kind aufbürdet, indem man das Urteil so stark auf seine Aussage stützt.

Aber die DNA-Spuren am Stein werfen natürlich Fragen auf und sind wesentliche Indizien.

Dennoch, ganz überzeugt bin ich nicht.

Avalonsfee schrieb:Weil zwischen einer Mutter und einem Kind eine noch größere Bindung steht, sie hat dieses Kind geboren,

Auch Mütter töten mitunter ihre Kinder.
Leider.

abgelenkt schrieb:Vor allem stutzig macht, wieviel Gewicht der Zeugenaussage gegeben wurde.

Laut Verteidigung hat der Kronzeuge in der Schule selber erzählt er hätte das Mädchen getötet und es gab dazu sogar eine KESB Meldung. Darf ein Gericht das Ignorieren?


https://www.20min.ch/story/koenizbergwald-erschlug-sie-ihre-tochter-8-heute-steht-ma-vor-gericht-103119506

fischersfritzi schrieb:Aber die DNA-Spuren am Stein werfen natürlich Fragen auf und sind wesentliche Indizien.

Ja da hast du schon Recht aber ließ mal die Zweifel des Verteitigers zum Thema Blutspritzer und das auch die Gerichtsmedizin festgestellt hat das es noch andere Tanzwerkzeuge gegeben haben muss...

@Avalonsfee

Ich weiß nicht, ob du den Mordfall Weimar kennst. Da wurde die Mutter für den Mord an ihren beiden kleinen Töchtern verurteilt. Richtig aufgeklärt wurde die Sache aber nie. Beide Eltern beschuldigten sich gegenseitig. Sicher war nur: Einer der beiden war der Mörder und der andere hat ihm später geholfen, die Leichen verschwinden zu lassen, den Mörder der eigenen Kinder also gedeckt. Obwohl ihre Ehe nicht die beste gewesen sein soll.

Nicht alle Mütter (und natürlich auch nicht Väter) sind gut zu ihren Kindern. Das ist eine Idealvorstellung, die auf den größten Teil der Eltern hoffentlich zutreffen wird, auf alle aber eben leider nicht.

Avalonsfee schrieb:Laut Verteidigung hat der Kronzeuge in der Schule selber erzählt er hätte das Mädchen getötet

Und die Mutter fasst dann zufällig im Freien genau denselben Stein an und hat damit das große Pech, dass sie als Täterin verdächtigt wird?

AlteTante schrieb:Und die Mutter fasst dann zufällig im Freien genau denselben Stein an und hat damit das große Pech, dass sie als Täterin verdächtigt wird?

Ja das ist eine gute Frage die auch ich nicht beantworten kann, allerdings finde ich die Argumentation der Verteidigung und die Ausführungen durchaus glaubhaft und auf viele Argumente ist das Gericht überhaupt nicht eingegangen oder hätte sie Widerlegt. Z.b. noch andere Tatwaffen, Die KESB Meldung, die Aussage der Lehrerin und so weiter.

Ja auch Mütter töten, das ist mir bewusst aber in diesem Fall hab ich einfach Zweifel. Das passt einfach irgendwie nicht zu dem Mutter Kind Verhältnis wie es beschrieben wurde, das ist für mich ein zu krasser Gegensatz, wäre sie Psychisch Krank oder Abhängig dann OK dann hätte ich mir das vorstellen können aber nicht das Argument sie hätte die Partnersuche gestört. Ich kann mich natürlich sehr täuschen, man kann in niemanden rein schauen, leider

Avalonsfee schrieb:Sollte es tatsächlich stimmen dann leuchtet mir ein das man das Telefon Zuhause lässt aber wer kommt denn aus die Idee Musik Stream an zu lassen? Finde ich auch kurios irgendwie. Das Motiv ist ebenso fragwürdig.

Woher hast du das mit Telefon zuhause und Musik Stream (sorry hatte den Fall nicht vollständig verfolgt)?

Wenn man irgendwas halbwegs belastbares zum Motiv hätte (habe ich bisher nicht gefunden, gab es Zeugenaussagen oder Telefonabhörprotokolle dazu oder so?), dann wäre das Urteil in der Gesamtschau der Indizien sicher überzeugend (nach dem Grundsatz, so viele Zufälle auf einmal gibt es nicht).